Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Die Biographie - Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
BuchKartoniert, Paperback
715 Seiten
Deutsch
Pantheonerschienen am17.09.20074. Aufl.
80 JAHRE ATTENTAT VOM 20. JULI 1944 - die große Biographie von Claus Graf von Stauffenberg

Am 20. Juli 1944 verübte Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Hitler, das Deutschland von seinem verbrecherischen Diktator befreien und den Zweiten Weltkrieg beenden sollte. Der Historiker Peter Hoffmann, einer der besten Kenner des deutschen Widerstands, entwirft in seiner zum Standardwerk gewordenen Biographie ein faszinierendes Porträt Stauffenbergs, seines familiären Umfelds und seiner geistigen Wurzeln. Er schildert den schwierigen Weg des Offiziers, der sich lange an den Treueeid auf Hitler gebunden fühlte, hin zum Widerstandskämpfer, der die Ermordung Hitlers als einzigen Ausweg sah.

Die Biographie zum Kinofilm »Operation Walküre «

Ausstattung: mit Abbildungen
mehr

Produkt

Klappentext80 JAHRE ATTENTAT VOM 20. JULI 1944 - die große Biographie von Claus Graf von Stauffenberg

Am 20. Juli 1944 verübte Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Hitler, das Deutschland von seinem verbrecherischen Diktator befreien und den Zweiten Weltkrieg beenden sollte. Der Historiker Peter Hoffmann, einer der besten Kenner des deutschen Widerstands, entwirft in seiner zum Standardwerk gewordenen Biographie ein faszinierendes Porträt Stauffenbergs, seines familiären Umfelds und seiner geistigen Wurzeln. Er schildert den schwierigen Weg des Offiziers, der sich lange an den Treueeid auf Hitler gebunden fühlte, hin zum Widerstandskämpfer, der die Ermordung Hitlers als einzigen Ausweg sah.

Die Biographie zum Kinofilm »Operation Walküre «

Ausstattung: mit Abbildungen
Details
ISBN/GTIN978-3-570-55046-5
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2007
Erscheinungsdatum17.09.2007
Auflage4. Aufl.
Seiten715 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht768 g
Illustrationenmit Abbildungen
Artikel-Nr.10826321
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Vorwort Seit diese Biographie zum ersten Mal erschienen ist, hat sich die Forschung weiter kritisch mit der Geschichte des Widerstandes gegen Hitler und das nationalsozialistische System befa?. Neue Biographien ?ber zwei Pers?nlichkeiten der Heeresf?hrung, die sich den Verschw?rern in jeweils entscheidenden Augenblicken versagten, sowie biographische und editorische Arbeiten ?ber Schl?sselfiguren der Staatsstreichversuche erweiterten die Kenntnisse von den Vorg?en. Vor allem aber erfordern neu zug?lich gewordene Dokumente aus Moskauer Archiven und zahlreiche andere in den vergangenen Jahren verf?gbar gewordene Quellen diese Neuausgabe. Im Mittelpunkt dieses Buches steht der Offizier Claus Graf Stauffenberg. Das Buch zeichnet die Entwicklung eines Soldaten in den Denkweisen und Befangenheiten seiner Zeit zum Rebellen gegen Hitlers Verbrecherregierung. Seine Geschichte wird erz?t, nachdem ihre Zusammenh?e und ihr Ausgang bekannt geworden sind. Deshalb ist ihre Bedeutung erkennbar, die aber vor allem und zuerst in dieser Entwicklung in der damaligen Zeit liegt. Zugleich reicht die Geschichte Stauffenbergs weit ?ber ihre eigene Zeit hinaus in die Gegenwart und Zukunft des heutigen Lesers. Vorrangig sollen jedoch die vor 1945 bestehenden Bedingungen, d.h. Kenntnisse, Denkweisen und Sprachstrukturen, einschlie?ich der humanistischen Wertvorstellungen, den Bericht leiten; die erst aus nachtr?ich erworbenen Kenntnissen entstandenen Denkweisen und Urteile ?ber die betreffende Zeit sollen m?glichst gemieden werden. ?Postmoderne? Philosophen und Geschichtschreiber lehnen die moderne, der Aufkl?ng und der humanistischen Denkweise verpflichtete Geschichtschreibung als ?traditionell? ab. Sie verk?nden theoretisierend verklausuliert als neue Erkenntnisse, was ?traditionellen? Historikern seit dem 19. Jahrhundert selbstverst?lich ist: da?die Zeugnisse der Vergangenheit l?ckenhaft sind; da?Geschichtschreibung keine vergangene Wirklichkeit wiederherstellen kann; da?allenfalls eine Ann?rung an die vergangene objektive Wirklichkeit m?glich ist. Im Extrem leugnet der postmoderne Historiker die M?glichkeit des g?ltigen Erfassens des Vergangenen. Ein solcher Standpunkt f?hrt jede Bem?hung um die von anderen und auch von denselben Kritikern zu Recht angemahnte Einsicht in die Vergangenheit der eigenen Nation ad absurdum. F?r den konsequent postmodernen Geschichtschreiber ist Geschichte fiktiv, ?Narrativit?, ?Text?, Beliebigkeit des Literaten; er sieht keinen ?objektiven?, triftigen Grund, eine der vielen m?glichen Versionen der ?Erz?ung? den m?glichen anderen vorzuziehen. Damit wird alle Kenntnis und Erkenntnis der Vergangenheit beliebig und bedeutungslos. Jede auf Werte gegr?ndete Gesellschaft wird dadurch unbegrenzt relativ. Ethische Motivation, der Wertstandpunkt des Humanisten, die Bedingungen und Forderungen des Lebens, Menschseins und gesellschaftlichen Zusammenlebens stellt der postmoderne Geschichtschreiber schon in der Theorie ebenso in Frage wie Motivationen aus Eigeninteresse, Opportunit?oder Menschenverachtung. Weniger konsequente Postmoderne stellen tendentiell Eigeninteresse und Opportunit?der ethischen Motivation entgegen. Werden die postmodernen Denker mit der Frage in die Enge getrieben, ob jede ?Erz?ung? des Genozids an den europ?chen Juden auch nur ein m?glicher ?Text? unter zahlreichen m?glichen