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Tarot für Einsteiger -

Waite, Crowley und Marseiller Tarot - In Box
TaschenbuchKartoniert, Paperback
224 Seiten
Deutsch
Heyneerschienen am02.04.2007Sonderausg.
Mit diesem Tarot-Set findet jeder einen unmittelbaren Einstieg in die faszinierende Welt des Kartendeutens. Mit vielen Insidertipps erläutern Deutschlands meistgelesene Tarot-Autoren alles, was man wissen muss, um selbst Tarot zu legen und zu verstehen.

Alle 78 Karten werden vorgestellt und in ihrer Bedeutung erklärt. Darüber hinaus bietet das Praxisbuch 16 spannende Legesysteme, einen praktischen Übungsteil mit Interpretationshilfen sowie eine Übersicht über die Beziehung der Karten zu Sternzeichen und Planeten.

Ausstattung: Buch mit 78 Waite-Tarotkarten in Deckelbox
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Produkt

KlappentextMit diesem Tarot-Set findet jeder einen unmittelbaren Einstieg in die faszinierende Welt des Kartendeutens. Mit vielen Insidertipps erläutern Deutschlands meistgelesene Tarot-Autoren alles, was man wissen muss, um selbst Tarot zu legen und zu verstehen.

Alle 78 Karten werden vorgestellt und in ihrer Bedeutung erklärt. Darüber hinaus bietet das Praxisbuch 16 spannende Legesysteme, einen praktischen Übungsteil mit Interpretationshilfen sowie eine Übersicht über die Beziehung der Karten zu Sternzeichen und Planeten.

Ausstattung: Buch mit 78 Waite-Tarotkarten in Deckelbox
ZusammenfassungWarnhinweis: keine Warnhinweise nötig
Details
ISBN/GTIN978-3-453-70075-8
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2007
Erscheinungsdatum02.04.2007
AuflageSonderausg.
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht398 g
Illustrationen237 SW-Abb., 12 SW-Zeichn.
Artikel-Nr.10754294
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
»Jogging für die Seele« oder: Eine neue Ära des Tarot-Kartenlegens Tarot ist ein altes Kartenspiel, das in der heutigen Zeit auf völlig neue Weise entdeckt wurde. Wenn man es noch gar nicht kennt, kann man sich am besten durch einen Vergleich mit der Traumdeutung eine Vorstellung davon machen, wie das Tarot-Kartenlegen funktioniert. Wir ziehen Karten und erhalten damit Bilder und Symbole, mit denen wir uns in ähnlicher Weise beschäftigen können wie mit den Bildern und Symbolen aus unseren Träumen. Tarot ist ein Eigenname, das Wort selber lässt keine weiteren Deutungen zu. Manche sagen »der« Tarot, andere »das« Tarot, manche auch »Tarock«. Jedes Mal ist das Gleiche gemeint, ein Päckchen mit 78 Karten, die in bestimmte Stationen und Motive gegliedert sind. Die ersten Tarot-Karten entstanden in der Renaissance-Zeit. Zwischen 1430 und 1460 wurden sie in Mailand und Bologna für große Fürstenhäuser gemalt. Die Renaissance-Zeit war ein »Schmelztiegel«, die Menschen wollten »raus aus dem finsteren Mittelalter«, sie suchten nach neuen Wegen, für die sie unzählige antike Traditionen wiederbelebten und neu entdeckten. Dieser »Zeitgeist« der Renaissance spiegelt sich in der Motivwahl des Tarot wieder. Die 78 Karten »Die Welt« aus dem Visconti-Tarot, dem versammeln eine Fülle von typischen ältesten Tarot Motiven, Charakteren und Lebensstationen, und sie beziehen sich dabei auf viele Epochen der Kulturgeschichte, von der Renaissance zurück durchs Mittelalter bis zur griechischrömischen Antike und in die Zeit der frühen Ägypter und Babylonier. Mit den Hippies fing es an Mehrere Millionen Menschen in Europa und Amerika legen sich inzwischen auf diese neue Art die Karten, die sich von der altbekannten Wahrsagerei und anderen Formen der Orakeltechnik erheblich unterscheidet. Mit den Hippies fing es an. Die Hippie-Bewegung