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Die Töchter der Kornmühle

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am23.02.2023Auflage
Eine Schwester ist das Stück Kindheit, das für immer bleibt. In diesem norddeutschen Familiengeheimnis-Roman auf zwei Zeitebenen entführt uns die SPIEGEL-Bestseller-Autorin Regine Kölpin auf eine bewegende Suche nach Versöhnung im Schatten einer wunderschönen norddeutschen Mühle. Die beiden Schwestern Rena und Viktoria könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Rena sich Zeit ihres Lebens pflichtbewusst um die Kornmühle der Familie gekümmert hat, zog es Viktoria schon früh in die weite Welt. Jetzt wohnt sie in Hamburg in einer kleinen Wohnung und hat kaum Kontakt zu ihrer Familie. Doch dann bekommt sie die Nachricht, dass ihre Mutter im Krankenhaus liegt und mit den Schwestern ein letztes Mal sprechen möchte - über die Mühle und ein Geheimnis aus ihrer Kindheit, das die Leben der beiden Frauen für immer verändern wird. Vor der atmosphärischen Kulisse Norddeutschlands entfaltet sich in »Die Töchter der Kornmühle« das Schicksal zweier Frauen und ihrer Familie: wahrhaftig, atmosphärisch und bewegend! »Mit großer Empathie erzählt Regine Kölpin davon, wie es den Menschen gelingt, trotz aller widrigen Umstände einen Weg zu finden, das Leben zu lieben.« Wilhelmshavener Zeitung

Regine Kölpin, geb. 1964 in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen). Die Autorin lebt seit ihrer Kindheit in Friesland an der Nordsee. Regine Kölpin schreibt für namhafte Verlage (mit Gitta Edelmann auch unter dem Pseudonym Felicitas Kind) Romane, Geschenkbücher und Kurztexte. Ihre Bücher waren mehrere Wochen auf der SPIEGEL- Bestsellerliste. Regine Kölpin hat einige Auszeichnungen erhalten. Unter anderem den Bronzenen Homer 2020 (mit Gitta Edelmann), den Titel Starke Frau Frieslands 2011, das Stipendium Tatort Töwerland 2010 u.v.m. Sie gehört dem PEN-Zentrum Deutschland und den Autorenvereinigungen Delia(Liebesroman) und Homer (Historischer Roman) an. Mit ihrem Mann Frank Kölpin lebt sie in einem kleinen idyllischen Dorf an der Küste. Dort konzipieren sie gemeinsam Musik- und Bühnenprojekte und genießen ihr Großfamiliendasein mit fünf erwachsenen Kindern und mehreren Enkeln oder lassen sich auf ihren Reisen mit dem Wohnmobil zu Neuem inspirieren. Mehr Infos unter: www.regine-koelpin.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine Schwester ist das Stück Kindheit, das für immer bleibt. In diesem norddeutschen Familiengeheimnis-Roman auf zwei Zeitebenen entführt uns die SPIEGEL-Bestseller-Autorin Regine Kölpin auf eine bewegende Suche nach Versöhnung im Schatten einer wunderschönen norddeutschen Mühle. Die beiden Schwestern Rena und Viktoria könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Rena sich Zeit ihres Lebens pflichtbewusst um die Kornmühle der Familie gekümmert hat, zog es Viktoria schon früh in die weite Welt. Jetzt wohnt sie in Hamburg in einer kleinen Wohnung und hat kaum Kontakt zu ihrer Familie. Doch dann bekommt sie die Nachricht, dass ihre Mutter im Krankenhaus liegt und mit den Schwestern ein letztes Mal sprechen möchte - über die Mühle und ein Geheimnis aus ihrer Kindheit, das die Leben der beiden Frauen für immer verändern wird. Vor der atmosphärischen Kulisse Norddeutschlands entfaltet sich in »Die Töchter der Kornmühle« das Schicksal zweier Frauen und ihrer Familie: wahrhaftig, atmosphärisch und bewegend! »Mit großer Empathie erzählt Regine Kölpin davon, wie es den Menschen gelingt, trotz aller widrigen Umstände einen Weg zu finden, das Leben zu lieben.« Wilhelmshavener Zeitung

