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Das Geheimnis des blauen Skarabäus

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am17.11.20211. Auflage
Ägypten 1921: Eine mutige Frau auf der Suche nach ihrem Vater Die junge Cleopatra Vanson lebt in Cornwall bei ihrer Tante, während sich ihr verwitweter Vater als Archäologe in Ägypten der Entdeckung alter Pharaonengräber verschrieben hat. Cleo träumt davon, ihn eines Tages auf seine Expeditionen begleiten zu können. Nach einem schweren Schicksalsschlag wird Cleo von der reichen Familie Tredennick aufgenommen. Als ihr Vater dann auf mysteriöse Weise verschwindet, begibt sich Cleo, gerade noch unmündig, mit den Geschwistern Tredennick auf die Reise in das ferne Ägypten. Noch ahnt sie nicht, in welch gefährliches Abenteuer sie verwickelt werden wird und dass der Skarabäus-Armreif - ein Geschenk ihres Vaters und geliebter Talisman - ein dunkles Geheimnis in sich trägt.

Rebecca Michéle, 1963 in Rottweil geboren, schreibt seit ihrer Jugend und hat unter verschiedenen Pseudonymen bereits über 40 Romane veröffentlicht. Eine besondere Beziehung verbindet sie mit den britischen Inseln, wo viele ihrer Geschichten spielen. Gemeinsam mit ihrem Mann war sie 30 Jahre lang erfolgreiche Turniertänzerin. Seit 2000 ist Rebecca Michéle freie Autorin und lebt aktuell mit ihrer Familie am Fuß der Schwäbischen Alb.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextÄgypten 1921: Eine mutige Frau auf der Suche nach ihrem Vater Die junge Cleopatra Vanson lebt in Cornwall bei ihrer Tante, während sich ihr verwitweter Vater als Archäologe in Ägypten der Entdeckung alter Pharaonengräber verschrieben hat. Cleo träumt davon, ihn eines Tages auf seine Expeditionen begleiten zu können. Nach einem schweren Schicksalsschlag wird Cleo von der reichen Familie Tredennick aufgenommen. Als ihr Vater dann auf mysteriöse Weise verschwindet, begibt sich Cleo, gerade noch unmündig, mit den Geschwistern Tredennick auf die Reise in das ferne Ägypten. Noch ahnt sie nicht, in welch gefährliches Abenteuer sie verwickelt werden wird und dass der Skarabäus-Armreif - ein Geschenk ihres Vaters und geliebter Talisman - ein dunkles Geheimnis in sich trägt.

Rebecca Michéle, 1963 in Rottweil geboren, schreibt seit ihrer Jugend und hat unter verschiedenen Pseudonymen bereits über 40 Romane veröffentlicht. Eine besondere Beziehung verbindet sie mit den britischen Inseln, wo viele ihrer Geschichten spielen. Gemeinsam mit ihrem Mann war sie 30 Jahre lang erfolgreiche Turniertänzerin. Seit 2000 ist Rebecca Michéle freie Autorin und lebt aktuell mit ihrer Familie am Fuß der Schwäbischen Alb.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423439107
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum17.11.2021
Auflage1. Auflage
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5702554
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog


Luxor, Ägypten 1913


Die Stadt lag unter einer Glocke aus Staub. Seit zwei Tagen blies der Westwind den Wüstensand nach Luxor, legte sich auf die Straßen, überzog Eselskarren, Automobile und auch die Menschen mit einer feinen, gelben Schicht.

Das Taschentuch fest vor Mund und Nase gepresst, eilte Alexander Vanson durch die von Menschen überfüllten Straßen. Der Sand setzte sich in jede Pore seines Körpers, kroch unter die Kleidung und knirschte zwischen den Zähnen. Selbst sein schütteres Haar war hellgelb, obwohl er einen Hut trug.

Er nahm sein Taschentuch und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. Die ägyptische Sonne brannte erbarmungslos. Über einhundert Grad Fahrenheit zeigte das Thermometer, dabei war es noch nicht einmal Mittagszeit und erst Anfang des Jahres. Im Sommer würden die Temperaturen deutlich ansteigen und machten einen Aufenthalt im Tal der Könige nahezu unmöglich.

Die vielfältigen Gerüche eines nahe gelegenen Basars drangen in seine Nase. Der Duft von erlesenen Gewürzen, kandierten Nüssen und in Honig gerösteten Mandeln ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Vanson verzichtete jedoch auf eine der süßen Leckereien, denn er war sehr durstig.

In der Vorfreude auf ein kühles Bier trat Vanson in die Lobby des Queen´s Hotels, in dem er ein Zimmer bewohnte. Das Haus war Ende des letzten Jahrhunderts im britischen Kolonialstil erbaut worden und bot den Gästen allerlei Annehmlichkeiten. An der Bar bestellte er sich ein Pint Lager und trank das Glas bis zur Neige.

»Ober, noch eines!«, rief er und wischte sich mit dem Ärmel über die Lippen.