der 1960er Jahre stöberte manches auf und machte viel Neues in der westlichen Welt populär: zum Beispiel die Autoren Hermann Hesse und Carl Gustav Jung, den Zen-Buddhismus, das chinesische I-Ging ? und nicht zuletzt die Tarot-Karten. Auf seiner LP »Desire« bildete Bob Dylan Anfang der 1970er Jahre die Karte »III-Die Herrscherin« aus dem Waite-Tarot ab. Dies ist nur ein Beispiel, wie seinerzeit Millionen Menschen mit den Tarot-Karten in Berührung kamen. Die klassische Esoterik, so zum Beispiel Theosophen, Rosenkreuzer, Martinisten und Templer, hatte sich ? vorwiegend im 19. Jahrhundert ? in kleinen Zirkeln mancherorts mit der Symbolik des Tarot beschäftigt. Diese Traditionen leben noch in vielen Tarot-Büchern, die das Erbe der klassischen Esoterik auf die eine oder andere Weise aufbereiten. Und doch ist die heutige Popularität der Tarot-Karten nicht aus der klassischen Esoterik heraus zu verstehen. Sie ist ein Produkt des späten 20. Jahrhunderts. Nie zuvor haben sich so viele Menschen die Tarot-Karten gelegt. Und nie zuvor geschah dies auf die heutige selbständige, kreative Art der Deutung, die am Bild, an der Person des Betrachters und an der jeweils aktuellen Situation orientiert ist. Liebe, Tod und Teufel Tarot ist eine »Magie des Augen-Blicks«. Es lebt von der Begegnung mit dem »Zufall«, insofern spielt der Augenblick als Zeitmoment eine große Rolle. Der Sache nach geht es um die persönliche Wahrnehmung, um Sichtweisen und Betroffenheiten, und auch das ist mit dem Augen-Blick, mit dem Schauen und Erkennen, gemeint. Der Zauber des Tarot speist sich aus drei wesentlichen Quellen:(1) die Begegnung mit kulturellen und persönlichen Leitbildern; (2) die Arbeit mit dem »Zufall«; (3) die deutliche Erfahrung (Evidenz) der eigenen Sichtweise. Leitbilder begegnen uns in jeder der 78 Karten. Besonders die 22 so genannten »Großen Karten« laden zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit grundlegenden Lebensorientierungen und Glaubensvorstellungen ein. Die »Großen Karten« stellen große Stationen des Lebens dar. Liebe, Tod und Teufel begegnen uns dort (siehe die Karten »VI-Die Liebenden«, »XIII-Tod« und »XV-Der Teufel«. Auch Geburt, Hochzeit und Tod, dieser große Dreiklang des Lebens ist in den 22 Großen Karten enthalten (siehe für die Geburt vor allem die Karte »XIX-Die Sonne«, für die Hochzeit oder die Hoch-Zeit »VI-Die Liebenden« und für den Tod »XIII-Tod«). Gerade in einer Zeit wie der unsrigen, wo viele Lebensorientierungen brüchig und fraglich geworden sind, ist Tarot heilsam und nützlich. Denn hier können wir unsere eigenen Auffassungen von Liebe, Tod und Teufel überprüfen. Wir bekommen buchstäblich eine Anschauung davon,was diese 10 für uns im Allgemeinen und aktuell im Augenblick des Kartenlegens bedeuten. Sie entdecken den »Hohepriester«, den »Narr«, aber auch den »Eremit« als Kräfte in sich selbst. Und wenn man einmal deutlich gespürt hat, wie zum Beispiel der »Eremit« nicht nur für Verlassenheit steht, sondern auch für die Fähigkeit, sich auf sich verlassen zu können, dann wird man neugierig auf das Geheimnis oder die tiefere Botschaft des »Eremit«. Was bedeutet sein Licht, was dieser leuchtende Diamant in seiner Lampe, und wieso entscheidet dieser über Verlassenheit und Verlässlichkeit? Da gibt es den »Herrscher« oder die »Herrscherin« ? Archetypen (Urbilder, kollektive Leitbilder) der Großen Mutter und des Großen Vaters. Die persönlichen Erfahrungen und Vorstellungen mit der Rolle als Mann und als Frau, Erfahrungen mit Mutter- und Vaterbildern lassen sich hier vertiefen und aufklären. Die Tarot-Deutung gleicht bis hierher einer Schule der selbständigen