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Wecke niemals einen Schrat!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
232 Seiten
Deutsch
Julius Beltz GmbHerschienen am10.06.2016Originalausgabe
Der Zauberer Holunder hat einen Sturm heraufbeschworen, der das Elfenvolk in alle Himmelsrichtungen verweht. Jetzt kann nur noch Jannis helfen, der junge Elf, der gerade des Waldes verbannt wurde .... Seit Jannis Wendel, den Schrat, geweckt hat, weicht dieser nicht mehr von seiner Seite. Was für ein Pech! Dabei weiß doch jedes Elfenkind, dass ein Schrat Unglück bringt. Aber es kommt noch schlimmer: Der fiese Zauberer Holunder lässt einen gewaltigen Sturm durch den Wald fegen. Dabei wird nicht nur Jannis´ beste Freundin Motte, sondern auch die Elfenkönigin Tatiana verweht. Plötzlich ruht alle Hoffnung der Elfen auf Jannis und Wendel ... Wieland Freund erzählt ein fabelhaft-spannendes Abenteuer über eine ungewöhnliche Freundschaft und den Mut, sich Gefahren zu stellen.

Wieland Freund, geboren 1969, lebt mit seiner Familie in Berlin. Bei Beltz & Gelberg erschienen von ihm 'Krakonos', 'Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts', 'Wecke niemals einen Schrat!', 'Träum niemals von der Wilden Jagd!', die drei Bände um 'Törtel, die Schildkröte aus dem McGrün', 'Ich,Toft und der Geisterhund von Sandkas' sowie das Pappbilderbuch 'Zuhause gesucht' (illustriert von Tine Schulz).
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDer Zauberer Holunder hat einen Sturm heraufbeschworen, der das Elfenvolk in alle Himmelsrichtungen verweht. Jetzt kann nur noch Jannis helfen, der junge Elf, der gerade des Waldes verbannt wurde .... Seit Jannis Wendel, den Schrat, geweckt hat, weicht dieser nicht mehr von seiner Seite. Was für ein Pech! Dabei weiß doch jedes Elfenkind, dass ein Schrat Unglück bringt. Aber es kommt noch schlimmer: Der fiese Zauberer Holunder lässt einen gewaltigen Sturm durch den Wald fegen. Dabei wird nicht nur Jannis´ beste Freundin Motte, sondern auch die Elfenkönigin Tatiana verweht. Plötzlich ruht alle Hoffnung der Elfen auf Jannis und Wendel ... Wieland Freund erzählt ein fabelhaft-spannendes Abenteuer über eine ungewöhnliche Freundschaft und den Mut, sich Gefahren zu stellen.

Wieland Freund, geboren 1969, lebt mit seiner Familie in Berlin. Bei Beltz & Gelberg erschienen von ihm 'Krakonos', 'Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts', 'Wecke niemals einen Schrat!', 'Träum niemals von der Wilden Jagd!', die drei Bände um 'Törtel, die Schildkröte aus dem McGrün', 'Ich,Toft und der Geisterhund von Sandkas' sowie das Pappbilderbuch 'Zuhause gesucht' (illustriert von Tine Schulz).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783407746290
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum10.06.2016
AuflageOriginalausgabe
Seiten232 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse9549 Kbytes
Artikel-Nr.3206397
Rubriken
Genre9200
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Inhalt/Kritik

Leseprobe

Im ERSTEN KAPITEL wird Jannis geweckt. Leider hat er keinen guten Morgen, denn die vermaledeite Gefahrenprüfung steht an. Hat Jannis gelernt? Nein. Hat er verschlafen? Auch das noch. Aber wo steckt er überhaupt?


Mottes Rufe hallten durch den Elfenwald. Wie Motte sprangen sie von Wipfel zu Wipfel. »Jannis! Jannis, wo steckst du?«

Raschelnd landete Motte auf einem dünnen Ast. Mit ihrem buschigen Schwanz, der beinahe so lang war wie sie selbst, hielt sie das Gleichgewicht. Der Ast wippte. Motte sah sich um. Sie spähte durch das dichte grüne Laub, immer auf der Suche nach einem von Jannis´ Kobeln.

Es war früh am Morgen, in den Baumkronen war es schon hell, die Sonne im blauen Himmel darüber so frisch wie eine Butterblume.

Tief unter Mottes Ausguck lag der Wald noch im Schatten. Der Boden war kühl von der Nacht. An den Spitzen der Farnwedel sammelten sich Tautropfen. Das Laub zu Füßen der Bäume war klamm. Das Moos, das die gestürzten Stämme überzog, hatte sich voll gesogen wie ein Schwamm.