»Darf ich Sie auf einen Drink einladen, Mr Vanson?«

Vanson drehte sich um. Vor ihm stand ein jüngerer Mann, einen Kopf größer als er, mit hellen Augen und einem markanten Kinn. Er trug einen altmodischen Backenbart, der nicht seiner Jugend entsprach, sein dreiteiliger Anzug hingegen war nach der aktuellen Mode geschneidert. Den leichten Strohhut trug er lässig auf seinem gewellten, blonden Haar.

Durch und durch ein Gentleman, dachte Vanson und fragte: »Kennen wir uns?«

»Wir sind uns bisher noch nicht begegnet, Mr Vanson«, sagte der Fremde mit einer angenehmen dunklen Stimme. »Ich bin erst vor wenigen Tagen in Luxor eingetroffen und wollte unbedingt Ihre Bekanntschaft machen.«

»Aus welchem Grund?« Auch wenn der Fremde einen guten Eindruck machte, blieb Vanson skeptisch. In seinen Kreisen wurde man einander vorgestellt oder von einem gemeinsamen Bekannten eingeführt.

Der Mann lächelte gewinnend. »Mr Vanson, Ihr Ruf als Archäologe und Kenner von Land und Leuten eilt Ihnen voraus. An der Arbeit von Howard Carter bin ich sehr interessiert, da mich das Alte Ägypten seit vielen Jahren fasziniert. In England hatte ich das Vergnügen, Lord Carnarvon vorgestellt zu werden. Wir verplauderten einige interessante und vergnügliche Stunden. Er erzählte mir von der großen Sache, die er finanziert und die Mr Carter für ihn ausführen soll.«

Er brach ab, da der Barmann zwei Gläser vor die Herren stellte, nahm einen langen Schluck und stieß ein erleichtertes »Ah!« aus. »Welche Wohltat an diesem heißen Tag!«

»Sie sind zum ersten Mal in Ägypten?«, fragte Vanson. Sein Gegenüber nickte, und Vanson fuhr fort: »Es dauert einige Zeit, bis man sich an die Hitze, den Staub und den Sand gewöhnt hat. Sie können mir glauben, die Temperaturen werden noch weiter ansteigen.«

»Größer könnte der Gegensatz zu meiner Heimat Surrey nicht sein«, erwiderte der Fremde und setzte sich auf den Barhocker neben Vanson, ohne von diesem dazu aufgefordert worden zu sein. »Trotzdem ist Ägypten das faszinierendste Land, das ich jemals bereist habe. Das quirlige Leben, die karge Schönheit der Wüste, im Gegensatz dazu das üppige Grün der Ufer des Nils, die rege Betriebsamkeit der Menschen ... Ach, ich habe mich schon jetzt in all das verliebt!«

Die Bemerkung entlockte Vanson ein Lächeln. Es waren die Worte eines Jünglings, der leicht von etwas zu begeistern war und die Schattenseiten des Landes noch nicht kennengelernt hatte.

»Wollen Sie mir nicht sagen, wer Sie sind?«, fragte Vanson ungeduldig. Auf seinem Schreibtisch wartete jede Menge Arbeit.

Der Mann nahm seinen Hut ab und deutete eine Verbeugung an. »Sam Miller aus London.«

»Sagten Sie nicht, Ihre Heimat sei Surrey?«

»Dort wurde ich geboren, genau genommen in Redhill, ich lebe aber schon seit mehreren Jahren in der Hauptstadt.«

»Sie wollen mit mir sprechen?«, fragte Vanson zurückhaltend. »In welcher Angelegenheit?«

Miller beugte sich vor. »In einer sehr brisanten, Mr Vanson.« Er flüsterte, obwohl ihnen der Barmann keine Beachtung schenkte und auch sonst niemand in der Nähe war, der ihr Gespräch mitanhören konnte. »Ich habe von einer Grabstätte erfahren, die bisher in keiner Aufzeichnung genannt worden ist. Es soll sich um keine große Persönlichkeit aus der Vergangenheit handeln, allerdings um einen einst äußerst vermögenden Mann. Ergo ist zu vermuten, dass dieses Grab noch nicht geplündert wurde und voller Schätze ist.«

»Wer ist Ihre Quelle?«

Miller schüttelte den Kopf. »Sie werden verstehen, dass ich diese nicht preisgeben kann, bevor wir uns nicht einig geworden sind, Mr Vanson.«

Alexander Vanson runzelte die Stirn und fragte: »Warum kommen Sie zu mir, Mr Miller? Wenn Sie tatsächlich mit Lord Carnarvon bekannt sind, kann dieser Sie unterstützen, sich an die Behörden wenden und die notwendigen Schritte einleiten. Wenn Sie allerdings auf eigene Faust das Grab finden, es öffnen und die Beigaben für sich behalten wollen: Warum weihen Sie mich, einen Fremden, ein?«

