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Turmalin 2: Kuss aus Sternenstaub

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Planet!erschienen am24.09.2021Auflage
»Weder Hörner noch Schuppen oder Steinhaut machen aus, wer wir sind. Wir alle sind Magie, ganz egal, auf welche Art wir diese kanalisieren.« Dunkle Magie bricht über ganz Turmalin herein, als Lyra an der berühmtesten Zauberakademie des ganzen Landes eintrifft. Dort will sie sich endlich ihre Hörner entfernen lassen, um nach Hause zurückkehren zu können - würden diese ihr nicht plötzlich eine ungeahnte Chance bieten: Als einzige in der Oberwelt aufgewachsene Helya soll sie in die Unterwelt absteigen, um ihr Volk vom gemeinsamen Kampf gegen die finstere Macht zu überzeugen. Dabei stößt Lyra nach deren hundertjähriger Verbannung jedoch nicht nur auf unerwartete Gefahren, sondern entdeckt außerdem, dass mehr in ihr steckt, als sie je vermutet hätte ... In Turmalin erwartet dich eine einzigartige fantastische Welt, die voller magischer Wesen und Artefakte ist - und eine starke, mutige Heldin, die auf ihrer abenteuerlichen Reise weit über sich hinauswächst, nicht zuletzt dank derer, die sie lieben. //Dies ist der zweite Band der »Turmalin«-Reihe. Alle Romane der mitreißenden High Romantasy im Loomlight-Verlag: -- Band 1: Magie aus Wasserseide -- Band 2: Kuss aus Sternenstaub Die Reihe ist abgeschlossen.//

C. F. Schreder ist das Pseudonym von Christina Fuchs. Sie wurde 1992 in einem kleinen Tiroler Städtchen geboren, studierte Psychologie und Wirtschaftswissenschaften, lebte ein Jahr lang in Hongkong und arbeitete anschließend als Personalmanagerin in Österreich und in den USA. Vor allem während ihrer Reisen und Auslandsaufenthalte sammelte sie Inspirationen für ihre Geschichten. Heute lebt und schreibt sie in Salzburg.
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Produkt

Klappentext»Weder Hörner noch Schuppen oder Steinhaut machen aus, wer wir sind. Wir alle sind Magie, ganz egal, auf welche Art wir diese kanalisieren.« Dunkle Magie bricht über ganz Turmalin herein, als Lyra an der berühmtesten Zauberakademie des ganzen Landes eintrifft. Dort will sie sich endlich ihre Hörner entfernen lassen, um nach Hause zurückkehren zu können - würden diese ihr nicht plötzlich eine ungeahnte Chance bieten: Als einzige in der Oberwelt aufgewachsene Helya soll sie in die Unterwelt absteigen, um ihr Volk vom gemeinsamen Kampf gegen die finstere Macht zu überzeugen. Dabei stößt Lyra nach deren hundertjähriger Verbannung jedoch nicht nur auf unerwartete Gefahren, sondern entdeckt außerdem, dass mehr in ihr steckt, als sie je vermutet hätte ... In Turmalin erwartet dich eine einzigartige fantastische Welt, die voller magischer Wesen und Artefakte ist - und eine starke, mutige Heldin, die auf ihrer abenteuerlichen Reise weit über sich hinauswächst, nicht zuletzt dank derer, die sie lieben. //Dies ist der zweite Band der »Turmalin«-Reihe. Alle Romane der mitreißenden High Romantasy im Loomlight-Verlag: -- Band 1: Magie aus Wasserseide -- Band 2: Kuss aus Sternenstaub Die Reihe ist abgeschlossen.//

C. F. Schreder ist das Pseudonym von Christina Fuchs. Sie wurde 1992 in einem kleinen Tiroler Städtchen geboren, studierte Psychologie und Wirtschaftswissenschaften, lebte ein Jahr lang in Hongkong und arbeitete anschließend als Personalmanagerin in Österreich und in den USA. Vor allem während ihrer Reisen und Auslandsaufenthalte sammelte sie Inspirationen für ihre Geschichten. Heute lebt und schreibt sie in Salzburg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522655088
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum24.09.2021
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse3483 Kbytes
Artikel-Nr.7132742
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Vogelweber

Als Lyra sechs Jahre alt war, nahm ihr Vater sie mit zur Vogelweberei in Eilesruth. Dort saßen die Vogelweber in einem Turmzimmer an einfachen Holztischen und in gewöhnlichen Roben aus braunem Stoff, die viel zu unscheinbar für jemanden wirkten, der dabei war, Leben zu erschaffen. Mit geschickten Fingerbewegungen verwoben sie die Fasern aus Blüten- und Honigpartikeln zu Federgewebe, das sich unter dem Hauch ihrer Magie aufbauschte, bis es die Form eines winzigen Vogels annahm.

Ein Vogelweber winkte Lyra an seinen Tisch, ein dünner Fae, dessen fransige Haare von seinem Kopf abstanden, als seien sie Federn, und dessen spitze Nase leicht gebogen war wie der Schnabel eines Vogels.

»Leg dein Ohr an die Muschel«, wies er sie an und deutete auf ein längliches Metallgefäß, das sich nach oben hin öffnete wie eine Tulpe.

Sie folgte seinen Anweisungen, hörte jedoch nichts. Machte sie etwas falsch? Mit hochgezogener Nase presste sie ihr Ohr fester an die Tulpenöffnung. Der Vogelweber kicherte über ihren angestrengten Gesichtsausdruck.

»Schließ die Augen und lass deine Gedanken frei«, wies er sie an.

»Wozu ist das gut?«

»Tu es einfach.«

Also schloss sie ihre Lider und atmete tief ein und aus. Erst geschah gar nichts. Lyra hörte ihren Herzschlag und das feine Knistern der Blütenfäden, die sich unter der Magie der Vogelweber in Federn verwandelten. Sollte sie einfach so tun, als würde sie etwas hören? Aber was? Sie wollte sich nicht lächerlich machen, indem sie die falsche Antwort gab.

Wie sie so dastand, mit geschlossenen Augen und dem kühlen Metall der Muschel am Ohr, flatterten ihre Gedanken wie von selbst davon, wie sie es immer taten, wenn sie einen Moment der Ruhe hatte. Ihre Mutter hatte einmal gesagt, dass Lyra mehr in ihrer Fantasie lebte als in der wahren Welt. Und so träumte sie sich auch jetzt in den Himmel. Sie stellte sich vor, wie sie über den Dächern der Stadt schwebte. Wie sie Menschen, klein wie Spielzeugfiguren, beobachtete und wie die Wolken sie kitzelten. Wie sie selbst zu einem Vogel wurde.

Und plötzlich hörte sie es. Ein leises Zwitschern, von dem sie erst dachte, dass es ihrer Fantasie entspränge. Doch in Wahrheit kam es aus der Muschel, und im nächsten Augenblick gesellten sich weitere Geräusche dazu. Ferne Musik, das Plätschern eines Bachs, Ozeanrauschen, das Rascheln von Blättern, durch die der Wind fegte, Gelächter und ein überraschtes Seufzen.

Vor Staunen klappte ihr der Mund auf, was den Vogelweber zum Lächeln brachte.

»Die Muschel trägt Klangpartikel in sich. Mit ihnen hauchen wir den Vögeln eine Stimme ein. Schau.«

Mit diesen Worten führte er das spitze Ende der Blechtulpe zum Federgewebe, durch das daraufhin ein Zittern ging.

»Aber das Wichtigste ist das Licht.«

Und er hob ein längliches, durchscheinendes Gefäß an, das auf den ersten Blick wirkte wie ein Fernglas, in Wahrheit jedoch ein Lichtbündler war. Im Inneren des Gefäßes befanden sich mehrere hauchdünne Schichten Kristallglas, und als der Vogelweber den Lichtbündler in genau dem richtigen Winkel in das Sonnenlicht hielt, verfingen sich die Strahlen in der ersten Schicht und wurden immer konzentrierter, während sie von Kristallglas zu Kristallglas sprangen. Die magischen Lichtpartikel entwichen an der Rückseite der Röhre und strömten als glitzernder Strahl auf das Vogelgewebe zu.

