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'Was mir geholfen hat ...' - Halt finden in schwierigen Zeiten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Herder Verlag GmbHerschienen am11.04.20221. Auflage
Was in kleinen und großen Krisen hilft Als Anselm Grüns Nichte Helena Schröder im Frühjahr 2020 ein Instagram-Account für Anselm Grün einrichtete, kam sie auf die wunderbare Idee, jeden Monat eine »Themenwoche« zu veranstalten. Dazu lud sie prominente Persönlichkeiten ein, um aus ihrer eigenen Erfahrung heraus Beiträge zu Themen zu verfassen, die uns als Menschen heute bewegen. Helena Schröder und Anselm Grün spürten in der besonderen Resonanz auf die »Themenwochen«, dass die Sehnsucht der Menschen nach Antworten groß ist, die aus christlicher Glaubenserfahrung kommen. So entstand die Idee, sie gesammelt und durch weitere Beiträge ergänzt in diesem Buch herauszugeben. Wie bei den »Themenwochen« behandelt auch jetzt im Buch jedes Kapitel eine bestimmte Herausforderung, die das Leben uns stellt. Ergänzend sind jeweils Expertenbeiträge und Erfahrungsberichte versammelt. Außerdem beantwortet Anselm Grün Fragen von Followern seines Instagram-Accounts. Halt finden und Halt geben Gefühle wie Einsamkeit, Traurigkeit oder Angst und Schicksalsschläge wie Krankheit oder Verlust erfahren wir alle im Leben immer wieder.  Was sind Lichtblicke, die uns in diesen Momenten stärken und aufrichten? Was gibt uns Hoffnung, neue Kraft und Halt, wenn wir es im Leben schwer haben? Diese Fragen beantworten Anselm Grün und zahlreiche Prominente wie Michaela May, Walter Kohl, Martin Rütter, Samuel Rösch, Katrin Göring-Eckardt, Bodo Janssen, Michael von Brück, Babak Rafati u.v.m. Leicht verständlich ergänzen impulsgebende Beiträge von PsychologInnen und TherapeutInnen diese einzigartige Sammlung authentischer und persönlicher Geschichten. Ein ebenso bewegendes wie hilfreiches Buch.

Anselm Grün, Dr. theol., geb. 1945, Mönch der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, geistlicher Begleiter und Kursleiter in Meditation, Fasten, Kontemplation und tiefenpsychologischer Auslegung von Träumen. Seine Bücher zu Spiritualität und Lebenskunst sind weltweite Bestseller - in über 30 Sprachen.Sein einfach-leben-Brief begeistert monatlich zahlreiche Leser (www.einfachlebenbrief.de).
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Produkt

KlappentextWas in kleinen und großen Krisen hilft Als Anselm Grüns Nichte Helena Schröder im Frühjahr 2020 ein Instagram-Account für Anselm Grün einrichtete, kam sie auf die wunderbare Idee, jeden Monat eine »Themenwoche« zu veranstalten. Dazu lud sie prominente Persönlichkeiten ein, um aus ihrer eigenen Erfahrung heraus Beiträge zu Themen zu verfassen, die uns als Menschen heute bewegen. Helena Schröder und Anselm Grün spürten in der besonderen Resonanz auf die »Themenwochen«, dass die Sehnsucht der Menschen nach Antworten groß ist, die aus christlicher Glaubenserfahrung kommen. So entstand die Idee, sie gesammelt und durch weitere Beiträge ergänzt in diesem Buch herauszugeben. Wie bei den »Themenwochen« behandelt auch jetzt im Buch jedes Kapitel eine bestimmte Herausforderung, die das Leben uns stellt. Ergänzend sind jeweils Expertenbeiträge und Erfahrungsberichte versammelt. Außerdem beantwortet Anselm Grün Fragen von Followern seines Instagram-Accounts. Halt finden und Halt geben Gefühle wie Einsamkeit, Traurigkeit oder Angst und Schicksalsschläge wie Krankheit oder Verlust erfahren wir alle im Leben immer wieder.  Was sind Lichtblicke, die uns in diesen Momenten stärken und aufrichten? Was gibt uns Hoffnung, neue Kraft und Halt, wenn wir es im Leben schwer haben? Diese Fragen beantworten Anselm Grün und zahlreiche Prominente wie Michaela May, Walter Kohl, Martin Rütter, Samuel Rösch, Katrin Göring-Eckardt, Bodo Janssen, Michael von Brück, Babak Rafati u.v.m. Leicht verständlich ergänzen impulsgebende Beiträge von PsychologInnen und TherapeutInnen diese einzigartige Sammlung authentischer und persönlicher Geschichten. Ein ebenso bewegendes wie hilfreiches Buch.

