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Bis ihr sie findet

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Hoffmann und Campe Verlagerschienen am30.08.2019
Sechs Freunde. Ein Mörder. Wem vertraust du? 'Ein dunkler, tiefgehender, grandioser Krimi - das flammende Porträt einer Freundschaft und ihres Verrats.' Nicci French Von einer sommerlichen Zeltnacht mit den Freunden ihrer großen Schwester kehrt die vierzehnjährige Aurora nie zurück. Dreißig Jahre später wird ihre Leiche gefunden. In einem Versteck, von dem eigentlich nur die sechs Freunde gewusst haben können. Detective Chief Inspector Jonah Sheens ist fest entschlossen, den Cold Case ein für alle Mal zu lösen. 'Ein Geniestreich! Ein kurvenreicher, messerscharf geschriebener Thriller und zugleich eine zarte Ode über Verlust und Sehnsucht.' A. J. Finn Bis ihr sie findet  ist der erste Band der spannenden Krimireihe um Detective Chief Inspector Jonah Sheens und sein Team. 

Gytha Lodge ist eine britische Schriftstellerin und mehrfach ausgezeichnete Theaterautorin. Sie studierte Englische Literatur in Cambridge und Kreatives Schreiben an der University of East Anglia. Ihr Krimidebüt Bis ihr sie findet war international ein großer Erfolg und stand in Deutschland viele Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Ihre Krimiserie um Jonah Sheens erscheint weltweit in zwölf Ländern.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSechs Freunde. Ein Mörder. Wem vertraust du? 'Ein dunkler, tiefgehender, grandioser Krimi - das flammende Porträt einer Freundschaft und ihres Verrats.' Nicci French Von einer sommerlichen Zeltnacht mit den Freunden ihrer großen Schwester kehrt die vierzehnjährige Aurora nie zurück. Dreißig Jahre später wird ihre Leiche gefunden. In einem Versteck, von dem eigentlich nur die sechs Freunde gewusst haben können. Detective Chief Inspector Jonah Sheens ist fest entschlossen, den Cold Case ein für alle Mal zu lösen. 'Ein Geniestreich! Ein kurvenreicher, messerscharf geschriebener Thriller und zugleich eine zarte Ode über Verlust und Sehnsucht.' A. J. Finn Bis ihr sie findet  ist der erste Band der spannenden Krimireihe um Detective Chief Inspector Jonah Sheens und sein Team. 

Gytha Lodge ist eine britische Schriftstellerin und mehrfach ausgezeichnete Theaterautorin. Sie studierte Englische Literatur in Cambridge und Kreatives Schreiben an der University of East Anglia. Ihr Krimidebüt Bis ihr sie findet war international ein großer Erfolg und stand in Deutschland viele Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Ihre Krimiserie um Jonah Sheens erscheint weltweit in zwölf Ländern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455006216
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum30.08.2019
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1467 Kbytes
Artikel-Nr.4370302
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteProlog1.2. Aurora3.4. Aurora5.6. Aurora7.8. Aurora9.10. Aurora11.12. Aurora13.14. Aurora15.16. Aurora17.18. Aurora19.20. Aurora21.22. Aurora23.24. Aurora25.26. Aurora27.28. Connor29.30. Topaz31.32. Jojo33.34.35.36.37.38.39. Aurora40.41.42.DanksagungBiographienImpressummehr
Leseprobe
1.

Jonah war auf halber Strecke den Blissford Hill hinauf, als das Telefon in der Reißverschlusstasche am Rücken seines Radlertrikots vibrierte. Er überlegte, nicht ranzugehen, doch dann hatte er das Bild seiner Mutter im Krankenhaus vor Augen; direkt gefolgt von dem leicht schwindelerregenden Gedanken, es könnte Michelle sein. Völlig irrational natürlich wie jedes Mal, wenn er das in den letzten acht Monaten gedacht hatte, aber er dachte es trotzdem.

Er unterbrach den zermürbenden Anstieg und bremste mit zusammengebissenen Zähnen. Beim Abspringen stieß er sich das Schienbein an der Pedale und war ziemlich ungehalten, als er das Telefon endlich aus der Tasche gezerrt und auf dem Display die Nummer von Detective Sergeant Lightman erkannt hatte.

»Ben?«, fragte er und hielt das Telefon dann ein Stück vom Mund weg, um sein Keuchen zu kaschieren.

»Tut mir leid, Chief.« In seiner Stimme lag kein Bedauern. In seiner Stimme lag eigentlich nie irgendwas. Michelle hatte ihn immer Barbie genannt. Außergewöhnlich hübsch und gefühllos. Allerdings war er deutlich intelligenter als Barbie. »Ein Anruf von Detective Chief Superintendent Wilkinson. Er möchte, dass Sie Ihren Urlaub verschieben, um einen potenziellen Mord zu untersuchen. »

Jonah ließ den DS warten. Er blickte zu der Hügelkuppe, die im Schatten von Bäumen lag. Der Anstieg wäre eine echte Schinderei, aber genau das wollte er. Seine Beine sehnten sich danach. Als er mit der freien Hand den Rennradlenker packte, spürte er den Schweiß auf der Handfläche. Er hatte das in letzter Zeit viel zu selten getan.

