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Katze Miou und die Träume von Madame

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am28.04.2022Auflage
Packende Familiengeschichte mit tragischen Geheimnissen in der Haute Provence - für LeserInnen von Lucinda Riley und Nora Roberts »Quietschend gaben die Fensterläden die Aussicht in einen verwilderten Rosengarten frei. Eine graugetigerte Katze saß auf einer Steinbank und blickte aufmerksam zu mir nach oben.« Marleen ist fassungslos, als ihr Ehemann ihr per E-Mail erklärt, dass es aus ist. Zwei Kinder sind aus dem Haus, das dritte hat gerade sein Abitur gemacht. Marleen weiß nicht, wie es weitergehen soll - privat und auch finanziell. Eine gute Freundin verschafft ihr einen Auftrag: Sie soll für einen alternativen Reiseführer in der Haute Provence recherchieren. Die Reise führt Marleen in die Vergangenheit einer Fremden, ein Haus voller Geheimnisse und eine Katze, die Marleen neuen Lebenswillen gibt. »Wer eine entspannte Sommerlektüre sucht und sich einmal in die Provence träumen möchte, der ist mit diesem Buch richtig! Ich empfehle es als Wohlfühlroman weiter.« ((Leserstimme auf Netgalley))

Sabrina Capitani, geboren 1953, studierte Germanistik, Publizistik und Kunst in Berlin und arbeitet seit zwanzig Jahren als Autorin für Hörfunk und Fernsehen. Sie schrieb Drehbücher für deutsche Kinderserien, Hörspiele für den SFB, für Radio Bremen und RAI und ist außerdem als freie Malerin tätig. Inzwischen sind mehrere historische Romane aus ihrer Feder bei Piper Digital erschienen. Dass ihre Romane (fast) alle in der Haute Provence spielen, liegt daran, dass sie seit vielen Jahren die Sommer dort verbringt und von Landschaft und Kultur fasziniert ist.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextPackende Familiengeschichte mit tragischen Geheimnissen in der Haute Provence - für LeserInnen von Lucinda Riley und Nora Roberts »Quietschend gaben die Fensterläden die Aussicht in einen verwilderten Rosengarten frei. Eine graugetigerte Katze saß auf einer Steinbank und blickte aufmerksam zu mir nach oben.« Marleen ist fassungslos, als ihr Ehemann ihr per E-Mail erklärt, dass es aus ist. Zwei Kinder sind aus dem Haus, das dritte hat gerade sein Abitur gemacht. Marleen weiß nicht, wie es weitergehen soll - privat und auch finanziell. Eine gute Freundin verschafft ihr einen Auftrag: Sie soll für einen alternativen Reiseführer in der Haute Provence recherchieren. Die Reise führt Marleen in die Vergangenheit einer Fremden, ein Haus voller Geheimnisse und eine Katze, die Marleen neuen Lebenswillen gibt. »Wer eine entspannte Sommerlektüre sucht und sich einmal in die Provence träumen möchte, der ist mit diesem Buch richtig! Ich empfehle es als Wohlfühlroman weiter.« ((Leserstimme auf Netgalley))

Sabrina Capitani, geboren 1953, studierte Germanistik, Publizistik und Kunst in Berlin und arbeitet seit zwanzig Jahren als Autorin für Hörfunk und Fernsehen. Sie schrieb Drehbücher für deutsche Kinderserien, Hörspiele für den SFB, für Radio Bremen und RAI und ist außerdem als freie Malerin tätig. Inzwischen sind mehrere historische Romane aus ihrer Feder bei Piper Digital erschienen. Dass ihre Romane (fast) alle in der Haute Provence spielen, liegt daran, dass sie seit vielen Jahren die Sommer dort verbringt und von Landschaft und Kultur fasziniert ist.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492988889
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum28.04.2022
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse7173 Kbytes
Artikel-Nr.8919819
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1.

Gedankenverloren führte ich den Barlöffel zum Mund und ließ den warmen Milchschaum mit dem Zimt auf meiner Zunge zergehen, immer ein besonderer Genuss.

Langsam löffele ich zuerst den ganzen Schaum von meinem Milchkaffee, bevor ich das Glas zum Mund führe. Vorsichtig teste ich, ob das Getränk auch nicht zu heiß ist, bevor ich den ersten Schluck nehme und der bittere Geschmack des Kaffees meinen Gaumen trifft. Das sind meine Glücksmomente: ein bisschen Zeit für mich, ein Milchkaffee, den ich nicht selbst gemacht habe. Wie ich schon sagte: Ich bin eine Maus. Ich brauche nicht viel.

