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Für eine Nacht sind wir unendlich

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am24.07.20201. Auflage
Ein Trip nach England, ein Konzert am letzten Abend und nur eine Nacht, um die große Liebe zu erkennen »Die schönsten Liebesgeschichten schreibt das Leben, heißt es. Mit >Für eine Nacht sind wir unendlich< widerlegt Lea Coplin diese Aussage - denn besser hätte es das Leben auch nicht hinbekommen.« Anne Freytag Als Jonah und Liv bei einem Festival in England aufeinandertreffen, könnte das, was sie wollen, nicht unterschiedlicher sein. Doch dann beginnt es zu knistern. Und obwohl Liv von vornherein klarstellt, dass nichts laufen wird zwischen ihnen, und obwohl Jonah sich einredet, dass das ganz in seinem Sinne ist, kommen sich die beiden immer näher. Nur wird Jonah am nächsten Tag mit seinen Freunden zurück nach Deutschland fahren. Ihm und Liv bleibt nur diese eine Nacht, um herauszufinden, was da zwischen ihnen ist. Doch wie nah kann man sich kommen, wenn am nächsten Morgen alles vorbei ist?   Folgende weitere tolle Romance-Titel sind von Lea Coplin bei dtv erschienen: Aus der »Nichts ist gut«-Serie: Band 1: »Nichts ist gut. Ohne dich.« Band 2: »Nichts zu verlieren. Außer uns.« Weitere Einzelbände: »Mit dir leuchtet der Ozean«

Lea Coplin ist das Pseudonym einer Autorin, die mit ihren Romanen bereits mehrfach auf der Spiegel-Bestsellerliste stand. Mehr als fünfzehn Jahre arbeitete sie als Journalistin, bevor sie sich für die Schriftstellerei entschied. Sie liebt es, flatternden Schmetterlingen und gebrochenen Herzen nachzuspüren und die Tiefen des Ozeans auszuloten. Lea Coplin lebt mit Mann und Katzen in München.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Trip nach England, ein Konzert am letzten Abend und nur eine Nacht, um die große Liebe zu erkennen »Die schönsten Liebesgeschichten schreibt das Leben, heißt es. Mit >Für eine Nacht sind wir unendlich< widerlegt Lea Coplin diese Aussage - denn besser hätte es das Leben auch nicht hinbekommen.« Anne Freytag Als Jonah und Liv bei einem Festival in England aufeinandertreffen, könnte das, was sie wollen, nicht unterschiedlicher sein. Doch dann beginnt es zu knistern. Und obwohl Liv von vornherein klarstellt, dass nichts laufen wird zwischen ihnen, und obwohl Jonah sich einredet, dass das ganz in seinem Sinne ist, kommen sich die beiden immer näher. Nur wird Jonah am nächsten Tag mit seinen Freunden zurück nach Deutschland fahren. Ihm und Liv bleibt nur diese eine Nacht, um herauszufinden, was da zwischen ihnen ist. Doch wie nah kann man sich kommen, wenn am nächsten Morgen alles vorbei ist?   Folgende weitere tolle Romance-Titel sind von Lea Coplin bei dtv erschienen: Aus der »Nichts ist gut«-Serie: Band 1: »Nichts ist gut. Ohne dich.« Band 2: »Nichts zu verlieren. Außer uns.« Weitere Einzelbände: »Mit dir leuchtet der Ozean«

Lea Coplin ist das Pseudonym einer Autorin, die mit ihren Romanen bereits mehrfach auf der Spiegel-Bestsellerliste stand. Mehr als fünfzehn Jahre arbeitete sie als Journalistin, bevor sie sich für die Schriftstellerei entschied. Sie liebt es, flatternden Schmetterlingen und gebrochenen Herzen nachzuspüren und die Tiefen des Ozeans auszuloten. Lea Coplin lebt mit Mann und Katzen in München.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423437950
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum24.07.2020
Auflage1. Auflage
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3060 Kbytes
IllustrationenFormat: EPUB
Artikel-Nr.5145314
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2
Liv

