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Public History

Öffentliche Darstellungen des Nationalsozialismus jenseits der Geschichtswissenschaft - Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
BuchKartoniert, Paperback
290 Seiten
Deutsch
Campus Verlagerschienen am11.05.2009
Geschichte wird nicht nur von Historikern geschrieben. Vielmehr konkurrieren diese gerade beim Thema Nationalsozialismus mit zahlreichen anderen Deutungsinstanzen, die Vorstellungen von der Vergangenheit prägen. Dazu gehören Zeitungs-, Radio- und Fernsehjournalisten, Verleger und Lektoren, Museen und Gedenkstätten, Schriftsteller und Staatsanwälte, aber auch Tatbeteiligte und Opfer. Die Autorinnen und Autoren des Bandes zeigen, wie die "Public History" das Bild des Nationalsozialismus in den verschiedenen Phasen der Bundesrepublik thematisierte und in welchen Beziehungen sie zur universitären Zeitgeschichtsforschung stand. Deutlich wird, dass öffentliche Geschichtsschreibung nicht einfach die akademische popularisierte, sondern auch eigene Anstöße gab.mehr

Produkt

KlappentextGeschichte wird nicht nur von Historikern geschrieben. Vielmehr konkurrieren diese gerade beim Thema Nationalsozialismus mit zahlreichen anderen Deutungsinstanzen, die Vorstellungen von der Vergangenheit prägen. Dazu gehören Zeitungs-, Radio- und Fernsehjournalisten, Verleger und Lektoren, Museen und Gedenkstätten, Schriftsteller und Staatsanwälte, aber auch Tatbeteiligte und Opfer. Die Autorinnen und Autoren des Bandes zeigen, wie die "Public History" das Bild des Nationalsozialismus in den verschiedenen Phasen der Bundesrepublik thematisierte und in welchen Beziehungen sie zur universitären Zeitgeschichtsforschung stand. Deutlich wird, dass öffentliche Geschichtsschreibung nicht einfach die akademische popularisierte, sondern auch eigene Anstöße gab.
Details
ISBN/GTIN978-3-593-38863-2
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum11.05.2009
Seiten290 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht364 g
Illustrationen6 Grafiken
Artikel-Nr.10998691
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
InhaltDer Nationalsozialismus und die deutsche Public HistoryFrank Bösch/Constantin Goschler"Namen sind Nachrichten": Journalismus und NS-Täterforschung in der frühen Bundesrepublik DeutschlandJan Erik SchulteDer Nationalsozialismus im Dokumentarfilm: Geschichtsschreibung im Fernsehen, 1950-1990Frank BöschNS-Verbrechen im Radio: Axel Eggebrechts Berichte über den Bergen-Belsen-Prozess 1945 und den Auschwitz-Prozess 1963-1965Inge MarszolekDie Stunde der Memoiren: Militärische Eliten als StichwortgeberOliver von WrochemErinnerte Geschichte: Stimmen der OpferConstantin GoschlerDie Justiz als zeithistorische ForschungsstelleAnnette WeinkeSpurensuche: NS-Gedenkstätten als Orte der ZeitgeschichteHabbo KnochZeitgeschichte gestalten: Verleger und LektorenOlaf BlaschkeZwischen Heimsuchung und Heimkehr: Gegenwartsromane und Zeitgeschichte des NationalsozialismusErhard SchützAutorinnen und AutorenPersonenregistermehr
Prolog
Zeitgeschichte als öffentliche Geschichtemehr
Leseprobe
Der Nationalsozialismus und die deutsche Public HistoryFrank Bösch/Constantin Goschler Nicht nur akademische Historikerinnen und Historiker schreiben Geschichte. Vielmehr beteiligen sich insbesondere an der Darstellung der jüngsten Vergangenheit und des Nationalsozialismus zahlreiche weitere Akteure und Institutionen. Dazu zählen etwa Journalisten, Publizisten und Verleger, Schriftsteller und Zeitzeugen, das Fernsehen, der Rundfunk und Spielfilme sowie Gedenkstätten, Museen und Staatsanwälte, die für Prozesse historische Akten untersuchten. In Anlehnung an Pierre Bourdieu ließe sich formulieren, dass sie sich alle in einem "zeithistorischen Feld" bewegen, in dem viele Spieler um Deutungen, Reputation und angemessene Regeln ringen. Dabei grenzen sie sich nicht nur gegenseitig aus, sondern spielen sich gelegentlich auch Bälle zu, wovon sie wechselseitig profitieren.Akademische Geschichtsschreibung und öffentliche Geschichte des Nationalsozialismus stehen namentlich bei der Darstellung des Nationalsozialismus in einem engen Verhältnis. Die professionelle Identität der akademischen Zeitgeschichte lässt sich im Anschluss an Eric J. Engstrom durch wenigstens drei Elemente charakterisieren: erstens die Ausbildung als Historiker, zweitens die Arbeit als Historiker und drittens die disziplinäre Selbstreflexion. Der Übergang zur öffentlichen Geschichte erfolgt somit oftmals auch in personeller Hinsicht nahtlos, denn akademisch ausgebildete Historiker verbleiben in ihrer großen Mehrheit nicht in der Forschung. Die amerikanische Public History-Bewegung entstand so gerade auch aus dem Bemühen heraus, die im Gefolge der Hochschulexpansion der 1970er Jahre entstandene Beschäftigungskrise für ausgebildete Historiker durch die Erschließung neuer außerakademischer Berufsfelder jenseits von Universität und Schule aufzufangen. Public History beziehungsweise öffentliche Geschichte lässt sich inhaltlich und methodisch aus unterschiedlicher Perspektive betrachten. Zwei Lesarten dominieren häufig. Einerseits wurde und wird sie vielfach als eine popularisierte Form der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung verstanden. Im Sinne eines Top-Down-Modells erscheint sie demnach als eine vereinfachte Form der wissenschaftlichen Erkenntnis, die akademisch etablierte Historiker zuvor entwickelt haben. Andererseits fassen Historiker die öffentliche Geschichte summarisch als Erinnerungskultur und zitierten einzelne ihrer Ausdrucksformen als zeittypischen Diskurs und kollektive Wahrnehmungen der Vergangenheit. Als Maßstab bei der Bewertung solcher Public History dient jeweils der gegenwärtige wissenschaftliche Erkenntnisstand, sodass für jedes vergangene Jahrzehnt die Defizite der damaligen öffentlichen Auseinandersetzung aufgeführt wurden. Auch hier schreiben sich die professionellen Historiker also prinzipiell eine autoritative Position zu, und so mündet das hier beschriebene Verhältnis oftmals in die nur teilweise ironisch gemeinte Formulierung eines Kampfes zwischen Zeithistorikern und Zeitzeugen.Das vorliegende Buch wählt einen etwas anderen Zugang, um die öffentliche Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit zu rekonstruieren, und schlägt damit auch eine alternative Definition von Public History vor. Erstens vermeidet es, die nicht-akademischen Geschichtsdarstellungen von vornherein als mediale Aufbereitung und Verbreitung akademischer Wissensbestände zu fassen, sondern fragt stattdessen nach deren originärem Beitrag zur Rekonstruktion der Vergangenheit. Damit wird das in diesem Bereich bislang vorherrschende diffusionistische Verständnis von Wissenschaftspopularisierung durch ein interaktionistisches ersetzt. Insofern geht das Buch, im Unterschied zu ähnlich gelagerten Arbeiten zur Wissensgeschichte, nicht von den akademischen Forschungen aus, sondern von den nicht-akademischen Darstellungen. Geprüft wird somit, inwieweit jenseits der Geschichtswissenschaft Themen, Quellen und Zugänge entstanden sind, die entweder eigenständig oder in Interaktionen mit Universitätshistorikern entwickelt wurden und mitunter sogar Impulse für die Wissenschaft offerierten. Insbesondere die Auseinandersetzung mit heute relevanten wissenschaftlichen Forschungsfeldern wie etwa den NS-Verbrechen scheint sich, so die Hypothese, zunächst stärker außerhalb von Universitäten und historischen Forschungseinrichtungen etabliert zu haben. Dabei zeichnet sich ab, dass Journalisten, Staatsanwälte oder Gedenkstätten häufig recht eigenständig recherchierten und Darstellungen entwickelten. Mitunter zogen sie bei ihren Recherchen akademisch etablierte Historiker heran und förderten so die Auseinandersetzung mit bis dato wissenschaftlich noch wenig vertrauten Feldern - etwa im Zuge der NS-Prozesse und der Ermittlungen der Ludwigsburger Zentralstelle, bei frühen Fernsehdokumentationen oder bei der Aufarbeitung von NS-Organisationen durch Journalisten. Zweitens wählt das Buch einen anderen Zugang, um die Erinnerungskultur zu fassen. Es löst deren Wandel nicht allein in jeweils dominante Diskursmuster auf, sondern spürt den Techniken und Ergebnisbildungen der verschiedenen Akteure der Geschichtsproduktion nach. In den Vordergrund rückt damit die Frage, wer auf welche Weise was rekonstruierte. Dies erscheint sinnvoll, weil jeweils unterschiedliche Interessen und Darstellungsmodi die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit prägten. Als Maßstab zur Einordnung der damaligen Befunde wird nicht allein der heutige Forschungsstand herangezogen, sondern ebenso der der zeitgenössischen Geschichtswissenschaft. Denn erst diese Gegenüberstellung erlaubt eine Einschätzung über die Bedeutung der jeweiligen Geschichtskonstruktionen.Ein Grundproblem ist die Frage, inwieweit man die Geschichtswissenschaft von sonstigen Akteuren bei der Rekonstruktion der Vergangenheit trennen kann. Mit Blick auf die Ausbildung, Veröffentlichungsform oder öffentliche Wahrnehmung erscheinen die Grenzen auf den ersten Blick mitunter fließend, sind aber deutlich auszumachen. Autoren wichtiger zeithistorischer Werke, wie Joachim Fest oder Sebastian Haffner, galten öffentlich vielfach als Historiker, waren aber von der Ausbildung her Juristen und vom Beruf her Journalisten. Andere Repräsentanten der Public History, wie Theo Sommer von der ZEIT, Albert Wucher von der Süddeutschen Zeitung oder Guido Knopp vom ZDF, hatten zwar zu Themen der neuesten Geschichte promoviert, dann aber gleich den Weg in den Journalismus eingeschlagen. Ihre Abgrenzung von der Geschichtswissenschaft, die in unserem Buch vorgenommen wird, bezieht sich damit weder auf den formalen Qualifikationsweg noch normativ auf die Qualität ihrer Arbeiten, sondern auf das jeweilige Berufsfeld, aus dem heraus sie den Nationalsozialismus darstellten. "Jenseits der Geschichtswissenschaft" heißt zunächst nur, dass sich die Akteure in keinem akademischen Anstellungsverhältnis befanden, und beinhaltet keine vorauseilende Abwertung ihrer Geschichtsprodukte. Unter Public History verstehen wir somit zunächst jede Form von öffentlicher Geschichtsdarstellung, die außerhalb von wissenschaftlichen Intuitionen, Versammlungen oder Publikationen aufgebracht wird. Die Public History ist folglich nicht allein mit der medialen Geschichtsdarstellung gleichzusetzen, sondern zeigt sich ebenso in anderen öffentlich zugänglichen Räumen (Museen, Gedenkstätten, Gerichtssäle u.a.). Historiker von Universitäten oder Forschungsinstituten partizipieren durchaus an dieser Public History, stehen hier jedoch nicht im Vordergrund, da sich der Band der öffentlichen Geschichtsdarstellung jenseits der Geschichtswissenschaft zuwendet. Auffällig ist, dass die Grenzen zwischen den akademisch etablierten Historikern und anderen Akteuren im zeithistorischen Feld in Deutschland besonders scharf gezogen waren und sind. Festere Kooperationen blieben selten, ebenso Rezensionen über die historischen Bücher der Journalisten in historischen Fachzeitschriften. Joachim Fests Hitler-Biographie schaffte es zwar, in der Historischen Zeitschrift rezensiert zu werden, allerdings kennzeichnete der Rezensent Andreas Hillgruber Fest trotz einiger lobender Worte klar als "Außenseiter". Im Vergleich zur angelsächsischen Universitätswelt fällt zudem auf, dass historische Fakultäten derartigen Autoren selten akademische Würden verliehen. Den meisten Journalisten, von Volker Ullrich bis hin zu Götz Aly, blieb eine engere Einbindung in die Universitätswelt versagt. Einzelne Akteure der Public History erhielten zwar im Laufe der Zeit universitäre Ehrungen oder mitunter sogar Professuren, selten jedoch in der Geschichtswissenschaft. So wurde Joachim Fest Honorarprofessor an der Neuphilologischen Fakultät Heidelberg, Albert Wucher Professor der Mainzer Publizistikwissenschaft und Guido Knopp Journalismus-Professor an der kleinen, katholisch geprägten Gustav-Sievert-Akademie in Weilheim-Bierbronnen. Obgleich man diese Distanz in vielen Fällen inhaltlich verteidigen mag, fällt zumindest auf, dass die Grenzen zwischen fachwissenschaftlichen und nicht-fachwissenschaftlichen Darstellungen in Großbritannien und den USA traditionell erheblich durchlässiger sind: Arbeiten von gelehrten Journalisten, Politikern oder Schriftstellern werden hier von Historikern häufiger rezipiert, und umgekehrt bewegen sich Historiker dort souveräner in der außerakademischen Öffentlichkeit. Auffällig ist, dass selbst innerhalb der Geschichtswissenschaft die Aufarbeitung des Nationalsozialismus nur selten von Inhabern historischer Lehrstühle ausging. Wegweisende Arbeiten entstanden vielmehr zunächst an außeruniversitären Forschungsinstituten, wie insbesondere dem Institut für Zeitgeschichte (IfZ) oder der Forschungsstelle für die Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg (seit 1987 Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg). Die Qualifikationswege dieser Historiker unterschieden sich anfangs noch deutlich von universitären Laufbahnen. So war Hermann Graml, einer der bekanntesten IfZ-Mitarbeiter und langjähriger Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, nicht promoviert, andere führende Mitarbeiter zumindest nicht habilitiert. Zudem beauftragte das IfZ für Gutachten und Studien Experten außerhalb der Geschichtswissenschaft - etwa Lehrer oder ehemalige Offiziere. Um etwa auf die Ergebnisse des "Hobby-Historikers" Fritz Tobias zum Reichstagsbrand 1933 zu reagieren, die er 1959 in einer Serie im Spiegel veröffentlichte, beauftragte das Institut für Zeitgeschichte seinerseits per Honorarvertrag den Studienrat Hans Schneider mit einer wissenschaftlichen Prüfung. Diese Beobachtung unterstreicht in gewisser Weise, dass die Aufarbeitung des Nationalsozialismus starke Impulse außerhalb der Universitäten erhielt. Die Professoren, die sich frühzeitig der Erforschung des Nationalsozialismus zuwandten, wie insbesondere Karl Dietrich Bracher, erhielten hingegen oftmals politikwissenschaftliche Lehrstühle.Zweifelsohne ließe sich argumentieren, dass die jüngste Vergangenheit zunächst immer außerhalb der Wissenschaft rekonstruiert wurde, bevor die Aktenfreigabe und der generationelle Abstand dreißig Jahre später Historikern genügend Distanz und Material gewährte. Dennoch trifft dieses per se plausible Argument selbst mit Blick auf die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nicht ganz zu. Denn schließlich gab es in der frühen Bundesrepublik durchaus universitär beschäftigte Historiker, die sich mit der aktuellen Zeitgeschichte beschäftigten. Allerdings wählten sie bei ihren Arbeiten spezifische Themen wie die militärische Kriegsführung, die Folgen des Bombenkrieges oder die Vertreibung der Deutschen. Und selbst bei diesen Studien lässt sich eine enge Interaktion mit der Public History ausmachen, sei es mit Hinblick auf die Öffentlichkeit oder auf die öffentliche Hand, die derartige Studien anregte und finanzierte. Der Nationalsozialismus zog sicherlich eine stärkere außerakademische Behandlung nach sich als andere Epochen, zumal die wissenschaftliche Disziplin der Zeitgeschichte sich nach 1945 erst allmählich entwickelte. Aus moralischen, pädagogischen, politischen oder juristischen Motiven bot sich eine öffentliche Auseinandersetzung mit dieser Phase der Geschichte besonders an. Auch kommerzielle Gründe förderten sicherlich die öffentliche Beschäftigung mit dem "Dritten Reich". Darstellungen zum Nationalsozialismus ermöglichten zugleich eine spannende Unterhaltung, neue Informationen und sensationelle, skandalöse Enthüllungen. Insofern stellt sich die Frage, inwieweit die hier exemplarisch anhand des Nationalsozialismus aufgezeigte Etablierung einer Public History überhaupt für andere Phasen der Geschichte gelten kann. Trotz der singulären Bedeutung des Nationalsozialismus für die deutsche Geschichte lässt sich jedoch feststellen, dass andere Schlüsselereignisse der Zeitgeschichte ebenfalls eine recht intensive Aufarbeitung jenseits der Geschichtswissenschaft fanden und finden. So ist die Auseinandersetzung mit der 1968er-Bewegung nicht minder außerhalb der Historikerzunft angestoßen worden. Ebenso waren es insbesondere Journalisten, die die quellengestützte Analyse der RAF und des Terrorismus forcierten. Obgleich das vorliegende Buch die außerakademische Geschichtsschreibung thematisiert, vermeidet es ihre Glorifizierung. Vielmehr zeigt es neben Impulsen auch immanente Grenzen auf. Statt normativen Urteilen werden stärker die ermittelten Wissensbestände im Kontext ihrer Zeit ernst genommen. So ist unbestreitbar, dass sich etwa die Zeitschriftenbeiträge, Filme und frühen Fernsehspiele Mitte der 1950er Jahre noch vornehmlich apologetisch auf den Zweiten Weltkrieg oder den deutschen Widerstand konzentrierten. Allerdings war die damalige Ausrichtung der Geschichtswissenschaft recht ähnlich. Entscheidend ist, in welcher Form Impulse zu einer differenten Aufarbeitung entstanden und wie in der Wissenschaft und in der Sphäre der Public History damit umgegangen wurde - etwa mit frühen Publikationen zum Holocaust wie Gerald Reitlingers The Final Solution (1953) oder Gerhard Schoenberners Der gelbe Stern (1960), die jenseits der Geschichtswissenschaft entstanden.mehr

Autor

Frank Bösch ist Professor für Fachjournalistik Geschichte am Historischen Institut der Universität Gießen. Constantin Goschler ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Bochum.