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Kein Jahr ohne dich

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am02.09.20191. Auflage
Stephanie glaubt nicht an die große Liebe und »glücklich, bis der Tod euch scheidet«. Dafür ist sie zu realistisch und bodenständig. Mit ihrem Verlobten hat sie alles, was sie will, sie ist zufrieden. Doch als sie Jamie kennenlernt kommt es, dieses Herzklopfen, das man nicht überhören und schon gar nicht ignorieren kann. Jamie glaubt an all die Dinge, die Stephanie kitschig findet. Er hat seine Traumfrau bereits gefunden - glaubt er zumindest, bis er Stephanie begegnet. Und alles verändert sich. Sie sind füreinander bestimmt, doch das Leben hat andere Pläne. Von nun an treffen sie sich jedes Jahr für ein Wochenende, das nur ihnen gehört. Und jedes Jahr kehren sie zurück in ihre getrennten Leben. Dabei gehören Seelenverwandte doch zusammen ...

Roxie Cooper stammt aus Middlesbrough im Nordosten Englands. Nach dem Studium der Altphilologie arbeitete sie einige Jahre als Tänzerin in einem Nachtclub. Nach einem längeren Aufenthalt in Australien entschied sie sich für eine juristische Ausbildung und wurde Anwältin. Immer wieder bekam sie zu hören, dass sie gar nicht wie eine Anwältin aussähe, woraufhin sie sich mehr auf ihre Leidenschaft - das Schreiben - konzentrierte.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextStephanie glaubt nicht an die große Liebe und »glücklich, bis der Tod euch scheidet«. Dafür ist sie zu realistisch und bodenständig. Mit ihrem Verlobten hat sie alles, was sie will, sie ist zufrieden. Doch als sie Jamie kennenlernt kommt es, dieses Herzklopfen, das man nicht überhören und schon gar nicht ignorieren kann. Jamie glaubt an all die Dinge, die Stephanie kitschig findet. Er hat seine Traumfrau bereits gefunden - glaubt er zumindest, bis er Stephanie begegnet. Und alles verändert sich. Sie sind füreinander bestimmt, doch das Leben hat andere Pläne. Von nun an treffen sie sich jedes Jahr für ein Wochenende, das nur ihnen gehört. Und jedes Jahr kehren sie zurück in ihre getrennten Leben. Dabei gehören Seelenverwandte doch zusammen ...

Roxie Cooper stammt aus Middlesbrough im Nordosten Englands. Nach dem Studium der Altphilologie arbeitete sie einige Jahre als Tänzerin in einem Nachtclub. Nach einem längeren Aufenthalt in Australien entschied sie sich für eine juristische Ausbildung und wurde Anwältin. Immer wieder bekam sie zu hören, dass sie gar nicht wie eine Anwältin aussähe, woraufhin sie sich mehr auf ihre Leidenschaft - das Schreiben - konzentrierte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492994613
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum02.09.2019
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse4709 Kbytes
Artikel-Nr.4369925
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

Freitag, 13. Oktober 2006

Stephanie

Ich bin nicht abergläubisch.

Gehöre nicht zu den Menschen, die Umwege in Kauf nehmen, um Leitern auszuweichen, sich vor schwarzen Katzen fürchten oder dem ganzen anderen Unsinn - reine Zeitverschwendung! Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das Universum nichts Besseres zu tun hat, als uns einen schlechten Tag zu bescheren, nur weil wir unter einer Leiter hindurchgegangen sind. Oder weil der Dreizehnte eines Monats auf einen Freitag fällt. Aber irgendwie lassen sich die Leute trotzdem davon beeinflussen, oder?

Wenn etwas Schlechtes passieren wird, geschieht es so oder so, egal in welcher Konstellation die Planeten stehen, ob gerade Freitag ist oder ein bestimmter Monat.

Die Uhr im Auto springt auf 17:03 Uhr. Ich bin spät dran.

Wir sind schon seit knapp einer Stunde unterwegs und sollten bald ankommen. Hoffentlich, die angespannte Stille im Auto ist nämlich kaum auszuhalten. Immerhin läuft das Radio. Es ist auf »laut genug, damit die Atmosphäre sich nicht ganz so unangenehm anfühlt« eingestellt. Aerosmith singen davon, dass sie nichts verpassen wollen: I Don t Want to Miss a Thing.

Mein Kopf wird gegen die Kopfstütze gedrückt, während wir die kurvigen Landstraßen entlangrauschen. Er fährt in seinem hellblauen BMW Z3 immer zu schnell. Seinem »James Bond«-Auto, mit dem er bei jeder Gelegenheit angeben muss.

»So habe ich das wirklich nicht gemeint«, sagt Matt plötzlich, den Blick auf die Fahrbahn geheftet. Der Motor heult auf, während er spricht.