Regine Kölpin, geb. 1964 in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen). Die Autorin lebt seit ihrer Kindheit in Friesland an der Nordsee. Regine Kölpin schreibt für namhafte Verlage (mit Gitta Edelmann auch unter dem Pseudonym Felicitas Kind) Romane, Geschenkbücher und Kurztexte. Ihre Bücher waren mehrere Wochen auf der SPIEGEL- Bestsellerliste. Regine Kölpin hat einige Auszeichnungen erhalten. Unter anderem den Bronzenen Homer 2020 (mit Gitta Edelmann), den Titel Starke Frau Frieslands 2011, das Stipendium Tatort Töwerland 2010 u.v.m. Sie gehört dem PEN-Zentrum Deutschland und den Autorenvereinigungen Delia(Liebesroman) und Homer (Historischer Roman) an. Mit ihrem Mann Frank Kölpin lebt sie in einem kleinen idyllischen Dorf an der Küste. Dort konzipieren sie gemeinsam Musik- und Bühnenprojekte und genießen ihr Großfamiliendasein mit fünf erwachsenen Kindern und mehreren Enkeln oder lassen sich auf ihren Reisen mit dem Wohnmobil zu Neuem inspirieren. Mehr Infos unter: www.regine-koelpin.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492602341
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum23.02.2023
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse8151 Kbytes
Artikel-Nr.9112405
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Rena stand im Garten der Groote Mühle und starrte über die Marsch, die sich bislang in trübem Licht zeigte. Der Herbst hatte den Spätsommer in der letzten Woche vollends verdrängt und das Regiment übernommen. In den vergangenen Tagen waren kräftige Regenschauer über das flache Land gepeitscht und hatten tiefe Pfützen hinterlassen. Heute grenzte sich das Grün der Landschaft nur schwer gegen das Grau des Himmels ab. Das Wetter passte zu Renas Stimmung, die düsterer nicht hätte sein können.

Eigentlich sollten sich heute die Ruten mit ihrem leisen Sausen drehen, denn die beiden Müller Gerd Haase und Hans Meyerhoff waren eben gekommen. Ursprünglich wollten sie am heutigen Tag Dinkel mahlen, denn das Getreide war bei den Besuchern derzeit sehr beliebt.

Aber es passierte nichts. Dieser Stillstand versetzte Rena regelrecht in Panik, aber sie mochte nicht nachfragen, warum sie nicht müllerten. Weitere schlechte Nachrichten konnte sie gerade nicht gebrauchen. Seit gestern war alles anders. Je länger sie realisierte, was passiert war, desto deutlicher wurde, wie ihre Welt nach und nach zusammenbrach. Nachdem ihre fünfundneunzigjährige Mutter Hilka am Vortag mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert worden war, konnte Rena ihre Sorge über deren Zustand kaum noch zügeln. Sie hätte natürlich schon länger damit rechnen müssen, dass so etwas passierte, aber bislang war es Rena gelungen, diese Tatsache erfolgreich zu verdrängen.

Ihr liefen kalte Schauer über den Rücken, als sie an den Rettungswagen dachte, wie er mit Blaulicht und Martinshorn vom Mühlenhof gefahren war und mit seiner rasanten Fahrt nicht nur ihre Mutter, sondern mit ihr auch in gewisser Weise das ganze Leben mitgenommen hatte. Das Herz der Groote Mühle schlug ohne Hilka nicht richtig.

Ein frischer Wind hatte die Wolken inzwischen teilweise vertrieben, und die Sonnenstrahlen kitzelten Renas Nase. Vielleicht würde es doch noch ein guter Tag werden - erhellt von einer positiven Nachricht. Immerhin gewann auch die Sonne jetzt an Kraft und verdrängte das Trübe.

Rena reckte sich. Das entspannte ihren verkrampften Nacken.