anderen sei, erkl?n sie sinngem?das Erlebnis des Massenmordes f?r so unmittelbar, da?es nicht in Frage zu stellen sei. Wie der Mord an den Juden ist die Erhebung dagegen kein fiktiver ?Text?, sondern Geschichte. Die Koexistenz dieses Motivs mit denen der Beendigung des T?tens ?berhaupt und der Zerst?rungen, der Wiederherstellung des Rechts, der Bewahrung der nationalen Existenz, der Hoffnung auf einen ertr?ichen Frieden beeintr?tigt nicht seine Ernsthaftigkeit. Die Kritiker der deutschen K?fer gegen Hitler schreiben analog zum Anspruch der Postmodernen auf die Neuigkeit ihrer Sicht, als h?e man in Deutschland das Grauen der zw?lf Jahre der Diktatur wohl erlebt, aber schon damals geleugnet, verdr?t und bis zum Auftreten der Kritiker nicht anerkannt. Es ist, als w??en die Kritiker nicht oder als h?en sie vergessen, wie f?hrende Geister noch w?end und nach der Schreckenszeit sich um Erkenntnis und Einsicht bem?ht haben. 1945 erschienen von Karl Barth die Schrift Zur Genesung des deutschen Wesens, in der er seine Gedanken vom Januar und April 1945 darlegte, 1946 Friedrich Meineckes Die deutsche Katastrophe und Wilhelm Hoffmanns im Mai 1945 niedergeschriebene Gedanken Nach der Katastrophe. Nach der Kapitulation des Deutschen Reiches am 8. Mai gingen Berichte und Bilder von den befreiten Konzentrationslagern durch die Presse, im selben Jahr begann der N?rnberger Proze?gegen die ?berlebenden Mitglieder der Regierung Hitler, die Hauptkriegsverbrecher, von denen elf erh?t wurden. Weitere Prozesse folgten, und die Reihe ist bis vor kurzem nie ganz abgerissen. Die Kritiker der deutschen Befassung mit der Vergangenheit leisten N?tzliches, indem sie auf Vers?nisse hinweisen und ?berhaupt zur Erinnerung beitragen. Die pauschale und unbelegbare Ausdehnung der Vorw?rfe auf alle Milit? und auch auf Gegner Hitlers, sie seien f?r Verbrechen verantwortlich bzw. mitverantwortlich, entbehrt der Grundlage. Die gro? Verstrickung und in vielen F?en bereitwillige Beteiligung an den von Hitler gewollten Verbrechen ist keine neue Erkenntnis, doch bedarf sie immer wieder neuen Bedenkens. Dazu haben Verfasser einschl?ger Werke, dazu hat auch die durch Fehler und F?chungen diskreditierte ?Wehrmachtausstellung? in der Mitte der 1990er Jahre beigetragen. Sie enth?llte prinzipiell nichts Neues, wohl aber viele Details zu den von Wehrmachtangeh?rigen zu verantwortenden Verbrechen. Sie leisteten Beitr? zum Bewu?sein der ?fentlichkeit am Anfang des 21. Jahrhunderts, mehr als sechzig Jahre nach den Ereignissen. Sie taten es jedoch meist in einseitiger und dadurch auch kontraproduktiver Weise. Sie lassen das Verst?nis f?r die Lebensbedingungen vermissen, in denen die Hitler-Gegner handelten, und versuchen, zusammen mit den Verantwortlichen diejenigen Wehrmachtoffiziere zu diffamieren, die wegen der Verbrechen gegen Kriegsgefangene, gegen Zivilbev?lkerungen, darunter vor allem Juden, die Hitler-Bande beseitigen wollten. Dabei tritt die postmoderne absolute Relativit?zutage, Subtext dieser Werke ist die Formel ?wo alle schuldig sind, ist keiner schuldig?. Auch f?r die Stauffenbergs wird aus der Erw?ung einer Wahrnehmung z.B. von Juden als sichtbare Minderheit in Polen eine Denkweise postuliert oder suggeriert, ohne dieser Konstruktion entgegenstehende ??rungen und Zeugnisse zu ber?cksichtigen und ohne der damals herrschenden Sprache Rechnung zu tragen. Filmemacher haben aus der Wahrnehmung eine Mentalit?abgeleitet und die Verdikte Stauffenbergs gegen die Judenmorde unterschlagen. Andererseits sind gr?ndliche wissenschaftliche Werke erschienen wie die B?e der Reihe Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg; Biographien ?ber Adolf Heusinger, Friedrich Fromm, Hans-Ulrich von Oertzen, Helmuth James von