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Alex Cross - Stunde der Rache

Thriller
TaschenbuchKartoniert, Paperback
317 Seiten
Deutsch
Blanvaleterschienen am01.04.2003Deutsche Erstausgabe
In einem Park von San Francisco werden zwei makaber zugerichtete Jogger gefunden - wie von einem Vampir getötet. Ähnliche Morde wurden bereits in acht anderen Städten begangen. Die Ermittlungen führen den erfahrenen Polizeipsychologen Alex Cross in die bizarre Welt der Maskierungen, der Rollenspiele, und des ritualisierten Blutvergießens. Doch viel entsetzlicher ist der Killer aus Cross' Vergangenheit, der ihn gnadenlos verfolgt. Niemals zuvor war Alex Cross in größerer Gefahr, alles zu verlieren: seine Freunde, seine Familie, seinen Verstand ...mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextIn einem Park von San Francisco werden zwei makaber zugerichtete Jogger gefunden - wie von einem Vampir getötet. Ähnliche Morde wurden bereits in acht anderen Städten begangen. Die Ermittlungen führen den erfahrenen Polizeipsychologen Alex Cross in die bizarre Welt der Maskierungen, der Rollenspiele, und des ritualisierten Blutvergießens. Doch viel entsetzlicher ist der Killer aus Cross' Vergangenheit, der ihn gnadenlos verfolgt. Niemals zuvor war Alex Cross in größerer Gefahr, alles zu verlieren: seine Freunde, seine Familie, seinen Verstand ...
Details
ISBN/GTIN978-3-442-35892-2
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2003
Erscheinungsdatum01.04.2003
AuflageDeutsche Erstausgabe
Reihen-Nr.7
Seiten317 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht272 g
Artikel-Nr.10531036
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Ohne irgendeine Warnung 1 Nichts fängt je dort an, wo wir glauben, es würde beginnen. Deshalb fängt es jetzt auch nicht mit dem brutalen und feigen Mord an einer FBI-Agentin an, die Betsey Cavalierre hieß. Ich glaubte nur, dass dies so wäre. Mein Fehler, und ein wirklich großer und schmerzlicher Fehler. Ich kam mitten in der Nacht zu Betseys Haus in Woodbridge, Virginia. Ich war noch nie zuvor dort gewesen, aber ich hatte keine Probleme, es zu finden. Das FBI und Notarztteams waren bereits dort. Rote und gelbe Lichter blitzten. Sie schienen den Rasen und die vordere Veranda mit grellen gefährlichen Streifen zu bemalen. Ich holte tief Luft und ging hinein. Mein Gleichgewichtssinn war gestört. Mir war schwindlig. Ich grüßte eine große blonde FBI-Agentin. Sie hieß Sandy Hammonds, und ich kannte sie. Sandy hatte offensichtlich geweint. Sie war eine Freundin von Betsey. Auf dem Tisch in der Diele sah ich Betseys Dienstwaffe. Neben dem Revolver lag eine Notiz, die sie erinnern sollte, wann die nächste Qualifikationsschießübung auf dem Schießstand des FBI stattfand. Ich zwang mich, den langen Korridor hinunterzugehen, der vom Wohnzimmer in den hinteren Teil des Hauses führte. Das Haus schien hundert Jahre alt zu sein und war vollgestopft mit ländlichen Nippes, den sie geliebt hatte. Das große Schlafzimmer befand sich am Ende des Korridors. Instinktiv wusste ich, dass der Mord dort geschehen. war. FBI-Techniker und die örtliche Polizei schwärmten um die offene Tür wie wütende Wespen neben ihrem bedrohten Nest. Im Haus war es eigenartig gespenstisch still. Das hier war so schlimm, wie es nur sein kann oder je sein wird. Wieder war einer meiner Partner tot. Der Zweite, innerhalb von zwei Jahren brutal ermordet. Und Betsey war viel mehr als nur eine Partnerin gewesen. Wie konnte das geschehen? Was. hatte es zu bedeuten? Ich sah Betseys kleinen Körper auf dem Parkett liegen. Mir wurde eiskalt. Ich schlug die Hände vors Gesicht; ein Reflex, den ich nicht zu kontrollieren vermochte. Der Mörder hatte ihr das Nachthemd