»Jannis?« Hier irgendwo musste er sein. Er hatte nicht auf dem Kinderbaum geschlafen. Jannis fand den Kinderbaum blöd. Er baute sich seine Kobel, wo es ihm gefiel. Am liebsten so hoch wie möglich. Sollte er doch, dachte Motte. Nur die Gefahrenprüfung sollte er nicht verpassen.

»JANNIS!« Langsam wurde Motte ärgerlich. Wenn sie seinetwegen zu spät kam, konnte er was erleben. Sie war es ohnehin leid, sein Kindermädchen zu spielen. Sie war es auch leid, ihm in der Sommerschule vorzusagen.

Ungeduldig balancierte sie über den wippenden Ast bis zum Stamm und dann weiter auf der anderen Seite, fast bis zum äußersten Ende des äußersten Zweigs. Dann sprang sie wieder - bis zum nächsten Baum, einer schlanken, hoch aufgeschossenen Buche, die ihren Wipfel gierig ins Sonnenlicht streckte. »Verdammt noch mal, Jannis!«

Das war das Erste, was Jannis hörte. Er gab nichts darauf. Lieber drehte er sich noch einmal um, rückte seinen Schwanz zurecht und kuschelte sich in das weiche Fell wie in ein Kissen. Wenn das Sonnenlicht allzu sehr störte, konnte man sich den Schwanz auch über die Augen legen.

Noch aber war es halbwegs dunkel im Kobel. Das kugelrunde Knäuel aus Zweigen schützte nicht nur vor Regen, Wind und Kälte, sondern auch vor grellem Licht. Sorgfältig hatte Jannis den Kobel mit Moos abgedichtet. Er war ein schlechter Sommerschüler, aber ein guter Kobelbauer. Drinnen lag er weich und bequem auf einem Bett aus aufgelesenen Daunen. Wenn man nur richtig hinschaute, fand man solche Daunen überall im Wald.


Klassischer Elfenkobel

Kobel werden aus Zweigen, Moos und Federn errichtet. Nur Irre verwenden Distelwolle, denn die kratzt. Den kleinsten Kobel aller Zeiten hat ein Elf namens Horn Pappel gebaut - niemand, einschließlich Horn Pappel, passte hinein.


»Jannis?« Das war unverkennbar Motte, die da nach ihm rief.

Sollte sie doch, dachte er. Solange sie ihn nicht aufspürte, war es ihm gleich. Und an diesem Kobel war sie noch nie gewesen. Jannis hatte ihn erst vor ein paar Tagen gebaut - während Motte und die anderen im Unterricht schwitzten. Wohlig seufzend rollte er sich zusammen, fest entschlossen, mindestens bis mittags zu schlafen.

Die Blätter rauschten. Das war bestimmt der Wind.

Elfenhände und Elfenfüße trippelten über nahe Zweige. Das war bestimmt Motte.

»JANNIS!«

Langsam wurde Jannis ärgerlich. Wenn er ihretwegen nicht wieder einschlafen konnte, würde sie was erleben.

»Da steckst du also.«

Jannis machte die Augen auf. Motte streckte den Kopf durch das Dach des Kobels. Sie war von oben gekommen. Jetzt sah sie auf ihn herab, frisch wie der Morgen. Ihr herbstrotes Fell glänzte selbst hier drinnen.

»Verdammt noch mal, Motte!« Jannis warf sich herum und drehte ihr den Rücken zu. Er schloss auch wieder die Augen. »Du störst«, sagte er.

»Und du kommst zu spät«, sagte Motte.

»Komme ich nicht.«

»Kommst du wohl.«

»Ich komme gar nicht«, sagte Jannis. Er hielt die Augen noch immer geschlossen.

»Und wieso?«

So wie Motte ihren Kopf durch das Gewirr der Zweige gezwängt hatte, hätte sie auch ein gefräßiger Marder sein können, dachte Jannis. In jedem Fall war sie genauso hartnäckig. »Weil ich krank bin«, sagte er.

»Und was hast du?«

»Schlafmangel«, sagte Jannis. »Schmerzhafte Müdigkeit. Nur durch Schulfrei zu kurieren.« Er wusste, dass sie nicht ablassen würde.

»Das gilt nicht«, sagte Motte kühl.

»Und wieso?«

»Weil heute Gefahrenprüfung ist.«

Blitz, Donner und Waldbrand! Jannis fuhr hoch. Daran hatte er nicht gedacht! Die Gefahrenprüfung hatte er völlig vergessen! Dabei war sie die wichtigste Prüfung überhaupt! In Elfengeschichte konnte man versagen, notfalls auch in Vorratshaltung & Versteckkunde schlecht abschneiden. Wer aber die Gefahrenprüfung nicht bestand, musste im nächsten Sommer noch einmal zur Schule gehen. Und nichts, aber auch gar nichts hätte Jannis schlimmer gefunden.