Ich bin schon beinahe aufgestanden, als die Bettfedern unter mir doch noch ein Quietschen von sich geben. Ein klagendes, nörgelndes Wimmern, das von Laurent höchstpersönlich stammen könnte. Halb sitzend, halb im Stehen werfe ich einen Blick auf ihn. Da liegt er, viel zu groß für das schmale, abgenutzte Bett, den Rücken dicht an die Wand gepresst, und schläft ruhig und fest wie ein Baby. Denke ich. Hoffe ich.

Auf Zehenspitzen schleiche ich durchs Zimmer, schnappe mir meinen Kulturbeutel und öffne so lautlos wie möglich die Tür. Sie knarzt, natürlich tut sie das. So gut wie alles in Mafaldas steinaltem, vermutlich verhexten Häuschen gibt Geräusche von sich. Ich bin seit einer Woche hier und nein, daran werde ich mich nie gewöhnen. Ebenso wenig wie an den Anblick meiner Tante selbst, die sich wie üblich im Schneidersitz vor ihren Yoga-Altar gefaltet hat, die Augen geschlossen, die Hände vor den Körper gepresst, während ein gruseliger Brummton ihre Lippen verlässt und das Kerzenlicht orangefarbene Punkte auf ihre nackten Brüste flackert. O ja, meine Tante pflegt unbekleidet zu meditieren. Und sie ist selbst dann nicht geneigt, ihre Gewohnheiten zu ändern, wenn sich Besuch angekündigt hat.

»Was, wenn nicht ich, sondern Laurent hier vorbeigekommen wäre?«, zische ich ihr anstelle einer Begrüßung entgegen. Ich flüstere es. Die Wände sind dünn, und es ist noch viel zu früh, um die halbe Stadt aufzuwecken.

»Wie meinst du, Liebes?«, singt sie in ihrem fantastisch akzentuierten Englisch.

Ich verdrehe die Augen. Mafalda hält ihre geschlossen. Jemand wie sie kommt womöglich gar nicht auf die Idee, was falsch daran sein könnte, gleich nach dem Aufwachen über eine nackte Person zu stolpern, die man schon angezogen kaum kennt. Zumal das mit dem Stolpern wortwörtlich gemeint ist, denn der Weg zu Mafaldas Gästezimmer führt nun mal durchs Wohnzimmer, unmittelbar an ihrem kleinen Altar vorbei.

Sagt euch los von dem, was euch Fesseln anlegt, würde sie vermutlich ausrufen. Wenn es die Klamotten sind, umso besser. Hoffen wir einfach, dass Laurent lange genug schläft, bis meine Tante mit ihrer Morgenmeditation fertig ist.

Ich putze mir die Zähne unter der Dusche und sinniere darüber, ob es gut oder schlecht war, dass Laurent mich an diesem Wochenende besucht hat. Ich habe den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da wird das Wasser kalt. Schnell stelle ich es ab, unterdrücke das Schaudern, das die aufheulende Leitung mir jedes Mal verursacht (tatsächlich klingt sie wie die Maulende Myrte), hüpfe aus der Wanne und trockne mich ab. Dafür, dass Laurent und ich nur diese zwei Tage miteinander hatten, haben wir sie reichlich schlecht genutzt, fürchte ich. Was hauptsächlich meine Schuld war. Und ein bisschen auch seine. Ich meine, er wusste, ich würde keine Zeit haben, weil ich nun mal extra nach Glastonbury gekommen bin, um Mafalda während des Festivals mit dem Foodtruck zu helfen. Er wusste das, ich habe es ihm mehrmals gesagt. Ganz abgesehen davon, dass ich insgesamt nur zwei Wochen hier bin. Kann man nicht zwei Wochen voneinander getrennt sein, ohne gleich in den nächsten Flieger zu steigen?