»Sir?«

»Wo?«, fragte er, ohne seine Verärgerung zu verbergen.

»Brinken Wood.«

Wieder entstand ein Schweigen, diesmal jedoch unabsichtlich. Jonah war für einen Moment wirklich sprachlos.

»Frische Überreste?«, fragte er schließlich, obwohl er die Antwort schon zu kennen glaubte.

»Laut dem DCS nicht«, erwiderte der Sergeant, der zu jung war, um es zu verstehen.

Sein Radausflug war beendet, aber Jonah fühlte sich mit einem Mal ohnehin zu alt dafür. Er konnte sich nicht erinnern, sich jemals alt gefühlt zu haben.

»Schicken Sie einen Wagen, der mich in Godshill abholt. Sie sollen die Sporttasche hinter meinem Schreibtisch mitbringen. Und finden Sie jemanden, der mir ein Deo leiht.«

»Ja, Sir«, antwortete Lightman so gemessen wie immer.

Jonah steckte das Telefon wieder in die Tasche seines Funktionsshirts. Der Schweiß auf seiner Haut kühlte schon ab und ließ ihn frösteln. Er sollte sich wieder auf den Weg machen. Bis nach Godshill waren es noch ein paar Kilometer.

Doch er blieb noch eine ganze Minute lang regungslos stehen, bevor er sich endlich in Bewegung setzte und das Mountainbike langsam den Hügel hinaufschob.

 

Hanson hatte es so eilig, aus dem Wagen zu steigen, dass sie mit dem Ärmel ihres teuren neuen Anzugs an der Tür hängen blieb und einen Faden zog. Ihr wurde leicht übel. Eigentlich hatte sie sich die Teile ohnehin nicht leisten können. Sie hatte sie zusammen mit drei anderen Anzügen in ihren ersten beiden Wochen als Detective Constable gekauft, weil sie vorher nur Jeans, Tanktops und Pullover sowie ein paar Kleider zum Ausgehen besessen hatte. Anzüge waren verdammt teuer. Und es tat ihr leid um das Geld, das sie stattdessen für ihr unzuverlässiges Auto hätte ausgeben können. Oder vielleicht sogar für ein Privatleben, das sie irgendwann offenbar komplett vergessen hatte.

Sie strich den Ärmel glatt und fragte sich, ob ihre Mum sich die Stelle vielleicht ansehen könnte, vorausgesetzt, sie würde es in nächster Zeit schaffen, ihre Mutter zu besuchen. Bei Verdacht auf Mord musste sie vielleicht das ganze Wochenende durcharbeiten. Nächtelang nur von Koffein leben, bis sie den Mörder gefunden hatten. Der Gedanke ließ sie lächeln.

Sie betrat das Criminal Investigation Department und sah Lightmans Kopf vor seinem Bildschirm. Sie fragte sich, wie lange er schon da war und ob er in seinem Leben noch irgendetwas anderes machte. Ob es eine Lightman-Frau oder Lightman-Kinder gab, die einfach noch nie zur Sprache gekommen waren. Irgendwie sah er aus wie ein untreuer Ehemann. Zu hübsch und zu verschlossen. Vielleicht waren es aber auch ihre eigenen jüngsten Erfahrungen, die ihre Sichtweise verzerrten.

Lightman bemerkte sie und lächelte knapp. »Ich hab den Chef erreicht. Jemand muss ihn abholen und zum Tatort fahren.«

»Wird gemacht«, antwortete Hanson sofort. »Wo ist er?«

»Godshill«, sagte Lightman. »Er ist mit dem Rad unterwegs.«

Hanson nickte und tat so, als wüsste sie genau, wo Godshill lag, dabei würde sie es gleich in ihr Navi eingeben. Nach zwei Wochen in dem Job kannte sie im Prinzip nur die Strecke von zu Hause zum Kommissariat und zum Supermarkt und von dort zum Hafen, wo sie in einem potenziellen Betrugsfall ermittelt hatte. Sie vermisste die Sicherheit, mit der sie sich durch Birmingham bewegt hatte, die Stadt, in der sie aufgewachsen war und wo sie für zwei Jahre als Constable gearbeitet hatte. Obwohl sie zugeben musste, dass New Forest viel hübscher war.

»Das wirst du brauchen«, sagte Lightman und reichte ihr eine dunkelgraue Sporttasche. »Und ich würde ihm trotz der knappen Zeit einen Kaffee mitbringen. Er wird nicht glücklich darüber sein, dass er an seinem freien Tag gestört wurde.«

»Okay. Einfach ⦠Filterkaffee? Keinen Latte oder irgendwas?«

Lightman lachte. »Gott bewahre. Hast du noch nie eine von seinen Tiraden über Kaffeevariationen abbekommen?«

»Nein, aber die sind bestimmt toll.« Sie hängte sich die Sporttasche über die Schulter. »Okay. Sonst noch was? Weißt du schon, um was es sich handelt?«

Lightman schüttelte den Kopf. »Der zuständige Sergeant wird den Fall am Fundort dem Chief übergeben. Er wird euch berichten, was man bis jetzt weiß, aber wenn die Tat schon länger zurückliegt, wird es noch nicht viel sein.«

Hanson nickte und unterdrückte ein Lächeln. Über die Nachricht von einem Mord sollte man nicht lächeln, selbst wenn er schon Urzeiten her war. Aber in Wahrheit freute sie sich darüber.

