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SMS - Sarah mag Sam

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am01.09.20101. Auflage
»Schau mir in die Augen, Kleines!« Keine Geheimnisse in der Clique! Sarah lässt sich von ihren Freundinnen breitschlagen, auf diesen Deal einzugehen. Schon bald erkennt sie aber, dass sie in diesem Sommer zwar jede Menge erlebt, aber nicht unbedingt alles davon erzählen mag. Vor allem nicht, dass sie bis über beide Ohren in Sam verknallt ist. Das zu erzählen, wäre viel zu peinlich, wo doch die ganze Klasse für ihn schwärmt. Aber als Sam ihr im Schwimmbad aus Versehen einen Ball an den Kopf schießt, sieht Sarah plötzlich Sternchen - und dann mitten hinein in die schönsten blauen Augen der Welt. Aus der Reihe dtv girl: Alles über die beste Freundin, die Clique, erste Dates und erste Küsse, Herzschmerz mit Happy End.

Lotte Kinskofer, geboren 1959 in der Nähe von Regensburg, studierte Germanistik, Anglistik und Kommunikationswissenschaft in München. Sie arbeitete als Redakteurin bei verschiedenen Zeitungen und lebt heute als Autorin und Drehbuchautorin in München.
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Produkt

Klappentext»Schau mir in die Augen, Kleines!« Keine Geheimnisse in der Clique! Sarah lässt sich von ihren Freundinnen breitschlagen, auf diesen Deal einzugehen. Schon bald erkennt sie aber, dass sie in diesem Sommer zwar jede Menge erlebt, aber nicht unbedingt alles davon erzählen mag. Vor allem nicht, dass sie bis über beide Ohren in Sam verknallt ist. Das zu erzählen, wäre viel zu peinlich, wo doch die ganze Klasse für ihn schwärmt. Aber als Sam ihr im Schwimmbad aus Versehen einen Ball an den Kopf schießt, sieht Sarah plötzlich Sternchen - und dann mitten hinein in die schönsten blauen Augen der Welt. Aus der Reihe dtv girl: Alles über die beste Freundin, die Clique, erste Dates und erste Küsse, Herzschmerz mit Happy End.

Lotte Kinskofer, geboren 1959 in der Nähe von Regensburg, studierte Germanistik, Anglistik und Kommunikationswissenschaft in München. Sie arbeitete als Redakteurin bei verschiedenen Zeitungen und lebt heute als Autorin und Drehbuchautorin in München.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423404587
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum01.09.2010
Auflage1. Auflage
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse406 Kbytes
Artikel-Nr.1444215
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 
Keine Geheimnisse
in der Clique


Niemand küsst so gut wie Enrico. Das habe ich jetzt schon tausendmal gehört. Seit Jenny mit ihren Eltern über Ostern in Italien war, erzählt sie es uns in jeder Pause. Jeder Schultag hat zwei Pausen, jede Woche fünf Schultage. Können sich alle selbst ausrechnen, wie oft ich das gehört habe.

Nur noch wenige Tage bis zu den Sommerferien. Wir stehen in unserer Ecke: Jenny, Lili, Cibel und ich. Ich warte darauf, dass Jenny die Geschichte mit Enrico wieder erzählt. In dieser Pause haben wir sie noch nicht gehört.

Manchmal finde ich die Geschichte ganz lustig. Aber nicht heute. Normalerweise ist nämlich noch Carla mit von der Partie, meine beste Freundin. Sie gehört auch zu unserer Clique. Aber Carla ist krank.

»Sie hat eine Sommergrippe«, hat ihre Mutter gesagt, als ich gestern angerufen habe. »Sie kann jetzt leider nicht mit dir telefonieren, sie muss sich ausruhen.«

Frau Ahrens ist die vorsichtigste Mutter überhaupt auf dieser Welt. Denn wieso kann Carla nicht telefonieren, nur weil sie ein bisschen hustet und schnieft? Also habe ich Carla auf ihrem Handy angerufen, denn um die beste Freundin zu sprechen, bin ich zu allem bereit. Aber auch da ging Frau Ahrens dran. Sie hatte Carla das Handy abgenommen. Irgendwie führt an dieser Supermama kein Weg vorbei.

»Sarah, bist du das?«, hat sie sich gemeldet und ich habe einfach aufgelegt. Dazu muss man nichts mehr sagen.

