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Der Kommissar und das Schweigen

Roman
TaschenbuchKartoniert, Paperback
320 Seiten
Deutsch
btberschienen am09.07.2012
Kommissar Van Veeteren hat alles satt: die Polizeiarbeit, seine Exfrau und Serienmörder sowieso. Eigentlich möchte er am liebsten Urlaub machen, und er weiß auch schon wo: in Kreta. Doch dann kommt ein Hilferuf von einem benachbarten Polizeirevier: Aus einem Ferienlager sind zwei kleine Mädchen verschwunden. Kurz darauf werden sie ermordet aufgefunden. Steckt ein obskurer Sektenführer hinter den Taten? Oder hat man es mit einem unbekannten Psychopathen zu tun? Kann Van Veeteren ihn stoppen, bevor er erneut zuschlägt?mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextKommissar Van Veeteren hat alles satt: die Polizeiarbeit, seine Exfrau und Serienmörder sowieso. Eigentlich möchte er am liebsten Urlaub machen, und er weiß auch schon wo: in Kreta. Doch dann kommt ein Hilferuf von einem benachbarten Polizeirevier: Aus einem Ferienlager sind zwei kleine Mädchen verschwunden. Kurz darauf werden sie ermordet aufgefunden. Steckt ein obskurer Sektenführer hinter den Taten? Oder hat man es mit einem unbekannten Psychopathen zu tun? Kann Van Veeteren ihn stoppen, bevor er erneut zuschlägt?
Details
ISBN/GTIN978-3-442-74276-9
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum09.07.2012
Reihen-Nr.5
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht306 g
Artikel-Nr.16825358
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
/ I / 15. Juli / / 1 / / Das Mädchen in Bett Nummer zwölf wachte früh auf. Ein Sommermorgen. Durch die dünnen Gardinen drang sanftes Dämmerlicht in den Schlafsaal. Es begann behutsam die Nacht auszuwischen, das Dunkel aus den Ecken zu tragen, schnupperte an den ahnungslosen Träumen der anderen Mädchen. An ihren ruhigen Atemzügen. Das Mädchen blieb eine Weile liegen und lauschte ihnen. Vorsichtig versuchte sie Nuancen auszumachen. Kathrine schlief wie üblich auf dem Rücken und schnarchte leise mit offenem Mund. Belle zischte wie eine Schlange. Marieke zu ihrer Rechten schnaubte, ein Arm baumelte über den Bettrand und das dichte rote Haar lag wie ein Fächer auf dem Kopfkissen ausgebreitet. Ein Tröpfchen Speichel hing in ihrem Mundwinkel. Kurz spielte das Mädchen mit dem Gedanken, ihn mit dem Zipfel ihres Lakens abzuwischen, ließ es dann aber bleiben. / Sie hätte es Marieke erzählen sollen. Zumindest Marieke. Hätte etwas sagen sollen, eine Nachricht hinterlassen oder was auch immer. Aber jetzt war es zu spät dafür, und schließlich hatte sie gestern Abend noch nicht wirklich gewusst, was sie tun sollte. Hatte lange hin und her überlegt. Das war kein einfacher Beschluss. Sie war dagelegen und hatte ihn fast ausgebrütet, hatte sich in dem knarrenden Eisenrohrbett hin und her gewälzt bis tief in die Nacht hinein, bis Marieke und auch Ruth gefragt hatten, ob sie vielleicht krank wäre, und Belle sie mehrere Male gebeten hatte, diesen Lärm doch zu lassen. / Belle war ziemlich reizbar, aber sie hatte einen Vater, der Jellinek irgendwie nahe stand, und deshalb musste man sich gut mit ihr stellen. Das wurde jedenfalls behauptet. Es wurde so viel hier in Waldingen behauptet. / Sie hatte also im Bett gelegen und mit sich gerungen. Sie wusste nicht, wie spät es gewesen war, als sie endlich eingenickt war, und nicht, wie spät es jetzt war, aber besonders viele Stunden Schlaf konnte sie nicht abbekommen haben, das war zu spüren. Wie auch immer, am besten, sie stand jetzt auf. Sie hatte sich zwar immer auf ihren inneren Wecker verlassen können, aber es gab keinen Grund zu glauben, dass er sie auch weiter wach halten würde. Absolut keinen. / Vorsichtig schob sie die schwere Decke zur Seite und setzte sich auf. Holte Jeans, T-Shirt und Turnschuhe aus dem Schrank und zog sich hastig an. Spürte, wie sich in ihrem Zwerchfell Unruhe breit machte, verdrängte sie aber mit Hilfe ihrer Wut. / Mit ihrer Wut und ihrem Gerechtigkeitsgefühl. / In unterdrückter Hektik schnappte sie sich die restlichen Kleidungsstücke. Es war nicht einfach, alles auf einmal an sich zu raffen, aber sie schaffte es. Schnürte den Rucksack zu und schlich sich hinaus. Die Tür knarrte wie immer, als sie sie aufschob, und einige Treppenstufen gaben einen unglücklichen Jammerton von sich, als sie auf sie trat, doch in weniger als einer halben Minute war sie draußen. / Sie lief eilig über das taufeuchte Gras zum Waldrand und blieb erst stehen, als sie den kleinen Hügel hinter sich gelassen und die erste Talmulde erreicht hatte. Als sie außer Sichtweite des Hauses war. Außer Reichweite. / Eine Weile blieb sie zögernd im Blaubeergestrüpp stehen, zitternd in der noch anhaltenden Nachtkühle, während sie über Himmelsrichtungen nachdachte. Sie spürte, wie sie buchstäblich mit den Zähnen klapperte. Wenn sie geradeaus weiter durch den Wald ginge, müsste sie früher oder später zur großen Straße kommen, das wusste sie. Aber es war ein ganz schönes Stück bis dorthin. Auch wenn es ihr gelingen würde, sich ziemlich gerade zu halten, würde es mindestens eine halbe Stunde dauern, und es war natürlich nicht gesagt, dass sie nicht vielleicht aus Versehen im Kreis gehen würde. Das war ganz und gar nicht sicher. Ihr ganzes Leben lang hatte sie in der Stadt gewohnt, Wälder und Natur waren nicht gerade ein vertrautes Milieu. / Fremdes Revier, wie man so sagte. / Im normalen Fall hätte sie natürlich ein Gebet sprechen können. Zumehr