ausgezogen. Ich sah es nirgendwo im Schlafzimmer. Die untere Körperhälfte war mit Blut beschmiert. Er hatte ein Messer benutzt und hatte Betsey bestraft. Verzweifelt wollte ich sie zudecken, aber ich wusste, dass ich das nicht durfte. Betseys braune Augen starrten zu mir herauf, aber sie sah nichts mehr. Ich erinnerte mich, wie ich diese Augen und dieses Gesicht geküsst hatte. Ich erinnerte mich an Betseys Lachen, hoch und melodisch. Ich stand eine Zeit lang da und betrauerte Betsey. Sie fehlte mir schrecklich. Ich wollte mich abwenden, aber ich tat es nicht. Ich konnte sie nicht einfach so zurücklassen. Da stand ich nun im Schlafzimmer und zermarterte mit das Gehirn über einen vergleichbaren Mord wie den an Betsey. Da klingelte das Handy in meiner Jackentasche. Ich holte es heraus, zögerte aber. Ich wollte mit niemandem sprechen. »Alex Cross«, sagte ich schließlich. Ich hörte eine künstlich verzerrte Stimme, die mir durch Mark und Bein ging. Unwillkürlich überlief mich ein kalter Schauder. »Ich weiß, wer das ist, und ich weiß sogar, wo Sie jetzt sind. Bei der armen, lieben, abgeschlachteten Betsey. Kommen Sie sich ein wenig wie eine Marionette an der Schnur vor, Detective? Das sollten Sie«, sagte das Superhirn.. »Denn genau das sind Sie, Tatsache ist, dass Sie meine Lieblingsmarionette sind.« »Warum haben Sie sie getötet? «, fragte ich das Ungeheuer. »Das war doch unnötig.« Superhirn stieß ein mechanisches Lachen aus. In meinem Nacken stellten sich die Haare auf. »Das herauszufinden, dürfte für Sie nicht allzu schwierig sein, richtig? Sie sind doch der berühmte Detective Alex Cross. An Ihrem Gürtel hängen doch die Trophäen all dieser großen Fälle. Sie haben Gary Soneji zur Strecke gebracht, Casanova. Sie haben Jack und Jill gelöst. Mein Gott, Sie sind beeindruckend.« »Warum kommen Sie nicht hierher, um mich zu erledigen?«, fragte ich mit leiser Stimme. »Wie wär's mit heute Abend? Wie Sie sagten, wissen Sie ja, wo ich bin.« Wieder lachte das Superhirn. Diesmal leiser. »Wie wär's, wenn ich Ihre Großmutter und Ihre drei Kinder heute Abend umbrächte? Ich weiß nämlich auch, wo die sind. Sie haben Ihren Partner dort zurückgelassen, nicht wahr? Glauben Sie etwa, er könnte mich aufhalten? John Sampson hat gegen mich keine Chance.« Ich schaltete das Handy ab und lief aus dem Haus in Woodbridge. Sofort rief ich Sampson in Washington an. Er meldete sich nach dem zweiten Klingeln. »Bei euch alles okay?«, fragte ich atemlos. »Alles bestens, Alex, keine Probleme. Aber du klingst nicht besonders gut. Was ist los? Was ist passiert?« »Er hat gesagt, er wollte dich, Nana und die Kinder umbringen«, sagte ich. »Superhirn.« »Das wird nicht passieren, mein Lieber. An mir kommt keiner vorbei. Ich hoffe sogar, dass er es probiert.« »Sei vorsichtig, John. Ich komme zurück nach Washington, jetzt gleich . Bitte, sei vorsichtig. Er ist' wahnsinnig. Er hat Betsey nicht nur ermordet, sondern auch abscheulich geschändet.« Ich beendete das Telefonat mit Sampson und rannte zu meinem alten Porsche. Wieder klingelte das Handy, noch ehe ich den Wagen erreicht hatte. »Cross«, meldete ich mich und rannte weiter. Ich klemmte das Handy zwischen Kinn und Ohr. Er war es wieder. Jetzt lachte er manisch wie ein Geisteskranker. »Sie können sich entspannen, Dr. Cross. Ich höre, wie schwer Sie atmen. Heute Abend werde ich ihnen nichts tun. Ich habe Sie nur verarscht. und mich auf Ihre Kosten amüsiert. Sie rennen, nicht wahr? Rennen Sie ruhig weiter, Dr. Cross. Aber Sie sind nicht schnell genug. Sie können mir nicht entrinnen. Ich will Sie. Sie sind der Nächste, Dr. Cross.