Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

All This Time - Lieben heißt unendlich sein

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am18.03.20211. Auflage
Manche Wunden kann nur Liebe heilen ... Kyle und Kimberly sind seit der 9. Klasse das perfekte Paar. Doch am Abend des Abschlussballs bricht Kyles Welt brutal in sich zusammen: Nachdem Kimberly ihm eröffnet hat, dass sie die Beziehung beenden will, haben sie auf dem Heimweg einen Autounfall. Kyle erwacht im Krankenhaus aus seiner Bewusstlosigkeit - aber Kim hat den Unfall nicht überlebt. Kyle versinkt in unendlicher Trauer und Schuldgefühlen ... bis er Marley begegnet. Marley hat ebenfalls einen großen Verlust erlitten, für den sie sich verantwortlich macht. Sie verstehen einander und können den Schmerz des anderen lindern, während sie sich immer näherkommen. Doch Kyle muss befürchten, dass er diese zweite Chance auf Glück erneut verlieren könnte ...

Mikki Daughtry hat einen Abschluss in Theaterwissenschaften von der Brenau University. Sie lebt in Los Angeles, wo sie als Drehbuchautorin arbeitet. Sie liebt alte Schwarz-Weiß-Filme und klassisches griechisches Theater.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextManche Wunden kann nur Liebe heilen ... Kyle und Kimberly sind seit der 9. Klasse das perfekte Paar. Doch am Abend des Abschlussballs bricht Kyles Welt brutal in sich zusammen: Nachdem Kimberly ihm eröffnet hat, dass sie die Beziehung beenden will, haben sie auf dem Heimweg einen Autounfall. Kyle erwacht im Krankenhaus aus seiner Bewusstlosigkeit - aber Kim hat den Unfall nicht überlebt. Kyle versinkt in unendlicher Trauer und Schuldgefühlen ... bis er Marley begegnet. Marley hat ebenfalls einen großen Verlust erlitten, für den sie sich verantwortlich macht. Sie verstehen einander und können den Schmerz des anderen lindern, während sie sich immer näherkommen. Doch Kyle muss befürchten, dass er diese zweite Chance auf Glück erneut verlieren könnte ...

Mikki Daughtry hat einen Abschluss in Theaterwissenschaften von der Brenau University. Sie lebt in Los Angeles, wo sie als Drehbuchautorin arbeitet. Sie liebt alte Schwarz-Weiß-Filme und klassisches griechisches Theater.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423438834
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum18.03.2021
Auflage1. Auflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1438 Kbytes
Artikel-Nr.5299522
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Das Armband liegt mir schwer in der Hand. Ich habe es bestimmt schon tausendmal angesehen, aber ich will sichergehen, dass es auch perfekt ist, dass nicht noch irgendwas dran gerichtet werden muss. Ich hatte überlegt, ein zarteres, zierlicheres Armband zu kaufen, wie Kimberly sie sonst trägt, aber irgendwas an dem hier hat mich angesprochen, mit seinen robusten, reißfesten Bindegliedern, genau wie unsere Beziehung ... meistens jedenfalls.

Als ich das Armband vor ein paar Monaten bestellt habe, sollte es ein Geschenk zu unserem Schulabschluss sein, kein »Tut mir leid vertragen wir uns wieder«-Geschenk, aber in letzter Zeit ist Kimberly so in sich gekehrt. Abweisend. Genau wie sonst, wenn wir Zoff haben.

Obwohl wir, soweit ich weiß, momentan gar keinen Zoff haben und ich noch nicht mal weiß, wofür ich mich hiermit eigentlich entschuldige.

Mit einem tiefen Seufzer blicke ich in den Hoteltoilettenspiegel, prüfe noch mal nach, ob keine der Klokabinen besetzt ist. Mit gerunzelter Stirn fahre ich mir durch das braune Durcheinander auf meinem Kopf, um es so glatt zu kriegen, wie Kim es mag. Nach ein paar gescheiterten Anläufen werfen mein Haar und ich das Handtuch und ich konzentriere mich lieber noch ein letztes Mal auf das Armband.

Die glänzenden Anhänger klimpern, untermalt vom gedämpften Partylärm meiner Abschlussfeier jenseits der Tür. Vielleicht rückt Kim ja endlich damit raus, was eigentlich los ist, wenn sie das Armband sieht.

Oder vielleicht küsst sie mich auch einfach und sagt mir, dass sie mich liebt, und das Problem hat überhaupt nichts mit mir zu tun. Ist auch möglich.

Ich nehme die sechs Anhänger genauer unter die Lupe. Einer für jedes Jahr, das wir zusammen sind. Ich hatte echt ein Glück, dass mir jemand auf Etsy mit dem Entwurf geholfen hat, weil mein künstlerisches Talent gleich null ist. Das hier ist mehr als ein Armband. Es ist unser gemeinsames Leben.