Die Federn erzitterten und bauschten sich auf, als der Fae-Vogel seinen ersten Atemzug tat. Was eben ein bunter Haufen Federn gewesen war, nahm nun die Gestalt eines Tieres an. Schnabel und Krallen wuchsen aus dem Gewebe hervor, an den Kopfseiten bildeten sich die Augen wie schimmernde Perlen und der Vogel spreizte seine Flügel.

Das winzige Tier riss seinen Schnabel auf und schloss ihn wieder. Mehrmals wiederholte es dieselbe Bewegung und endlich entwich ihm ein Zwitschern, hell und klar wie das schönste Glockengebimmel.

»Und so«, erklärte der Vogelweber, »wird Leben aus Licht geboren.«

Das Bild des neugeborenen Fae-Vogels setzte sich in Lyras Fantasie als Inbegriff der Schönheit fest. Von da an wusste sie, dass sie auf dieser Welt nichts mehr wollte, als Vogelweberin zu werden. Eines Tages, das schwor sie sich, würde sie Leben aus Licht, Luft und Klängen erschaffen.

Als sie ihrem Vater davon erzählte, meinte er: »Wenn du eine wirklich große Vogelweberin werden möchtest, musst du in die Hauptstadt zur Turmalin-Akademie. Die Vogelweber dort erschaffen nicht nur die immergleichen Fae-Vögel. Sie kreieren neue Spezies, Tiere, die du noch nie gesehen hast, und sie erfüllen sie mit einer Magie, die ihnen erlaubt, bis über den Ozean zu fliegen.«

Seither träumte Lyra von der Turmalin-Akademie. Sie las so viele Bücher von ihr und betrachtete die Bilder so oft, dass sich diese in ihre Vorstellung einbrannten. Die glänzende Fassade aus Rosenquarz, die Türme, die sich grazil den Wolken entgegenstreckten. Die Brücken und Bögen, die sich zwischen ihnen spannten, so zahlreich, dass sie ein verwinkeltes Labyrinth im Himmel bildeten. Der mächtige Wasserfall, der dem schlossartigen Gebäude entsprang und in den Ozean donnerte. Die Vögel und anderen magischen Kreaturen, die um die Akademie herumflatterten. Lyra musste nur die Augen schließen, schon war sie da.

Doch als sie wirklich da war und die Akademie mit eigenen Augen sah, war diese von Rauch eingehüllt und die Stadt, die zu ihren Füßen lag, brannte.

Lyra stand reglos an der Reling von Captain Neofangs Frachtschiff und starrte auf Turmalinstadt, das von dicken Rauchwolken eingehüllt war. Angstpartikel surrten durch ihre Hörner, schwach, aber doch wahrnehmbar. Eine Windböe trug den Geruch nach verbranntem Holz und Asche heran, und Lyra schluckte.

»Das muss der Helyedith gewesen sein«, murmelte sie.

Saphire, die sich neben ihr an die Reling klammerte, nickte. »Ich dachte, dass der Angriff auf unser Schiff heftig war, aber hier muss er noch viel schlimmer gewütet haben. Was tun wir jetzt? Können wir überhaupt anlegen?«

»Nein!«, sagte Neofang bestimmt. »Solange der Helyedith in der Stadt ist, bleiben wir mit unserem Schiff auf dem Wasser. Eine Begegnung mit dem Aether war mehr als genug, das tue ich meiner Mannschaft nicht noch einmal an.«

Innerlich seufzte Lyra auf. Da hatte sie auf ihrer Reise so vieles überstanden und dazugelernt - war den Gardisten in der Mühle in Bronnstadt entkommen, in letzter Sekunde von Tibor und Nicolai vor dem irren Hörnerdoktor auf Nephir Ulum gerettet worden, hatte eine Helyedith-Attacke direkt auf dem Ozean überlebt und es geschafft, Emotionsmagie zu kontrollieren -, nur um nun tatenlos dabei zuzusehen, wie die Akademie, ach was, die ganze Hauptstadt in Flammen aufging?

Lyra hätte dem Captain so gerne widersprochen. Hier, auf dem Schiff zu sitzen, während die Leute in der Stadt in Gefahr schwebten, fühlte sich falsch an, vor allem, da sie und Nicolai die Einzigen waren, die eine Chance hatten, die Leute von den Halluzinationen des Helyedith zu befreien. Gleichzeitig wusste sie, dass Captain Neofang recht hatte: Die Crew hatte beim Angriff des Helyedith vor wenigen Tagen zwei ihrer Mitglieder verloren. Zahlreiche Matrosen waren verletzt, und selbst denjenigen, die unversehrt davongekommen waren, stand noch immer der Schock über das Erlebte ins Gesicht geschrieben. Der Helyedith hatte so viel mehr angerichtet, als mit bloßem Auge erkennbar war. Ja, da waren Schnittwunden und Knochenbrüche, doch die Angst und der Hass, den diese dunkle Magie in den Matrosen gesät hatte, wog viel schwerer. Natürlich wollte Captain Neofang seine Männer dem kein weiteres Mal aussetzen.

Ganz abgesehen davon, dass zwei Personen allein sowieso nicht viel ausrichten könnten. Das hieß, eigentlich war Lyra die Einzige, die zum Kämpfen in der Lage wäre. So geschwächt wie Nicolai noch immer war, bezweifelte sie, dass er seine Magie würde einsetzen können.

Nachdem sie vor wenigen Stunden die brennende Hauptstadt am Horizont erblickt hatte, hatte sie Nicolai aus seinem Schlaf geweckt und ihn gebeten, den Schleierzauber zu erneuern. Unmöglich durfte sie sich mit sichtbaren Hörnern in die Nähe der Hauptstadt wagen, schon gar nicht, wenn die Leute dort schlimme Erfahrungen mit dem Aether gemacht hatten und für ebendiese einen Schuldigen suchten.

Vor wenigen Wochen, nachdem sie die Kanalisation nahe Saint Nephir verlassen hatten, war diese Magie für ihn ein Kinderspiel gewesen, doch heute hatte sie Nicolai so viel Kraft abverlangt, dass es ihm physische Schmerzen zu bereiten schien. Mit zusammengepressten Lippen und Schweiß auf der Stirn hatte er den Zauber durchgeführt, während Lyra in ihren Hörnern seine Anstrengung wahrnahm. Danach war er sofort wieder eingeschlafen.

Sie verstand das nicht. Die Verbrennungen auf seiner Haut sahen zwar noch immer schlimm aus, doch sie allein sollten seine Magie nicht dermaßen schwächen. Dazu kam das unbestimmte Surren, das sie in Nicolais Innerem spürte, wann immer sie ihr Ohr an seine Brust legte, als tanzten winzige Funken durch seine Blutbahnen. Oder als hätte der Helyedith mit seinem Blitzschlag einen Teil seiner zerstörerischen Magie in Nicolai gelassen.

Der Gedanke daran ließ Lyra seufzen. Was auch immer es war, das Nicolai dermaßen schwächte, sie hoffte, dass der Arzt in der Turmalin-Akademie ihm helfen konnte. Vorausgesetzt die Akademie stand noch, wenn sie endlich übersetzten.

Es war zum Verrücktwerden!

»Gibt es nicht irgendwas, das wir tun können?«, fragte sie. »Wir können doch nicht einfach hier warten und die Leute ihrem Schicksal überlassen.«

»Doch, das können wir. Und genau das werden wir auch tun«, entgegnete Neofang.

Er hatte ja recht. Aber...
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Autor

C. F. Schreder ist das Pseudonym von Christina Fuchs. Sie wurde 1992 in einem kleinen Tiroler Städtchen geboren, studierte Psychologie und Wirtschaftswissenschaften, lebte ein Jahr lang in Hongkong und arbeitete anschließend als Personalmanagerin in Österreich und in den USA. Vor allem während ihrer Reisen und Auslandsaufenthalte sammelte sie Inspirationen für ihre Geschichten. Heute lebt und schreibt sie in Salzburg.