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Einer muss den Job ja machen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Hoffmann und Campe Verlagerschienen am04.09.2023
Der erste Band der genialen Krimireihe aus Hamburg Ein urlaubsreifer Reporter, ein durchgeknallter Dackel und ein tiefenentspannter Udo Lindenberg - willkommen in der Welt von Lukas Hammerstein! Hamburg, 2017: Die Elbphilharmonie ist eröffnet, die Rolling Stones spielen im Stadtpark, beim G20-Treffen brennt das Schanzenviertel - und Lukas Hammerstein kann nicht mehr. Der Reporter hat das ganze Jahr durchgearbeitet und freut sich auf ein Sabbatical. Wenn nur Dackeldame Finchen nicht wäre, die Lukas aufgenommen hat, ohne zu ahnen, dass der Hund einen kleinen Schaden hat ... Und es kommt noch schlimmer: Ein Journalist wird ermordet, die Polizei ist ratlos. Lukas bleibt keine Wahl, denn: »Einer muss den Job ja machen« - wie es in einem Song seines guten Freundes Udo heißt. »Mein Kommissar Weller ist Fan von Hammerstein! Er wäre gerne wie er.« Klaus-Peter Wolf Entdecken Sie weitere Fälle der Reihe um Lukas Hammerstein: - Band 2: Ich lieb' dich überhaupt nicht mehr - Band 3: Hinterm Horizont geht's weiter

Lars Haider, geboren 1969 in Hamburg, ist seit 2011 Chefredakteur des Hamburger Abendblatts. Zuvor arbeitete er für verschiedene Zeitungen. Er gilt als einer der Journalisten in Deutschland, die Olaf Scholz so gut kennen wie kaum ein anderer, sein Buch über den Kanzler wurde 2022 zum Spiegel-Bestseller. Im selben Jahr erschien sein Buch Das Phänomen Markus Lanz - Auf jede Antwort eine Frage. Haider ist zusammen mit zwei Freunden Gastgeber des Wein-Podcasts Vier Flaschen, der alle zwei Wochen erscheint, und pflegt eine WhatsApp-Freundschaft mit Udo Lindenberg. Der erste Band seiner Lukas-Hammerstein-Reihe, Einer muss den Job ja machen, erschien 2023 bei Hoffmann und Campe und wurde von den Lesern und der Presse begeistert aufgenommen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextDer erste Band der genialen Krimireihe aus Hamburg Ein urlaubsreifer Reporter, ein durchgeknallter Dackel und ein tiefenentspannter Udo Lindenberg - willkommen in der Welt von Lukas Hammerstein! Hamburg, 2017: Die Elbphilharmonie ist eröffnet, die Rolling Stones spielen im Stadtpark, beim G20-Treffen brennt das Schanzenviertel - und Lukas Hammerstein kann nicht mehr. Der Reporter hat das ganze Jahr durchgearbeitet und freut sich auf ein Sabbatical. Wenn nur Dackeldame Finchen nicht wäre, die Lukas aufgenommen hat, ohne zu ahnen, dass der Hund einen kleinen Schaden hat ... Und es kommt noch schlimmer: Ein Journalist wird ermordet, die Polizei ist ratlos. Lukas bleibt keine Wahl, denn: »Einer muss den Job ja machen« - wie es in einem Song seines guten Freundes Udo heißt. »Mein Kommissar Weller ist Fan von Hammerstein! Er wäre gerne wie er.« Klaus-Peter Wolf Entdecken Sie weitere Fälle der Reihe um Lukas Hammerstein: - Band 2: Ich lieb' dich überhaupt nicht mehr - Band 3: Hinterm Horizont geht's weiter

Lars Haider, geboren 1969 in Hamburg, ist seit 2011 Chefredakteur des Hamburger Abendblatts. Zuvor arbeitete er für verschiedene Zeitungen. Er gilt als einer der Journalisten in Deutschland, die Olaf Scholz so gut kennen wie kaum ein anderer, sein Buch über den Kanzler wurde 2022 zum Spiegel-Bestseller. Im selben Jahr erschien sein Buch Das Phänomen Markus Lanz - Auf jede Antwort eine Frage. Haider ist zusammen mit zwei Freunden Gastgeber des Wein-Podcasts Vier Flaschen, der alle zwei Wochen erscheint, und pflegt eine WhatsApp-Freundschaft mit Udo Lindenberg. Der erste Band seiner Lukas-Hammerstein-Reihe, Einer muss den Job ja machen, erschien 2023 bei Hoffmann und Campe und wurde von den Lesern und der Presse begeistert aufgenommen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455016314
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum04.09.2023
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1524 Kbytes
Artikel-Nr.11417324
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
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Leseprobe

