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Schattenspieler

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
458 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.10.20191. Auflage
Wie gut kennen wir die Personen, mit denen wir Tür an Tür leben? Stellen Sie sich vor, Sie werden von ihren Nachbarn aus der Stadt vertrieben und wissen nicht, warum. Ein Kleinstadt-Krimi voller Intrigen und dunkler Geheimnisse, in dem nichts ist, wie es scheint. Das fesselnde Debüt von Vanessa Wolfien. Sophia Höfflin scheint am Ende ihrer bisher erfolgreichen Karriere als Journalistin zu stehen, als sie von ihrem Chefredakteur einen neuen Auftrag erhält: Sie soll eine Biografie über die kürzlich brutal ermordete Charlotte Seidl aus Wolfratshausen schreiben. Sophia nimmt den Auftrag nur widerstrebend an. Einst ihre Wahlheimat, verbindet sie mit der bayerischen Kleinstadt längst nur noch die unangenehmen Erinnerungen an eine gescheiterte Ehe und eine gegen ihre Person gerichtete Hexenjagd, die sie vor Jahren zwang, die Stadt bei Nacht und Nebel zu verlassen. Wieder in Wolfratshausen angekommen, erfährt Sophia, dass ihr Noch-Ehemann die Ermittlungen im Fall Seidl leitet. Von einem Motiv für den grausamen Mord an der alten Seidl fehlt jede Spur. Doch die schöne Fassade bröckelt rasch, und Sophia stellt nach und nach fest, dass fast jedes Mitglied der Seidl-Familie verdächtig ist. Ihre Recherchen führen sie in ein Netz aus Lügen und Intrigen, das weite Kreise zieht und erschreckende Wahrheiten über zahlreiche Bewohner des Städtchens offenbart, die Sophia einst scheinbar grundlos aus Wolfratshausen vertrieben haben. Sie sieht die Chance gekommen, sich selbst von den Gespenstern ihrer Vergangenheit zu befreien. Dabei erkennt sie viel zu spät, dass sie längst selbst in Lebensgefahr schwebt ... »Schattenspieler« von Vanessa Wolfien ist ein eBook von Topkrimi - exciting eBooks. Das Zuhause für spannende, aufregende, nervenzerreißende Krimis und Thriller. Mehr eBooks findest du auf Facebook. Werde Teil unserer Community und entdecke jede Woche neue Fälle, Crime und Nervenkitzel zum Top-Preis!

Vanessa Wolfien ist ein Pseudonym. Die Autorin, ein Münchner Kindl, war bisher als Rechtsanwältin und Lehrbeauftragte tätig. Sie schreibt schon seit frühester Kindheit. »Schattenspieler« ist ihr erster Kriminalroman.
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Produkt

KlappentextWie gut kennen wir die Personen, mit denen wir Tür an Tür leben? Stellen Sie sich vor, Sie werden von ihren Nachbarn aus der Stadt vertrieben und wissen nicht, warum. Ein Kleinstadt-Krimi voller Intrigen und dunkler Geheimnisse, in dem nichts ist, wie es scheint. Das fesselnde Debüt von Vanessa Wolfien. Sophia Höfflin scheint am Ende ihrer bisher erfolgreichen Karriere als Journalistin zu stehen, als sie von ihrem Chefredakteur einen neuen Auftrag erhält: Sie soll eine Biografie über die kürzlich brutal ermordete Charlotte Seidl aus Wolfratshausen schreiben. Sophia nimmt den Auftrag nur widerstrebend an. Einst ihre Wahlheimat, verbindet sie mit der bayerischen Kleinstadt längst nur noch die unangenehmen Erinnerungen an eine gescheiterte Ehe und eine gegen ihre Person gerichtete Hexenjagd, die sie vor Jahren zwang, die Stadt bei Nacht und Nebel zu verlassen. Wieder in Wolfratshausen angekommen, erfährt Sophia, dass ihr Noch-Ehemann die Ermittlungen im Fall Seidl leitet. Von einem Motiv für den grausamen Mord an der alten Seidl fehlt jede Spur. Doch die schöne Fassade bröckelt rasch, und Sophia stellt nach und nach fest, dass fast jedes Mitglied der Seidl-Familie verdächtig ist. Ihre Recherchen führen sie in ein Netz aus Lügen und Intrigen, das weite Kreise zieht und erschreckende Wahrheiten über zahlreiche Bewohner des Städtchens offenbart, die Sophia einst scheinbar grundlos aus Wolfratshausen vertrieben haben. Sie sieht die Chance gekommen, sich selbst von den Gespenstern ihrer Vergangenheit zu befreien. Dabei erkennt sie viel zu spät, dass sie längst selbst in Lebensgefahr schwebt ... »Schattenspieler« von Vanessa Wolfien ist ein eBook von Topkrimi - exciting eBooks. Das Zuhause für spannende, aufregende, nervenzerreißende Krimis und Thriller. Mehr eBooks findest du auf Facebook. Werde Teil unserer Community und entdecke jede Woche neue Fälle, Crime und Nervenkitzel zum Top-Preis!

Vanessa Wolfien ist ein Pseudonym. Die Autorin, ein Münchner Kindl, war bisher als Rechtsanwältin und Lehrbeauftragte tätig. Sie schreibt schon seit frühester Kindheit. »Schattenspieler« ist ihr erster Kriminalroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426445785
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.10.2019
Auflage1. Auflage
Seiten458 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse928 Kbytes
Artikel-Nr.4814546
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Daniel Krüger


Daniel Krüger, der Chefredakteur des »Tagesprofils«, war ein gut aussehender Mann in den Fünfzigern mit breiten Schultern, weißgrauen Haaren und hellblauen, lebendigen Augen, die hinter den modernen Brillengläsern immer in Bewegung zu sein schienen. Er war ein Typ mit festen Prinzipien: freundlich und sympathisch, aber auch diszipliniert und streng zu seinen Mitarbeitern. Er forderte ihnen die gleiche Leidenschaft ab, die er seinem Magazin auch selbst entgegenbrachte. Krüger mochte keine halben Sachen. Er war der Ansicht, dass man sich einer Sache entweder nur ganz oder gar nicht verschreiben konnte. Und für ihn war klar: Nichts war wichtiger als sein Magazin.

Sein Großvater hatte es in den Vierzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts gegründet, und das Blatt war der ganze Stolz der Familie, die seit Generationen Journalisten hervorbrachte, die das krügersche Gedankengut in die Welt hinaustrugen.

Daniel war, wie jeder gute Chefredakteur und Herausgeber es seiner Meinung nach sein sollte, sehr stolz auf sein Lebenswerk. Er liebte das Magazin weit mehr, als er je eine seiner Ex-Frauen geliebt hatte, und verband mit ihm eine Treue, die ihm in seinen Ehen immer fremd gewesen war. Er hatte, solange er zurückdenken konnte, immer sein ganzes Herzblut in die Arbeit gesteckt und alles daran gesetzt, das Magazin auf höchstem Niveau zu halten. Und sein Fleiß und sein Ehrgeiz hatten sich über die Jahre bezahlt gemacht: Es hatte ihm ein hohes gesellschaftliches Ansehen verschafft. Er hatte viele Medienpreise gewonnen, bekleidete Positionen in wichtigen Gremien, die sich der Förderung junger literarischer Talente verschrieben hatten, und verfügte über zahlreiche einflussreiche Bekannte in Politik, Sport und Fernsehen. Er war ein wichtiger Mann in der Literaturbranche. Man legte Wert auf seine Meinung. Das »Tagesprofil« war eines der renommiertesten Blätter im ganzen Land.

Sein Erfolg basierte nicht zuletzt auf der Tatsache, dass das Magazin Fakten präsentierte und nicht, wie unzählige Boulevardblätter, bloß Gerüchte streute. Es setzte nicht auf Klatsch und Tratsch, sondern befasste sich mit politischen Umbrüchen ebenso wie mit literarischen oder wissenschaftlichen Neuerungen. Das Magazin deckte eine Vielzahl von Themen ab, ohne sich dabei zu sehr auf einzelne Fachbereiche zu spezialisieren oder sich zu oberflächlich mit den einzelnen Bereichen auseinanderzusetzen.

Krüger hatte sein Team breit aufgestellt: Für ihn arbeiteten neben Journalisten, Historikern und Politikwissenschaftlern auch Betriebswirte und Juristen. Er mochte die Vorstellung, dass sich die Geisteswissenschaftler mit den Naturwissenschaftlern auseinandersetzten und die Recherchen zu den verschiedenen Themen auf diese Weise aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wurden. Das hatte über die letzten zwanzig Jahre dazu geführt, dass sich selbst politische Größen wie die Kanzlerin um ein gutes Verhältnis mit Krüger bemühten und dem Magazin für Interviews zur Verfügung standen.

Krüger selbst verabscheute die Klatschpresse über alle Maßen. Sie war es seiner Ansicht nach, die das Ansehen der »wahren« Journalisten in den Dreck zog. Deswegen hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, sich von dem »Ungeziefer«, wie er die Klatschpresse zu bezeichnen pflegte, abzuheben und so weit wie möglich zu unterscheiden.

Jetzt jedoch, zum ersten Mal in seiner beruflichen Laufbahn und der Geschichte des »Tagesprofils«, schien dieser feste Grundsatz gefährdet. Der Ruf des Blattes stand auf dem Spiel.

Krüger versteifte sich bei diesem Gedanken, und die Ader an seiner Schläfe, die in stressigen Situationen immer hervortrat, begann zu pochen.

So miserabel hatte er sich nicht einmal bei seiner dritten Scheidung gefühlt, nachdem ihn seine Ex-Frau in flagranti mit einem holländischen Model erwischt und - zum Entsetzen seiner konservativen Nachbarn - splitterfasernackt vor die Tür gesetzt hatte.

Unruhig erhob er sich und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. Gereizt warf er einen Blick auf die Uhr. Konnte es sein, dass die Person, die ihm dieses ganze Dilemma eingebrockt hatte, jetzt auch noch zu spät kam?

Dabei hatte er immer große Stücke auf Sophia Höfflin gehalten. Nein. Er musste sich nichts vormachen. Sie war sein absoluter Liebling unter den Mitarbeitern gewesen: intelligent, arbeitswütig und souverän im Umgang mit Menschen. Aber auch einfühlsam, sensibel und mit einem todsicheren Gespür für die richtig heißen Storys. Sie hatte schon unzählige Literaturpreise für ihre Reportagen beim »Tagesprofil« erhalten und die Arbeit des Magazins die letzten Jahre entscheidend mitgeprägt. Keiner seiner Mitarbeiterinnen hatte er so viel Verantwortung eingeräumt wie ihr. Sie war immer seine Nummer eins gewesen. Immer.

Und jetzt?

Jetzt würde sie vielleicht diejenige sein, die sein Lebenswerk dem Ruin preisgab.

Er ließ sich schwer zurück in seinen Sessel fallen und begann, mit seinen Fingern auf dem Tisch zu trommeln. Dann nahm er kurz entschlossen ein Wasserglas von der Anrichte und warf ein Aspirin hinein. Sein viertes an diesem Tag.

Während er dabei zusah, wie sich die Tablette zischend in dem klaren Wasser auflöste, fiel ihm wieder der Tag seiner ersten Begegnung mit Sophia Höfflin ein.

Er hatte damals ebenfalls schlechte Laune gehabt. Seine Titelstory für die erste Seite war eine Katastrophe gewesen, das Interview mit dem neuen Direktor des Naturkundemuseums staubtrocken geschrieben, und seine neue Sekretärin hatte nach seinem ersten Wutanfall hysterisch das Büro verlassen und galt seither als verschollen.

Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie er sich aus dem Fenster seines Büros gelehnt und ein Glas Jameson geleert hatte, obwohl es noch nicht einmal zwölf Uhr mittags gewesen war, als es an der Tür geklopft hatte. Er hatte von dem Vorstellungstermin gewusst, war jedoch nicht in Stimmung für Small Talk gewesen. Am liebsten hätte er die Bewerberin gleich wieder weggeschickt.

Doch dann war sie hereingekommen - jung, gut aussehend mit einem einnehmenden Lächeln -, und er hatte sich wieder an seine Schwäche für Blondinen erinnert. Das nachfolgende Gespräch war wie im Flug vergangen. Es war ihm mehr wie ein Date vorgekommen, und sie hatte ihn im Sturm erobert.

Er, damals gerade Anfang vierzig und in der ersten richtigen Midlife-Crisis seines Lebens, hatte kurz vor dem Ende seiner zweiten Ehe mit einer norwegischen Ausdauersportlerin gestanden - eine Frau, die ihn bereits nach wenigen Monaten zu langweilen begonnen hatte. Und dann war Sophia in sein Leben getreten: knapp fünfzehn Jahre jünger und so schlagfertig und klug, dass es ihm den Atem geraubt hatte. So ganz anders als die anderen Frauen, denen er sonst begegnet war.

Natürlich hatte er sie eingestellt. Und er hätte sie auch sofort in sein restliches Leben integriert. Sofort. Wahrscheinlich wäre sie die Einzige gewesen, mit der er je wirklich die Chance gehabt hätte, glücklich zu werden. Sie war ihm an Intelligenz und Zielstrebigkeit ebenbürtig. Setzte die gleichen hohen Maßstäbe an die berufliche Laufbahn und das gesellschaftliche Leben. Aber sie hatte abgelehnt. Freundlich, aber so entschieden, dass er keinen zweiten Versuch gewagt hatte. Natürlich war er enttäuscht gewesen. Und gekränkt. Aber sie hatte dem »Tagesprofil« über die Jahre der Zusammenarbeit neue Auflagenrekorde beschert - Grund genug, ihr zu verzeihen.

Viele Jahre waren sie ein perfektes Team gewesen. Aufeinander eingespielt wie ein altes Ehepaar und voller Anerkennung und Respekt füreinander. Und jetzt dieser Skandal.

Er nahm das Wasserglas, in dem sich das Aspirin mittlerweile aufgelöst hatte, und leerte es in einem Zug. Dann lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Sein ganzes Leben lang war er Teil der Münchner High Society gewesen. Er war in diesen Kreisen aufgewachsen und hatte sich dort immer ausgesprochen wohlgefühlt. Es hatte keine Verleihung des Deutschen Fernsehpreises, keine Boutique- oder Restauranteröffnung in der Münchner Innenstadt gegeben, bei der man nicht um sein Erscheinen gebeten hatte.

Und jetzt? Jetzt war er ein Ausgestoßener, der sich schämte, auf Dinnerpartys seinen Namen zu nennen, und über den hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde, wenn er einen Raum betrat. Ein Sturm der Entrüstung machte sich bei diesem Gedanken in ihm breit, und er bediente die Freisprechanlage auf seinem Telefon, um sich mit seiner Sekretärin im Vorzimmer zu verbinden.

»Frau Schmidt?«

»Ja, Herr Krüger.« Frau Schmidts Stimme klang leise und eingeschüchtert. Die beklemmende Atmosphäre in den Büroräumen der Redaktion hatte von allen Mitarbeitern Besitz ergriffen. Jeden Tag fielen die Worte »Insolvenz« oder »Pleite«, gefolgt vom kleinen Bruder »Arbeitslosigkeit«, die die Angestellten am meisten fürchteten.

»Ist Frau Höfflin noch immer nicht da?«

Kurzes Zögern. Wahrscheinlich befürchtete Frau Schmidt, eine negative Antwort könnte auch für sie mit Konsequenzen verbunden sein. »Ich glaube nicht. Aber ich werde noch einmal nachsehen.«

Krüger warf erneut einen Blick auf die Uhr. Versetzte sie ihn jetzt zu allem Überfluss auch noch? Oder war sie sich, ähnlich wie seine restlichen Angestellten, bereits sicher, dass Krügers einzige Reaktion auf das von ihr ausgelöste Desaster ohnehin nur im Aushändigen eines Kündigungsschreibens bestehen konnte? Vielleicht wollte sie sich diese Demütigung ersparen.

Krüger nahm das leere Wasserglas und goss sich ein Glas Jameson ein. Er fühlte sich in einem Albtraum gefangen. Innerhalb kürzester Zeit hatte er wieder mit seinen zwei schlimmsten Lastern begonnen: dem Trinken und dem Rauchen.

Sein...
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Autor

Vanessa Wolfien ist ein Pseudonym. Die Autorin, ein Münchner Kindl, war bisher als Rechtsanwältin und Lehrbeauftragte tätig. Sie schreibt schon seit frühester Kindheit. »Schattenspieler« ist ihr erster Kriminalroman.
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