 

Wäre Carla jetzt hier mit uns auf dem Schulhof, dann könnten wir uns über Jenny und ihre Geschichte lustig machen. Wir würden gemeinsam die Augen verdrehen, wie wir es immer wieder tun. Gäbe es einen Synchron-Augenverdreh-Wettbewerb, wir würden ihn garantiert gewinnen. Nach dem Augenverdrehen würden wir Jenny gegenüber so tun, als ob wir doch aufmerksam zuhören, und mit Echt?, Wirklich?, Ist ja super! dafür sorgen, dass uns bei der hundertsten Wiederholung der Geschichte nicht so langweilig wird. Aber wie gesagt, Carla ist nicht da. Ich vermisse sie sehr. Denn ich vermute, dass Jennys Story nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.

 

Ein kleiner Seufzer und ich weiß: Jetzt kommt sie. Denn so beginnt die Geschichte immer bei Jenny.

»Mist, wir fliegen in den Ferien nach Portugal«, klagt sie.

Ja, Mist, denke ich. Wie schlimm für sie, nach Portugal zu fliegen! Wo ich doch sechs Wochen hier bleiben muss, weil mein Vater gerade erst eine neue Stelle angetreten hat und deshalb keinen Urlaub bekommt.

Niemand in der Clique sagt etwas zu Jennys Satz.

Deshalb versucht sie´s noch mal: »Mist, wir fliegen nach Portugal.«

»Ich find´s gaaaaaanz super«, schwärmt Lili. »Vor allem, weil ich mitdarf.« Dabei strahlt sie über ihr rundes Kleinmädchengesicht und bietet Jenny ihren Saft an.

Aber Jenny runzelt die Stirn, weil sie offenbar ein ernstes Problem hat, und schüttelt den Kopf. »Ich wäre ja lieber wieder nach Italien.«

Ich sage jetzt nichts. Ich beiße mir lieber die Zunge ab, als zu fragen: Warum denn? Ich weiß ja, was kommt. Und ich will es nicht noch mal hören.

Leider denken nicht alle so. Lili spielt das Spiel mit, weil sie Jennys beste Freundin sein will. Deshalb macht sie immer, was Jenny verlangt.

»Es ist wegen Enrico, nicht wahr?«

Jenny nickt. »Vielleicht würde ich ihn wiedersehen. Hab ich euch erzählt, dass er wirklich fantastisch küsst?«

Natürlich hat sie es uns erzählt. Nicht nur einmal. Ich werde heute Nachmittag nachrechnen, wie oft ich das seit Ostern schon gehört habe.

»Hat er sich denn irgendwann einmal bei dir gemeldet?«, will Cibel wissen.

Jenny schüttelt den Kopf. »Aber das wundert mich nicht. SMS von Italien nach hier sind waaaaaahnsinnig teuer.«

Das ist nun die dümmste Ausrede, die ich je gehört habe. Ich könnte im Internet nachsehen, wie viel es wirklich kostet, aber eigentlich ist es mir egal. Es ist Jennys Geschichte, vielleicht sogar Jennys Lüge. Ich will ihr doch gar nicht beweisen, dass sie schummelt oder dass dieser Enrico nichts von ihr wissen will. Manchmal, wenn ich ganz alleine zu Hause auf meinem Bett liege und Musik höre oder in einer Zeitschrift blättere, denke ich: Wenn das stimmt, was Jenny erzählt, dann bin ich wirklich ein bisschen neidisch. Ich wäre auch gerne in Italien gewesen und ich hätte auch gerne einen Enrico getroffen. Vermutlich wäre ich auch gerne von ihm geküsst worden. Aber nur, wenn ich in ihn verliebt gewesen wäre. Der erste Kuss soll ja doch was Besonderes sein. Nicht irgendwo und irgendwie und schon gar nicht von irgendwem.

 

Ich muss zugeben, ich bin zurzeit nicht ganz fair, wenn es um Jenny geht. Eigentlich mag ich sie. Sonst wäre ich ja nicht mit ihr in einer Clique. Aber es ist wegen der Sommerferien, ich habe mich einfach über sie geärgert. Jenny darf nämlich eine Freundin nach Portugal mitnehmen. Sie hat Lili gefragt, nicht mich. Denn Lili gibt ihr immer recht und bewundert sie. Lili würde sich noch ein paar Jahre die Geschichte von Enrico anhören und sie neu und toll und aufregend finden. Ich mag Jenny, aber ich habe einfach keine Lust, sie andauernd zu bewundern. Und im Moment mag ich sie eben ein bisschen weniger, weil ich sie um ihren Urlaub beneide und darum, dass die Jungs mehr auf sie stehen als auf mich. Ich sehe nämlich mit meinen 13 Jahren immer noch aus wie ein kleines Mädchen.

 

In der zweiten Pause redet Jenny da weiter, wo sie in der ersten aufgehört hat - es geht um die Ferien.

»Du fährst bestimmt in die Türkei«, sagt sie zu Cibel.

»Ja, wir besuchen den Bruder meiner Mutter und seine Familie.«

»Das wird bestimmt langweilig«, behauptet Jenny.