2

Lukas Hammerstein stand seit zehn Minuten vor dem Haupteingang der Elbphilharmonie. Das Hemd, das er trug, war das letzte saubere, das er in seinem Schrank gefunden hatte, und er hatte fast eine Handvoll Gel gebraucht, um seine Haare zu bändigen. Eigentlich befand sich Lukas seit zwei Wochen in einem lange geplanten Sabbatical und hatte nicht vorgehabt, hier zu stehen und auf den Innenminister zu warten. Aber er war der Einzige unter den Reportern der Hamburg News, der den Minister persönlich kannte, seit er ihn bei einem Kirchentag im wahrsten Sinne des Wortes über Gott und die Welt befragt hatte. Er glaubte nicht, dass sich der Politiker an das Gespräch erinnerte, aber sein Chef hatte trotzdem darauf bestanden, dass er ihn in Empfang nahm. Laut Plan sollte er jeden Moment kommen.

Lukas´ Handy klingelte. Kaja.

»Wo bist du?«

»Ich warte vor der Elbphilharmonie auf den Minister. Zwei Personenschützer sehe ich schon, aber ...«

»... wenn die Personenschützer:innen da sind, kommt der Minister mit seinen Begleiter:innen in wenigen Augenblicken«, sagte Kaja. »Und wenn du etwas nach rechts schauen würdest, könntest du deiner Lieblingskolleg:in winken.« Lukas drehte seinen Kopf leicht und sah auf der anderen Straßenseite Kaja Woiteks Wuschelkopf inmitten eines Pulks von Polizistinnen und Polizisten. Sie winkte ihm zu und zeigte auf ihr Handy.

»Wen hast du denn schon wieder alles getroffen?«, fragte Lukas über das Telefon.

»Viele liebe Informant:innen«, sagte Kaja, die die beste Polizeireporterin war, mit der Hammerstein jemals zusammengearbeitet hatte. Aber auch die anstrengendste. Kaja Woitek war wegen ihrer Recherchen mindestens so gefürchtet wie wegen ihrer Hartnäckigkeit, wenn es um das Gendern ging. Sie sprach und schrieb grundsätzlich nur von Mörder:innen, Sexualstraftäter:innen und Betrüger:innen, als könnte sich einer der Übeltäter sonst diskriminiert fühlen. Lukas hielt das für ein Verbrechen an der Sprache. Wenn er Texte von Kaja redigierte, strich er ihr die Doppelpunkte raus und provozierte damit jedes Mal ein Grundsatzgespräch. Die »Kolleg:in« glaubte wirklich, dass die Welt erst eine bessere würde, wenn sich jeder zu jeder Zeit von jedem und jeder angesprochen fühlte.

»Ich würde gern weiter mit dir plaudern, aber jetzt kommt dein Minister wirklich«, sagte Kaja, »und ich muss mich um meine Gäst:innen kümmern.«

 

Lukas legte auf, steckte das Handy ein und ging auf die Wagenkolonne zu, die vor der Elbphilharmonie gehalten hatte. Der Minister stieg als Zweiter aus, er lief direkt auf ihn zu: »Herr Hammerstein, schön, Sie wiederzusehen.« Entweder hatte er ein sehr gutes Gedächtnis, oder er war von seinen Referenten perfekt vorbereitet worden. »Sie sagen mir, was ich machen soll.« Lukas hatte den Auftrag, den Minister in eine Garderobe auf Höhe des Großen Saals zu bringen, wo er den Hamburger Bürgermeister treffen sollte. Julius Wolff war zehn Minuten zuvor eingetroffen, nicht am Haupt-, sondern am Bühneneingang, der schwer einsehbar im hinteren Teil des Konzerthauses lag, direkt an der Elbe. Wolff hatte das, was in Zeitungen gern das »Bad in der Menge« genannt wurde, nie geschätzt, jetzt wollte er es unbedingt vermeiden. Dass der G20-Gipfel in Hamburg so ausgeartet war, wie er ausgeartet war, dass an der vornehmen Elbchaussee Autos und im alternativen Schanzenviertel Häuser gebrannt hatten, nahmen viele Hamburger dem Bürgermeister übel. Der hatte im Vorfeld gesagt, dass man auch jedes Jahr ohne Probleme den Hafengeburtstag in der Stadt ausrichten würde. Und dann das.

