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Publizistik in jüdischen Displaced-Persons-Camps im Nachkriegsdeutschland

Charakteristika, Medientypen und bibliothekarische Überlieferung
BuchGebunden
194 Seiten
Deutsch
Klostermannerschienen am01.04.20141., 2014
Die Geschichte der jüdischen Displaced Persons stand lange im Schatten der Shoa-Forschung. In der allgemeinen Historiographie geschieht ihre Aufarbeitung erst seit wenigen Jahren, in der buch- und bibliotheksgeschichtlichen Forschung ist dies vollkommenes Neuland.Es waren die Überlebenden des nationalsozialistischen Massenmords an den europäischen Juden, die nun großenteils als Displaced Persons in den DP-Camps vor allem auf deutschem Boden lebten, die die ersten Impulse gaben für die Dokumentation der von ihnen selbst erlebten nationalsozialistischen Verfolgung. Mit ihren Selbstzeugnissen brachten sie von Beginn an die Perspektive der Opfer und ihre Erfahrungen in die Wahrnehmung und Darstellung der Shoa ein. Diese frühen Bemühungen einer Dokumentation der Shoa "von unten" sind ein zentrales Charakteristikum des Lebens in den jüdischen DP-Camps im Nachkriegsdeutschland. Die aus ihren traditionellen Zusammanhängen herausgerissene jüdische (Buch-)Kultur erhielt hier einen neuen Kontext, bevor sie mit der Schließung der Camps nach 1950 in weiten Teilen aus Europa verschwand. Diese Erkenntnis war der Anlass für die Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek, die im DP-Camp Bergen-Belsen zwischen 1945 und 1950 (re-)produzierte oder vom Zentralkomitee der befreiten Juden auf verschlungenen Wegen erworbene jüdische Buchkultur sukzessive durch eine gezielte Erwerbung zu rekonstruieren. Auch die Gedenkstätte Bergen-Belsen erhielt den Auftrag, eine entsprechende Sammlungs- und Forschungstätigkeit zu entwickeln.Vor diesem Hintergrund entstand dieser Band. Das Spektrum der Beiträge reicht von der bibliothekarischen Überlieferung und ihren Bedingungsfaktoren, ihren formalen und inhaltlichen Charakteristika, den Akteuren und Kontexten der Publikationstätigkeit, den Funktionen dieser Publikationen in den jüdischen DP-Camps, ihrer historischen und historiographischen Bedeutung bis hin zu ihrer Stellung in der Kontinuität deutsch-jüdischer Geschichte.mehr

Produkt

KlappentextDie Geschichte der jüdischen Displaced Persons stand lange im Schatten der Shoa-Forschung. In der allgemeinen Historiographie geschieht ihre Aufarbeitung erst seit wenigen Jahren, in der buch- und bibliotheksgeschichtlichen Forschung ist dies vollkommenes Neuland.Es waren die Überlebenden des nationalsozialistischen Massenmords an den europäischen Juden, die nun großenteils als Displaced Persons in den DP-Camps vor allem auf deutschem Boden lebten, die die ersten Impulse gaben für die Dokumentation der von ihnen selbst erlebten nationalsozialistischen Verfolgung. Mit ihren Selbstzeugnissen brachten sie von Beginn an die Perspektive der Opfer und ihre Erfahrungen in die Wahrnehmung und Darstellung der Shoa ein. Diese frühen Bemühungen einer Dokumentation der Shoa "von unten" sind ein zentrales Charakteristikum des Lebens in den jüdischen DP-Camps im Nachkriegsdeutschland. Die aus ihren traditionellen Zusammanhängen herausgerissene jüdische (Buch-)Kultur erhielt hier einen neuen Kontext, bevor sie mit der Schließung der Camps nach 1950 in weiten Teilen aus Europa verschwand. Diese Erkenntnis war der Anlass für die Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek, die im DP-Camp Bergen-Belsen zwischen 1945 und 1950 (re-)produzierte oder vom Zentralkomitee der befreiten Juden auf verschlungenen Wegen erworbene jüdische Buchkultur sukzessive durch eine gezielte Erwerbung zu rekonstruieren. Auch die Gedenkstätte Bergen-Belsen erhielt den Auftrag, eine entsprechende Sammlungs- und Forschungstätigkeit zu entwickeln.Vor diesem Hintergrund entstand dieser Band. Das Spektrum der Beiträge reicht von der bibliothekarischen Überlieferung und ihren Bedingungsfaktoren, ihren formalen und inhaltlichen Charakteristika, den Akteuren und Kontexten der Publikationstätigkeit, den Funktionen dieser Publikationen in den jüdischen DP-Camps, ihrer historischen und historiographischen Bedeutung bis hin zu ihrer Stellung in der Kontinuität deutsch-jüdischer Geschichte.
Details
ISBN/GTIN978-3-465-04216-7
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum01.04.2014
Auflage1., 2014
Reihen-Nr.112
Seiten194 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht441 g
Illustrationenzahlreiche schwarz-weiß Abbildungen
Artikel-Nr.30856178

Schlagworte

Autor

Thomas Rahe, geb. 1957, wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Zahlreiche Veröffentlichungen zur jüdischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung.