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Elian und Lira - Das wilde Herz der See

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am20.07.20181. Auflage
Das Lied der Sirenen ist verführerisch und tödlich Lira ist die Tochter der Meereskönigin und dazu verdammt, einmal im Jahr einem Prinzen das Herz zu rauben. Als Lira einen Fehler begeht, verwandelt ihre Mutter sie zur Strafe in die Kreatur, die sie am meisten verabscheut - einen Menschen. Und sie stellt ihr ein Ultimatum: Bring mir das Herz von Prinz Elian oder bleib für immer ein Mensch. Elian ist der Thronerbe eines mächtigen Königreichs und das Meer ist der einzige Ort, an dem er sich wirklich zu Hause fühlt. Er jagt Sirenen, vor allem die eine, die bereits so vielen Prinzen das Leben genommen hat. Als er eine junge Frau aus dem Ozean fischt, ahnt er nicht, wen er da an Bord geholt hat. Das Unerwartete geschieht: die beiden verlieben sich ineinander - doch hat ihre Liebe eine Zukunft?

Als Alexandra Christo mit vier Jahren erfuhr, dass sie keine Fee werden kann, beschloss sie, stattdessen Autorin zu werden. Sie hat einen Abschluss in Kreativem Schreiben und arbeitet als Texterin in London. Ihr Roman >Elian und Lira - Das wilde Herz der See< machte sie zur Erfolgsautorin auf TikTok.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDas Lied der Sirenen ist verführerisch und tödlich Lira ist die Tochter der Meereskönigin und dazu verdammt, einmal im Jahr einem Prinzen das Herz zu rauben. Als Lira einen Fehler begeht, verwandelt ihre Mutter sie zur Strafe in die Kreatur, die sie am meisten verabscheut - einen Menschen. Und sie stellt ihr ein Ultimatum: Bring mir das Herz von Prinz Elian oder bleib für immer ein Mensch. Elian ist der Thronerbe eines mächtigen Königreichs und das Meer ist der einzige Ort, an dem er sich wirklich zu Hause fühlt. Er jagt Sirenen, vor allem die eine, die bereits so vielen Prinzen das Leben genommen hat. Als er eine junge Frau aus dem Ozean fischt, ahnt er nicht, wen er da an Bord geholt hat. Das Unerwartete geschieht: die beiden verlieben sich ineinander - doch hat ihre Liebe eine Zukunft?

Als Alexandra Christo mit vier Jahren erfuhr, dass sie keine Fee werden kann, beschloss sie, stattdessen Autorin zu werden. Sie hat einen Abschluss in Kreativem Schreiben und arbeitet als Texterin in London. Ihr Roman >Elian und Lira - Das wilde Herz der See< machte sie zur Erfolgsautorin auf TikTok.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423434881
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum20.07.2018
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1812 Kbytes
IllustrationenFormat: EPUB
Artikel-Nr.3415981
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
EINS

Ich habe ein Herz für jedes Jahr meines Lebens.

Siebzehn liegen im Sand meines Schlafzimmers vergraben. Immer wieder wühle ich im Untergrund, um nachzusehen, ob sie noch da sind. Blutig und in der Tiefe verborgen. Ich zähle sie, um sicherzugehen, dass keines über Nacht gestohlen wurde. Die Sorge ist nicht unbegründet. Herzen bedeuten Macht, und wenn es etwas gibt, was mein Volk mehr schätzt als das Meer, dann ist es Macht.

Ich habe so einiges gehört: Geschichten von gestohlenen Herzen und harpunierten Frauen, die für ihren Verrat bestraft und zuhauf auf dem Grund des Ozeans zurückgelassen wurden. Dort litten sie furchtbare Qualen, bis ihr Blut am Ende zu Salzkristallen erstarrte und sie sich im Meerschaum auflösten. Das sind die Frauen, die uns unsere menschliche Beute wegnehmen wollen. Nixen, mehr Fisch als Fleisch, mit einem Oberkörper, der zu den üppigen Schuppen ihrer Flossen passt.

Nixen sind ganz anders als Sirenen. Ihre Haut ist blau und anstelle von Haaren haben sie Tentakel. Ihre kieferlosen Münder sind so groß wie kleine Boote, sodass sie einen Hai in einem Stück verschlingen können. Ihre Arme und tiefblauen Rücken sind von Zackenflossen überwuchert. Sie sind Fisch und Mensch zugleich, wenn auch ohne die Schönheit des einen wie des anderen.

Wie alle Monster sind sie durchaus fähig zu töten, aber im Gegensatz zu den Sirenen, die verführen und morden, erliegen die Meernixen der Faszination der Menschen. Sie rauben wertlosen Tand und folgen den Schiffen in der Hoffnung, dass Schätze über Bord fallen. Manchmal retten sie sogar Seeleuten das Leben und erfreuen sich daran. Das allein ist ihnen Lohn genug. Wenn sie die Herzen stehlen, die wir hüten, geht es ihnen dabei nicht um Macht. Sie glauben, sie müssten sich nur möglichst viele Menschenherzen einverleiben, um irgendwann selbst zu einem Menschen zu werden.