Moltke. Die Fromm- und auch die Heusinger-Biographie sind zugleich substantielle Beitr? zur Milit? und Sozialgeschichte von der Mitte des 19. bis in die zweite H?te des 20. Jahrhunderts. Die unwiderlegbarste Quelle f?r Stauffenbergs Beweggr?nde kam in den Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ans Licht. Sie besteht in den in sowjetischer Gefangenschaft gemachten Aussagen des Majors i. G. Joachim Kuhn, der in den Jahren 1943 und 1944 in der Verschw?rung einer der engsten Vertrauten von Oberst i.G. Graf Stauffenberg und Generalmajor Henning von Tresckow war. Sie fand sich in Moskau im Zentralarchiv des F?deralen Sicherheitsdienstes der Russischen F?deration, dem Archiv des ehemaligen Komitees f?r Staatssicherheit der UdSSR (KGB). Dieser und ein weiterer unsch?barer Dokumentenfund in demselben Archiv, n?ich die Pl? Tresckows und Stauffenbergs vom September 1943 zur Besetzung der Hauptquartiere Hitlers, G?rings, Himmlers und Ribbentrops in Ostpreu?n, die Kuhn im November 1943 im Lager ?Mauerwald?, dem Hauptquartier des Oberkommandos des Heeres bei Angerburg in Ostpreu?n, versteckt hatte, haben die Kenntnis der Umsturzversuche entscheidend erweitert. Die Geschichte dieser Funde begann, nachdem 1993 eine in Deutschland nicht bemerkte russische ?ersetzung der Aussagen erschienen war, im Juni 1997 beim G 8-Gipfel in Denver, als Bundeskanzler Helmut Kohl Pr?dent Boris Jelzin nach Dokumenten zum deutschen Widerstand fragte, die in Moskau liegen k?nnten. Am 30. November 1997 ?bergab Jelzin ihm in Sawidowo ein Konvolut Kopien aus dem Archiv des ehemaligen KGB, das er dem Verfasser mit der Bitte um ein Gutachten schicken lie? In dem Konvolut fand sich eine Niederschrift von Aussagen Kuhns, datiert vom 2. September 1944, die Kuhn abfassen mu?e, damit der Chef der Hauptverwaltung Gegenaufkl?ng SMERSCH, Generaloberst Viktor Semjonowitsch Abakumow ihn Stalin und dem Staatlichen Verteidigungskomitee der UdSSR vorlegen konnte. Inzwischen hatte ein russischer Forscher entdeckt, da?Kuhn am 17. Februar 1945, knapp drei Wochen nach der Besetzung von ?Mauerwald?, seinen Bewachern von der sowjetischen Hauptverwaltung Gegenaufkl?ng SMERSCH zeigen mu?e, wo er Ende November 1943 die Pl? f?r die Besetzung der ostpreu?schen Hauptquartiere Hitlers, G?rings, Himmlers und Ribbentrops und vorbereitete Rundfunkaufrufe und Tagesbefehle vergraben hatte. So kamen diese nach Moskau, und Anfang 2006 bekam der Verfasser aus dem ehemaligen KGB-Archiv Kopien der Dokumente.Aus den genannten neuen Dokumenten ergeben sich Erkenntnisse erstens ?ber die Motive Stauffenbergs, die er Kuhn im Sommer 1942 im Hauptquartier bei Winniza in der Ukraine er?ffnete; zweitens ?ber die genaue Planung des Umsturzes durch Tresckow und Stauffenberg im September 1943; und weiter ?ber das Ausma?an ?ereinstimmung im Oberkommando des Heeres mit Tresckows und Stauffenbergs Absichten. 1942 in Winniza erkl?e Stauffenberg Kuhn seine Auffassung ?ber den Krieg, in dem sie sich befanden. Beide waren Berufssoldaten und stellten das Kriegf?hren als solches nicht in Frage. Stauffenberg wu?e noch nicht, ob Kuhn seine Beurteilung teilen w?rde und sprach von dem damals erreichten Punkt in seiner Entwicklung aus. Er hatte sich den Sommer ?ber bem?ht, Heerf?hrer der Ostfront zu einer Fronde gegen Hitlers F?hrung zu bewegen, aber er hatte sich noch nicht der bestehenden Umsturzbewegung angeschlossen. So sind seine ??rungen als Erkl?ng seines unabh?igen Standpunktes zu verstehen und zugleich als Erkl?ng gegen?ber einem anderen Berufssoldaten, von dem Stauffenberg noch nicht wu?e, ob er ebenso wie er selbst den Krieg und den gegenw?igen Feldzug in Frage stellte. Stauffenberg war, wie aus seinen ??rungen hervorgeht, nach ?erlegungen und Zweifeln