Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Einfach Zarah! 1: Ponyflüstern für Anfänger

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Planet!erschienen am25.11.2021Auflage
Der Traum aller Pferde-Mädchen: Ein knuffiges Pony-Fohlen zum Verlieben - lustig erzählt von Mina Teichert Ausgerechnet Zarah, die angehende Modedesignerin, strandet mit ihrer Mama bei Opa Heinz auf dem Bauernhof! Was für eine fremde Welt für sie! Als Jasper - das zu klein geborene Pony von Tigerscheckstute Zimtschnecke - in ihr Leben plumpst, ist Zarah plötzlich als Fläschchengeberin gefragt. Gut, dass ihre neue Mitschülerin Jantje über Pferde besser Bescheid weiß als Google und Zarah mit Rat und Tat zur Seite steht. Gemeinsam zeigen sie den hochnäsigen Reitermädchen, dass man auch rückwärts durchs Leben reiten kann, wenn es die Umstände erfordern.

Mina Teichert wurde in dem schneereichen Jahr 1978 in Bremen geboren und lebt mit ihrer kleinen Familie im ländlichen Idyll Niedersachsens. Nachdem sie zunächst als Kind hartnäckig das Ziel verfolgte, Kunstreiterin im Zirkus und Wahrsagerin zu werden, sattelte sie mit vierzehn um und träumte von dort an von der Schriftstellerei. Heute schreibt sie mit Begeisterung Geschichten für Jung und Alt.
mehr

Produkt

KlappentextDer Traum aller Pferde-Mädchen: Ein knuffiges Pony-Fohlen zum Verlieben - lustig erzählt von Mina Teichert Ausgerechnet Zarah, die angehende Modedesignerin, strandet mit ihrer Mama bei Opa Heinz auf dem Bauernhof! Was für eine fremde Welt für sie! Als Jasper - das zu klein geborene Pony von Tigerscheckstute Zimtschnecke - in ihr Leben plumpst, ist Zarah plötzlich als Fläschchengeberin gefragt. Gut, dass ihre neue Mitschülerin Jantje über Pferde besser Bescheid weiß als Google und Zarah mit Rat und Tat zur Seite steht. Gemeinsam zeigen sie den hochnäsigen Reitermädchen, dass man auch rückwärts durchs Leben reiten kann, wenn es die Umstände erfordern.

Mina Teichert wurde in dem schneereichen Jahr 1978 in Bremen geboren und lebt mit ihrer kleinen Familie im ländlichen Idyll Niedersachsens. Nachdem sie zunächst als Kind hartnäckig das Ziel verfolgte, Kunstreiterin im Zirkus und Wahrsagerin zu werden, sattelte sie mit vierzehn um und träumte von dort an von der Schriftstellerei. Heute schreibt sie mit Begeisterung Geschichten für Jung und Alt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522655156
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum25.11.2021
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse8022 Kbytes
Artikel-Nr.8449965
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Am Nachmittag sitze ich gerade an meinem Zeichenblock und entwerfe eine neue Brillenkollektion, da klingelt es an der Tür. Ich beschließe, es zu überhören, denn ich zeichne das modische Gestell »Krokodils forever«, und da muss jeder Bleistiftstrich sitzen. Es werden die schönsten grünen Brillen der Welt, und ich kann es gar nicht erwarten, sie Guido Maria Kretschmer vorzustellen. Der ist nämlich auch Designer und wohnt in Deutschland. Das hat mir Google verraten.

Als das Klingeln immer ungeduldiger wird, gehe ich doch nach unten und öffne die Haustür.

Opa Heinz sieht ganz schön aufgeregt aus. Sein Gesicht ist ziemlich rot und seine letzten weißen Haare am Hinterkopf stehen ihm zu Berge. Hoffentlich hat er nicht in eine Steckdose gefasst und einen Stromschlag bekommen. So was ist einmal einer Klassenkameradin in China passiert. Die wollte beweisen, dass Elektrizität nicht gefährlich ist, weil wir schließlich selbst aus Energie bestehen. Ziemlich haltlose Behauptung, wenn man mich fragt. Wenn das wahr wäre, dann würde ich nicht immer so lange schlafen. Und ich wäre nicht so oft müde.

»Mädchen, komm mit in den Stall«, sagt er zu mir, und ich schüttle energisch mit dem Kopf.

Ich denke gar nicht daran. Meine Haare sind noch nass, weil ich mir gerade erst den Landgeruch mit ganz viel Maracuja-Shampoo ausgewaschen habe.

»Ein Mädchen von Welt gehört auf die Bühne, nicht in den Stall«, gebe ich Papas Worte zu Mamas Idee des Landlebens wieder.

»Komm schon, Kröte«, brummt er einmal mehr.

Ich schätze es nicht, dass er mich so nennt. Auch wenn er behauptet, dass ich auf dem ersten Ultraschallbild von Mamas Babybauch so aussah. Wie eine kleine Kröte.