»Tatsächlich möchte ich Lord Carnarvon aus der Angelegenheit heraushalten. Ich selbst verfüge über keine Beziehungen, um eine Grabungslizenz zu erhalten. Sie wissen, dass die offiziellen Stellen nur Gelder für Grabungen bereitstellen, wenn Aussicht auf Erfolg besteht oder es sich zumindest um einen großen König handelt. Sie jedoch, Mr Vanson, haben alle Genehmigungen und das Wissen, wie am besten vorzugehen ist. Wenn wir erfolgreich sind, werde ich Sie zu einem reichen Mann machen.«

»Schlagen Sie vor, wir sollen uns, bei einem eventuellen Erfolg, den Gewinn teilen?«, fragte Vanson skeptisch, auch wenn Millers Argumentation schlüssig war. »Wenn Sie sich über mich erkundigt haben, werden Sie wissen, dass ich stets für einen Auftraggeber arbeite. Ich sehe mich in der Pflicht, die Schätze der Vergangenheit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und nicht sie meistbietend zu verhökern und mich persönlich an ihnen zu bereichern.«

»Das ist mir bekannt.« Aus der Innentasche seiner Jacke nahm er ein silbernes Etui, bot Vanson eine Zigarette an, die dieser ablehnte, zündete sie sich dann in aller Ruhe selbst an und inhalierte tief, bevor er sagte: »Sollte unsere Mission zum Erfolg führen, teilen wir den Ertrag. Es steht Ihnen frei, mit Ihrem Anteil zu machen, was Sie für richtig halten, und ihn den Behörden oder Museen zu übergeben. Wie ich eingangs erklärte: Ich halte mich zum ersten Mal in diesem Land auf, bin mit den Einheimischen und ihren Gepflogenheiten nicht vertraut, nicht mit der Situation in der Wüste, und es fehlt mir zugegebenermaßen auch an Geld. Wenn Sie allerdings kein Interesse zeigen ...« Miller zuckte mit den Schultern und drückte die Kippe im Aschenbecher aus. »Ich glaube, es wird sich ein anderer britischer Gentleman finden lassen.« Er rutschte vom Barhocker.

»Warten Sie, Mr Miller!«, sagte Vanson schnell. »Geben Sie mir ein paar Tage Zeit, um über Ihren Vorschlag nachzudenken. Ich bin aber nicht bereit, etwas Illegales zu tun!«

»Mr Vanson, ich versichere, dass alles nach Recht und Gesetz ist.«

»Wo kann ich Sie erreichen, Mr Miller?«

Sam Miller lächelte und wirkte auf Vanson wie ein verwöhnter, reicher Jüngling, der gewohnt war, immer zu erreichen, was er sich in den Kopf gesetzt hatte. »Ich gebe Ihnen eine Woche, dann werde ich Sie wieder aufsuchen. Glauben Sie mir, Mr Vanson, Sie werden es nicht bereuen, wenn Sie auf mein Angebot eingehen.«

Er setzte sich den Hut auf, tippte an die Krempe und wandte sich ab. Plötzlich zögerte er und drehte sich noch einmal zu Vanson um. »Ich hätte da noch etwas für Sie.« Aus der Innentasche seines hellen Jacketts zog er einen in ein Taschentuch gewickelten Gegenstand. Bevor er diesen Vanson reichte, sah sich Miller um. Immer noch wurden die Männer von niemandem beachtet, trotzdem senkte Miller die Stimme. »Vielleicht möchten Sie mir dieses Kleinod abkaufen?«

In dem Tuch befand sich ein silberfarbener Armreif, etwa drei Finger breit, mit einem blauen Skarabäus, gefasst von roten und grünen Steinchen. Auf den ersten Blick konnte Vanson nicht einschätzen, ob es sich um Silber und echte Steine handelte. Er drehte ihn zwischen seinen Fingern und fragte skeptisch: »Woher haben Sie das Stück?«

»Das spielt keine Rolle«, erwiderte Miller. »Für hundert Pfund gehört er Ihnen.« Erneut sah er über seine Schulter und wirkte auf Vanson, als würde er sich vor etwas fürchten. Von Millers vorheriger Selbstsicherheit war plötzlich nichts mehr zu bemerken.

Vanson legte den Armreif auf den Tresen und sagte: »Der Reif könnte aus Silber und der Skarabäus aus Lapislazuli gefertigt sein, der Preis ist jedoch völlig übertrieben! Solche Schmuckstücke bekomme ich auf den Basaren für ein paar Schillinge.«

»Der Armreif ist alt«, sagte Miller. »Sehen Sie nur die...
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Autor

Rebecca Michéle, 1963 in Rottweil geboren, schreibt seit ihrer Jugend und hat unter verschiedenen Pseudonymen bereits über vierzig Romane veröffentlicht. Eine besondere Beziehung verbindet sie mit den britischen Inseln, wo viele ihrer Geschichten spielen. Gemeinsam mit ihrem Mann war sie dreißig Jahre lang erfolgreiche Turniertänzerin. Seit 2000 ist Rebecca Michéle freie Autorin und lebt aktuell mit ihrer Familie am Fuß der Schwäbischen Alb.