Ich hasse Nixen.

Meine Haare winden sich schlangengleich über meinen Rücken. Sie sind rot wie mein linkes Auge - doch nur mein linkes, denn das rechte Auge jeder echten Sirene hat die Farbe des Meeres, in dem sie geboren wurde. In meinem Fall ist es das große Meer von Diávolos. Sein Wasser hat die Farbe von Äpfeln und Smaragden. In diesem Ozean liegt das Königreich Keto.

Alle Sirenen sind berühmt für ihre Schönheit, doch das Haus Keto zeichnet sich durch eine ganz besondere Anmut aus. Unsere Wimpern bestehen aus Eisbergsplittern und das Blut der Seeleute verleiht unseren Lippen ihr einzigartiges Rot. Es ist beinahe verwunderlich, dass wir noch unseren Gesang brauchen, um Herzen zu stehlen.

»Wen hast du gewählt, Cousine?«, fragt Kahlia mich in Psáriin.

Sie sitzt auf dem Felsen neben mir und beobachtet das Schiff in der Ferne. Ihre Schuppen glänzen rotbraun und ihre blonden Haare reichen bis knapp über ihre Brüste, die von einem Band aus geflochtenem Seetang bedeckt sind.

»Mach dich nicht lächerlich«, erwidere ich. »Du weißt genau, wen.«

Gemächlich segelt das Schiff durch die ruhigen Gewässer von Adékaros, einem der vielen Menschenreiche, denen ich, meinem Schwur folgend, einen Prinzen rauben werde. Das Schiff ist kleiner als die meisten, und seine Holzplanken sind purpurn, was der Landesfarbe entspricht. Die Menschen sind alle so erpicht darauf, ihre Schätze zur Schau zu stellen, und genau das macht sie zur leichten Beute für Kreaturen wie Kahlia und mich. Wir können ein königliches Schiff schon von Weitem erkennen.

Diesmal ist es das einzige in der Flotte, das bemalt ist und von dessen Mast eine Tigerflagge weht. Auf diesem Schiff reist der Prinz von Adékaros. Eine leichter Fang für alle, denen der Sinn nach Jagd steht.

Die Sonne brennt auf meinen Rücken. Ihre Hitze legt sich über meinen Nacken und macht, dass meine Haare auf der nassen Haut kleben bleiben. Ich sehne mich nach dem eisigen Meer, dessen scharfe Kälte wie köstliche Messerstiche in meine Glieder fährt.

»Was für eine Schande«, seufzt Kahlia. »Er sieht aus wie ein Engel. So ein hübsches Gesicht.«

»Sein Herz ist noch viel hübscher.«

Kahlia lächelt boshaft. »Es ist schon eine Ewigkeit her, seit du zum letzten Mal getötet hast, Lira«, sagt sie scherzhaft. »Hast du denn gar keine Angst, aus der Übung zu sein?«

»Ein Jahr kann man schwerlich als Ewigkeit bezeichnen.«

»Kommt darauf an, wer zählt.«

Ich seufze. »Dann verrate mir, wer es ist, damit ich ihn umbringen und dieses Gespräch beenden kann.«

Kahlias Lächeln ist grausig. So grinst sie nur, wenn ich ganz besonders abscheulich bin. Denn das schätzen Sirenen untereinander am allermeisten. Je boshafter und grausamer wir sind, desto besser. Freundschaft und Familienbande sollen uns so fremd bleiben wie das Land dem Meer, das bringt man uns von klein auf bei. Unsere Treue gehört allein der Meereskönigin.

»Du bist heute ein bisschen herzlos, nicht wahr?«

»Wie könnte ich herzlos sein?«, entgegne ich. »Unter meinem Bett sind siebzehn vergraben.«

Kahlia schüttelt das Wasser aus ihren Haaren. »So viele Prinzen haben deine Lippen schon gekostet.«

Sie sagt es wie etwas, auf das man stolz sein kann. Kahlia ist noch jung und hat erst zwei Herzen geraubt. Keines davon war königlich, denn das ist allein mein Vorrecht, mein ureigenstes Privileg. Kahlias Bewunderung hat zum Teil damit zu tun. Sie fragt sich, ob die Lippen eines Prinzen anders schmecken als die eines gewöhnlichen Menschen. Aber ich kann ihr auf diese Frage keine Antwort geben, denn ich kenne nur den Geschmack von Prinzen.