Opa eilt an mir vorbei in die Küche, füllt einen Eimer mit heißem Wasser und drückt mir Handtücher in den Arm. »Ich brauche aber deine Hilfe, zieh dir was an«, fordert er und winkt mich hinter sich her. Einen Moment überlege ich, ihm die Nummer der Feuerwehr zu geben, beeile mich dann aber, in meine Jacke zu kommen.

»Okay. Was ist denn eigentlich los, Opa?«, frage ich, als er eilig das Haus verlassen will. Ich hüpfe, der Gummistiefel sitzt nicht richtig am Fuß und die Tür knallt hinter uns ins Schloss. Ich laufe durch den Regen, Opa immer hinterher. Meine Brillengläser bekommen Tropfen ab und beschlagen. Komischer Frühling hier, es ist irgendwie viel zu nass und kalt. Fast wie in Kanada. Ich schaue in den Himmel, graue Wolken türmen sich zu Monsterbergen auf.

»Zimtschnecke hat Probleme«, lässt Opa mich wissen und ein Donnergrollen ertönt.

Das ist nicht unbedingt eine neue Information. Dass offensichtlich etwas mit der dicken Ponystute nicht stimmt, war mir sofort klar, als ich sie kennenlernte. Denn Zimtschnecke ist fast immer schlecht gelaunt, es sei denn, sie kriegt Kekse.

»Hat sie Blähungen? Sie isst ja den ganzen Tag, vielleicht braucht sie nur einen Tee?«, vermute ich.

Ich hatte mir mal meinen Magen in der Türkei verdorben, weil ich den ganzen Tag Döner und Eis gegessen hatte. Und das Pony hat eigentlich auch immer was im Maul und kaut.

»Nein, das ist es nicht. Ich befürchte, wir bekommen Nachwuchs«, antwortet Opa und hetzt voran. Er drückt die Scheunentür auf.

»Nachwuchs?« Für einen Moment ist mir die Bedeutung dieses deutschen Wortes entfallen. Wuchs wie wachsen? Hat aber wohl nichts mit Waxing zu tun. Das macht Mama manchmal mit ihren Beinen, wenn sie sich die Haare mithilfe von Wachs ausreißt. Ausgesprochen schmerzhafte Angelegenheit, sie heult dabei fast immer.

»Ich hatte keine Ahnung, dass Zimtschnecke eine Affäre hatte«, brummt Opa. »Sie war letzten Sommer einmal ausgebüxt, musst du wissen. So, wie es aussieht, hatte sie eine Liebelei.« Heinz lacht, greift sich daraufhin an seinen kaputten Rücken und jammert leise, während er voran in den Stall geht.

»Du meinst, Zimtschnecke ist schwanger?«, frage ich ungläubig und meine Gedanken tollen wild in meinem Kopf umher. Tante Bärbel hatte mal eine Affäre und dann ein Wunschbaby, oder so ähnlich.

Ich muss zugeben, ich mag Pferde nicht sonderlich. Sie sind mir zu groß, auch wenn Zimtschnecke nur ein Shetlandpony ist. Aber wenn mich nicht alles täuscht, sind sie sogar mit den afrikanischen Flusspferden verwandt, und das sind die gefährlichsten Tiere der Welt. Die haben mehr Menschen auf dem Gewissen als Löwen. Die reißen sogar ganze Schiffe auf den Flüssen in die Tiefe. Wenn man mich fragt, die kommen direkt aus der Hölle. Da sag ich lieber Cheerio, allerseits!

»Ja, und sie liegt bereits in den Wehen«, holt mich Opa Heinz aus meinen Gedanken. Er öffnet die Tür zur Box, ich folge ihm.

Zimtschnecke liegt im Stroh und schwitzt ganz stark. Ihr weißes Fell, das von roten Sprenkeln, die an Zimt erinnern, übersät ist, wirkt ganz nass. Armes Pony.

Heinz geht zu ihr, kniet sich neben die Stute und streichelt sie. »Gute Zimty«, tröstet er sie. »Du schaffst das!«

Fridel, eine Box weiter, meckert blöde.

Ich komme vorsichtig näher. »Hat sie Schmerzen?«, will ich wissen. Vielleicht hilft ihr eine Kopfwehtablette?

»Frag mal deine Mutter, wie es ist, ein Kind zu gebären, Kröte«, antwortet mein gewitzter Opa mit einer Gegenfrage.

Mama hat meine Geburt verschlafen, so schlimm kann es nicht gewesen sein, überlege ich.

»Hast du vergessen, dass ich ein kaiserlicher Schnitt war?«, frage ich, während ich die frischen Handtücher auf einen Strohballen lege.

»Du meinst einen Kaiserschnitt. Ich hoffe, das wird bei Zimtschnecke nicht nötig«, brummt Opa und sieht sich die Kehrseite des Ponys an.

»Steckt das Baby etwa fest?«, vermute ich und schlage mir die Hände vors Gesicht, als mein Opa die Ponystute unsanft zum Aufstehen zwingt. »Sie liegt viel zu nahe an der Wand, so wird das nichts«, erklärt er mir und hilft dem kleinen Pferd, sich in die Mitte der Box zu stellen.