Anselm Grün, Dr. theol., geb. 1945, Mönch der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, geistlicher Begleiter und Kursleiter in Meditation, Fasten, Kontemplation und tiefenpsychologischer Auslegung von Träumen. Seine Bücher zu Spiritualität und Lebenskunst sind weltweite Bestseller - in über 30 Sprachen.Sein einfach-leben-Brief begeistert monatlich zahlreiche Leser (www.einfachlebenbrief.de).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783451826764
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum11.04.2022
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse854 Kbytes
Artikel-Nr.8618172
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Einsamkeit
Anselm Grün
Alleinsein und Einsamkeit

Viele Menschen fühlen sich heute einsam. Sie sind nicht getragen von einer Familie oder einem engen Freundeskreis. Bei vielen der Älteren sind ihre Liebsten bereits verstorben oder aber sie leben jeder für sich, vielleicht sogar weit entfernt voneinander. Der sich immer weiter ausbreitende Individualismus führt dazu, dass auch immer mehr jüngere Menschen einsam sind. Die Kontaktbeschränkungen während der Pandemie haben diesen Zustand nur verschlimmert. Viele leiden an dieser Vereinsamung durch soziale Isolierung. Niemand kümmert sich um sie. Sie fühlen sich nicht zugehörig zur menschlichen Gesellschaft, sondern ausgeschlossen.

Die Einsamkeit gehört aber wesentlich zum Menschen. Daher ist es die Aufgabe des Menschen, seine Einsamkeit anzunehmen. Der evangelische Theologe Paul Tillich (1886-1965) meinte: »Religion ist das, was jeder mit seiner Einsamkeit anfängt.« Die Einsamkeit verweist mich auf Gott. Und zugleich verwandelt Gott meine Einsamkeit in einen Ort spiritueller Erfahrung. Der katholische Philosoph Peter Wust (1884-1940) meinte, Einsamkeit sei das Heimweh nach Gott. Sie kann nur überwunden werden, wenn ich mich in ihr nach Gott als meiner wahren Heimat sehne. Dag Hammarskjöld, der 1961 verstorbene UN-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger, hat das ähnlich gesehen. Er meinte: »Bete, dass deine Einsamkeit zum Stachel werde, etwas zu finden, wofür du leben kannst, und groß genug, um dafür zu sterben.« Die Einsamkeit will uns öffnen für das Geheimnis Gottes. Sie zeigt uns das Geheimnis allen Seins. Das hat auch der Philosoph Friedrich Nietzsche erkannt, auch wenn er nicht Gott als das eigentliche Ziel der Einsamkeit nannte: »Wer die letzte Einsamkeit kennt, kennt die letzten Dinge.« Es geht also darum, sich mit seiner Einsamkeit auszusöhnen. Dann kann sie zu einem Ort spiritueller Erfahrung werden. Daher meinte der Philosoph Odo Marquard (1928-2015), dass nicht die Einsamkeit das eigentliche Problem des heutigen Menschen sei, sondern der Verlust an Einsamkeitsfähigkeit.

Wer fähig ist, seine eigene Einsamkeit anzunehmen, der findet in ihr inneren Frieden. Das erleben wir gerade bei alten Menschen: Sie fühlen sich oft einsam. Viele Verwandte und Freunde ihrer Generation sind gestorben. Wenn sie sich aussöhnen mit ihrer Einsamkeit, geht von ihnen Frieden aus. Doch viele benutzen ihre Kinder oder jüngere Verwandten, um der eigenen Einsamkeit zu entfliehen. Dann zwingen sie diese, sie ständig zu besuchen. Doch damit fliehen sie vor einer wichtigen Aufgabe: die Einsamkeit zu verwandeln in das Heimweh nach Gott.