« Erster Teil Die Kalifornien-Morde 2 Lieutenant der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika, Martha Wiatt, und ihr Freund, Sergeant Davis O'Hara, liefen ziemlich schnell, als der Abendnebel wie eine Schwefelwolke über den Golden Gate Park von San Francisco zu rollen begann. Das Paar sah im schwindenden Tageslicht wunderschön aus. Martha hörte das erste tiefe Knurren und glaubte, es käme von einem Hund, der in diesem schönen Teil des Parks frei umherlief, der sich von Haight-Ashbury zum Pazifik erstreckte. Aber die Laute kamen von so weit hinter ihr, dass sIe sIch keine Sorgen machte. »Der Riesenwauwau!«, neckte sie Davis, als sie einen steilen Hügel hinaufliefen, von dem aus man einen phantastischen Blick auf die atemberaubende Hängebrücke hatte, die San Francisco mit Marin County verband. »Riesenwauwau« war ein Lieblingsausdruck, den sie für alles benutzten, was besonders groß war: vom Düsenjäger über Sexspielzeug bis zu großen Hunden. Schon bald würde der dichte Nebel Brücke und Bucht vollständig einhüllen, doch jetzt war die Aussicht hier unvergleichlich schön, eine ihrer Lieblingspanoramen in San Francisco. »Ich liebe diese Strecke, diese schöne Brücke, den kitschigen Sonnenuntergang - alles«, sagte Martha ruhig. »Aber genug der schlechten Poesie. Es wird Zeit, dass ich dir einen Tritt in deinen athletischen knackigen Hintern versetze, O'Hara.« »Das klingt in meinen Ohren wie billiger Feministinnen-Chauvinismus«, meinte er mürrisch, grinste aber und zeigte dabei die weißesten Zähne, die sie je gesehen oder mit der Zunge berührt hatte. Martha steigerte das Tempo. In der Pepperdine University war sie ein Langlaufstar gewesen, und auch jetzt noch war sie gut in Form. »Und das klingt wie die Entschuldigung eines Verlierers«, meinte sie. »Das wollen wir doch mal sehen! Der Verlierer zahlt bei Abbey's.« »Ich schmecke schon ein Dos Equis. Hm, köstlich.« Die Fröhlichkeit der Jogger wurde unvermittelt durch ein. viel lauteres Knurren unterbrochen. Diesmal war es näher. Es schien unmöglich zu sein, dass ein Hund eine derartige Strecke in so kurzer Zeit bewältigt hatte. Vielleicht streunten mehrere dieser Riesenwauwaus da draußen umher. »Im Park gibt's doch keine Katzen?«, fragte Davis. »Ich meine so große wie Berglöwen , oder?« »Nein, selbstverständlich nicht. Komm zurück in die Reaiität, Junge. Wir sind in San Francisco, nicht mitten in Montana.« Martha schüttelte den Kopf. Tropfen flogen aus ihrem kurz geschnittenen, rötlichbraunen Haar. Dann glaubte sie, Schritte zuhören. Ein Jogger und ein großer Hund? »Komm, machen wir, dass wir wegkommen aus diesem Wald, okay?«, sagte Davis. »Verstanden. Kein Einspruch. Wer als Letzter auf dem Parkplatz ist, wird .Hundefutter.« »Nicht komisch, Lieutenant Martha. Schlechter Scherz. Irgendwie wird's hier unheimlich.« »Ich weiß nicht, was für Raubtiere hier rumlaufen, aber ich glaube, ich habe gerade so ein niedliches Kätzchen entdeckt.« Wieder ein lautes Knurren,- und diesmal ganz in der Nähe. Den beiden direkt auf den Fersen. Und es kam schnell näher. »Los, Bewegung. Zisch ab!«, sagte Martha Wiatt. Sie hatte jetzt Angst und rannte, so schnell sie konnte - und das war sehr schnell. Erneut durchdrang ein unheimliches Knurren den dichter werdenden Nebel. 3 Lieutenant Martha Wiatt hatte ihr Tempo: sehr beschleunigt. Die Entfernung zwischen ihr und Davis wuchs ständig. Sie nahm aus Spaß an Triathlon-Wettkämpfen statt. Er arbeitete am Schreibtisch, obwohl er, bei Gott, für einen Wirtschaftsprüfer verdammt gut aussah. »Los, los, Davis. Halte mit. Nicht zurückfallen«, rief sie über die Schulter. Davis, seit einem Jahr ihr Freund, antwortete nicht. Na schön, damit war die Frage, wer von ihnen in besserer Form und ein echter Sportler war, ein für allemal erledigt. Selbstverständlich hatte Martha das die ganze Zeit über gewusst. Das nächste laute Knurren und schwere Schritte waren noch näher. Sie holten sie ein. Aber was holte sie ein? »Martha! Mich verfolgt etwas. 