Lebensorientierung. Innerhalb des Tarot werden Sie auf keine bestimmte Weltanschauung verpflichtet. Es geht, gerade umgekehrt, darum, dass Sie hier eigene Anschauungen für die großen und die kleinen Fragen des Lebens entwickeln können. Arbeit mit dem »Zufall« Die Tarot-Karten eignen sich durch die Beschäftigung mit Leitbildern gut für viele Formen der Meditation und der Bewusstseinsentwicklung. Beim Kartenlegen kommt nun aber als besonderer Spannungsmoment noch der »Zufall« hinzu ? die Frage, welche Karte nun gezogen wird. Wird die Karte dann aufgedeckt, entfaltet sich die angesprochene »Magie des Augen-Blicks«, und der Dialog zwischen Bild und 11 Betrachter bzw. Betrachterin beginnt. Sie schauen zuerst, welche Karte erscheint, zugleich aber auch,was Sie in dem Bild erkennen und welche Botschaft darin liegt. Indem wir selber Karten deuten, ist nicht mit dem Aufdecken der Karte allein schon die gesuchte Antwort gegeben. Erst der Dialog, die persönliche Auseinandersetzung macht die Antwort klar. Je offener und souveräner eine Deutung ist, umso größer die Freiheit, der Zwischenraum zwischen dem Aufdecken und der Verdichtung der vielfältigen Symbolik des betreffenden Bilds zu einer bestimmten Botschaft für die eigene Person. Das, was der »Zufall« bringt, wird zum Anlass, zum Anreiz der produktiven Auseinandersetzung. Damit wird deutlich, in welcher geistigen und kulturellen Tradition das heutige Tarot-Kartenlegen steht: Es ist, für manche erstaunlich, nicht die Wahrsagerei; es sind die Einflüsse aus Kunst und Wissenschaft, die uns heute im Tarot wiederbegegnen und zu einem produktiven, schöpferischen Umgang mit dem »Zufall« führen. In der Wahrsagerei besaß und besitzt jede Karte relativ festgelegte Bedeutungen, und diese Bedeutungen galten oder gelten für jeden Mann und jede Frau, gleichgültig an welchem Ort und zu welcher Zeit. Tarot-Karten aber beinhalten Bilder. Diese lassen sich nicht ohne Verlust an Substanz in ein oder zwei Stichworte bringen. Bilder und Symbole haben immer auch eine persönliche und eine situationsbezogene Komponente. Spätestens seit Anfang des 20. Jahrhunderts haben Kunst und Wissenschaft den »Zufall« als produktiven Faktor erkannt und in ihre Konzeptionen aufgenommen. Als Beispiele für viele andere seien aus der Kunst die ersten Surrealisten und Expressionisten genannt, André Breton mit seinem »direkten Schreiben« aus der Emotion, aus dem »Bauch« heraus, der Jazz und das Tanztheater, worin jedes Mal der »Zufall« zur Kunst der Improvisation erhoben wird, oder zum Beispiel Pierre Bouiez, einer der Väter der »neuen Musik«, der schon in den 1950er Jahren das Konzept der so genannten »Aleatorik« (von lateinisch »alea«, der Würfel) entwickelte, das den »Zufall« in Komposition und Darbietung der E-Musik (der so genannten Ernsten Musik) etablierte. Aus dem Bereich der Wissenschaft: die Heisenberg?sche Unschärferelation, viele Formen der System- und Spieltheorien sowie die Relativitäts-und die Wahrscheinlichkeitstheorien. Hinzu kommt, dass seit den 1980er Jahren alle Gesellschaftswissenschaften (Soziologie, Geschichte usw.) den Alltag als wichtige Neuerung für ihre Theorien entdeckt haben. Interessanterweise wird dabei nach »Deutungsmustern«, nach »Sinnbildungsprozessen« im Alltag und dergleichen gefragt, was zusätzlich deutlich macht: Den »Zufall« als schöpferischen Faktor oder einfach als bedeutungsvollen Teil der Lebenswirklichkeit zu nutzen, dies hat das Tarot-Kartenlegen nicht erfunden. Es betreibt die Arbeit mit dem Zufall nur mit besonderer Methode und Konsequenz in spielerischem Ernst. Sich selbst in die Augen schauen Aus der Zeit der Frauenbewegung in den 1970/1980er