Im Deutschen sprechen wir nicht nur von Einsamkeit, sondern auch von Alleinsein. Peter Schellenbaum, ein Psychologe der Schule von C.G. Jung, meint, die Kunst der Menschwerdung bestünde darin, das Alleinsein in ein »All-Eins-Sein« zu verwandeln.

Wie geht das? Ich kenne die Erfahrung, dass ich mich am Sonntagnachmittag allein fühle. Das erzeugt ein Gefühl von Traurigkeit. Doch wenn ich durch die Traurigkeit hindurchgehe, in den Grund meiner Seele, dann spüre ich, dass ich dort eins bin mit allen Menschen - gerade mit denen, die sich jetzt auch einsam fühlen. Und ich bin eins mit Gott, eins mit der Schöpfung, eins mit mir selbst. Dann spüre ich mitten in der Traurigkeit einen tiefen inneren Frieden. Ich bin dann nicht allein, sondern eins mit allen. Das ist für mich eine wunderbare spirituelle Erfahrung.

Die Not, die viele in ihrem Alleinsein spüren, ist, dass sie sich alleingelassen fühlen, dass sie sich nirgendwo zugehörig fühlen. Wenn ich das Alleinsein in ein All-Eins-Sein verwandle, dann fühle ich mich zugehörig. Dann gehöre ich zu allen Menschen, ich gehöre zu Gott. Wer sich zugehörig fühlt, fühlt sich geborgen und getragen. Er findet in seinem Alleinsein in den Grund allen Seins hinein, in dem er eins ist mit allem, was ist, eins vor allem mit Gott. Dann ist er nicht allein. Gott ist bei ihm.
Dr. Ahmad Bransi
Einsamkeit - Ein stilles Leid

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Stille Sonn- und Feiertage, schlaflose Nächte und traurige Urlaubstage - Einsamkeit, innere Leere und das Gefühl nicht geliebt zu werden. Viele unter uns leiden darunter, schämen sich aber, darüber zu sprechen. Eine stille Wut macht sich breit, ein Groll gegen alle, die Partner und Familie haben und nicht einsam sind. Dabei sind nicht nur ältere oder kranke Menschen betroffen, auch Singles im besten Alter oder erfolgreiche Frauen und Männer sind einsam. 
Was sind die Ursachen von Einsamkeit?

Warum ein Mensch sich einsam fühlt, kann mehrere Gründe haben: seelische oder körperliche Erkrankungen oder plötzliche Schicksalsschläge. Menschen, die sich einsam fühlen, wurden oft schon im Kindesalter mit dem Gefühl konfrontiert. Eltern, die nicht da oder nicht einfühlsam sind, nicht ausreichend Liebe von Geschwistern oder Großeltern - das verunsichert und führt dazu, dass diese Kinder Schwierigkeiten haben, Kontakte zu knüpfen und Beziehungen aufrechtzuerhalten. Die Einsamkeit kann für viele irgendwann so schmerzhaft werden wie eine körperliche Erkrankung. Dabei ist einsam sein nicht dasselbe wie alleine sein. Denn Einsamkeitsgefühle können auch auftreten, wenn der Mensch scheinbar gut in seinem Umfeld vernetzt ist und beliebt, verheiratet und erfolgreich ist. So führt allein sein nicht zwangsläufig zu Einsamkeit und verheiratet und beliebt sein nicht immer zu glücklicher Zweisamkeit. Viele Menschen fürchten sich vor der Einsamkeit, während andere bewusst danach streben. Dabei könnte man doch meinen, dass in unserem vernetzten Zeitalter Einsamkeit am Aussterben ist.