0 Gott! Lauf! Lauf, Martha! «, schrie Davis. »Verdammt, hau ab!« Adrenalin schoss durch ihren Körper. Sie streckte den Kopf vor, als liefe sie auf ein unsichtbares Zielband zu. Ihre Arme und Beine bewegten sich absolut synchron wie Kolben. Sie verlagerte das Gewicht nach vom, wie alle guten Langstreckenläufer es zu tun pflegen. Dann hörte sie Schreie hinter sich. Sie drehte sich um - sie sah Davis nicht mehr. Die Schreie waren so grauenvoll, dass sie beinahe stehen geblieben wäre. Davis war von einer bösartigen Kreatur angegriffen worden. Martha war klar, dass sie Hilfe holen musste. Die Polizei. Irgendjemanden. Die Schreie ihres Freundes gellten ihr in den Ohren, sie rannte in Panik weiter, ohne darauf zu achten, wohin sie trat. Sie stolperte über einen spitzen Stein und rollte kopfüber eine steilen Hang hinunter. Sie prallte gegen einen Baum, doch dieser hielt zumindest ihren Fall auf. Benommen kam sie mühsam wieder auf die Beine. 0 Gott, sie war sicher, dass sie sich den rechten Arm gebrochen hatte. Mit dem linken hielt sie ihn fest und setzte sich wieder in Bewegung. Mit gewaltiger Kraftanstrengung erreichte sie eine asphaltierte Straße durch den Park. Davis' Schreie hatten aufgehört. Was war ihm zugestoßen? Sie musste Hilfe holen. Martha sah Scheinwerfer, die näher kamen. Sie stellte sich mit gespreizten Beinen über die Mittellinie der Straße. Sie kam sich wie eine total Irre vor. Um Himmels willen, das hier war San Francisco. »Bitte, anhalten! Stop! Bitte! Hallo! Hallo!« Sie schwenkte den hellen Arm und schrie aus voller Lunge: »Stop! Ich brauche Hilfe!« Der weiße Van kam direkt auf sie zu. Doch dann hielt er quietschend vor ihr. Zwei Männer sprangen heraus. Sie würden helfen. Auf der Kühlerhaube des Van war ein Rotes Kreuz aufgemalt. »Bitte, helfen Sie mir«, sagte Martha. »Mein Freund ist verletzt.« Doch alles wurde noch schlimmer. Der eine Mann versetzte ihr einen Faustschlag. Ehe Martha begriff, was geschah, ging sie zu Boden und schlug mit dem Kinn aufs Pflaster. Der Fausthieb hatte sie beinahe bewusstlos geschlagen. Sie blickte nach oben und bemühte sich, klar zu sehen, aber das hätte sie lieber nicht tun sollen. Flammende rote Augen schauten auf sie herab. Ein Mund war aufgerissen. Zwei grauenvolle Münder. Noch nie zuvor im Leben hatte sie derartige Zähne gesehen. Sie waren wie scharfe Messer geformt. Die Schneidezähne waren riesig. Dann spürte sie, wie sich die Zähne in ihre Wangen und danach in ihren Hals gruben. Wie konnte das sein? Martha schrie, bis ihr die Stimme versagte. Die Zähne bissen weiter zu. Sie rollte herum und schlug mit Armen und Beinen wild um sich. Aber es half ihr gegen die Angreifer nicht. Sie waren unglaublich kräftig. Beide knurrten wütend. »Ekstase«, flüsterte einer .Martha ins Ohr; »Ist das nicht großartig? Du hast ja so ein Glück. Du wurdest von all den schönen Menschen in San Francisco auserwählt. Du und Davis. « 4 Es war ein perfekter schöner Morgen mit blauem Himmel In Washington - na ja, beinahe perfekt. Superhim rief mich übers Handy an. »Hallo, Alex. Haben Sie mich vermisst? Ich habe Sie sehr vermisst, Partner.« Das Schwein nervte mich seit einer Woche jeden Morgen mit obszönen Anrufen. Manchmal fluchte er nur etliche Minuten lang. Heute klang er ausgesprochen zivilisiert. »Wie wollen Sie den Tag heute gestalten? Große Pläne?