zu der Erkenntnis gelangt, da?Hitler beseitigt werden m?sse, und entwickelte diese Erkenntnis aus seiner ?erzeugung von der Berufung des Offiziers. Kuhn kommentierte Stauffenbergs Mitteilungen: ?Ich war von dem Gespr? tief beeindruckt, zumal es im Sommer 1942, d.h. vor Stalingrad und den nachfolgenden Katastrophen stattfand. So hatte ich bis dahin nicht gesehen und vor allem hatte mich bis dahin niemand vor die Konsequenz gestellt.? Stauffenberg sprach nicht nur ?ber den Krieg; er deutete auch die Konsequenzen an, die sich aus seiner ?erzeugung von der Gesamtverantwortung der Offiziere f?r Volk und Staat ergaben. Kuhn zitierte: ?Wenn man ?berhaupt einem Angriffskriege einen Sinn geben kann, so ist es der, da?er einer Politik den Weg bahnen soll, die fruchttragend f?r einen m?glichst gro?n Teil der Menschen ist. Die t?ichen Berichte von St?n ?ber die Behandlung der Bev?lkerung durch die deutsche Zivilverwaltung, der Mangel an politischer Zielgebung f?r die besetzten L?er, die Judenbehandlung beweisen, da?die Behauptungen Hitlers den Krieg f?r eine Umordnung Europas zu f?hren, falsch sind. Damit ist dieser Krieg ungeheuerlich, wenn er nun noch so gef?hrt wird, da?er aus operativen und organisatorischen Gr?nden nicht einmal gewonnen werden kann, so ist er als sinnloses Verbrechen zu bezeichnen, ganz abgesehen davon, da?dieser Krieg vom Augenblick, wo wir den Fehler machten Ru?and anzugreifen, personell und materiell f?r Deutschland auch bei bester F?hrung gar nicht durchzustehen ist. Solche Feststellung allein gen?gt aber nicht. Man hat erstens nach der letzten Ursache und zweitens nach der Konsequenz zu fragen. Letzte Ursache liegt, dar?ber bin ich mir nun vollkommen im Klaren, in der Person des F?hrers und im Nationalsozialismus. Konsequenz ist, zu fragen, was hat der deutsche Generalstab infolge dieser Lage f?r eine Aufgabe. Als Generalstabsoffizier und Soldat, der sich schon einen gewissen Namen gemacht hat (Stauffenberg galt im OKH als der ?kommende Mann?) glaube ich das Recht und die Pflicht zu haben, gerade hiernach zu suchen. Der Generalstab ist nicht eine Congregation geschulter Handwerker, sondern er ist an der F?hrung ma?eblich beteiligt. ?F?hren? hei? auch Verantwortung tragen und seinen t?gen Einflu?geltend machen.? Die Stauffenbergs durchliefen parallel zu der stetigen Versch?ung der Judenverfolgung eine entgegengesetzte Entwicklung. So sagte Berthold gegen?ber der Geheimen Staatspolizei, sein Bruder Claus und er (also nicht Alexander) h?en die Innenpolitik der nationalsozialistischen Regierung ?zum gr??en Teil durchaus bejaht?, sie seien einverstanden gewesen mit einer gesunden Rangordnung und der Volksgemeinschaft, mit der F?rderung der Bauern, mit der Ablehnung des Geistes der Gro?t?e, mit dem Rassegedanken und einer deutsch bestimmten Rechtsordnung. Diese Aussage schlo?Berthold jedoch mit dem vernichtenden Verdikt: ?Die Grundideen des Nationalsozialismus sind aber in der Durchf?hrung durch das Regime fast alle in ihr Gegenteil verkehrt worden.? Die Stauffenbergs sprachen wie die Zeitgenossen gelegentlich von Juden auch in Wendungen, die sie heute, fast siebzig Jahre nach Auschwitz, nicht gebrauchen w?rden. Noch nach dem gescheiterten Erhebungsversuch, im Angesicht des Todes, ben?tzte Berthold Stauffenberg mit Ausdr?cken wie ?Rassegedanke? die Sprache seiner Umgebung. Selbst Alexander Stauffenberg, der fr?her als seine Br?der ein konsequenter Gegner der Nationalsozialisten war und ?brigens 1937 eine Frau j?discher Herkunft heiratete, sprach mit der Zustimmung seiner Br?der in einem 1944 abgeschlossenen Dichtwerk zum zehnten Jahrestag des Todes Stefan Georges von den j?dischen Freunden des Dichterkreises in einer Weise, die Betroffene wie Karl Wolfskehl