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Der Kalte Krieg

Eine neue Geschichte
BuchGebunden
384 Seiten
Deutsch
Pantheonerschienen am14.07.20083. Aufl.
Als Deutschland geteilt war und das Ende der Welt drohte

Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde bestimmt vom Kampf zweier politischer Systeme und von der gegenseitigen nuklearen Bedrohung; sie endete mit dem Triumph des Westens über den Kommunismus. Wie kam es dazu? Wo entsprang der ideologisch-politische Gegensatz zwischen Ost und West? Gaddis erzählt von den entscheidenden Momenten und Persönlichkeiten, die das Zeitalter des Kalten Kriegs prägten.

Die Unterdrückung der Satellitenstaaten durch die Sowjetunion, die Aufstände in der DDR, in Ungarn und der Tschechoslowakei, der Korea-Krieg, die legendäre Begegnung von Kennedy und Chruschtschow, die Kuba-Krise, die deutsche Wiedervereinigung - diese und andere Wegmarken des Kalten Kriegs rückt Gaddis in den Mittelpunkt seiner Darstellung und entwirft ein umfassendes Bild der machtpolitischen Interessensphären eines halben Jahrhunderts, in dem die Welt zweigeteilt war.
Zwar vermieden die beiden Supermächte USA und UdSSR direkte militärische Auseinandersetzungen, sie trieben aber ein beispielloses Wettrüsten voran. Mehrmals drohte der Interessenkonflikt militärisch zu eskalieren.
Gaddis präsentiert neue und überraschende Ergebnisse seiner jahrelangen Forschung in westlichen und östlichen Archiven. Seine globale Geschichte des Kalten Kriegs besticht durch sein klares Urteil und seine erhellenden, oft zugespitzten Formulierungen. Eine temporeiche und mitreißende Erzählung ohne ausufernden wissenschaftlichen Apparat, kurzum: eine Geschichtsstunde im besten Sinne.

Die erste umfassende Gesamtdarstellung des Kalten Kriegs.
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Produkt

KlappentextAls Deutschland geteilt war und das Ende der Welt drohte

Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde bestimmt vom Kampf zweier politischer Systeme und von der gegenseitigen nuklearen Bedrohung; sie endete mit dem Triumph des Westens über den Kommunismus. Wie kam es dazu? Wo entsprang der ideologisch-politische Gegensatz zwischen Ost und West? Gaddis erzählt von den entscheidenden Momenten und Persönlichkeiten, die das Zeitalter des Kalten Kriegs prägten.

Die Unterdrückung der Satellitenstaaten durch die Sowjetunion, die Aufstände in der DDR, in Ungarn und der Tschechoslowakei, der Korea-Krieg, die legendäre Begegnung von Kennedy und Chruschtschow, die Kuba-Krise, die deutsche Wiedervereinigung - diese und andere Wegmarken des Kalten Kriegs rückt Gaddis in den Mittelpunkt seiner Darstellung und entwirft ein umfassendes Bild der machtpolitischen Interessensphären eines halben Jahrhunderts, in dem die Welt zweigeteilt war.
Zwar vermieden die beiden Supermächte USA und UdSSR direkte militärische Auseinandersetzungen, sie trieben aber ein beispielloses Wettrüsten voran. Mehrmals drohte der Interessenkonflikt militärisch zu eskalieren.
Gaddis präsentiert neue und überraschende Ergebnisse seiner jahrelangen Forschung in westlichen und östlichen Archiven. Seine globale Geschichte des Kalten Kriegs besticht durch sein klares Urteil und seine erhellenden, oft zugespitzten Formulierungen. Eine temporeiche und mitreißende Erzählung ohne ausufernden wissenschaftlichen Apparat, kurzum: eine Geschichtsstunde im besten Sinne.