Ich drehe mich zu ihm um, die Hände zwischen meinen übereinandergeschlagenen Beinen. Glücklicherweise habe ich eine Sonnenbrille auf. Ich fühle mich weniger ausgeliefert, wenn mein Gegenüber beim Streiten oder Diskutieren meine Augen nicht sehen kann. Sonst komme ich mir immer so schutzlos vor.

»Wie hast du es denn dann gemeint?«, frage ich Matts Profil in einem Tonfall, der meine Zweifel daran ausdrückt, ob seine Antwort mich zufriedenstellen kann. »Du behandelst mich wie ein Kind. Ihr alle behandelt mich so, ich habe es wirklich satt.«

»Die Art und Weise, wie ich es gesagt habe, tut mir ehrlich leid, das wollte ich nicht.« Er bleibt ganz ruhig, wodurch ich mich noch mehr wie ein bockiges Kind fühle. »Wir wollen doch alle nur dein Bestes.«

»Ich halte es aber nicht mehr aus, die ganze Zeit umsorgt zu werden, Matt!«, platzt es aus mir heraus. »Dabei drehe ich noch durch. Vertraut mir doch einfach, dass ich das Richtige tun werde.«

Er hört mir zu, nimmt meine Worte auf, den Blick noch immer auf die Straße gerichtet. Dann nickt er und sieht mich flüchtig an. »Natürlich. Vielleicht bin ich tatsächlich überfürsorglich, weil ich dich liebe und mir Sorgen um dich mache. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass es dich so aufregen würde.«

Ich lege meine Hand auf seine, die das Lenkrad festhält. »Ich weiß«, sage ich sanft und lehne mich zu ihm hinüber. »Es tut mir leid. Ich bin â¦ ein bisschen nervös.«

Er nimmt meine Hand vom Lenkrad und legt sie zurück auf meine Beine, dabei drückt er sie leicht.

Mein Verlobter. Seine strahlenden blauen Augen waren das Erste, was mir an ihm auffiel. Große Augen mit fürsorglichem Blick, ein paar Lachfältchen. Er ist von Natur aus blond, genau wie ich. Die Leute halten uns oft für Schweden und sagen, dass wir, »wenn es an der Zeit dafür ist«, bestimmt sehr hübsche Kinder bekommen werden. Matt trägt die Haare zu einer dieser angesagten, verwuschelten Tollen à la David Beckham aufgetürmt.

»Ich möchte dich aber doch daran erinnern, dass du die Finger vom Alkohol lassen solltest!«, sagt Matt und zieht die Augenbrauen hoch.

Ich werde wohl lernen müssen, solchen Situationen mit Humor zu begegnen. »Mach dir da mal keine Sorgen«, erwidere ich. »Ich werde nichts trinken. Seit April habe ich schon keinen Tropfen mehr angerührt.«

Ist es wirklich schon so lange her? Der Gedanke kommt mir seltsam vor, bis vor sechs Monaten haben Matt und ich noch unseren verrückten, schnelllebigen Alltag in London gehabt. Mittlerweile wohnen wir in einem ruhigen Dorf in Cambridgeshire, nicht weit von meinem Vater und meiner Schwester entfernt. Ruhig ist allerdings gar kein Ausdruck. Eine ganz schöne Umstellung mit gerade mal sechsundzwanzig Jahren.

Ich bin mir nicht ganz sicher, was die Stephanie, die ich kenne, hier zu suchen hat. In diesem exklusiven Landhaus eine knappe Stunde von meinem neuen Zuhause entfernt, in dem ich an einem Wochenendkurs über Kunst und Fotografie teilnehme. Die alte Steph wäre sicher außer sich.

Aber im Herbst ist es hier wirklich schön. Ich habe seit meinem achtzehnten Lebensjahr in London gewohnt, bin jedoch auf dem Land groß geworden, weshalb es sich für mich ein wenig nach Heimat anfühlt. Es erinnert mich an meine Mutter. Ich mag alles daran: die Farben, den kühlen Wind, selbst diesen typischen Klang - ja, es gibt ihn wirklich. Ich würde am liebsten im Herbst heiraten, aber Matt besteht aus einer Reihe von für mich nicht nachvollziehbaren Gründen auf eine Sommerhochzeit: bessere Fotos, die Gäste mögen sommerliche Feste lieber, sie sind eher ein »Ereignis«. Deshalb werde ich nächstes Jahr am 14. Juli 2007 zu Mrs Stephanie Bywater.

Als wir die Landstraße verlassen und in einen malerischen Ort einbiegen, wird mir durch das schnelle Abbremsen des Wagens übel. Vielleicht sind es aber auch nur die Nerven. Wir fahren an wunderschönen Häusern mit Eichen in den Gärten vorbei, bis uns ein Schild zu unserer Rechten den Weg nach Heathwood Hall weist.

»Hältst du es ein Wochenende über hier aus, Liebling?«, fragt Matt und zeigt auf das Schild.

»Das hoffe ich doch«, sage ich übertrieben fröhlich, obwohl ich mir wirklich Sorgen mache. Seit sechs Monaten habe ich nicht mehr als ein paar Stunden allein verbracht.