Alleinsein ist heute kein Zustand, der von der Gesellschaft als positiv wahrgenommen wird. Wer allein ist, gilt als Langweiler. Viele Menschen suchen ständig die Gesellschaft anderer. Wenn es sich nicht vermeiden lässt und sie doch mal allein sein müssen, schalten sie den Fernseher, das Radio oder den Computer an, nur um sich nicht mit sich selbst beschäftigen zu müssen. So haben sie nie gelernt, das Alleinsein als angenehm zu empfinden. Im Gegenteil, hinter dem Gefühl der Einsamkeit stecken oft hohe Erwartungen an sich selbst und eine große Unzufriedenheit. Viele fühlen sich einsam, weil sie sich ständig mit anderen vergleichen: andere Menschen erscheinen klüger, schöner, erfolgreicher, beliebter. Das ist oft der erste Schritt zur Abschottung. Die Betroffenen lehnen sich selbst ab und fühlen sich nicht liebenswert. Sie glauben, unbedingt einen Partner haben zu müssen, um glücklich zu sein, und sind stark auf das Lob, die Anerkennung und den Zuspruch anderer angewiesen. Dagegen können sich Menschen, die gerne mal allein sind, aber auch im Kontakt zu anderen stehen, besser selbst annehmen und daran glauben, anderen Menschen etwas geben zu können. Sie können damit umgehen, dass jemand sie ablehnt und ihre Schwächen erkennt. Einsamkeit hängt also nicht davon ab, ob jemand allein ist, sondern von der Einstellung, die er zum Leben hat.
Welche Symptome haben einsame Menschen?

Betroffene, die sich einsam fühlen, legen verschiedene bezeichnende Verhaltensweisen an den Tag. Neben der seelischen Auseinandersetzung in Gedanken und Gefühlen entstehen auch körperliche Auswirkungen. Symptome und Anzeichen von Einsamkeit können sein:
Müdigkeit
Nervosität und Reizbarkeit
Rückzug
das Gefühl, leer zu sein
Depression
Probleme, einzuschlafen oder durchzuschlafen
Gedanken an den Tod

Einsame Menschen fühlen sich auch im größten Trubel allein. Ihre Gedanken kreisen um Fragen wie »Warum sind andere glücklich und ich nicht?«, »Wer will schon meine Gesellschaft?«. Ihre Gefühle werden von Negativem bestimmt.

Menschen sind nicht für das Alleinsein gemacht: Früher, in prähistorischen Zeiten, waren wir darauf angewiesen, in Gemeinschaft zu leben - um Gefahren abzuwehren und unser Überleben zu sichern. Daher hat sich vermutlich ein Mechanismus herausgebildet: Wenn wir auf uns allein gestellt sind und den Schutz der Gruppe verlieren, gerät der Körper in Alarmbereitschaft und schüttet zum Beispiel das Stresshormon Cortisol aus. Bei einsamen Menschen, so zeigen zahlreiche Untersuchungen, ist der Spiegel dieses Hormons im Blut dauerhaft erhöht. Auch der Blutdruck und Blutzuckerspiegel erhöhen sich, das Immunsystem ist geschwächt. Wie genau die Zusammenhänge im Körper wirken, ist noch nicht erforscht. Doch es gibt einige Hinweise.

In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Einsamkeit die Wahrscheinlichkeit für zahlreiche Krankheiten erhöht: Neben Depressionen und Angsterkrankungen sind das Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Demenz. In einer umfangreichen Meta-Studie konnte die amerikanische Wissenschaftlerin Julianne Holt-Lunstad zeigen, dass Menschen mit funktionierenden sozialen Interaktionen seltener an vielen Krankheiten leiden. Denn: Soziale Interaktion schützt das Herz und stärkt das Immunsystem. Cortisol ist eine Art Marker für das Immunsystem. Bei sozialen Interaktionen steigt die Anzahl sogenannter Killerzellen, die unter anderem verhindern können, dass Krebs entsteht. Cortisol aber schwächt die Bildung von Killerzellen. Die generelle Sterblichkeit bei einsamen Menschen steigt.

Lange Zeit haben vor allem die...

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Autor

Anselm Grün, Dr. theol., geb. 1945, Mönch der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, geistlicher Begleiter und Kursleiter in Meditation, Fasten, Kontemplation und tiefenpsychologischer Auslegung von Träumen. Seine Bücher zu Spiritualität und Lebenskunst sind weltweite Bestseller - in über 30 Sprachen.Sein einfach-leben-Brief begeistert monatlich zahlreiche Leser (einfachlebenbrief.de).Helena Schröder, Nichte von Anselm Grün, arbeitete nach einem Studium der Medienwissenschaften viele Jahre bei einer Frankfurter Künstleragentur. Heute ist sie für World Vision im Donor Engagement Management tätig. Sie betreut den offiziellen Instagram Kanal von Pater Anselm Grün. (instagram.com/anselm_gruen)