Jahren stammt der Begriff, der zum Kennzeichen für das neue Tarot-Kartenlegen geworden ist: Tarot als einen Spiegel zu verstehen. In dem Begriff »Spiegel« ist schon vorausgesetzt, dass stets auch die persönliche Sichtweise entscheidend ist. Man kann mit anderen, aber nicht für andere in den Spiegel schauen! Dies macht den großen Unterschied zwischen Wahrsagerei und Orakeltechnik einerseits und dem selbständigen Tarot-Kartenlegen und z.B. auch der Traumdeutung andererseits aus. Wahrsagerei und Orakeltechnik kennen in letzter Konsequenz kein Individuum. Ihre rezeptbuchartigen Deutungen lassen keinen Platz für den »Stern«, für die Entfaltung der persönlichen Wahrheit, die ja stets zu einem gewissen Teil eine noch unbekannte Wahrheit ist. Stellen Sie einmal folgende Betrachtung an: Sie sehen die Straße vor Ihrem Haus. Auf dieser Straße bewegen sich täglich viele Menschen. Es ist eine Straße, sie ist tatsächlich da und ist für alle gleichermaßen vorhanden. Aber jeder Mensch erfährt und sieht diese Straße auch auf unterschiedliche Weise. Die anatomischen Gegebenheiten des Sehens ? Blickhöhe, Blickwinkel, Sehstärke, Brennpunkt usw. ? führen zu ganz individuellen Bildern der einen Straße.Lebenserfahrung und Lebenseinstellung bewirken ein Übriges. Ein alter Mensch sieht diese Straße anders als ein junger, eine Frau anders als ein Mann,ein fröhlicher Mensch wiederum anders als ein verärgerter usw. Spezielle Interessen ergänzen zusätzlich das jeweilige persönliche Bild: Wer durch die Straße möglichst schnell hindurchfahren will, sieht sie anders als eine, die dort wohnt; ein Einheimischer anders als ein Besucher aus der Ferne usw. Kurz, es ist eine und dieselbe Straße. Sie existiert und sie stellt einen gemeinsamen tatsächlichen Bezugspunkt dar, für alle, welche sie sehen und kennen. Insofern ist bei weitem nicht alles relativ. Zugleich ist diese eine Straße aber auch ein Begriff, hinter welchem sich »viele Straßen« verbergen. Wir brauchen viel Erfahrung mit uns selbst und mit anderen, um diese »vielen Straßen« zu sehen. Dann geht das Ego (das unbewusste Ich) verloren, und das wahre Eigene (das bewusste Selbst oder das geläuterte Ich) tritt hervor. Jede Karte lässt sich wie ein Vexierbild betrachten, das nicht nur unterschiedliche Bewertungen, sondern bereits unterschiedliche, sich wandelnde Wahrnehmungen möglich und nötig macht. Da beginnt das Jogging für die Seele, und Tarot wird zu einem Training dafür, auch in den großen und kleinen Begebenheiten des Alltags jeweils verschiedene Sichtweisen, die persönliche Betroffenheit und die eigene Bedeutung zu erkennen. Tarot ? Mittel der Lebenskunst Es gibt Menschen, die haben gute Erfahrungen mit Wahrsagern gemacht. Sie sind erstaunt, was jemand »aus ein paar Karten heraus« ihnen sagen konnte. Dazu muss man wissen, dass auch bei der Wahrsagerei der Klient am Zustandekommen des Ergebnisses beteiligt ist. Wie viele Alltagserfahrungen,aber auch Experimente im Rahmen der Psychologie belegen, hören wir in solchen Situationen, die mit einer besonderen Spannung oder Betroffenheit verbunden sind, noch stärker als sonst das heraus,was wir hören möchten oder zu hören fürchten. Auch wenn man zum Wahrsager oder Kartenleger geht, ist man nicht nur passiver Empfänger, sondern selber an der Deutung und somit am Ergebnis und den Konsequenzen der Sitzung beteiligt. Allerdings geschieht dies beim Besuch beim Wahrsager meistens unbewusst, während das neue, selbständige Tarot-Kartenlegen gerade versucht, bewusst damit umzugehen, wie man zu einer Deutung kommt. Positive Erfahrungen mit der Wahrsagerei, mit Tarot als bloßem Orakel, sind nur ein kleiner Hinweis