« , fragte er. Ja, ich hatte in der Tat große Pläne: Ich wollte ihn fangen. Ich war in einem FBI-Kastenwagen unterwegs. Wir verfolgten seinen Anruf zurück und rechneten damit, schon bald seinen genauen Standort zu haben. Durch das FBI war ein Gerichtsbeschluss erfolgt und die Telefongesellschaft bemühte sich, den Anruf »zu lokalisieren«. Ich saß mit drei FBI-Agenten hinten in dem dahinrasenden Kastenwagen. Mein Partner John Sampson war ebenfalls dabei. Wir hatten mein Haus an der Fifth Street sofort verlassen, nachdem ich den Anruf erhalten hatte. Jetzt jagten wir auf der 1-395 nach Norden. Meine Aufgabe war es, ihn an der Strippe zu halten, bis wir seinen Anruf zurückverfolgt hatten. »Erzählen Sie mir etwas über Betsey Cavalierre. Warum haben Sie sie statt mich ausgewählt?«, fragte ich. »Nun, sie ist viel hübscher« , sagte Superhirn. »Und angenehmer zu ficken.« Einer der FBI-Techniker sprach im Hintergrund. Ich bemühte mich, beide zu verstehen. »Er macht seinem Namen tatsächlich Ehre«, sagte der FBI-Mann. »Wir haben die Leitung angezapft. Eigentlich müssten wir den Anruf auf Anhieb zurückverfolgen können, aber aus irgendeinem Grund funktioniert es nicht.« »Und warum, zum Teufel, nicht?«, fragte Sampson und rückte näher zu den FBI-Männern. »Keine Ahnung. Wir fangen unterschiedliche Standorte auf, aber sie ändern sich ständig. Vielleicht benutzt er ein Handy im Auto. Handys sind schwieriger aufzuspüren.« Ich sah, dass wir die Ausfahrt D-Street nahmen. Danach fuhren wir in den Tunnel der Third Street. Wo war er? »Alles in Ordnung, Alex? 'Sie scheinen ein bisschen abgelenkt zu sein« , sagte Superhirn. »Alles bestens. Ich bin noch hier, Partner. Genießen Sie unseren kleinen Frühstücksclub?« »Ich weiß wirklich nicht, warum es so verdammt schwierig ist«, klagte der FBI- Techniker. Weil er Superhirn ist! hätte ich am liebsten gebrüllt. Jetzt sah ich rechts das Washington Convention Center. Wir fuhren wirklich schnell. Sechzig oder siebzig Meilen. Wir fuhren am Renaissance Hotel vorbei. Von wo rief .dieser Scheißkerl an? »Ich glaube, wir haben etwas. Wir sind ganz nahe dran«, rief ein junger FBI-Mann aufgeregt. Der Wagen hielt an. Plötzlich herrschte totales Chaos. Sampson und ich zückten unsere Waffen. Wir hatten ihn. Ich konnte es noch nicht fassen, dass wir ihn tatsächlich hatten. Aber dann brachen alle im Wagen in lautes Stöhnen aus und fluchten. Ich schaute nach draußen und sah den Grund. Ich schüttelte den Kopf. »Herrgott, kannst du so eine Scheiße glauben!«, schrie Sampson und hämmerte gegen die Wand des Wagens. Wir standen vor 935 Pennsylvania Avenue, dem J. Edgar Hoover Gebäude, in dem sich das Hauptquartier des PBI befand. »Und was passiert jetzt? «. fragte ich den verantwortlichen FBI-Mann. »Wo, zum Teufel, steckt er?« »Scheiße, das Signal wandert wieder. Jetzt ist es außerhalb von Washington. Okay, jetzt wieder in der Stadt. Verdammt, das Signal hat das Land verlassen.« »Leben Sie wohl, Alex. Jedenfalls für den Augenblick. Ich habe ihnen schon gesagt: Sie sind der Nächste«, sagte Superhirn und legte auf.mehr
Kritik
"James Patterson schickt seinen Ermittler Alex Cross durch eine private und berufliche Hölle und lässt nur einen Schluß zu: Es kann keinen besseren Thrillerautor geben!" Publishers Weeklymehr

Autor

James Patterson, geboren 1947, war Kreativdirektor bei einer großen amerikanischen Werbeagentur. Seine Thriller um den Kriminalpsychologen Alex Cross machten ihn zu einem der erfolgreichsten Bestsellerautoren der Welt. Auch die Romane seiner packenden Thrillerserie um Detective Lindsay Boxer und den »Women's Murder Club« erreichen durchweg die Spitzenplätze der internationalen Bestsellerlisten. Regelmäßig tut er sich für seine Bücher mit anderen namhaften Autoren oder Stars zusammen wie mit Dolly Parton für den »New York Times«-Nr.-1-Bestseller »Run, Rose, Run«. James Patterson lebt mit seiner Familie in Palm Beach und Westchester County, N.Y.