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Ohr und Auge - Klang und Form

Facetten einer musikästhetischen Dichotomie bei Johann Gottfried Herder, Richard Wagner und Franz Schreker
BuchGebunden
307 Seiten
Deutsch
Franz Steiner Verlagerschienen am10.08.2006
Daß man eine musikalische Form überschaubar - und nicht etwa überhörbar - nennt, mutet ebenso selbstverständlich an wie der immer wieder formulierte Vergleich zwischen Musik und Architektur. Doch verbirgt sich hinter diesem Transfer optischer Kategorien auf akustisch wahrnehmbare Klangereignisse eine Traditionslinie, die bereits im 18. Jahrhundert Widerspruch hervorrief.So kritisierte Johann Gottfried Herder den von der Architektur entlehnten Formbegriff klassizistischer Autoren als Kolonialisierung des Ohrs durch das Auge - ein Gedanke, den Richard Wagner aufgreifen und gegen Eduard Hanslicks Ästhetik des Musikalisch-Schönen verteidigen sollte.In diesem Sinne wird Wagners unendliche Melodie neu als Versuch interpretiert, eine unanschauliche , von der Vorherrschaft des Auges weitgehend befreite Musik zu schaffen. Klang und Form treten dabei in ein Verhältnis, das sich mit Begriffspaaren wie dionysisch/apollinisch (Nietzsche) oder Es/Ich (Freud) verbindet und auf dieser Grundlage sogar musikdramatische Gestalt gewinnt: in Wagners Meistersingern von Nürnberg und noch am Ende der 1910er Jahre in Franz Schrekers Die Gezeichneten.mehr

Produkt

KlappentextDaß man eine musikalische Form überschaubar - und nicht etwa überhörbar - nennt, mutet ebenso selbstverständlich an wie der immer wieder formulierte Vergleich zwischen Musik und Architektur. Doch verbirgt sich hinter diesem Transfer optischer Kategorien auf akustisch wahrnehmbare Klangereignisse eine Traditionslinie, die bereits im 18. Jahrhundert Widerspruch hervorrief.So kritisierte Johann Gottfried Herder den von der Architektur entlehnten Formbegriff klassizistischer Autoren als Kolonialisierung des Ohrs durch das Auge - ein Gedanke, den Richard Wagner aufgreifen und gegen Eduard Hanslicks Ästhetik des Musikalisch-Schönen verteidigen sollte.In diesem Sinne wird Wagners unendliche Melodie neu als Versuch interpretiert, eine unanschauliche , von der Vorherrschaft des Auges weitgehend befreite Musik zu schaffen. Klang und Form treten dabei in ein Verhältnis, das sich mit Begriffspaaren wie dionysisch/apollinisch (Nietzsche) oder Es/Ich (Freud) verbindet und auf dieser Grundlage sogar musikdramatische Gestalt gewinnt: in Wagners Meistersingern von Nürnberg und noch am Ende der 1910er Jahre in Franz Schrekers Die Gezeichneten.
Details
ISBN/GTIN978-3-515-08868-8
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2006
Erscheinungsdatum10.08.2006
Seiten307 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht643 g
Illustrationen4 s/w Abbildungen
Artikel-Nr.11944252