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Lob der Schule

Sieben Perspektiven für Schüler, Lehrer und Eltern
TaschenbuchKartoniert, Paperback
143 Seiten
Deutsch
Heyneerschienen am06.10.20088. Aufl.
Die Antwort auf Buebs "Lob der Disziplin!"

Obwohl Lehrkräfte Schwerstarbeit leisten, scheitern immer mehr Kinder am Bildungsprozess. Bestsellerautor Joachim Bauer macht deutlich, welche Perspektiven sich aus aktuellen neurobiologischen Forschungen ergeben: Disziplin kann allein nichts ausrichten. Wer in Schülern Motivation und Lust am Lernen wecken will, muss gelingende Beziehungen mit ihnen gestalten. Ein notwendiges Buch für Eltern, Lehrer und Politiker!
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Produkt

KlappentextDie Antwort auf Buebs "Lob der Disziplin!"

Obwohl Lehrkräfte Schwerstarbeit leisten, scheitern immer mehr Kinder am Bildungsprozess. Bestsellerautor Joachim Bauer macht deutlich, welche Perspektiven sich aus aktuellen neurobiologischen Forschungen ergeben: Disziplin kann allein nichts ausrichten. Wer in Schülern Motivation und Lust am Lernen wecken will, muss gelingende Beziehungen mit ihnen gestalten. Ein notwendiges Buch für Eltern, Lehrer und Politiker!
Details
ISBN/GTIN978-3-453-60083-6
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2008
Erscheinungsdatum06.10.2008
Auflage8. Aufl.
Seiten143 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht124 g
Artikel-Nr.10913605

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Sch?ler verstehen - eine ?Neurobiologie der Schule?Ein ?Lob des Regens? hat noch keine W?ste in fruchtbares Land verwandelt. Ebenso wenig wird ein ?Lob der Disziplin?, wie es manche derzeit gern singen, zu mehr Disziplin und Lernkultur an unseren Schulen f?hren. Dieses Buch, das - trotz der beschr?ten Effekte von Lobges?en - den Titel ?Lob der Schule? tr?, ist keine Bekenntnisschrift, sondern ein Sachbuch. In der Schule geht es um K?pfe, um Geist, Kreativit? Motivation und um ein kooperatives Miteinander, und das hei?: um dynamische Ph?mene, die allesamt eine neurobiologische Grundlage haben. Gibt es eine ?Neurobiologie der Schule??Mein Buch will allen, die die Schule zu einer lebendigen und menschlichen Bildungsst?e machen wollen, etwa das geben, was ein Buch ?ber Brunnenbau und Bew?erung f?r diejenigen w?, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ein von Austrocknung bedrohtes St?ck Land fruchtbar zu erhalten. Selbstverst?lich erfordern die Abl?e in der Schule ein Mindestma?an Disziplin, jenem Desiderat, dem der langj?ige Leiter der ?Schule Schloss Salem?, Bernhard Bueb, 2006 ein ganzes Buch gewidmet hat. Wer es aber einfach dabei bel?t, von Kindern mehr ?Respekt? und f?r Eltern und P?gogen mehr ?Autorit? zu fordern, ohne zu sagen, auf welchen Voraussetzungen Respekt und Autorit?gr?nden, macht es sich zu leicht. Aus den Verh?nissen einer Schule f?r Jugendliche aus ?berwiegend privilegierten Elternh?ern, einer Schule, an der Sch?lerinnen und Sch?ler von fr?h bis sp?intensive Erziehungs- und Bildungsangebote wahrnehmen d?rfen bzw. m?ssen, lassen sich keine allgemein g?ltigen Lehren f?r das ?ffentliche Bildungssystem ziehen, das uns heute Sorgen macht.Dieses Buch soll Sch?lern, Eltern, Lehrern, aber auch anderen, die junge Menschen und das System Schule f?rdern wollen, lebensnahe Hinweise geben, wie der N?boden aussehen muss, auf dem Liebe zum Leben, Motivation und die Lust am Lernen wachsen k?nnen. Wer ein Haus bauen will, dem ist nicht damit gedient, dass ihm Dutzende von Leuten Hunderte von M?glichkeiten ausmalen, wie sch?n sich so ein Haus einrichten lie?, wenn ihm kein Ingenieur oder Architekt zur Seite steht, der wei? mit welchen Materialien und welcher Konstruktion sich ein stand- und sturmfestes Geb?e errichten l?t. Nichts anderes gilt f?r die ?Konstruktion? eines Systems namens Schule. Es gibt zahlreiche Wege,eine gute Schule zu realisieren. Was aber in ihr wie in jeder Bildungsinstitution wirklich z?t, ist jene Kompetenz, die im Falle eines Hausbaus vom Ingenieur oder Architekten erwartet werden muss. Der Bedeutung, die dort der Statik zukommt, entspricht im System Schule 1. die Motivation zum Erwerb von Bildung, 2. der Wille zur Kooperation zwischen Lernenden, Lehrenden und Eltern und 3. die F?gkeit von Lehrern und Sch?lern, im Unterricht eine Beziehung zu gestalten, die Lehren und Lernen m?glich macht. Doch wer kennt sich mit diesen drei dynamischen Gr??n aus?Motivation, kooperatives Verhalten und Beziehungsgestaltung sind Faktoren, die neurobiologisch verankert sind. Folglich brauchen wir - und dies ist ein neuer Ansatzpunkt - eine ?Neurobiologie der Schule?. Welche Perspektiven sich aus ihr ergeben - f?r Sch?ler, Lehrer und Eltern, aber auch f?r die Schulpolitik und die Gesellschaft als Ganzes -, wird Thema dieses Buches sein. Die Neurobiologie hat weder Deutungshoheit noch einen Alleinvertretungsanspruch zu erheben. Keine Frage: Das Thema Schule erfordert die Beitr? vieler Disziplinen. Wir brauchen das Wissen von Entwicklungspsychologen, die Auskunft dar?ber geben k?nnen, was Kinder und Jugendliche - bezogen auf ihr jeweiliges Alter - begreifen und leisten k?nnen. Nat?rlich braucht die Schule auch Experten f?r Didaktik, die wissen, wie man Lerninhalte so pr?ntiert, dass sie f?r Sch?ler interessant, lebensnah und verst?lich sind. Die Entwicklung des Systems Schule braucht vor allem erfahrene, souver? Lehrkr?e, die ihre Sch?lerinnen und Sch?ler m?gen und in der Lage sind, in der Manege des Klassenzimmers zu bestehen. Und nat?rlich ben?tigen wir Standards, an denen sich Schulen bundesweit orientieren k?nnen und an denen sich die Leistungen von Sch?lern messen lassen. Doch das alles - und manches mehr, was hier nicht erw?t wurde - reicht nicht aus. Denn Standards gibt es seit langem (sie waren bisher nur nicht bundeseinheitlich definiert). Ebenso verf?gen wir seit Jahren ?ber ein fast l?ckenloses entwicklungspsychologisches Wissen. Auch an didaktischen Kenntnissen herrscht kein Mangel, Dutzende von Lehrst?hlen haben sich in Deutschland darauf spezialisiert.Und doch - trotz all dieser Bem?hungen und Investitionen sind wir mit einem Ph?men konfrontiert, f?r das unsere Gesellschaft bereits jetzt einen hohen Preis zahlt und in Zukunft einen noch viel h?heren Preis zahlen wird. Gro? Teile des deutschen Schulsystems stecken in einem allseits bekannten und dennoch beharrlich fortbestehenden Desaster. Dieses System entl?t Schulabg?er, die zu einem hohen Anteil weder f?r eine weiterf?hrende Ausbildung tauglich noch aufs Leben vorbereitet sind. Knapp zehn Prozent der Jugendlichen eines Jahrgangs verlassen die Schule allj?lich ohne jeglichen Abschluss. Bei diesen jungen Leuten - aber auch bei vielen mit Schulabschluss - sind die zehn oder mehr Jahre ihrer Schulzeit abgetropft wie Wasser an einer Teflonschicht. Wir lassen heute einen Teil unserer Jugendlichen - vor allem jene aus der nicht privilegierten, nicht bildungsb?rgerlichen Mehrheit der Bev?lkerung - in einer Situation heranwachsen, in der kaum jemand Interesse an ihrer schulischen und pers?nlichen Entwicklung zeigt und in der sie zunehmend - dies gilt insbesondere f?r m?liche Heranwachsende - in eine Stimmung von Aussichtslosigkeit, Zynismus, Verachtung und Gewalt geraten. Viele Schulversager w?n in der Lage, an der Spielekonsole eines Computers jeden PISA-Test mit Bravour zu bestehen, vorausgesetzt, es g? einen PISA-Test f?r Killerspiele. Kurz, ein Gro?eil eines jeden Jahrgangsnimmt aus der Schule nichts von dem mit, was einen Menschen fit f?rs Leben macht: Selbstvertrauen und Motivation, fachliches Basiswissen sowie soziale und emotionale Kompetenz.Ein Kind ist kein AktenordnerDie Akteure der Schulb?rokratie tun, was B?rokraten gerne machen: Sie greifen zu b?rokratischen Ma?ahmen. Konkret: Sie versuchen das Problem mit Standards und Kontrollen zu l?sen. Nichts gegen Standards, aber sie werden die Misere nicht beheben. Lehren und Lernen scheitern nicht daran, dass die Lehrkr?e unserer Schulen bisher nicht gewusst h?en, zu welchem Zeitpunkt Sch?ler welche Wissensinhalte beherrschen sollten. Schulen scheitern daran, dass es Lehrern und Sch?lern ?ber weite Strecken nicht mehr gelingt, eine Unterrichtssituation herzustellen, die erfolgreiches Lehren und Lernen ?berhaupt erst erm?glicht.mehr
Kritik
"Ein Buch, das Hoffnung macht." Focus Schulemehr

Autor

Prof. Dr. med. Joachim Bauer ist Neurowissenschaftler, Arzt und Psychotherapeut. Nach erfolgreichen Jahren an der Universität Freiburg lehrt und arbeitet er heute in Berlin. Für seine Forschungsarbeiten erhielt er den renommierten Organon-Preis. Er veröffentlichte zahlreiche Sachbücher, u. a. »Warum ich fühle, was du fühlst«. Zuletzt erschienen bei Blessing/Heyne der SPIEGEL-Bestseller »Selbststeuerung - Die Wiederentdeckung des freien Willens« (2015), »Wie wir werden, wer wir sind - Die Entstehung des menschlichen Selbst durch Resonanz« (2019) und »Fühlen, was die Welt fühlt« (2020).