Er sank zurück in seine Daunen, nach dem Schreck war er noch müder als zuvor. Er hatte den ganzen Abend mit den Spechten getrommelt. Er war die halbe Nacht mit den Siebenschläfern durch die Wipfel geturnt. Anders als Elfen machten Siebenschläfer die Nacht zum Tag. Anders als Elfen, die nicht Jannis hießen, zumindest.

»Hast du gelernt?«, fragte Motte überflüssigerweise. Und als Jannis nicht antwortete, fügte sie hinzu: »Vielleicht kriegst du ja was Einfaches. Raubvögel oder so.«


Wesen, die Elfen fressen

Luchse, Wildkatzen, Füchse, Wölfe, Uhus, Eulen, Adler, Bussarde, Habichte, Sperber. Ob auch böse Zauberer Elfen fressen, ist umstritten! So behauptete der weise Hyazinth, der böse Zauberer HOLUNDER HASSE ELFEN. Wer etwas HASST aber, der MAG es nicht. Luchse, Füchse und so fort mögen Elfen:

Sie haben sie sogar ZUM FRESSEN GERN. Woraus folgt:

Böse Zauberer fressen keine Elfen.

Böse sind sie trotzdem.

Dinge, die Elfen essen

Bucheckern, Eicheln, Kastanien, Haselnüsse, Walnüsse, Kiefernzapfen, Fichtenzapfen, Tannenzapfen, Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Walderdbeeren, Blaubeeren. Knospen, Schösslinge und Frühlingsblüten sind lecker, machen aber nicht satt. Flechten machen weder satt noch sind sie lecker. Pilze sind essbar, aber ekelhaft. Lieber verhungere ich, sagte über Pilze der weise Hyazinth.


Jannis versuchte verzweifelt, sich an die Raubvogelliste zu erinnern. Uhu und Sperber und ... So auf die Schnelle fiel ihm kein weiterer Raubvogel ein. Gab es in Amsel Salamanders Buch überhaupt so eine Liste? Wahrscheinlich schon. Und wahrscheinlich nicht nur eine. Wahrscheinlich gab es Listen darin, die Raubvögel nach der Größe ordneten, nach der Farbe und nach der Schnabelschärfe. Und rätselhafterweise konnte Motte jede dieser Listen auswendig runterbeten. Jede, die sie in der Sommerschule durchgenommen hatten, jedenfalls.

»Uhu und Sperber und ... ach Vogeldreck!« Jannis lag immer noch rücklings in seinem Kobel.

»Uhu - Habicht - Sperber - Bussard - Rotmilan - Schwarzmilan - Schreiadler - Steinadler - Seeadler - Waldkauz - und die Waldohreule.« Bei Motte klang das wie ein einziges, langes, furchtbar kompliziertes Wort. »Und was sagt der weise Hyazinth dazu?«


Leben und Ansichten des weisen Hyazinth

Der weise Hyazinth hatte vom Nachdenken einen sehr großen Kopf - in Spechthöhlen passte er deswegen nicht hinein. Er versuchte es dennoch immer wieder und hatte seine besten Einfälle, wenn er in einer Spechthöhle feststeckte und auf Rettung wartete.


Der weise Hyazinth wurde auf wenigstens jedem dritten Blatt von Amsel Salamanders Buch erwähnt. Weshalb Jannis den weisen Hyazinth fast genauso wenig leiden konnte wie das Buch selbst. Von Amsel Salamander, seinem Verfasser, gar nicht zu reden. »Ist mir doch egal«, stöhnte er.

»Alles Schlechte kommt von oben, sagt er«, erklärte Motte.

»Das stimmt«, sagte Jannis und blinzelte zu Motte hinauf.

Uhu, Habicht, Sperber - auf dem Weg zur Lichtung, wo seit dem Frühling an jedem Morgen Sommerschule war, versuchte Jannis sich irgendwie auf die Gefahrenprüfung vorzubereiten. Ein kleines bisschen Wissen musste sich...
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Autor

Wieland Freund, geboren 1969, lebt mit seiner Familie in Berlin. Bei Beltz & Gelberg erschienen von ihm "Krakonos", "Die unwahrscheinliche Reise des Jonas Nichts", "Wecke niemals einen Schrat!", "Träum niemals von der Wilden Jagd!", die drei Bände um "Törtel, die Schildkröte aus dem McGrün", "Ich,Toft und der Geisterhund von Sandkas" sowie das Pappbilderbuch "Zuhause gesucht" (illustriert von Tine Schulz).Joëlle Tourlonias, geboren in Hanau, hat Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration und Malerei an der Bauhaus Universität Weimar studiert. Inzwischen ist sie durch zahlreiche Bilder- und Kinderbücher berühmt geworden, darunter »Frau Honig«, »Der magische Blumenladen« und »Hummel Bummel«. Sie zeichnet, malt, lebt und liebt in der Nähe von Frankfurt am Main.