emp?rte, obwohl die Verse Ausdruck des Mitgef?hls waren: Was uns nie trennen durft ob echt ob unecht Des ?ffentlichen umtriebs spiegelung Anders in dir und mir ? wir streiten nicht . . Mit den versprengten was auch missetat Verbrach an ihnen ? wo sie sich verstrickt In ihres blutes fluch der tausendjahre Der sie von frucht und trank der scholle schied Des Tantalos ihr los ? sei nicht gerechtet. Wir lauschen achtsam was der sinn gebeut Der uns enth?llte ? jeder muss ihn finden ? Und bieten freien blickes traum und handeln Vereinend uns dem h?chsten richterspruch. Die Sprache entwickelt sich mit den Ereignissen, doch oft mit Verz?gerung. Gegen?ber dem grauenhaftesten Verbrechen des 20. Jahrhunderts, dem Massenmord an den Juden, hat sie noch keinen angemessenen Ausdruck gefunden und kann auch keinen finden. Die Analyse der Quellen gab immer wieder Anla? ?ber die Sprache als Ausdruck und Bestimmung des Denkens Klarheit zu suchen. F?r Gespr?e dar?ber, f?r hilfreiche Kritik und f?r Anregungen danke ich besonders Robert Bernheim, Valentin Boss, Mario Bunge, Joachim Fest, G?nther Gillessen, Barbora Jare?ova, Bernhard Kroener, Michael Marrus, Georg Meyer, Frank Nicosia, Nikita Wassilewitsch Petrov, Yulia Tyunina. F?r die Vermittlung des Zugangs zu den im Zentralarchiv des F?deralen Sicherheitsdienstes der Russischen F?deration, dem Archiv des ehemaligen Komitees der Staatssicherheit der UdSSR (KGB) liegenden Gef?nisakten ?ber Major i.G. Joachim Kuhn und den von ihm 1943 im Hauptquartier des Oberkommandos des Heeres vergrabenen Umsturzpl?n danke ich Bundeskanzler a.D. Helmut Kohl, dem deutschen Botschafter in Moskau Walter J?rgen Schmidt, dem russischen Botschafter in Berlin Vladimir V. Kotenev, Generalkonsul Hartmut Scheer und Generalkonsul Igor Golubovskiy sowie nicht zuletzt der Russischen F?deration. Ich danke nun auch meinem Lektor Tobias Winstel f?r seine sachkundige und geduldige Begleitung dieser neuen Ausgabe. McGill University, Montreal im Juni 2007 Peter Hoffmann Vorwort zur ersten Auflage Die Br?der Stauffenberg, im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts geboren, lebten als Kinder und Jugendliche in drei pr?nden Bereichen: in der Familie mit ihren ?berlieferten Formen und Sinninhalten, mit Besitzt?mern in schw?scher und fr?ischer Landschaft, mit ihrer Verflechtung im w?rttembergischen Hofleben in Stuttgart, im selbstverst?lichen Dienst des Staates; sodann in der dem klassischen Altertum zugewandten Schule; und endlich in der Dichtung. ?er allem stand der Dienst am Vaterland, gebunden an die Familie, so, wie Bismarck das einmal andeutete mit der K?rze, die unter seinesgleichen gen?gte: Er sehe nicht ein, warum Preu?n f?r Ziele, die nicht die seinen seien, die S?hne seiner Bauern totschie?n lassen solle ? ?vom Edelmann rede ich nicht, er ist dazu da?. Die Berufe der Br?der und die ?eren politischen Umst?e zwangen sie, weit dar?ber hinaus Stellung zu beziehen zur eigenen Geschichte, zur Lage der Nation und des Reiches unter der nationalsozialistischen Diktatur zwischen 1933 und 1945 und zu Verbrechen ohnegleichen in der Geschichte der Menschheit.mehr
Kritik
»Eins der besten Bücher zum 20. Juli. Eine großartige Biographie.« Frank Schirrmacher, Frankfurter Allgemeine Zeitungmehr

Schlagworte

Autor

Prof. Dr. phil. Peter Hoffmann, geboren 1930 in Dresden und aufgewachsen in Stuttgart, studierte Geschichte und wurde als Schüler von Franz Schnabel an der Universität München promoviert. Er lehrte 1965 bis 1970 an der University of Northern Iowa und ist seit 1970 an der McGill University in Montreal Ordinarius für deutsche Geschichte, seit 1988 William Kingsford Professor of History und seit 1989 Fellow of the Royal Society of Canada.
Weitere Artikel von
Hoffmann, Peter F.