»Sei nicht zu streng mit dir«, sagt Matt. »Nutz das Wochenende, um zu entspannen und wieder zu dir selbst zu finden.«

Durch die Sonnenbrille kann Matt nicht sehen, dass mir Tränen in die Augen steigen.

Auf keinen Fall weinen. Nicht jetzt.

»Und außerdem â¦«, fährt er fort, »klingt es, als sei der Kurs wie für dich gemacht! Kunst, Fotografie und â¦ und all die anderen Sachen. Das hat dir doch früher immer so viel Spaß gemacht.«

»Auf den all die anderen Sachen -Teil bin ich besonders gespannt.« Ich muss lachen. »Und was hast du vor, während ich weg bin?«

»Morgen wollte ich Rugby spielen, Sonntag ins Fitnessstudio. Ich muss endlich meinen Körper in Form bringen. Es ist nie zu früh, um sich auf die Hochzeit vorzubereiten, Steph«, sagt er, lacht ebenfalls und nimmt die linke Hand vom Lenkrad, um mir seinen Bizeps vorzuführen. Seine durchtrainierten Arme zeichnen sich unter seinem dünnen, langärmligen Oberteil ab, und ich gleite spielerisch mit den Fingern daran entlang.

»Was habe ich für ein Glück!«, flüstere ich. »Oh! Wir sind da.«

Der Blinker gibt ein leises Klicken von sich, als wir nach Heathwood Hall abbiegen. Die tief stehende Oktobersonne taucht die Fahrbahn in ihr Licht, die Straße wird gesäumt von alten Eichen mit rot, orange und gelb leuchtenden Blättern. Während wir die Auffahrt hinauffahren, nehme ich die Brille ab, um einen ersten Blick auf das Gebäude zu werfen, das sich uns nach und nach in seiner vollen Pracht darbietet. In dem Prospekt wird es als »Jakobinisches Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert« beworben. Ein besonderes Merkmal ist die hübsche Terrasse mit ihrem wunderschönen Springbrunnen, dahinter erstreckt sich eine sanfte Hügellandschaft.

Matt parkt direkt vor dem Eingang an einer der Seiten des Gebäudes und nimmt meine Sachen aus dem Kofferraum.

»Hör mal â¦«, sagt er und fasst mich um die Taille, »â¦ amüsier dich gut und lass uns die alte Stephanie zurückholen, in die ich mich verliebt habe. Ich liebe dich.«

»Ich dich auch«, antworte ich.

Er hält mein Gesicht in seinen Händen, lächelt mich an und küsst mich dann flüchtig auf die Stirn. »Bis Sonntag! Ruf mich an, falls du etwas brauchst«, sagt er noch, während er schon wieder auf dem Weg zu seinem Wagen ist. »Und bring dich nicht in Schwierigkeiten.«

»Ich? Niemals!«, rufe ich zurück.

 

Wie sich herausstellt, hat mein Vater das Sternenlichtzimmer für mich gebucht, das teuerste von allen. Eine richtige Suite, völlig verschwenderisch und unnötig zugleich, wenn man allein ist, aber ich rechne ihm die Geste hoch an. Nachdem ich eine Viertelstunde lang im Mantel auf meinem Himmelbett gesessen und den Kamin angestarrt habe, wird mir bewusst, dass ich so langsam in die Gänge kommen sollte.

Ich nehme in der Hoffnung auf ein wenig Entspannung eine Dusche und wünsche mir, mutig genug zu sein, um an den obligatorischen Willkommenscocktails in der Bar teilzunehmen, die vor dem Abendessen geplant sind. Ob ich das wohl hinbekomme? Ich weiß einfach nicht, wie oft ich dieselben Small-Talk-Fragmente wiederholen kann. Alle werden fragen, warum ich hier bin, weil jeder einen Grund hat.

Als ich aus der Dusche steige, spüre ich, wie es anfängt. Panikattacken haben mich in den letzten Monaten regelmäßig heimgesucht, seitdem habe ich verschiedene Methoden gelernt, um sie im Zaum zu halten. Trotzdem kommen sie wieder. Ihre Art, sich anzuschleichen, stört mich am meisten. Ganz langsam setzt sich die Angst im Hals fest, wie der abgestandene Rauch in dreckigen Kneipen, und wenn sie einmal da ist, gibt es kein Zurück. Jeder Versuch, normal zu atmen, ist nutzlos, da die Attacken dadurch...
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Autor

Roxie Cooper stammt aus Middlesbrough im Nordosten Englands. Nach dem Studium der Altphilologie arbeitete sie einige Jahre als Tänzerin in einem Nachtclub. Nach einem längeren Aufenthalt in Australien entschied sie sich für eine juristische Ausbildung und wurde Anwältin. Immer wieder bekam sie zu hören, dass sie gar nicht wie eine Anwältin aussähe, woraufhin sie sich mehr auf ihre Leidenschaft - das Schreiben - konzentrierte.