»Mutter ist doch über den Berg, haben die Ärzte gesagt.« Sie versuchte, sich auf diese Weise Mut zu machen. »Mama wird wieder gesund.«

Bis zum nächsten Anfall. Sie ist fünfundneunzig Jahre alt. Akzeptiere bitte einfach, dass sie nicht mehr lange bleiben kann. Deine Mutter ist müde, und sie wird bald gehen! Dein Vater wartet auf sie.

Rena wollte diese Gedanken keinesfalls zulassen. Sie wollte, dass alles so blieb, wie es war. Jeden Tag. Jeden Monat. Jedes Jahr.

»Weil ich es nicht ertragen könnte, wenn Mutter fort ist«, flüsterte sie. Dass es schon bald so weit sein konnte, war ihr klar geworden, als ihre Mutter deutlich gemacht hatte, unbedingt mit ihr und Viktoria reden zu wollen. Aber dazu musste sie ihre Schwester anrufen - und das widerstrebte ihr. Die Wolken lichteten sich immer mehr, und an einigen Stellen zeigte der Himmel sich jetzt in einem milchigen Blau, an dem fein ziselierte Wölkchen für wechselnde Bilder sorgten.

»Mama? Wo steckst du?«

Rena schrak zusammen, als sie Charlottes Stimme hörte. Ihre Tochter zeigte sich stets sehr besorgt um ihre Mutter, denn mit ihren fünfundsiebzig Jahren war auch sie nicht mehr die Jüngste.

»Ich bin hier! Im Garten!«

Charlotte trat aus dem roten Backsteinhaus und lächelte glücklich. Seit drei Wochen hatte sie einen neuen Freund, und diese Liebe zu Lutz Berger tat ihr gut. Seitdem wirkte Charlotte wie befreit, denn sie hatte zuvor keine guten Erfahrungen mit ihren Liebschaften gemacht und war lange allein geblieben. Nun aber strahlte sie wieder.

Ihre Tochter trat neben sie und legte den Kopf auf Renas rechte Schulter. »Ich ahne, was du gerade denkst, Mama. Es ist wunderschön hier. Da haben Oma und Opa uns wirklich ein Paradies hinterlassen. Das sollten wir auf jeden Fall erhalten.«

Rena strich über Charlottes Wange, auch wenn sie sich dabei ein wenig verrenken musste. »So sieht das aus«, antwortete sie in ihrer typisch bedächtigen und norddeutschen Art.

Gemeinsam schauten sie zu, wie die Sonne das trübe Herbstwetter zunehmend verdrängte.

»Komm, lass uns reingehen«, sagte Charlotte nach einer Weile. »Mir ist etwas kühl.«

»Mir auch, und ich habe Hunger.« Rena folgte ihrer Tochter, die geradewegs auf die Küche zusteuerte. Ihnen schlug der altbekannte Geruch entgegen. Obwohl Rena stets gründlich sauber machte und lüftete, haftete dem Haus immer ein gewisser Muff an, der sich durch nichts vertreiben ließ. Es war eine Mischung aus frisch Gebackenem und Gekochtem. Darunter hatte sich ein undefinierbarer Duft gelegt. Diese Mischung war für Rena aber untrennbar mit ihrem Zuhause verbunden, und sie nahm es einfach hin.

Ihre Tochter glich Rena, wie sie selbst mit fünfzig ausgesehen hatte. Dieselbe Frisur, derselbe Gang und derselbe skeptische Blick, den man Rena zeitlebens nachsagte. Aber es waren nicht nur die Äußerlichkeiten, die beide miteinander verbanden.

Charlotte hatte das blonde Haar wie immer zu einem einfachen Zopf gebunden, und wie immer lugten vorn ein paar vorwitzige Strähnen hervor. Wenn sie lachte, blitzten die grünen Augen auf, verdunkelten sich aber sofort wieder, als dürfte sie ihre innere Lebensfreude auf keinen Fall zeigen. Dank Lutz hielt das Blitzen allerdings länger an - und es stand Charlotte gut.

»Ich habe die Suppe schon fertig«, sagte ihre Tochter jetzt. »Es riecht verführerisch, oder?«

In der Tat zog der würzige Duft vom Erbseneintopf schon in den Flur.

»Wunderbar«, bestätigte Rena. »Danach lege ich mich kurz hin, und dann möchte ich noch ins Krankenhaus fahren.«

Charlotte nahm zwei Teller und füllte sie nacheinander auf. »Das habe ich mir gedacht. Ich mache mir auch große Sorgen um Oma. Wir dürfen sie jetzt nur nicht belasten, dann wird sie sich bestimmt schnell wieder erholen.«

Rena setzte sich an den großen Eichentisch. Die Küche war nach wie vor recht altertümlich eingerichtet. Sie hatten sich von dem alten Holzofen genauso wenig trennen können wie von dem wuchtigen Esstisch und der Eckbank, die Rena wie ein Sinnbild sah, weil sie von genauso tiefen Kerben gezeichnet war wie die Mühle selbst.

Charlotte stellte die gefüllten Teller auf den Tisch und reichte ihrer Mutter einen Löffel.

»Danke fürs Kochen!«, sagte Rena.

»Ich weiß doch, dass es dir wegen Oma schlecht geht.« Charlotte setzte sich ihrer Mutter gegenüber und tauchte den Löffel in die Suppe, pustete aber, bevor sie ihn zum Mund führte.

»Schmeckt gut, da muss ich mich direkt selbst loben«, sagte sie breit grinsend. Dann aber wurde Renas Tochter ernst. »Wir müssen Tante Viktoria benachrichtigen. Auch wenn du dich sträubst, halte ich es für notwendig. Immerhin kann es doch sein ...« Sie sprach diese endgültigen Worte nicht aus, als würde sie nicht ertragen, worauf es hinauslaufen könnte.

Ihre Mutter atmete einmal tief durch und verdrängte, dass sie gar nicht umhinkam, sich bei Viktoria zu melden. Sie konnte und durfte Mutters Wunsch schließlich nicht einfach ignorieren. Aber es fiel ihr schwer. Zu viel war geschehen. »Ja, aber ich weiß einfach nicht, ob es meine Schwester überhaupt interessiert, wie es Oma Hilka geht.«

»Mama!«, entfuhr es Charlotte. »Natürlich ist es für sie wichtig, und sie muss erfahren, dass Oma krank ist. Hallo? Es ist ihre Mutter!«

»Viktoria führt schon so lange ihr eigenes Leben.« Rena seufzte. »Ich kann nicht einschätzen, wie sehr es sie berührt! Sie meldet sich doch kaum.«

Charlotte schüttelte unwillig den Kopf. »Da bist du arg ungerecht, finde ich. Bloß weil du Probleme mit ihr hast, darfst du sie jetzt doch nicht ausgrenzen und ihr so etwas Wichtiges vorenthalten!«

Rena fühlte sich von den Worten ihrer Tochter getroffen. Natürlich stimmte es, was sie sagte. Viktoria hatte sich schon vor Jahren gegen die Groote Mühle und für ein unabhängiges Leben entschieden, und sie, Rena, neidete es ihr manchmal. Obwohl es ihr wiederum die Freiheit gegeben hatte, mit der Mühle so zu verfahren, wie es ihr gefiel. Ihre jüngere Schwester interessierte sich nicht mehr für das...
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Autor

Regine Kölpin, geb. 1964 in Oberhausen (NRW), lebt seit ihrer Kindheit in Friesland an der Nordsee. Sie hat zahlreiche Romane und Kurztexte publiziert und ist auch als Herausgeberin tätig. Regine Kölpin wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit ihrem Mann lebt sie in einem kleinen idyllischen Dorf. Dort konzipieren sie gemeinsam Musik-und Bühnenprojekte und genießen ihr Großfamiliendasein mit fünf erwachsenen Kindern und mehreren Enkeln.