Ich wickle mich in das Handtuch ein, stöhnend wie die Bettfedern und Myrte zusammen. Ich hätte mir erst die Haare abtrocknen sollen, sie tropfen alles wieder voll. Zu viele Haare. Viel zu viele Haare. Aus dem schmalen Badschrank hinter der Tür ziehe ich eines der kleineren Handtücher hervor und drehe meine wirre Mähne darin ein. Dann hebe ich den Kopf und mein Blick bleibt an meinem Spiegelbild hängen.

Oh, Liv.

Liv!

Was tust du?

Als ich aus dem Bad komme, singt Mafalda in der Küche. Nein, sie dröhnt. Ich bin mir sicher, nicht nur Laurent ist jetzt wach, sondern auch der Rest der Straße. Zu ihrer Stimme pfeift der altmodische Wasserkessel, den sie für die Zubereitung ihres Tees verwendet. Sie singt, es pfeift, dann erfüllt der Duft von starkem, schwarzem English Breakfast die Wohnung.

Die Wanduhr im Wohnzimmer zeigt fünf Uhr vierzig. Um sechs Uhr brechen Mafalda und ich auf, zunächst zum Großmarkt einige Kilometer außerhalb von Glastonbury, dann zum Festivalgelände, wo wir im Foodtruck Salate, Soßen und die Falafel vorbereiten, jeden Tag frisch. Mafalda ist keine große Köchin, doch gemeinsam setzen wir Jacksons Rezepte einigermaßen ordentlich um. Um neun Uhr beginnen wir mit dem Verkauf. Es gibt Kaffee, aber auch schon die ersten Falafel. Wer sich fragt, wie man um diese Uhrzeit bereits frittierte Linsenbällchen mit Knoblauchsoße verschlingen kann, hat offensichtlich noch nie auf einem der größten Musikfestivals Europas die Nacht durchgemacht.

So wie ich. Das mit dem Durchmachen, meine ich. Ich stehe seit Mittwoch von früh bis spät in dem Foodtruck, heute ist Sonntag - der letzte Festivaltag - und ich habe von dem sagenumwobenen Spektakel kaum mehr als die Fritteuse von hinten gesehen.

»Wolltest du verschwinden, ohne dich von mir zu verabschieden?«

Die Zimmertür ist noch nicht ins Schloss gefallen, da klattern Laurents Vorwürfe bereits wie Pfeilspitzen dagegen. Ich unterdrücke ein Seufzen. Seit Freitag geht das so, seit er aus dem Bus gestiegen ist. Unterstellungen und Misstrauen und Schuldzuweisungen und ... ich weiß nicht. Das heißt, ich weiß es, aber ich fühle mich so machtlos. Ich hätte liebend gern, dass alles gut ist zwischen uns beiden, aber ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll.

Ich betrachte ihn einige Sekunden lang - das ernste Gesicht, die Enttäuschung in den Augen, die Stoppeln um den Mund, die vielen Haare auf der Brust - und beschließe, wenigstens für den Moment so zu tun, als spürte ich nicht die Abwärtsspirale, in der sich diese Beziehung befindet.

»Was, so?«, frage ich also, betont unbekümmert. »Du denkst, ich spaziere im Handtuch aus der Wohnung?«

Laurent verzieht keine Miene. Das sei ihm verziehen, so gut war der Witz nicht.

»Ich wollte dich schlafen lassen. Es ist noch nicht mal sechs.« Ich knie mich neben das Bett auf den Boden und beginne, in dem Koffer zu wühlen, aus dem ich seit einer Woche lebe. »Und ich dachte, du kommst später beim Foodtruck vorbei? Bevor du zurückfährst nach London?«

»So war´s geplant, ja«, murmelt er.