Die erste umfassende Gesamtdarstellung des Kalten Kriegs.
Details
ISBN/GTIN978-3-570-55057-1
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2008
Erscheinungsdatum14.07.2008
Auflage3. Aufl.
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht494 g
Illustrationen20 SW-Abb.
Artikel-Nr.10866417
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
DEUTSCHLAND STAND IM ZENTRUM des Kalten Krieges, und zwar stärker, als man auf den ersten Blick denken mag. In diesem Land wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Marxismus geboren, die massivste und nachhaltigste Herausforderung, der sich der Kapitalismus im 20. Jahrhundert gegenübersehen sollte. Deutschlands politische Führer taumelten in zwei Weltkriege, die der europäischen Vorherrschaft in der Weltpolitik ein Ende bereiteten und dadurch die Stellung der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion stärkten. Nach 1945 rangen und stritten sich die beiden Supermächte um dieses Land in der Mitte Europas. Aus diesem Grund blieb es geteilt, mit einer geteilten Hauptstadt auf einem geteilten Kontinent. Viereinhalb Jahrzehnte lang nahmen die Deutschen diese Situation hin, obwohl sie historisch, wirtschaftlich und kulturell so wenig Sinn hatte, dass zur Zeit ihres Entstehens kaum jemand an ihre Dauerhaftigkeit glaubte. Dann, im Jahr 1989, hoben die Deutschen plötzlich diese Teilungen auf, obwohl sie mittlerweile für die Verhinderung eines dritten Weltkrieges derart unerlässlich zu sein schienen, dass in der mittleren und späten Phase des Kalten Kriegs kaum jemand glaubte, sie könnten jemals überwunden werden. Und doch verschwanden sie fast ohne jede Gewaltanwendung.Gewiss war der Kalte Krieg ein globales Phänomen. Viele Geschehnisse, insbesondere in Asien, im Nahen Osten, in Afrika und Lateinamerika, hatten wenig mit Deutschland zu tun. Aber hätte sich der Kalte Krieg in einer dieser Regionen - oder im näher gelegenen West- oder Osteuropa - entwickelt, wenn sich die USA und die Sowjetunion über die Zukunft Deutschlands einig geworden wären? Ich bezweifle es. Am Ende des Zweiten Weltkriegs bestand die größte Angst der beiden Supermächte darin, dass sich ein wiedererstarktes vereinigtes Deutschland der anderen Seite »zuneigen« könnte. Deshalb blieb Deutschland so lange geteilt, wie der Konflikt andauerte. Und deshalb war der Kalte Krieg, als sich Deutschland schließlich vereinigte, zu Ende.In ihrer Einstellung sympathisierten die Deutschen allerdings lange, bevor es ihnen politisch erlaubt war, mit einer Partei. Es kann kaum ein Zweifel daran bestehen, dass sie sich, wenn 1949, im Jahr der Gründung der beiden deutschen Staaten, in ganz Deutschland freie Wahlen hätten stattfinden können, mit überwältigender Mehrheit gegen die Sowjetunion und für ein Zusammengehen mit den Vereinigten Staaten und ihren NATO-Partnern entschieden hätten. Schuld daran war Stalins Politik: die Vertreibung von Millionen Deutschen, die in Gebieten gelebt hatten, die er Polen übergab; die Forderung nach Reparationen und Enteignungen in den Deutschland verbliebenen Gebieten; die Tolerierung von Massenvergewaltigungen in von der Roten Armee kontrollierten Gebieten und der ungeschickte Versuch von 1948, die Bürger von Westberlin durch eine Blockade vom Westen abzuschneiden. Das alles waren kurzsichtige politische Schritte, die dafür sorgten, dass der Wettstreit um Deutschland und um die Zuneigung der Deutschen nie auf gleicher Grundlage stattfand. Was die Deutschen tun konnten, stand indessen auf einem anderen Blatt.Denn heute weiß man, dass die Führungen von West- und Ostdeutschland - ebenso wie diejenigen der Vereinigten Staaten, der Sowjetunion und ihrer jeweiligen Verbündeten - die deutsche Wiedervereinigung für viel zu gefährlich hielten, wie groß der Wunsch danach in der deutschen Bevölkerung auch gewesen sein mochte. Es drohte nicht einfach nur ein neuer Krieg, sondern einer, in dem Waffen zum Einsatz kommen würden, die sowohl die Krieg führenden Staaten als auch die geteilte Nation, auf deren Territorium die Kämpfe wahrscheinlich stattfinden würden, auslöschen konnten. Insofern war das nukleare Patt unauflöslich mit dem deutschen Patt verknüpft, wie 1961 deutlich wurde, als die DDR Westberlin mitMoskaus Segen einmauerte und Washington, London, Paris und Bonn es stillschweigend guthießen.Die Berliner Mauer, die Teilung Deutschlands und der atomare Rüstungswettlauf hatten ein und denselben Zweck: Sie sollten verhindern, dass der kalte zum heißen Krieg wurde. Trotz der gravierenden Ungerechtigkeiten und der großen Gefahren, die diese Maßnahmen mit sich brachten, waren sie letztlich erfolgreich. Wären die Supermächte