Mein Daumen streicht langsam über unsere Geschichte, und einige der Anhänger fangen das Licht und strahlen mich an.

Ein Paar petrol-weiße Pompons, wie sie Kimberly als Cheerleader-Kapitänin in der Hand hielt, als ich sie gefragt habe, ob sie offiziell mit mir gehen will.

Eine winzige Champagnerflöte, sogar mit winzigen Diamantbläschen am Rand, als Erinnerung an meine pompöse Einladung zum Abschlussball vor ein paar Monaten, als ich sie mit einer von meiner Mutter geklauten Champagnerflasche überraschte. Meine Mutter hat mir dafür Hausarrest bis in alle Ewigkeit verpasst, aber Kimberlys Blick beim Korkenknallen war es wert.

Beim wichtigsten Anhänger halte ich inne, genau in der Mitte des Armbands. Ein silbernes Tagebuch, samt echtem Verschluss.

Damals in der Mittelstufe hatten wir gerade bei ihr zu Hause in der Küche beim Lernen gesessen, als sie auf die Toilette verschwand. Ich zog heimlich ihr rosa Tagebuch aus ihrem Rucksack und schrieb »ich ⥠dich« auf die ersten drei freien Seiten.

Als sie es entdeckte, brach sie in Tränen aus und dann in wütende Vorwürfe.

»Hast du meine ganzen Geheimisse gelesen?«, brüllte sie mich an, ein Bild der Anklage mit ihrem ausgestreckten Zeigefinger und dem Buch, das sie sich an die Brust gedrückt hielt.

»Nein!« Ich kam auf meinem Hocker zu ihr hingerollt. »Ich fand´s nur irgendwie ... keine Ahnung. Romantisch?«

Sie stürzte sich auf mich. Ich ließ mich von ihr zu Boden werfen, weil es so wahnsinnig aufregend war, ihr hübsches Gesicht so nahe an meinem zu haben, und als sich unsere Blicke trafen, schien ihr Zorn endlich zu verpuffen.

»War es auch«, sagte sie und dann sank ihr Mund zögerlich auf meinen.

Unser allererster Kuss. Mein allererster Kuss.

Vorsichtig öffne ich den winzigen Anhänger und wende seine zarten Silberseiten, drei an der Zahl, auf denen steht: »ich ⥠dich«. Wir werden wahrscheinlich immer unsere kleinen Zwistigkeiten haben, aber unserer Liebe tut das keinen Abbruch.

Lächelnd betrachte ich die freien Glieder des Armbands, die nur darauf warten, mit mehr Leben, mehr gemeinsamen Erinnerungen behängt zu werden. Eins für jedes Jahr, das wir an der UCLA, der Uni von Kalifornien, verbringen werden. Und danach werde ich ihr ein neues Armband schenken.

Die Toilettentür fliegt auf, knallt laut gegen den Stopper in der Wand. Hastig lasse ich das Armband in sein Samtbett fallen, bevor eine ganze Horde Jungs aus dem Basketballteam hineingeprescht kommt, ein Chor aus »Kyle, was geht?« und »Schule aus, Baby!«. Ich grinse in die Runde und lasse die Schachtel zurück in meine Anzugjacke gleiten. Dabei streifen meine Finger den Flachmann mit Jack Daniel´s in meinem Hosenbund, Phase eins meines Plans, meine beiden besten Freunde von dieser offiziellen Schulabschlussparty wegzulotsen und stattdessen lieber unseren Stammplatz am Teich aufzusuchen und stilgerecht zu feiern.

Aber erst mal ... muss ich ihr dieses Kettchen überreichen. Ich verlasse die Toilette und folge dem kurzen Korridor zum überfüllten Festsaal des Super-Nobelhotels.

Beim Eintreten muss ich unter einem Meer aus Ambrose-High-petrol-weiß-gestreiften Ballons durch, von denen bereits ein paar entkommen konnten und sich unter die hohe Gewölbedecke geflüchtet haben. In der der Mitte des Saals baumeln Hunderte Luftschlangen von einem riesigen Banner, von dem es brüllt: »HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM ABSCHLUSS!«

Der Lärm überrollt mich wie eine Welle, die aufgeputschte »WIR HABEN´S GESCHAFFT«-Energie quillt aus jeder Ecke. Ich versteh´s nur zu gut. Nach diesem letzten Jahr bin ich so was von überbereit, dem Ganzen hier den Rücken zuzukehren.

Ich bahne mir den Weg durch völlig willkürliche Menschengruppen. Ein Gang über die Bühne scheint alles beiseitegefegt zu haben, was heute früh noch so wichtig zu sein schien. Welchen Sport man machte. Welche Noten man hatte. Wer einen zum Ball gefragt hatte und wer nicht. Was für Noten man hatte. Die Frage, warum Mr Louis es schon das ganze Halbjahr auf einen abgesehen hat.