»Ich meine, wo du die Karte schon mal hast. Die schweineteuer war, richtig? Du solltest noch ein bisschen was vom Festival mitbekommen, bevor du zurück nach Hamburg fliegst. Gut, viel Zeit bleibt dir nicht mehr, denn dein Bus ... Wann fährt der Bus gleich wieder? So gegen elf? Am besten nimmst du deinen Rucksack mit, wenn du ...«

»Liv.«

»... aufs Festivalgelände kommst, es liegt doch auf dem Weg nach London, oder? Klar, die Schlangen sind ewig, wenn man auch noch Taschen kontrollieren lassen muss, aber letztlich ist es besser, als ...«

»Liv!«

»... hinzufahren und dann wieder zurück nach Glastonbury, um den Rucksack zu holen.« Mit frischer Unterwäsche in der einen, Hose und Shirt in der anderen Hand stehe ich auf. »Ja?«

Wortlos starrt Laurent mich an. »Ich hätte echt nicht herkommen sollen«, sagt er, während er ebenfalls aufsteht, nach seiner Jeans greift und hineinschlüpft, dann in sein Hemd.

O Gott, du hast recht, denke ich. Und habe ich es dir nicht gesagt, mindestens zwei Dutzend Mal? Ich hasse mich ein bisschen für diese Gedanken, aber wie soll ich sie verhindern? Ich habe es ihm gesagt. Ich werde keine Zeit für dich haben. Ich muss meiner Tante im Foodtruck helfen, dafür fahre ich schließlich hin.

Oh, das macht mir nichts. Das Festival an sich ist doch schon mega. Und ein bisschen Zeit werden wir wohl zusammen verbringen können, oder nicht?

Oder nicht.

»Hör mal, du musst nicht aufstehen. Es ist noch nicht mal sechs.«

»Wieso hast du mir nicht gesagt, dass ich dich keine fünf Minuten für mich habe, wenn ich herkomme? Du musst deiner Tante helfen, schön und gut. Aber muss sie darüber hinaus dauernd um uns herumschwirren?«

»Nun ja ... Sie wohnt hier!«

»Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.« Er schmeißt sich zurück aufs Bett, Federn protestieren, Laurent verschränkt die Arme und streckt die Beine aus. Er hat keine schönen Füße.

Himmel, Liv, wieso musst du dauernd solche Sachen denken?

»Ich bin von diesem fürchterlichen Brummen aufgewacht. Ich dachte, irgendwo in der Wohnung ist irgendwas kaputtgegangen, das jeden Moment explodiert - aber rate, was ich gesehen habe, als ich die Tür aufgemacht habe?«

Oh, nein. Ich verziehe das Gesicht.

»Sie war nackt, Liv!«

»Es tut mir leid.«

»Sie saß nackt im Schneidersitz und gab entsetzliche Laute von sich!«

»Ich weiß! Und es tut mir wirklich leid, ich hätte dich warnen sollen. Mafalda meditiert immer gleich als Erstes am Morgen, und ... ja. Bevorzugt unbekleidet.«

Laurent sieht mich an, als hätte ich ihm gerade lateinische Prosa vorgelesen. Dann blinzelt er, so betont, wie es jemand tut, der einem seine Missachtung zwar ausdrücken, aber nicht erklären möchte. Und dann sagt er: »Na, wenigstens habe ich an diesem Wochenende irgendjemanden nackt gesehen.«

Ich klappe den Mund auf. Und wieder zu. Dann wird mir bewusst, dass Laurent vollständig angezogen ist, bis auf seine nackten Füße, und dass ich lediglich im Handtuch vor ihm...
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Autor

Lea Coplin ist das Pseudonym einer Autorin, die mit ihren Romanen bereits mehrfach auf der Spiegel-Bestsellerliste stand. Mehr als fünfzehn Jahre arbeitete sie als Journalistin, bevor sie sich für die Schriftstellerei entschied. Sie liebt es, flatternden Schmetterlingen und gebrochenen Herzen nachzuspüren und die Tiefen des Ozeans auszuloten. Lea Coplin lebt mit Mann und Katzen in München.