des Kalten Krieges gegeneinander in den Krieg gezogen, wie es die Europäer 1914 und 1939 getan hatten, hätte es nirgendwo und für niemanden Gerechtigkeit oder Sicherheit gegeben. Im Vergleich dazu waren diese »Sicherheitsventile« das geringere Übel, wenngleich sie Übel blieben, was sie am Ende unerträglich machte. Als Jahr um Jahr ohne Krieg verging, fiel es den Älteren immer schwerer, den Jungen zu erklären, was an der Einmauerung einer Stadt, der Teilung eines Landes und der Behauptung, die Welt könne nur durch die Aussicht auf die »gegenseitige sichere Vernichtung« geschützt werden, gut sein sollte.Das ist die Geschichte, die ich in diesem Buch zu erzählen versuche. Es ist nicht für meine Historikerkollegen geschrieben; indes habe ich mich bei der Vorbereitung stark auf ihre Arbeiten gestützt. Vielmehr richtet es sich an das wesentlich größere Publikum von Nichthistorikern, die den Kalten Krieg erlebt haben, aber nie Gelegenheit hatten, sich näher mit ihm zu beschäftigen. Darüber hinaus wendet es sich an die erste Nachkriegsgeneration des Kalten Krieges. Die Studenten, die ich in diesem Jahr in Yale unterrichte, waren erst drei oder vier Jahre alt, als die Berliner Mauer fiel. Und doch waren sie alle in mancher Weise vom Kalten Krieg betroffen, sie alle wollten mehr über ihn erfahren, und viele von ihnen haben mir zu verstehen gegeben, dass meine früheren Bücher über den Kalten Krieg keinen umfassenden (und zugleich knappen!), vom Anfang bis zum Ende reichenden Überblick über diesen Konflikt boten.Die Deutschen waren vom Kalten Krieg nicht nur betroffen: Fast ein halbes Jahrhundert lang war ihre Geschichte die des Kalten Krieges. Daher freut es mich, dass diese kurze Geschichte jenes langen Kampfes jetzt auch jungen und älteren deutschen Lesern zugänglich ist. Ich hoffe, dass es die eine oder andere neue Einsicht über die jüngste deutsche Geschichte wie über die jüngste Weltgeschichte vermittelt. Eine Erkenntnis, die mich beim Schreiben des Buchs besonders überrascht hat, ist der Optimismus, den diese Geschichte erweckt - eine Haltung, die man für gewöhnlich nicht mit dem Kalten Krieg in Verbindung bringt. Doch ich bin davon überzeugt, dass die Welt heute ein besserer Ort ist, weil dieser Konflikt auf die Art und Weise ausgetragen wurde, wie es der Fall war, und weil er von der richtigen Seite gewonnen wurde. Heute macht sich niemand mehr Sorgen über einen neuen weltweiten Krieg, über einen totalen Triumph von Diktatoren oder über ein mögliches Ende der Zivilisation selbst. Am Anfang des Kalten Krieges war dies anders. Trotz aller Gefahren, Grausamkeiten, Kosten, Verirrungen und moralischen Kompromisse war der Kalte Krieg - wie der Zweite Weltkrieg - ein notwendiger Konflikt, in dem grundlegende Fragen ein für alle Mal beantwortet wurden. Es gibt keinen Grund, ihn zu vermissen. Aber angesichts der Alternativen gibt es auch kaum einen Grund, zu bedauern, dass er stattgefunden hat.John Lewis GaddisNew Haven, Oktober 2006PROLOGEin Blick vorausIM JAHR 1946 MIETETE ein 43-jähriger Engländer namens Eric Blair ein Haus am Rand der Welt. Er erwartete, darin zu sterben. Das Haus stand an der Nordspitze der schottischen Insel Jura, am Ende eines unbefahrbaren Trampelpfads, und verfügte weder über Strom noch über einen Telefonanschluss. Das nächste Geschäft, das einzige auf der Insel, befand sich vierzig Kilometer entfernt im Süden. Blair hatte Grund, die Abgeschiedenheit zu suchen. Er trauerte, weil vor kurzem seine Frau gestorben war. Er selbst war an Tuberkulose erkrankt und würde bald Blut spucken. Derweil ächzte sein Land unter den Kosten eines militärischen Sieges, der weder Sicherheit noch Prosperität und noch nicht einmal die Gewissheit gebracht hatte, dass die Freiheit überleben würde.mehr
Kritik
"Dank seines großen Wissensfundus kann der Autor die Grundlinien des Konflikts in brillanter Klarheit darstellen." Internetseite der Bundespolizeigewerkschaftmehr

Autor

John Lewis Gaddis ist einer der renommiertesten Historiker unserer Zeit und gilt als der Doyen der Geschichtsschreibung zum Kalten Krieg. Er ist Professor an der Yale University und veröffentlichte zahlreiche Bücher über den Kalten Krieg, u.a. "We Now Know: Rethinking Cold War History" (1997) und "Surprise, Security, and the American Experience" (2004).Klaus-Dieter Schmidt, geboren 1950 in Teltow, lebt in Berlin. Zunächst als Korrektor und Lektor tätig, übersetzt er seit vielen Jahren vor allem zeitgeschichtliche Sachbücher aus dem Englischen. Zu den von ihm übersetzten Autorinnen und Autoren zählen unter anderen Paul Collier, Niall Ferguson, Ian Kershaw, Margaret MacMillan und Brendan Simms.