Plötzlich flirtet Lucy Williams, die Jahrgangssprecherin, mit Kiffer Michael Dillon, der zweimal die Zehnte wiederholt hat, während die Mathe-Decathlon-Leiter gemeinsam mit zweien meiner Teamkumpel aus der Angriffsreihe anstehen, um hinter der Bar ein Bier zu ergattern.

Heute Abend sind wir alle gleich.

»Hey, Kyle.« Eine Hand fällt ein bisschen zu fest auf meine schlechte Schulter. Ich unterdrücke eine Grimasse. Hinter mir steht Matt Paulson, der netteste Typ auf diesem Planeten, weshalb es mir doppelt so schwer auf der Seele liegt, ihn dermaßen zu hassen. »Ach, ´tschuldige«, sagt er, als ihm aufgeht, auf welcher Schulter seine Pranke gelandet ist, und reißt sie hastig weg. »Hast du schon gehört, dass ich im Herbst aufs Boston College gehe, Football-Stipendium?«

»Ähm, ja«, sage ich und versuche, die schon bekannte aufwallende Eifersuchtswelle aufzuhalten. Er kann nichts dafür, ermahne ich mich. »Gratuliere, Mann.«

»Weißt du, wenn du das Team zu Saisonbeginn nicht so geleitet hättest, wäre ich denen nicht mal ansatzweise aufgefallen. Du warst so ein irre guter Quarterback. Hätte ich nicht so viel von dir gelernt, hätte ich das Stipendium nie bekommen«, reibt er ahnungslos weiter Salz in die Wunde. »Aber es tut mir leid, dass es passiert ...«

»Schon gut«, falle ich ihm ins Wort und strecke ihm die Hand hin, um nicht wie ein Arschloch rüberzukommen. »Viel Glück nächstes Jahr.« Dann lasse ich schnell los und mache mich eiligen Schritts davon, um möglichst schnell möglichst weit von ihm wegzukommen. Gerade gibt es nur einen Menschen, den ich sehen will.

Bei der Bar bleibe ich stehen und mache einen langen Hals, um die Menge nach Kim abzusuchen, schweife erfolglos von einer Person zur nächsten.

»Hors d´Åuvre?«, fragt eine Stimme neben mir.

Neben mir steht ein Mann mit einem Tablett voller Appetithäppchen, formlose Klümpchen auf einem glänzend weißen Teller. Er schenkt mir ein künstliches Lächeln, hinter dem es nur so schreit: Noch zwei Stunden bis Feierabend.

Ich sehe das Owls-Creek-Logo auf seinem Hemd, das einzige Restaurant weit und breit, das in Feinschmeckerführern wegen seiner »hippen und zeitgemäßen Küche« auftaucht.

Scheinbar hat sogar Gordon Ramsay dort gegessen und nichts groß zu meckern gehabt.

»Warum nicht?«, grinse ich, schnappe mir eins und schiebe es mir ganz in den Mund, bevor er seine Runde fortsetzt.

Ich bereue es sofort.

Ist das ein Shrimp? Gummi? Wie zum Henker kann etwas so zäh sein? Und woher kommt der Geschmack nach uraltem Schinken?

Offensichtlich hat Gordon keinen dieser Fleischklumpen vorgesetzt gekriegt.

Ein prüfender Blick links und rechts und ich ducke mich, um ihn in die schwarze, vom Kellner mitgelieferte Miniserviette zu spucken, als es neben mir aufblitzt.

Ich halte die unbeshrimpte Hand nach oben, völlig geblendet, und als die schwarzen Pünktchen vor meinen Augen verschwinden, erscheinen statt ihrer warme braune Augen und hohe Wangenknochen, die meinen sehr ähnlich sehen. Sie trägt ihr weißes Lieblingsblumenkleid und grinst breiter als das Handy vor ihrem Gesicht.

»Mom, hör au ...«, will ich gerade sagen, aber sie drückt schon wieder auf den Auslöser und ein weiterer Blitz demoliert meine Netzhaut.

»Weißt du, wenn du weitermachst mit den peinlichen Fotos, dann schalt wenigstens den Blitz aus. Du musst mir ja nicht gleich das Augenlicht rauben.«

»Oh, die Insta-Mädels werden das hier lieben«, sagt sie mit einem durchtriebenen Grinsen und tippt mit schmalen Augen auf...
mehr

Autor

Mikki Daughtry hat einen Abschluss in Theaterwissenschaften von der Brenau University. Sie lebt in Los Angeles, wo sie als Drehbuchautorin arbeitet. Sie liebt alte Schwarz-Weiß-Filme und klassisches griechisches Theater.Rachael Lippincott hat einen BA in English Writing von der University of Pittsburgh. Zurzeit lebt sie in Pittsburgh mit ihrer Frau und der gemeinsamen Tochter.