Autor

Håkan Nesser, geboren 1950, ist einer der interessantesten und aufregendsten Krimiautoren Schwedens. Für seine Kriminalromane um Kommissar Van Veeteren erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, sie sind in mehrere Sprachen übersetzt und wurden erfolgreich verfilmt. Daneben schreibt er Psychothriller. "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" oder "Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla" gelten inzwischen als Klassiker in Schweden, werden als Schullektüre eingesetzt, und haben seinen Ruf als großartiger Stilist nachhaltig begründet. Håkan Nesser lebt mit seiner Frau in London und auf Gotland. 2011 wurde er mit dem "Ripper Award", dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet.Christel Hildebrandt, geboren 1952 in Lauenburg, studierte Germanistik, Soziologie und Literaturwissenschaft und wandte sich nach der Promotion der skandinavischen Literatur zu. Seit 1988 arbeitet sie als freie literarische Übersetzerin aus den Sprachen Norwegisch, Dänisch und Schwedisch. Sie erhielt den Paul-Celan-Preis nominiert wurde. Daneben reicht die Palette ihrer Übersetzungen von Henrik Ibsen bis zu Håkan Nesser, Jógvan Isaksen und Hanne Marie Svendsen. Mit ihrem Mann, drei Töchtern und einer Katze lebt Christel Hildebrandt in Hamburg.