Dann geht plötzlich alles ganz schnell. Zuerst gucken nur winzige Pferdefüße aus Zimtschneckes Rückansicht. Dann ein kleiner Kopf, dann macht es Flatsch und ein winziges Fohlen fällt kopfüber ins Stroh.

»Hoppla«, sagt Heinz.

»Argh«, mache ich, weil noch ganz viel Blut und so hinterherkommt. Das Wunder der Geburt ist ziemlich eklig.

»Schau mal, Zarah. Es ist ein Junge«, freut sich Opa und ich muss aufpassen, dass ich mich nicht übergebe. Für einen Moment bin ich sogar froh, dass meine Brille immer noch beschlagen ist.

»Cheerio«, brumme ich mein Hurra und traue mich jetzt doch, in die Box zu linsen. Und neben der dicken Zimtschnecke liegt ein fuchsfarbenes kleines Wesen. Es ist ganz schön vollgeschleimt, aber trotzdem ziemlich niedlich, wie es jetzt versucht, auf die krummen Beine zu kommen, es jedoch nicht schafft. Opa macht es sauber und Zimtschnecke gleich mit. Und ich reiche ihm Handtücher, damit er das Baby trocken rubbeln kann.

Mein Herz schlägt immer schneller in meiner Brust, ich kann nichts dagegen machen. »Oh, ist das süß«, schnurre ich und traue mich neben Heinz.

Das Fohlen liegt erschöpft halb unter Zimtschneckes Bauch. Die Stute beginnt wieder Heu zu zupfen, als wäre nichts passiert. Die hat ja Nerven.

»Da hast du recht, Kleines. Es ist wirklich niedlich«, brummt Opa. Aber in seiner Stimme liegt eine gewisse Unsicherheit. Wie bei Mama, wenn sie dem Navigationssystem nicht traut. Es wollte uns schon mal mit dem Auto über einen Fluss in Belgien schicken. Ohne Brücke, ohne Schwimmflügel.

»Ja, oder?« Ich knie mich ins Stroh, strecke die Hände nach dem Baby aus. Zimtschnecke dreht sich mürrisch zu mir um.

»Pass auf, wenn die Stute die Ohren anlegt, dann ist das eine Drohung. Vielleicht möchte sie dich erst näher kennenlernen, bevor du ihr Kind anfassen darfst«, warnt Opa und tätschelt die Mutterstute. »Zarah ist eine liebe Kröte«, legt er ein gutes Wort für mich ein. »Du brauchst dich nicht zu sorgen«, meint er zu ihr.

»Ich werde ganz nice sein zu deinem Fohlen«, verspreche ich hoch und heilig. Und ich werde es mit aufs Sofa nehmen, so viel steht fest.

Es dauert eine Weile, dann lässt Zimtschnecke mich das Fohlen streicheln und es macht zack-boom-bäng! Ich bin schockverliebt. Es ist unendlich flauschig und ich bin ganz aus dem Häuschen. »Super, bei dem haben ´se einen Teddy mit eingekreuzt«, freue ich mich, und Opa guckt mich komisch an.

»Erzähl keinen Unsinn«, meint er und ich hole tief Luft.

»Das ist kein Unsinn. Meine Freundin Helen hat einen Teddyhamster, der hat ganz weiches Fell. Und es gibt viele Tiere, bei denen man auf tolles Haar setzt. Die gehen alle später in die Friseurbranche und machen Werbung für Shampoo«, unterrichte ich meinen unwissenden Opa und male mir aus, wie ich das Ponybaby frisiere und Werbespots mit ihm drehe. Damit lässt sich bestimmt ein Haufen Schotter verdienen und ich kaufe mir dann eine neue Nähmaschine. Coole Idee!

Opa untersucht das winzige Fohlen ganz genau und wundert sich. »Der Kleine ist wirklich ungewöhnlich winzig. Hat wohl ´ne Ziege werden wollen«, scherzt er und lacht.

Ich verziehe das Gesicht bei dem Gedanken an Fridel, die wie auf Kommando aus ihrer Box zu uns herüberblökt.

»Hoffentlich kommt es überhaupt an die Milchbar ran«, brummt Opa weiter.

»An was?«, wundere ich mich.

»Na, der Kleine muss doch an die Zitzen der Mutter, um Milch zu saufen. Hoffentlich ist er groß genug dafür«, antwortet Opa und ich höre seinen alten Rücken krachen, als er mir nichts, dir nichts das Fohlen hochhebt und auf die kurzen Beine stellt. Dann nimmt er Abstand, um das...
mehr

Autor

Mina Teichert wurde in dem schneereichen Jahr 1978 in Bremen geboren und lebt mit ihrer kleinen Familie im ländlichen Idyll Niedersachsens. Nachdem sie zunächst als Kind hartnäckig das Ziel verfolgte, Kunstreiterin im Zirkus und Wahrsagerin zu werden, sattelte sie mit vierzehn um und träumte von dort an von der Schriftstellerei. Heute schreibt sie mit Begeisterung Geschichten für Jung und Alt.