»Glaub ich nicht«, sagt Cibel und wird ein bisschen rot. Ich weiß nicht, ob vor Ärger oder weil es ihr peinlich ist. »Letztes Jahr war ich auch vier Wochen dort und ich hab mich mit meiner Cousine ganz toll verstanden. Das war sehr lustig.«

Jenny sieht sie an, als könne sie sich das gar nicht vorstellen.

»Gibt´s denn auch einen Cousin? Der schon erwachsen ist? Den du irgendwann mal heiraten musst?«

Lili kichert albern, als Jenny das sagt. Cibel aber sieht die beiden jetzt wirklich böse an. Eine Strähne ihrer langen, dunklen Haare fällt ihr ins Gesicht, sie funkelt mit ihren fast schwarzen Augen und in dem Moment wirkt die sonst so ruhige Cibel fast gefährlich.

»So stellt ihr euch die Türkei vor, oder? Da fährt man als Mädchen hin, muss einen alten Mann heiraten und wird den Rest des Lebens gequält.«

»In der Zeitung stehen ständig solche Geschichten«, verteidigt Jenny ihre Ansichten. Lili nickt eifrig.

Ich muss zugeben: Ich hab so was auch schon mal gelesen. Aber das muss ja nicht bei allen Leuten so sein, oder?

Cibel holt tief Luft: »Ich lese hier ständig in der Zeitung, dass die Deutschen keine Kinder mögen. Und ich sage auch nicht, dass alle so sind.«

»Das sind doch nur Vorurteile«, mische ich mich ein.

»Woher willst du denn wissen, wie es in der Türkei ist?«, fährt Jenny mich an.

»Weiß ich ja nicht, aber wenn ich´s wissen will, erzähle ich nicht irgendeinen Blödsinn, sondern frage Cibel«, gebe ich zurück.

Cibel bedankt sich mit einem kleinen Lächeln, doch Jenny findet es nicht so lustig, dass ich ihr widerspreche. Macht nichts, ich darf ja sowieso nicht mit nach Portugal.

 

Lili gelingt es, geschickt das Thema zu wechseln und Jennys gute Laune wiederherzustellen.

»Du hast den anderen noch gar nichts von deinem tollen Plan erzählt!«, bringt sie Jenny wieder auf die Spur und tatsächlich huscht ein Lächeln über Jennys Gesicht.

»Genau, ich habe nämlich eine neue Idee für unsere Clique«, sagt sie. Lili nickt wieder eifrig und strahlt wie ein kleines Kind.

Cibel und ich warten gespannt, was da auf uns zukommt.

»Wir sehen uns doch in den Ferien ein paar Wochen nicht«, fängt Jenny an und ich verdrehe die Augen. Wenn ich eins nicht mehr hören kann, dann das: Alle fahren weg und ich bleib da. »Und deshalb hab ich gedacht, wir schließen einen Pakt. Jede muss alles erzählen, was ihr passiert. Alles. Vor allem mit Jungs. Denn ich habe so ein Gefühl, dass das ein Spitzensommer wird. Und dass wir alle so richtig was erleben.«

Jenny strahlt uns an, aber weder Cibel noch ich sind begeistert.

»Wenn du denkst, ich erzähle dir, dass ich mit meinem Cousin zwangsverheiratet werde ...« Cibel ist immer noch ziemlich sauer auf Jenny.

»Quatsch«, winkt Jenny ab. »Ich stell mir einfach vor, dass du in der Türkei einen netten Jungen kennenlernst und ihr trefft euch heimlich hinter dem Ziegenstall deines Onkels und da küsst er dich ...«

Cibel schüttelt energisch den Kopf. »Mein Onkel hat keinen Ziegenstall. Er ist Architekt in Ankara. Außerdem küsse ich nicht irgendwelche Jungs, die ich zum ersten Mal sehe und nach den Ferien vielleicht nie wieder.«

»Aber das ist toll!«, widerspricht Jenny. »Wenn ich da an Enrico denke ...«

»So was würde ich nie machen.« Cibel bleibt dabei. »Ich will einen Jungen erst genauer kennenlernen. Ich kann doch nicht beim ersten Treffen schon wissen, ob er wirklich nett ist und ob wir gemeinsame Interessen haben.«

»Wenn ihr euch küsst, habt ihr doch schon was gemeinsam«, kichert Lili und Jenny lacht laut.

Cibel wird wieder ein bisschen rot. Ich denke, ich sollte ihr helfen: »Ich werde auch nicht viel erleben, ich bleib ja hier.«

»Daheim kann auch viel passieren. Im Eiscafé, im Schwimmbad ...«

Ich winke ab. Seit ich denken...

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