Es war Ende Oktober, einer der letzten wirklich schönen Herbsttage. Ich saß draußen vor meinem Lieblingscafé - eine lindgrüne Wolldecke über den Knien. Das Lokal liegt fünf Minuten von unserem Haus entfernt. Es ist eine Doppelhaushälfte in einer Gartenstadtsiedlung aus den Zwanzigerjahren. Kleine Häuser, für Arbeiter gedacht, jetzt schick restauriert. Zu jeder Wohnung gehört ein badetuchgroßer Garten, in dem früher Kartoffeln und Kohl gezogen wurden. Heute: Kirschlorbeer und Thujen aus dem Baumarkt. Mit drei Kindern war es schön und ganz schön eng.

Das Galerie-Café im Zentrum bedient den Geschmack der Lehrer und mittleren Beamten, die sich hier eingefunden haben: Vintage-Möbel, Originale an den Wänden, Topfpalmen.

Fast schon wieder spießig, nicht wahr? Aber mir gefällt es hier. Man kennt sich und setzt sich dazu oder lässt sich in Ruhe, je nachdem. Die Kellnerinnen wissen, dass ich Zimt auf meinen Milchkaffee möchte und keinen Kakao.

Drei Wochen waren vergangen seit jener Mail. Ich wartete auf meine Freundin Aenne, die zu spät kam, wie üblich. Wir kennen uns lange genug, sodass ich mich schon darauf eingestellt hatte. Unsere Freundschaft geht zurück auf unsere Studienzeit, Publizistik und Germanistik. Aenne hat zur selben Zeit angefangen, war faul wie die Sünde und hat Karriere gemacht. Ich war sehr fleißig, ein Liebling des Professors - na ja, der Rest ist Geschichte.

Ich konnte Aenne schon hören, bevor ich sie sah, ein vulkanisches Temperament, eine Ein-Frau-Armee. Hupen, Autotürenklappen, wütendes Gebrüll: »Ich stehe hier schon seit mindestens zehn Minuten und blinke, Sie Arschloch!« Aenne.

Eine gemurmelte Antwort.

Aenne: »Wie? Nicht gesehen? Wenn Sie Tomaten auf den Augen haben, dann sollten Sie vielleicht nicht Auto fahren!«

Gebrumm von der Gegenseite.

Aenne: »Ach ja? Bloß ein Parkplatz? Mit solchen kleinen Schweinereien fängt es an. Als Nächstes kommt Vorteilsnahme im Amt, Betrug, Steuerhinterziehung, Mobbing. Wissen Sie: Es sind genau solche Leute wie Sie, die das Zusammenleben so unerträglich machen und sich dann auch noch darüber beklagen, wie schlecht die Welt geworden ist. Genau solche wie Sie!«

Amüsiert und auch immer ein wenig peinlich berührt, lauschte ich, wie sie einen Mann dafür fertigmachte, dass er ihr einen Parkplatz vor der Nase weggeschnappt hatte. Sie belagerte und bedrohte ihn so lange, bis ich wieder Autotüren hörte, Motor anlassen, rückwärtsfahren. Offensichtlich hatte sie ihn dazu gebracht, ihr die Parklücke zu überlassen.

Hartes, zielstrebiges Klacken von Absätzen auf dem Bürgersteig - eigentlich ist es ein Rätsel, warum sie immer zu spät kommt, obwohl sie ständig in Eile ist -, und Aenne warf sich in den Korbsessel neben mir. »Mein Gott, Daunenjacke und Wolldecke! Du musst einfach mehr essen, Mädel!«

Der Korbsessel ächzte. Aenne ist groß und kräftig. Sie isst gern und trinkt viel. Aber sie joggt tapfer jeden Tag und macht Pilates, sodass sie nicht wirklich aus dem Leim geht. Sie beugte sich zu mir herüber, drückte meine Schultern und küsste mich auf die Wange.

»Und, wie geht´s dir?«

»Es geht. Ich weiß nicht so richtig.«

Wenn Aenne fragt »wie geht´s dir«, dann will sie es tatsächlich wissen, das ist das Wunderbare. Sie mag laut sein, manchmal peinlich, oft anstrengend, aber sie ist meine beste Freundin. Ohne sie hätte ich die letzten Wochen nicht so relativ ordentlich überstanden.

Etwas sehr Seltsames ist passiert: Leander ist von seiner Geschäftsreise zurückgekommen, als ob nichts gewesen wäre. Er kam nach Hause - ich saß mit Vivien, meiner Jüngsten, am Abendbrottisch. Wir hörten, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte, die Haustür aufging, jemand sich die Schuhe abtrat. Haustür zu, das Geräusch einer Reisetasche, die auf die Fliesen klatscht. »Hallo! Ich bin da.«

Im ersten Augenblick spürte ich, wie sich heißer Ärger in meinem Magen ausbreitete, dann Hoffnung. Ja, natürlich kam Leander her. Es war auch sein Zuhause. Ich hatte mich bereits als verlassene Ehefrau gefühlt. Aber vielleicht war das Ganze ein Missverständnis, das Ergebnis eines ausgearteten Streits, der sich kitten ließ. Das Irreale dieser Mail huschte mir wieder durch den Kopf. So etwas gibt es doch nicht! Man ist doch nicht fünfundzwanzig Jahre zusammen, hat Kinder, macht all das zusammen durch, ein halbes, na gut, ein Drittelleben, und dann - puff, aus. Einfach so.

Ich stand auf und ging in den Flur. Mein Herz begann mir im Hals zu pochen, als ich meinen Mann sah, einundfünfzig Jahre alt, sehr groß und schlaksig immer noch. Sein dunkles, lockiges Haar von Grau durchzogen jetzt, aber ich fand ihn nach wie vor unglaublich gutaussehend und staunte, dass ich ihn »abgekriegt« hatte, ausgerechnet ich. Aber irgendwas muss er schließlich an mir gefunden haben.

Er beugte sich zu mir herab und küsste mich. Es war ein kurzer Kuss, schal, ein Ehegattenschmatzer.

Meine Kehle wurde eng, und Tränen quollen unter meinen Lidern hervor, ganz gegen meinen Willen. Ich atmete tief ein und versuchte, mich in den Griff zu bekommen.

Leander seufzte, drückte mich einen Moment lang an sich, klopfte mir einige Male sanft auf den Rücken, so wie man ein weinendes Baby beruhigt: »Wir reden über alles, ja? Aber nicht mehr heute Abend. Ich bin hundemüde.« Er hatte violette Schatten unter den Augen, und die Linien rechts und links seiner Mundwinkel waren betonter als gewöhnlich. So löste ich mich von ihm. Gemeinsam gingen wir in die Küche.

Vivien sah ihren Vater nicht an. Sie murmelte nur etwas Unverständliches, stand auf und verschwand in ihr Zimmer. Meine Jüngste hatte ja mitbekommen, was passiert war. Ihr hatte ich die Mail gezeigt. Vielleicht war das falsch, ich hätte sie nicht damit belasten sollen. Nach dem ersten Abend habe ich mich zusammengerissen und nur nachts geheult. Leise. Aber Vivien kann man nicht mehr so leicht täuschen. Einmal kam sie zu mir ins Schlafzimmer und hat sich zu mir gelegt. Wir haben im Dunkeln geredet wie Freundinnen. Sie ist jetzt manchmal schon so erwachsen. Ich glaube, daran muss ich mich gewöhnen: Es wird mehr und mehr von diesen Momenten geben, wo sich das Verhältnis umkehrt. Sie ist die Mutter und ich das Kind.

»Wollt ihr euch scheiden lassen?«, riss mich Aenne aus meinen Gedanken.

Ich schluckte. Sie kann so direkt sein, Aenne.

»Ich glaube nicht. Ich weiß nicht. Es ist komisch: Wir haben nicht drüber geredet. Ich kann das Thema nicht von mir aus anschneiden, und er sagt nichts.«

»Also ich würde das nicht aushalten. Man muss doch wissen, was Sache ist.«

Du musst so was, Aenne. Ich nicht.

»Ihr könnt doch nicht weiter so vor euch hin dümpeln, als wär nichts.«

»Warum nicht«, sagte ich trotzig. »Kopf gegen die Wand, das ist deine Methode. Manches macht man schlimmer dadurch. Leander und ich hatten einfach eine schlechte Phase, Midlife-Crisis oder so was in der Art. Ich meine, das kommt doch vor.«

»Die ist aber schon ziemlich lang, diese Phase.«

Wütend rührte ich mit dem langen Löffel den Rest Schaum unter. Ich sah Aenne nicht an. Ja, schon lange vor dieser Mail hatten wir zunehmend gestritten. Über Nichtigkeiten oder vielmehr über das Prinzip. Irgendwann hatte Leander begonnen, sich der Familie zu entziehen. So jedenfalls sah ich das. Seine Arbeit, seine Interessen, sein Leben hatte plötzlich Vorrang vor uns. Er war unzuverlässig geworden, unsere Abmachungen kümmerten ihn nicht mehr. Ich sollte einen Vortrag auf einem Schreibseminar halten. Das war nur ein kleiner Auftrag - nichts im Vergleich zu dem, was er verdiente, aber mir bedeutete das viel. Und er hatte Vivien versprochen, mit ihr auf einen Reiterhof ...
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Sabrina Capitani, geboren 1953, studierte Germanistik, Publizistik und Kunst in Berlin und arbeitet seit zwanzig Jahren als Autorin für Hörfunk und Fernsehen. Sie schrieb Drehbücher für deutsche Kinderserien, Hörspiele für den SFB, für Radio Bremen und RAI und ist außerdem als freie Malerin tätig. Inzwischen sind mehrere historische Romane aus ihrer Feder bei Piper Digital erschienen. Dass ihre Romane (fast) alle in der Haute Provence spielen, liegt daran, dass sie seit vielen Jahren die Sommer dort verbringt und von Landschaft und Kultur fasziniert ist.