 

Hanson war so aufgedreht, als sollte sie gleich ihre Prüfungsergebnisse erfahren. Sie plapperte auf Jonah ein, über die Sporttasche und den Kaffee, um dann, ohne Luft zu holen, nach den Überresten zu fragen. Jonah fand das irgendwas zwischen rührend und nervig.

»Ben hat gesagt, es wäre vielleicht ein älterer Fall.«

»Ich würde warten, bis die Forensiker eine Meinung äußern«, erwiderte er und trank einen großen Schluck Kaffee. »Die meisten Leute - mich eingeschlossen - haben keinen Schimmer, wie alt Knochen sind.«

Nachdem er eben noch geschwitzt hatte, fröstelte ihn jetzt selbst in dem Anzug, den er sich in einer öffentlichen Toilette in Godshill angezogen hatte. Er starrte aus dem Fenster und hing seinen Gedanken von vor dreißig Jahren nach. Er unterbrach Hansons Redefluss und bat sie, die Heizung hochzudrehen. Als sie an dem Regler drehte, geriet der Fiat kurz ins Schlingern, stabilisierte sich aber rasch wieder.

»Tut mir leid«, sagte sie.

»Ich bin dankbar, dass Sie fahren«, sagte er und lächelte dünn. »Und der Kaffee war auch eine kluge Idee. Damit haben Sie meine Laune zumindest für ein paar Stunden erträglich gemacht.«

»Hm. Ein paar Stunden. Dann muss ich vorher entweder einen Starbucks finden oder in Deckung gehen?«

»So ungefähr«, sagte Jonah.

Dann waren sie plötzlich in Brinken Wood. Auf einem gekiesten Parkplatz standen etliche Streifenwagen und uniformierte Beamte. Zwangsläufig erinnerte Jonah sich daran, wie es damals hier ausgesehen hatte. Der Parkplatz war noch nicht mit Kies, sondern mit Schlamm und Rindenmulch bedeckt gewesen, aber genauso überlaufen von Polizisten. Die Frisuren waren anders, die Gesichter irgendwie gleich.

Als sie angehalten hatten, stieg Jonah mit dem Kaffeebecher in der Hand aus dem Wagen. Er hatte das Gefühl, in der Zeit zurückzureisen. So viele Monate hatten sie hier mit der endlosen Suche verbracht.

Er ging auf den Sergeant zu. »DCI Sheens. Das ist DC Hanson.«

Vor zwei Wochen hatte Hanson noch denselben Dienstgrad gehabt wie der Sergeant, aber wenn man sich zum Detective ausbilden ließ, musste man de facto eine Degradierung hinnehmen und wieder Detective Constable werden. Jonah erinnerte sich, dass er seinerzeit in der gleichen Lage nie gewusst hatte, wer mehr zu sagen hatte, und er fragte sich, ob es Hanson ähnlich ging.

Am Haaransatz des Sergeants hatten sich Schweißtropfen gebildet. Seine Augen waren geweitet, sein Lächeln war knapp und nervös. Sein Police Constable, ein untersetzter Mann Mitte zwanzig, wirkte deutlich ruhiger.

Jonah richtete seine Frage an die Lücke zwischen den beiden: »Wer hat die Überreste gefunden?«

Der Sergeant antwortete. »Ein Arzt auf Zelturlaub mit seiner Familie. Genau genommen seine Tochter, aber er hat angeru fen.«

»Wie alt ist die Tochter?«

»Neun«, sagte der Constable. »Scheint ihr aber gut zu gehen. Den Vater hat es härter getroffen.«

»Sind sie noch hier?«

»Wir haben sie gebeten, an ihrem Zeltplatz zu warten. Er ist nicht in Sichtweite des Fundorts.«

Jonah nickte und ließ den Sergeant vorgehen, obwohl er den Weg kannte. Es war der Platz, wo sich vor dreißig Jahren sieben Jugendliche zum Schlafen hingelegt hatten, aber nur sechs am nächsten Morgen aufgestanden waren.

 

Dr. Martin Miller saß ein Stück abseits seiner Familie. Die Frau des Arztes sah dem Jungen zu, der auf einem iPad spielte....
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Autor

Gytha Lodge ist eine britische Schriftstellerin und mehrfach ausgezeichnete Theaterautorin. Sie studierte Englische Literatur in Cambridge und Kreatives Schreiben an der University of East Anglia. Ihr Krimidebüt Bis ihr sie findet war international ein großer Erfolg und stand in Deutschland viele Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste.