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Zwischen Beharren und Umdenken

Die Herausforderung des politischen Liberalismus durch die moderne Biomedizin. Dissertationsschrift - Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
BuchKartoniert, Paperback
420 Seiten
Deutsch
Campus Verlagerschienen am14.04.2009
Können die liberalen Vorstellungen von Gleichheit und Gerechtigkeit angesichts der modernen Bio- und Reproduktionsmedizin ihre Gültigkeit behalten? Dieser Frage stellt sich Katharina Beier und vergleicht die biopolitischen Ansätze von T. Engelhardt, A. Buchanan, R. Dworkin, J. Habermas und P. Singer, die als paradigmatische Vertreter verschiedener Stränge des politischen Liberalismus zu Fragen der modernen Biomedizin Stellung bezogen haben.mehr

Produkt

KlappentextKönnen die liberalen Vorstellungen von Gleichheit und Gerechtigkeit angesichts der modernen Bio- und Reproduktionsmedizin ihre Gültigkeit behalten? Dieser Frage stellt sich Katharina Beier und vergleicht die biopolitischen Ansätze von T. Engelhardt, A. Buchanan, R. Dworkin, J. Habermas und P. Singer, die als paradigmatische Vertreter verschiedener Stränge des politischen Liberalismus zu Fragen der modernen Biomedizin Stellung bezogen haben.
Details
ISBN/GTIN978-3-593-38860-1
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum14.04.2009
Reihen-Nr.937
Seiten420 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht560 g
Illustrationen1 Abbildung
Artikel-Nr.10998680
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
InhaltVorwortEinleitungI. Tristram Engelhardts Begründung einer libertären Biopolitik1. Engelhardts libertärer Liberalismus: Die Grundlagen der säkularen Ethik1.1 Das Zustimmungsprinzip1.2 Das Wohltätigkeitsprinzip2. Engelhardts biopolitische Konzeption: Die Implikationen der säkularen Ethik2.1 Informed consent als Quelle moralischer Autorität2.2 Die Grenzen der moralischen Gemeinschaft2.3 Das Eigentumsverständnis der säkularen Ethik3. Diskussion von Engelhardts biopolitischer Konzeption3.1 Zur Kritik an den praktischen Implikationen der säkularen Ethik3.2 Die Gefährdung der säkularen Ethik durch die moderne Bio- und Reproduktionsmedizin4. Zusammenfassung zu Engelhardts AnsatzII. Allen Buchanans et al. Konzeption genetischer Gerechtigkeit1. Buchanan et al. als Vertreter eines politischen Liberalismus2. Buchanans et al. biopolitische Konzeption: Gerechtigkeit im biomedizinischen Zeitalter2.1 Zwei Theorien egalitärer Gerechtigkeit und ihre Konsequenzen für den Umgang mit der modernen Biomedizin2.2 Buchanans et al. alternativer Mittelweg: Normal species functioning und die "Moral der Inklusion"3. Diskussion von Buchanans et al. biopolitischer Konzeption3.1 Drei Perforationen von Buchanans et al. Gerechtigkeitsgrenze3.2 Die biomedizinische Herausforderung des liberalen Neutralitätsgebots3.3 Moralphilosophie versus Biopolitik: Buchanans et al. Ansatz und seine regelungspraktischen Grenzen4. Zusammenfassung zu Buchanans et al. AnsatzIII. Ronald Dworkins ethischer Liberalismus: Wegbereiter einer libertären Biopolitik1. Dworkins Gleichheitsliberalismus1.1 Zur ethischen Begründung von Dworkins Liberalismus1.2 Liberale Lebensethik: Zu Dworkins Ethik des guten Lebens2. Dworkins biopolitische Konzeption: Die "Heiligkeit des Lebens"2.1 Abtreibung2.2 Sterbehilfe2.3 Zur Kritik an Dworkins "Heiligkeit-des-Lebens"-Argument3. Diskussion von Dworkins biopolitischem Ansatz3.1 Dworkins biopolitische Konzeption und die Grenzen liberaler Neutralität3.2 Moral free-fall: Zu den theoretischen Konsequenzen von Dworkins permissiver Biopolitik4. Zusammenfassung zu Dworkins AnsatzIV. Jürgen Habermas' "Gattungsethik" als Fundament der Diskursethik1. Habermas' philosophischer Liberalismus: Die Grundzüge der Diskursethik1.1 Habermas' intersubjektives Identitätskonzept1.2 Zur Trennung von Ethik und Moral in der Diskursethik2. Habermas' biopolitischer Ansatz: Die Kritik an einer "liberalen Eugenik"2.1 Die praktischen Konsequenzen einer "liberalen Eugenik": Habermas' Begründung für das Verbot einer positiven Eugenik2.2 Die theoretischen Konsequenzen einer "liberalen Eugenik": Habermas' Einführung der "Gattungsethik"3. Diskussion von Habermas' biopolitischem Ansatz3.1 Zur Kritik an Habermas' biomedizinischer Gefahrendiagnose3.2 Zur Diskussion von Habermas' Biopolitik vor dem Hintergrund seiner Diskursethik4. Zusammenfassung zu Habermas' AnsatzV. Peter Singers utilitaristische Begründung einer liberalen Biopolitik1. Singers "utilitaristischer Liberalismus"1.1 Präferenzutilitarismus und das "Prinzip der gleichen Interessenberücksichtigung"1.2 Zwei Ebenen moralischen Denkens: Die Anerkennung von Autonomie und Rechten in Singers Präferenzutilitarismus1.3 Die Unausweichlichkeit von Wertannahmen: Die ethische Basis des Präferenzutilitarismus2. Diskussion von Singers biopolitischem Ansatz2.1 Singers Personenbegriff und die Grenzen der moralischen Gemeinschaft2.2 Entscheidungen am Lebensanfang: Reproduktionsfreiheit und ihre Grenzen2.3 Entscheidungen am Lebensende: Die Zulässigkeit aktiver Sterbehilfe2.4 Der Umgang mit bioethischen Konflikten: Staatliche Regulierung und Ethikkommissionen2.5 Utilitarismus als Theorie gerechter Allokation?2.6 Utilitaristischer Liberalismus und die moderne Biomedizin3. Zusammenfassung zu Singers AnsatzSchlussbetrachtungLiteraturmehr
Leseprobe
Einleitung"Wir streiten um die bisher naturwüchsige, scheinbar alternativlose leibhafte Basis unserer Urteile und Entscheidungen, um den Begriff des Menschen und seines Leibes, um den Begriff menschlicher Freiheit und die physischen Möglichkeiten humanen, ethischen Wollens. Einen solchen Streit hat es vermutlich in der Geschichte der Menschheit noch nicht gegeben."Die Medizin als Lehre von der ärztlichen Heilkunde hat spätestens seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen grundlegenden Wandel mit Blick auf die ihr zur Verfügung stehenden Eingriffsmittel erfahren. Dieser durch technische Fortschritte in Gang gesetzte Gestaltwandel der Profession hin zu einer über den medizinischen Heilauftrag hinausgehenden, das Leben von der Zeugung bis zum Tod umfassenden Biomedizin gab Anfang der 1970er Jahre, zunächst in den USA, den Anstoß zu einer diese Entwicklungen reflektierenden und normierenden Disziplin, der Bioethik. Die erste erfolgreiche Nierentransplantation, kurze Zeit später die Einführung der Dialysetechnik sowie die Erfindung der Anti-Baby-Pille verlangten nach einer ethischen Bewertung dieser neuen Eingriffsmöglichkeiten am Menschen, die nicht mehr den Naturwissenschaften allein überlassen bleiben sollte. In Deutschland haben vor allem die in den 1980er Jahren geführte Diskussion um Abtreibung sowie Fragen, die im Zusammenhang mit der Praxis der In-vitro-Fertilisation (IVF) entstanden sind, zum Einsatz von eigens mit biomedizinischen Fragen befassten Enquete-Kommissionen geführt. Mit der Einführung neuer bio- und reprogenetischer Verfahren ist die Nachfrage nach bioethischer Expertise in den letzten Jahren weiter gestiegen. Dies belegt unter anderem die weltweit zu beobachtende Einrichtung "Nationaler Ethikräte", deren thematische Agenda in hohem Maße vom Fortschritt der biotechnischen Forschung bestimmt wird. Dabei sind es insbesondere die bahnbrechenden Erkenntnisse der Humangenetik und ihre Anwendung auf den Menschen, die es gerechtfertigt erscheinen lassen, von einer neuen Epoche in der Auseinandersetzung mit biomedizinischen Fragen zu sprechen. Im Zeitalter der modernen Biomedizin steht ein neues Instrumentarium der Naturbeherrschung bereit, das dem Menschen den Weg zur Perfektionierung des eigenen Körpers und Geistes zu eröffnen verspricht; der Mensch wird "zu seinem eigenen Experiment" (Renate Martinsen).Da der Begriff der "Biomedizin" in der Literatur keineswegs einheitlich verwendet wird, bedarf es hinsichtlich des dieser Arbeit zugrunde gelegten Begriffsverständnisses einer kurzen Erläuterung. Unter dem Terminus "Biomedizin" werden im Folgenden zum einen Verfahren der Gentechnik und Reproduktionsmedizin gefasst, mit denen nicht nur in therapeutischer, sondern auch in verbessernder Absicht in das menschliche Genom - bereits vor der Geburt - eingegriffen werden kann. Dazu gehören erstens Praktiken wie die Präimplantationsdiagnostik (PID) und die damit eröffnete Möglichkeit zur Embryonenselektion; zweitens Verfahren, die der genetischen Optimierung, zum Beispiel von Körpergröße oder Muskelkraft, dienen (genetic engineering/Body-Enhancement) und die durch die Fortschritte der Neurowissenschaften seit Neuestem ihr Pendant in Praktiken des Neuro-Enhancement gefunden haben; sowie drittens Verfahren der Klonierung und der Chimärenzüchtung, die - gleichwohl vorerst auf das Tierreich beschränkt - zunehmend auch als Option für den Menschen in den Bereich des Denkbaren rücken. Zum anderen werden unter den Begriff "Biomedizin" die bereits seit längerem diskutierten Praktiken von Abtreibung, pränataler Diagnostik sowie Sterbehilfe gefasst, da die hier geltenden Regelungen im Strudel der aktuellen bioethischen Debatte erneut fragwürdig werden. Angesichts der Konfliktträchtigkeit biomedizinischer Fragen mag die Vielzahl an Veröffentlichungen zu diesem Thema kaum verwundern. In einem stark vereinfachenden Überblick lassen sich drei Gruppen von Beiträgen unterscheiden, zwischen denen es gleichwohl Überschneidungen gibt: - Dabei handelt es sich erstens um Publikationen, die sich unter dem Begriff der "Bioethik" zusammenfassen lassen. In deren Zentrum steht das Bemühen, die für die Bewertung biomedizinischer Praktiken relevanten moralischen Prinzipien sowie die zwischen ihnen auftretenden Konflikte offenzulegen. Während eine Gruppe von Autoren dabei Partei für eine bestimmte Moraltheorie ergreift, geht es anderen Autoren(kollektiven) vornehmlich darum, dem Leser das "Handwerkszeug" für eine eigene ethische Urteilsbildung an die Hand zu geben. Dies kann entweder durch den Verzicht auf eine eigene Positionierung geschehen oder durch eine Versammlung von konträren Stellungnahmen zu bioethischen Fragen im Rahmen einer Anthologie. - Dies lenkt über zu einer zweiten Gruppe von Veröffentlichungen, in denen sich die Autoren konkreten biomedizinischen Praktiken zuwenden und in der Frage nach deren moralischer bzw. rechtlicher Zulässigkeit vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen moralphilosophischen, weltanschaulichen bzw. politiktheoretischen Position dezidiert Stellung beziehen.- Mit der modernen Biomedizin befasst sich schließlich eine Reihe von Beiträgen, die erstens den politisch-institutionellen Rahmen für den Umgang mit bioethischen Konflikten beleuchtet. Zweitens gehören dazu soziologisch, juristisch und philosophisch informierte Untersuchungen zu Chancen, Risiken sowie der tatsächlichen Nutzung biomedizinischer Angebote, die für die politische Regelung der Materie Orientierung bieten wollen. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel die Plausibilität entworfener Gefahrenszenarien diskutiert sowie nach den gesellschaftlichen Folgen eines permissiven oder eher restriktiven Umgangs mit der Biomedizin gefragt. Drittens fallen in diese Kategorie Aufsatzsammlungen, welche die von Repräsentanten der gesellschaftlichen Öffentlichkeit vertretenen biopolitischen Positionen versammeln.These und Ziel der ArbeitInsbesondere die zuletzt genannte Gruppe von Beiträgen lenkt den Blick darauf, dass die moderne Biomedizin nicht nur als ein bioethischer Reflexionsgegenstand wahrgenommen wird, sondern zunehmend als eine Materie, die über die medizinische Standesethik hinaus der biopolitischen Regulierung bedarf. Im Politikfeld der biomedizinischen Biopolitik geht es um eine "normative Regulierung der Biomedizin durch Bioethik und Biopolitik". Den Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung bildet dabei die Beobachtung, dass die gegenwärtigen Fortschritte im Bereich der Biomedizin ein neues Ausmaß an gesellschaftlichen Konflikten erzeugen, die für liberale Gesellschaften nicht allein regelungspraktische Probleme aufwerfen. Darüber hinaus bedroht die gentechnische Revolution den normativen Bestandskern liberaler Demokratien, indem sie bislang anerkannte, liberale Basistheoreme, die das Zusammenleben in modernen pluralen Gesellschaften leiten, grundlegend in Frage stellt. Die moderne Biomedizin nötigt folglich zu einer fundamentalen Reflexion der normativen Voraussetzungen liberal-demokratischer Ordnungen. Vor diesem Hintergrund beansprucht die vorliegende Arbeit die Frage zu klären, welche konkreten Konsequenzen die moderne Bio- und Reproduktionsmedizin als ein praktisches Politikfeld für die politische Theorie des Liberalismus als Reflexionsform moderner, liberal-demokratischer Gesellschaften zeitigt. Um ihre normativen Voraussetzungen nicht dem gentechnischen Fortschritt zu opfern - so lautet die zentrale These -, sind Liberale zu einer Transformation ihrer Theorien gezwungen, die sich von bisherigen Wandlungsprozessen des liberalen Theorieparadigmas unterscheidet. Lässt sich die Entwicklung des politischen Liberalismus ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als ein Prozess der Ausdifferenzierung charakterisieren, bezieht sich die in dieser Arbeit vertretene Transformationsthese im Gegensatz dazu auf eine ansatzübergreifende Veränderung wesentlicher Theoriebausteine und Begründungsmuster der politischen Theorie des Liberalismus, welche die verschiedenen Stränge des Liberalismus im Zeitalter der modernen Biomedizin wieder stärker zusammenführt bzw. zumindest in eine ähnliche Entwicklungsrichtung drängt. Dabei macht sich die Verfasserin an dieser Stelle die Mehrdeutigkeit des Transformationsbegriffs - der im alltäglichen Sprachgebrauch als Synonym für "Wandel" gebraucht wird, aber ebenso gut für eine tief greifende "Umwälzung" eines Zustands stehen kann - bewusst zunutze, insofern die Beurteilung, welche Entwicklung das liberale Theorieparadigma insgesamt im biomedizinischen Kontext nimmt, als ein Ergebnis dieser Arbeit erst im Rahmen der Schlussbetrachtung erfolgen kann.Das genuine Ziel der vorliegenden, im Bereich der Politischen Theorie angesiedelten Untersuchung ist es, die von der Biomedizin ausgehenden Herausforderungen am Beispiel von fünf exemplarisch ausgewählten Autoren, die im Rahmen ihrer liberalen Theorien zu Fragen der modernen Biomedizin Stellung bezogen haben, systematisch herauszuarbeiten und hinsichtlich ihrer Konsequenzen für die politische Theorie des Liberalismus zu diskutieren. Konkret handelt es sich um die biopolitischen Konzeptionen von H. Tristram Engelhardt, Jr., Allen Buchanan et al., Ronald Dworkin, Jürgen Habermas und Peter Singer. Dabei geht es weder um eine moralisch-ethische Bewertung des von den Autoren jeweils präferierten Umgangs mit der Biomedizin, noch soll am Ende für deren Zulassung oder Verbot Partei ergriffen werden. Stattdessen wird hier ein genuin politiktheoretischer Standpunkt eingenommen und gleichsam aus der umgekehrten Blickrichtung gefragt, welche Folgen die moderne Biomedizin als ein praktisches Politikfeld für ein theoretisches Paradigma - die politische Theorie des Liberalismus - zeitigt. Der Forschungsbeitrag der vorliegenden Untersuchung lässt sich damit in Form von drei Zielstellungen präzisieren:- Wurden die biomedizinischen Herausforderungen für die Theorie des Liberalismus bislang lediglich in Ansätzen thematisiert, zielt die vorliegende Untersuchung erstens darauf, am Beispiel der biopolitischen Stellungnahmen von H. Tristram Engelhardt, Jr., Allen Buchanan et al., Ronald Dworkin, Jürgen Habermas und Peter Singer als Vertretern verschiedener Liberalismusversionen im Einzelnen zu belegen, dass bestimmte biomedizinische Praktiken zu den normativen Grundlagen ihrer Theorien im Widerspruch stehen. Da ihre biopolitischen Konzeptionen in der Forschung - wenn überhaupt - weitgehend unabhängig von ihren theoretischen Positionen rezipiert und diskutiert worden sind, fehlt es bislang an einer systematischen, die Beziehung zwischen liberaler Theorie und biomedizinischer Praxis reflektierenden Untersuchung der von Liberalen vertretenen biopolitischen Positionen. Diese Forschungslücke beabsichtigt die vorliegende Arbeit zu schließen und hofft damit, die sehr umfängliche Auseinandersetzung mit der Theorie des Liberalismus und einigen ihrer prominentesten Vertreter bezogen auf ein konkretes Politikfeld zu bereichern. - Neben der Erkenntnis von sich für einzelne liberale Theoriekonzeptionen ergebenden Veränderungen beansprucht die Untersuchung darüber hinaus zweitens, Transformationen, die das liberale Theorieparadigma insgesamt betreffen, in Form von ansatzübergreifende Entwicklungstendenzen aufzeigen zu können. In politiktheoretischer Hinsicht leistet sie damit einen Forschungsbeitrag zum Wandel liberaler Theorien, der in diesem Fall nicht durch eine innertheoretische Kontroverse, wie zum Beispiel die Kommunitarismus-Liberalismus-Debatte, sondern durch ein konkretes Politikfeld - die Biomedizin - angestoßen wird.- Drittens versteht sich die Arbeit nicht zuletzt als ein systematisierender Beitrag zur Rezeption der biopolitischen Konzeptionen von Engelhardt, Buchanan et al., Dworkin, Habermas und Singer. Zwar gibt es eine Reihe von Arbeiten, die sich mit den Positionen der Autoren zu Fragen der modernen Biomedizin befassen; bislang wurde jedoch weder der Versuch unternommen, die vorhandene Forschungsliteratur umfassend zu sichten, noch existieren Studien, welche die hier ausgewählten biopolitischen Stellungnahmen vergleichend diskutieren.Im Folgenden gilt es zunächst den theoretischen Rahmen für diese Untersuchung abzustecken. Dies erfordert eine Eingrenzung der politischen Theorie des Liberalismus auf ihre wesentlichen Merkmale.mehr
Kritik
07.09.2010, Politische Vierteljahresschrift (PVS)Das große Verdienst der Studie liegt darin aufzuzeigen, welche grundlegenden Fragen die biotechnologische Entwicklung für die politische Theorie aufwirft.mehr