 

»Ich bringe Sie zum Bürgermeister, er ist schon da«, sagte Lukas zum Minister, als sie auf der langen Rolltreppe standen, die vom Haupteingang bis zur Plaza der Elbphilharmonie führte.

»Armer Julius Wolff«, sagte der Minister, obwohl er aus einer anderen Partei kam als der Bürgermeister. »Die Diskussion über seinen Rücktritt läuft noch, oder?«

Lukas nickte. Julius Wolff hatte sich bei den Hamburgern zwar für G20 entschuldigt, aber das reichte nicht. Jede Menge Reporter recherchierten, welche Fehler der Bürgermeister in der Vorbereitung und während des Gipfels gemacht hatte, kein Tag verging ohne neue Vorwürfe und Enthüllungen. Wolff war angeschlagen wie nie zuvor in seiner Karriere, und er tat Lukas leid. Die beiden kannten sich aus Studienzeiten an der Hamburger Universität, damals hatten sie mit einigen Kommilitonen die »Weltverbesserer AG« gegründet. Eine Gruppe, die im Kern aus vier jungen Männern bestand, von denen jeder auf seine Weise die Welt verändern wollte. Lukas als Journalist, Niklas Claasen, Spross einer Hamburger Reederfamilie, als Mäzen, Clemens Engel als Sänger, nein: als Stimme gegen den Kapitalismus, und Julius Wolff als Politiker. Der Kontakt der vier war nie abgebrochen, auch wenn längst nicht alles so gekommen war, wie sich die Weltverbesserer das vorgenommen hatten. Einmal im Monat gab es einen festen Termin, an dem sie dem einzigen Hobby frönten, das sie gemeinsam hatten: dem Wein. Das nächste Treffen der Vier Flaschen war in zwei Tagen geplant, und Lukas hoffte sehr, dass Julius Wolff kommen würde. Es gab viel zu besprechen.

 

»Da sind wir.« Mit einem Innenminister und seinem Gefolge war es leicht, hinter die Kulissen der Elbphilharmonie zu kommen, die Türen hatten sich wie von selbst geöffnet. Jetzt stand Lukas in einer der Garderoben, in denen normalerweise die Künstler untergebracht wurden. Es gab eine Dusche, ein Sofa und einen Flügel, der Blick aus den gewölbten Fenstern war atemberaubend. Aber der Mann, der hier auf den Minister wartete, hatte dafür keine Augen. Julius Wolff blickte versteinert auf seine Stadt und drehte sich erst um, als der Minister ihn an der Schulter berührte: »Wollen wir raus zu den Leuten, Herr Bürgermeister?« Julius nickte, drückte die ihm dargebotene Hand und wandte sich zur Tür: »Gehen wir.« Er wirkte müde und verzweifelt, Lukas hätte ihn am liebsten in den Arm genommen.

 

»So habe ich ihn noch nie gesehen«, flüsterte ihm jemand in breitem Hamburgisch ins Ohr.

»Niklas, was machst du hier?«

»Mein Freund, einer muss den Spaß schließlich bezahlen«, sagte Niklas Claasen, der sich genau das zur Lebensaufgabe gemacht hatte: Geld zu geben, wenn Geld gebraucht wurde, ohne darum viel Aufhebens zu machen.

»Du zahlt das alles hier?«, fragte Lukas.

Niklas winkte ab: »Jo, kein Ding, musste sein, nach allem, was in unserem schönen Hamburg in den letzten Wochen passiert ist. Julius tut mir echt leid, hoffe, dass ihn die Leute im Saal nicht ausbuhen. Wollen wir? Geht gleich los. Setz dich neben mich, mein Freund, meine Stammplätze sind frei.« Lukas und Niklas saßen drei Reihen hinter dem Bürgermeister und dem Minister, mitten in einem Pulk von jungen Polizistinnen und jungen Polizisten. Der Mann links neben ihm beugte sich nach dem ersten Stück, einem Klavierkonzert von Johannes Brahms, zu Lukas und zeigte zu den Sicherheitsbeamten mit den Knöpfen im Ohr, die sich rund um die Politiker platziert hatten: »Viele Waffen heute in der Elbphilharmonie.«

»Wie meinen Sie das?«, fragte Lukas.