darauf, dass es größere Zusammenhänge in der Wirklichkeit gibt, als man bisher angenommen hat. Viele Menschen machen diese Erfahrung auch ohne jede Wahrsagerei. Da ist zum Beispiel die Geschichte einer Frau, die in Italien Urlaub macht und plötzlich vom Gefühl erfüllt ist, ihr Kind zuhause in Deutschland sei krank und brauche Hilfe. Als sie trotz zahlreicher Versuche telefonisch weder Kind noch andere Angehörige erreichen kann, bricht sie kurz entschlossen ihren Urlaub ab, fährt nach Hause und stellt fest, dass ihre Ahnung richtig war:Das Kind ist krank und braucht tatsächlich ihre Hilfe. Viele weitere Beispiele ließen sich nennen. Jedes Mal, wenn wir mit solch größeren Dimensionen des Lebens in Berührung kommen, bietet es sich an, den Geheimnissen von Schicksal und Bedeutung, von Ahnung und Intuition selbständig, achtsam und kontinuierlich nachzugehen. Die Beschäftigung mit Tarot (und anderen Symbolsprachen wie Märchen, Mythen, Träume u.a.) stellt eine hervorragende Möglichkeit dazu dar. Man macht seine eigenen Erfahrungen mit jenen berühmten »Dingen zwischen Himmel und Erde«, die jede Schulweisheit übersteigen ? ohne dass man auf ein eigenes Urteil oder seine Unabhängigkeit verzichten müsste. Viele Menschen haben aber auch sehr üble Erfahrungen mit der Wahrsagerei gemacht. Einer Frau in Luxemburg wurde von einem Kartenleger prophezeit, dass sie noch innerhalb der laufenden Woche eine schwere Katastrophe erleben würde. Die Frau war sehr schockiert und andererseits so gewitzt, dass sie noch am selben und am folgenden Tage drei weitere Wahrsager aufsuchte. Diese wussten ihr alles Mögliche zu erzählen, aber nichts von einer Katastrophe. Die Woche ging vorüber, und die einzige wirkliche Katastrophe, die die Dame in der Zeit erlebte, war der erste Wahrsager selbst und seine ungeheuerliche Prophezeiung. Einer Frau in Duisburg, die mit ihrem kleinen Kind von ihrem Mann allein gelassen worden war, versprach eine Wahrsagerin, bis Weihnachten werde ihr Mann wieder zurück sein. Am ersten Weihnachtstag saß die Frau noch erwartungsvoll, alles vorbereitet, zuhause. Als dann am Nachmittag des zweiten Weihnachtstages (und auch danach) ihr Mann sich nicht blicken ließ, da schlugen der Glaube und die Hoffnung, die sie in die Wahrsagerin gesetzt hatte, in große Enttäuschung und Verzweiflung um. Später fing sie selber an, für sich Karten zu legen, und das half ihr, mit ihrem Schmerz fertig zu werden. Ein seinerzeit etwa 12-jähriger Junge war einmal bei Autorin und Autor zu Besuch, sah die Tarot-Karten und blätterte ganz fasziniert und aufgeregt in ihnen herum. Dabei fragte er wiederholt nach der »Todeskarte«. Es stellte sich heraus, dass er einen James-Bond-Film gesehen hatte, in dem ebenfalls Tarot-Karten vorkommen. Darin muss jedes Mal, wenn die Karte »Tod« auftaucht, jemand sterben. Für den Jungen reichten einige Worte zur Erklärung und zur Beruhigung. Gerade die Karte »Tod« macht aber noch einmal den Unterschied zwischen alter Wahrsagerei und heutiger Symboldeutung deutlich. Heute geht es beim »Tod« darum, etwas zu beendigen, zu erledigen und/oder loszulassen. Wenn es aber um den großen Tod, um das Sterben, geht, so zeigt die Tarot-Karte (in den meisten Versionen) einen Sensenmann oder Schnitter. Und der Schnitter will in erster Linie ernten. Sodass die Erinnerung an den Tod hier die Frage aufwirft: Was wollen Sie in Ihrem Leben ernten? Unsere Wünsche und unsere Ängste sind so etwas wie der rote Faden, wenn wir uns selbständig in die Welt der Symbole begeben. Sinnvolle Wünsche sollen erfüllt und sinnlose abgelegt werden; berechtigte Ängste wollen berücksichtigt und unberechtigte Ängste beseitigt werden. Wenn die inneren Bilder beweglich werden, laufen lernen und bis zu dieser Sortierung der Wünsche und Ängste, ja, sogar bis zur Antwort auf diese Frage, was wir ernten wollen, vordringen ? dann erfüllt die Symbolsprache Tarot ihren Dienst. Indem sie persönliche Erfahrungs- und Wandlungsprozesse einleitet und begleitet, ist sie wirkungsvolles Training und wichtiger Teil der Lebenskunst. Zur Auswahl der KartenEs gibt über 1000 verschiedene Sorten Tarot-Karten, davon sind rund 400 im Handel erhältlich. Ein großer Teil davon sind historische Ausgaben, die das alte Marseiller Tarot variieren. Eine weitere große Gruppe besteht aus Neuschöpfungen, die insbesondere seit der Hippie-Zeit entstanden sind. Waite-Tarot Mit großem Abstand am verbreitetsten ist das Waite-Tarot, auch als Rider-Tarot oder Rider-Waite-Tarot bekannt. Es wurde von Arthur E. Waite und Pamela Colman Smith 1909 veröffentlicht und erschien im Londoner Verlag Rider. Dieses Deck, wie man einen Satz Karten auch nennt, ist für viele Menschen besonders leicht zugänglich, obwohl (und weil) es eine enorme Dichte und Konsequenz in der Komposition der Symbole und Motive besitzt. Vom ersten Einstieg bis zur professionellen Verwendung in Symbolkunde und Psychologie besitzt dieses Waite-Tarot eine unglaubliche Tiefe, eine enorme Vielzahl von Ebenen, auf der es betrachtet und verstanden werden kann. Das heutige Tarot-Kartenlegen wäre ohne das Waite-Tarot 19 kaum vorstellbar. Nicht zuletzt, weil es das erste Tarot-Spiel war, das durchgängig auf allen 78 Karten Bilder präsentierte, wurde es zum Wegbereiter der derzeitigen Tarot-Deutung, die ganz wesentlich auf der visuellen Wahrnehmung der Karten beruht. So stellt das Waite-Tarot die Grundlage, gleichsam den »Archetyp« des heute bekannten Tarot dar.mehr

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Evelin Bürger und Johannes Fiebig leben seit 1982 zusammen, sie haben zwei gemeinsame Kinder. Seit 1984 veröffentlichen sie Tarot-Bücher. Etwa zwanzig gemeinsame Tarot-Titel sind es bis heute, mit einer Gesamtauflage von über 2 Millionen Exemplaren, ihre Werke wurden in 13 Sprachen übersetzt. Bürger und Fiebig gelten als Pioniere der modernen Tarot-Deutung, »mit einem psychologischen Ansatz, der sich auf Symbolkunde und Traumdeutung stützt« (ndr). »Auch was die Bücher angeht, haben wir unsere eigene Form der Gemeinsamkeit gefunden«, erklärten die Autoren dazu: »Verfasst wurden unsere Bücher von Johannes Fiebig, entstanden sind sie in unserer gemeinsamen Lebenspraxis« (Spirituelles Portal). Fiebig und Bürger gründeten 1989 den Königsfurt Verlag,der rund 20 Jahre später in die Verlage Königsfurt-Urania sowie AGMUrania überging. Sie leben, schreiben und gärtnern nicht weit von der Kieler Förde.Evelin Bürger und Johannes Fiebig leben seit 1982 zusammen, sie haben zwei gemeinsame Kinder. Seit 1984 veröffentlichen sie Tarot-Bücher. Etwa zwanzig gemeinsame Tarot-Titel sind es bis heute, mit einer Gesamtauflage von über 2 Millionen Exemplaren, ihre Werke wurden in 13 Sprachen übersetzt. Bürger und Fiebig gelten als Pioniere der modernen Tarot-Deutung, »mit einem psychologischen Ansatz, der sich auf Symbolkunde und Traumdeutung stützt« (ndr). »Auch was die Bücher angeht, haben wir unsere eigene Form der Gemeinsamkeit gefunden«, erklärten die Autoren dazu: »Verfasst wurden unsere Bücher von Johannes Fiebig, entstanden sind sie in unserer gemeinsamen Lebenspraxis« (Spirituelles Portal). Fiebig und Bürger gründeten 1989 den Königsfurt Verlag,der rund 20 Jahre später in die Verlage Königsfurt-Urania sowie AGMUrania überging. Sie leben, schreiben und gärtnern nicht weit von der Kieler Förde.