Seit unsere Göttin Keto von den Menschen ermordet wurde, ist es bei uns Brauch, jedes Jahr im Monat unserer Geburt ein Herz zu stehlen. Damit feiern wir das Geschenk des Lebens, das Keto uns gegeben hat, und nehmen Rache an den Menschen für ihren gewaltsamen Tod. Als ich noch zu jung zum Jagen war, hat meine Mutter diese Pflicht für mich übernommen, so wie es Tradition bei uns ist. Sie hat mir stets einen Prinzen gebracht. Manche waren nicht älter als ich selbst. Andere waren alt und zerfurcht oder nachgeborene Kinder, die nie den Thron bestiegen hätten. Der König von Armonía hatte einst sechs Söhne und in meinen ersten Lebensjahren hat meine Mutter mir einen nach dem anderen zum Geburtstag geschenkt.

Als ich schließlich alt genug war, um selbst hinauszuziehen, kam es mir nie in den Sinn, auf königliches Blut zu verzichten und wie meine Artgenossen einfache Seeleute zu wählen. Man kann mir wahrhaftig nicht nachsagen, dass ich die Traditionen meiner Mutter nicht in Ehren halte.

»Hast du deine Muschel dabei?«, frage ich meine Cousine.

Kahlia streicht ihre Haare zurück und zeigt mir die orange Muschel, die sie sich um den Hals gebunden hat. Auch ich trage eine Muschel wie sie, allerdings ist meine von einem tiefen Blutrot. Sie sehen unscheinbar aus, aber mit ihnen können wir uns auf einfache Art verständigen. Wenn wir sie an unser Ohr halten, hören wir das Rauschen des Ozeans und die Gesänge aus dem Unterwasserpalast von Keto, den wir unser Zuhause nennen. Falls wir getrennt werden, kann Kahlia sich mithilfe der Muschel in der See von Diávolos orientieren. Wir sind sehr weit weg von unserem Königreich und haben fast eine Woche gebraucht, um hierherzuschwimmen. Kahlia ist erst vierzehn und bleibt am liebsten in der Nähe des Palasts, aber ich hielt es für an der Zeit, das zu ändern. Und da ich die Prinzessin bin, sind meine Launen für alle Gesetz.

»Wir werden uns schon nicht verlieren«, sagt Kahlia.

Bei allen meinen anderen Cousinen wäre es mir gleich, wenn sie sich in einem fremden Ozean verirren würden. Sie sind eine langweilige Sippe ohne Ehrgeiz und Vorstellungskraft. Nach dem Tod meiner Tante sind aus ihnen ehrfürchtige Dienerinnen meiner Mutter geworden. Was töricht ist, denn man soll die Meereskönigin nicht verehren. Man soll sie fürchten.

»Denk daran, dir nur einen Einzigen herauszupicken«, sage ich zu Kahlia. »Konzentriere dich ganz auf ihn.«

Kahlia nickt. »Welchen soll ich nehmen?«, fragt sie. »Wird sein Blut zu mir singen?«

»Die Einzigen, die singen, sind wir«, erwidere ich. »Unser Gesang wird alle verzaubern, und wenn du einen aussuchst, wird er sich so rettungslos in dich verlieben, dass er noch im Ertrinken deine Schönheit preist.«

»Für gewöhnlich bricht der Zauber im Sterben«, entgegnet Kahlia.

»Weil du für alle singst. In ihrem tiefsten Inneren wissen sie, dass dein Herz keinem von ihnen gehören wird. Du musst dich nach ihnen genauso sehr sehnen wie sie sich nach dir.«

»Aber sie sind grässlich«, wendet Kahlia ein. Sie klingt nicht ganz so überzeugt, wie sie mich glauben machen will. »Wer könnte allen Ernstes von uns erwarten, sie zu begehren?«

»Du hast es hier ja nicht mit einfachen Matrosen zu tun, sondern mit Königsangehörigen. Königtum bedeutet Macht. Und Macht ist immer begehrenswert.«

»Königsangehörige?«, wiederholt Kahlia atemlos. »Ich dachte ...«

Sie beendet den Satz nicht. Sie dachte, ich würde alle Prinzen für mich beanspruchen und sie mit niemandem teilen. Und das stimmt sogar. Aber wo Prinzen sind, da sind auch Könige und Königinnen, und für die hatte ich noch nie etwas übrig. Regenten werden allzu leicht vom Thron gestoßen. Prinzen hingegen sind wie ein verheißungsvolles Versprechen. Sie sind die nächste Generation, die einmal die Macht in ihren Händen halten wird. Indem ich sie vernichte, vernichte ich die Zukunft - so, wie es meine Mutter mich gelehrt hat.

Ich ergreife Kahlias Hand. »Du kannst die Königin haben. Die Vergangenheit interessiert mich nicht.«

Kahlias Augen glänzen. Das rechte schimmert im vertrauten...
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Autor

Als Alexandra Christo mit vier Jahren erfuhr, dass sie keine Fee werden kann, beschloss sie, stattdessen Autorin zu werden. Sie hat einen Abschluss in Kreativem Schreiben und arbeitet als Texterin in London. Ihr Roman >Elian und Lira - Das wilde Herz der See