»Na«, sagte der Mann und klopfte auf den oberen linken Teil seines Sakkos, der sich leicht ausbeulte, »viele Polizisten, viele Waffen.«

Bevor Lukas etwas dazu sagen konnte, hielt Niklas ihm ein altes Kaugummi unter die Nase: »Guck mal, was ich unter meinem Sitz gefunden habe. Das ist ein Stück Hamburger Geschichte.«

»Warum sollte ein ekliges Stück Kaugummi ein Stück Geschichte sein?«, fragte Lukas.

»Weil vor zwei Wochen auf diesem Stuhl der Spacken Trump gesessen hat.«

»Du meinst ...?«

»Jo, das meine ich«, sagte Niklas. »Und jetzt sollten wir leise sein, wir kriegen schon schiefe Blicke.«

 

Das Konzert war nach etwas mehr als einer Stunde vorbei, am Ende dankten Julius Wolff und der Minister den zweitausend Polizistinnen und Polizisten im Großen Saal für ihren »heldenhaften Einsatz während G20«, wobei die Stimme des Bürgermeisters trotz Mikrofon fast nicht zu verstehen gewesen war.

»Der ist wirklich fertig«, sagte Niklas. »Den müssen wir bei unserem nächsten Weinabend aufbauen, ich hab schon vier schöne Flaschen für Donnerstag kalt gestellt.«

Der Reederssohn betrieb die exklusive Alster-Lounge in unmittelbarer Nähe des Hamburger Rathauses, und er neigte dazu, auch dort alle einzuladen, die nicht schnell genug mit dem Bezahlen waren. »Ist doch nur Geld«, pflegte er zu sagen, wenn die Freunde ihn ermahnten, nicht zu großzügig zu sein, oder, wenn sich jemand bei ihm bedankte: »Dafür nich´.«

»Wir sehen uns Donnerstag«, sagte Lukas, und Niklas streckte den Daumen der rechten Hand als Zeichen seiner Vorfreude in die Luft, bevor die beiden Freunde vom herausströmenden Publikum getrennt wurden.

 

Es war kurz nach acht Uhr, als Hammerstein sein Fahrrad aufschloss, um die zehn Kilometer nach Hause zu radeln. Seine Frau hatte ihm kurz zuvor eine WhatsApp geschrieben, dass sie im Bett liege, sonst sei alles in Ordnung. Lilli Hammerstein war im siebten Monat schwanger, und es war gerade in den letzten Wochen keine leichte Schwangerschaft gewesen. Doch nun hatte Lukas endlich frei, drei Monate lang, und konnte sich um seine Frau, das Baby und den dringend nötigen Umbau der Doppelhaushälfte kümmern, die sie vor einem Jahr gekauft hatten.

»Fahr jetzt los«, schrieb er zurück und sah, dass er einen Anruf in Abwesenheit hatte. Die Nummer des Anrufers (»der Anrufer:in!«, würde Kaja mahnen) wurde...
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Lars Haider, geboren 1969 in Hamburg, ist seit 2011 Chefredakteur des Hamburger Abendblatts. Zuvor arbeitete er für verschiedene Zeitungen. Er gilt als einer der Journalisten in Deutschland, die Olaf Scholz so gut kennen wie kaum ein anderer, sein Buch über den Kanzler wurde 2022 zum Spiegel-Bestseller. Im selben Jahr erschien sein Buch Das Phänomen Markus Lanz - Auf jede Antwort eine Frage. Haider ist zusammen mit zwei Freunden Gastgeber des Wein-Podcasts Vier Flaschen, der alle zwei Wochen erscheint, und pflegt eine WhatsApp-Freundschaft mit Udo Lindenberg. Der erste Band seiner Lukas-Hammerstein-Reihe, Einer muss den Job ja machen, erschien 2023 bei Hoffmann und Campe und wurde von den Lesern und der Presse begeistert aufgenommen.