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Offener und eingehegter Diskurs.

Zur Struktur des juristischen Denkens.
BuchKartoniert, Paperback
127 Seiten
Deutsch
Duncker & Humbloterschienen am05.11.2022
Johann Braun beschreibt das juristische Denken auf eine ungewohnte Weise, nämlich als ein Zusammenspiel zweier gegenläufiger Bewegungen. Danach stellt sich die Rechtsfindung mit Hilfe des Gesetzes als ein formal eingeschränkter Diskurs dar, bei dem im Vergleich zu einem nicht formalisierten praktischen Diskurs zahlreiche an sich mögliche Argumente und andere Umstände ausgeblendet werden. Das führt zur Reduktion rechtlicher Komplexität und erleichtert die Entscheidung anstehender Rechtsstreitigkeiten ungemein. Je weiter der rechtliche Horizont jedoch gespannt wird, je mehr Probleme in den Blick gefasst werden, desto mehr verschaffen sich die ausgeklammerten Gesichtspunkte dennoch Geltung. Das dadurch bewirkte Zusammenspiel formaler und inhaltlicher Momente, von positivem Recht und vorpositiver Rechtsrichtigkeit, ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen juristischer Methodik und liefert den Schlüssel zum Verständnis dessen, wie Juristen wirklich denken und argumentieren.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR59,90

Produkt

KlappentextJohann Braun beschreibt das juristische Denken auf eine ungewohnte Weise, nämlich als ein Zusammenspiel zweier gegenläufiger Bewegungen. Danach stellt sich die Rechtsfindung mit Hilfe des Gesetzes als ein formal eingeschränkter Diskurs dar, bei dem im Vergleich zu einem nicht formalisierten praktischen Diskurs zahlreiche an sich mögliche Argumente und andere Umstände ausgeblendet werden. Das führt zur Reduktion rechtlicher Komplexität und erleichtert die Entscheidung anstehender Rechtsstreitigkeiten ungemein. Je weiter der rechtliche Horizont jedoch gespannt wird, je mehr Probleme in den Blick gefasst werden, desto mehr verschaffen sich die ausgeklammerten Gesichtspunkte dennoch Geltung. Das dadurch bewirkte Zusammenspiel formaler und inhaltlicher Momente, von positivem Recht und vorpositiver Rechtsrichtigkeit, ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen juristischer Methodik und liefert den Schlüssel zum Verständnis dessen, wie Juristen wirklich denken und argumentieren.
ZusammenfassungJohann Braun beschreibt das juristische Denken als Zusammenspiel zweier gegenläufiger Bewegungen. Die Rechtsanwendung stellt sich danach als ein formal eingehegter Diskurs dar, bei dem zahlreiche mögliche Argumente zwecks Reduzierung der rechtlichen Komplexität ausgeblendet werden. Je weiter der rechtliche Horizont gespannt wird, desto mehr verschaffen sich die ausgeklammerten Gesichtspunkte aber doch noch Geltung. Dieses Zusammenspiel formaler und inhaltlicher Momente liefert den Schlüssel zum Verständnis der realen Struktur des juristischen Denkens und Argumentierens.
Details
ISBN/GTIN978-3-428-18731-7
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum05.11.2022
Reihen-Nr.305
Seiten127 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht244 g
Artikel-Nr.16588110
Rubriken
GenreRecht

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
A. Rationalisierung durch Argumentationsverbote:
Die Struktur unbeschränkt offener Diskurse - Gesetze als »Scheuklappen« - Denken mit fremdem und eigenem Kopf - Nachjustieren der gesetzlichen Stellschrauben

B. Von der Regel zur Entscheidung:
Die Rechtsnorm als Konditionalprogramm - Pekuniar- und Realvollstreckung - Reduktion der Voraussetzungen und der Folgen - Subsumtion des Falles unter die Norm

C. Von der Entscheidung zur Regel:
Der Falltypus hinter dem konkreten Fall - Die abstrakte Regel hinter dem Falltypus - Das Prinzip hinter der Regel - Fallrecht bei der Gesetzesanwendung

D. Prinzipien
Recht im »gasförmigen« Aggregatszustand - Prinzipien als Quelle des Fallrechts - Prinzipien als Quelle des Gesetzes - Erweiterung des Argumentationsspielraums - Generalklauseln und Grundwerte

E. Der Rechtsfall und sein Umfeld:
Weitgespanntes Beziehungsgefüge - Konfliktlösung durch »tribalistische Gesamtbereinigung« - Streitentscheidung durch unbeteiligte Dritte - Konditional- und Finalprogramm - Prozessuale Bündelung massenhafter Einzelansprüche

F. Entscheidungsfindung durch Verfahrensgestaltung:
Interaktion von Gericht und Parteien - Entscheidung eines Dritten oder Einigung - Streitverfahren mit »Ausstiegsoption « - Rechtsentscheidung im binären System - Materiellrechtliche und prozessuale Rationalität

G. Wahrheitsbezug rechtlicher Erkenntnis:
Das Gesetz als solches - Das Recht hinter dem Gesetz - Rechtsfindung durch Gesetzesanwendung

H. Das Kaleidoskop der Gerechtigkeit:
Gleiches gleich und Ungleiches verhältnismäßig verschieden behandeln - Archetypen rechtlicher Ordnung - Kulturaffines Rechtsdenken - Ideologie und Recht

I. Rechtseinheit und Rechtspluralismus:
Pluralität nationaler Rechte - Pluralität des innernationalen Rechts - Europäisches Mehrebenenrecht - Transnationaler Rechtspluralismus

J. Recht und Gesetzgebung:
Präsentation des geltenden Rechts - Instrumentalisierung des Gesetzgebungsverfahren - Rechtspolitischer Hintergrund - Das Gesetz als Insel im Meer des Rechts

Nachwort, Verzeichnis der zitierten oder in Bezug genommenen Literatur, Sach- und Personenregister
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Autor

Johann Braun studied law in Heidelberg and Mannheim and passed both state law exams. In 1979 he received his doctorate under Hans-Martin Pawlowski on a civil procedural topic and in 1982 he habilitated in the subjects of civil procedural law, civil law, legal philosophy and the history of private law in modern times. From 1983 to 1988 he was full professor in Trier and from 1988 to 2011 in Passau. He has been retired since 2011. He is the author of numerous books and essays on legal dogma, legal philosophy and contemporary history.