Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Verfügbarkeit der Dinge

Eine historische Soziologie des Konsums. Habilitationsschrift - Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
BuchKartoniert, Paperback
286 Seiten
Deutsch
Campus Verlagerschienen am05.10.2009
Der Konsum ist ein konstitutives Merkmal der modernen Gesellschaft. Seine Besonderheit liegt in der Verfügbarkeit, die er einer seit Beginn der Moderne wachsenden Zahl von Menschen über Dinge des alltäglichen und außeralltäglichen Bedarfs eröffnet. In historischsoziologischer Perspektive vollzieht Dominik Schrage die gesellschaftlichen Folgen des Warenkonsums seit der Frühen Neuzeit nach und erarbeitet die Grundlagen für eine soziologische Theorie des Konsums.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR35,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR31,99

Produkt

KlappentextDer Konsum ist ein konstitutives Merkmal der modernen Gesellschaft. Seine Besonderheit liegt in der Verfügbarkeit, die er einer seit Beginn der Moderne wachsenden Zahl von Menschen über Dinge des alltäglichen und außeralltäglichen Bedarfs eröffnet. In historischsoziologischer Perspektive vollzieht Dominik Schrage die gesellschaftlichen Folgen des Warenkonsums seit der Frühen Neuzeit nach und erarbeitet die Grundlagen für eine soziologische Theorie des Konsums.
Details
ISBN/GTIN978-3-593-39047-5
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum05.10.2009
Seiten286 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht386 g
Artikel-Nr.11082787

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
InhaltEinführung: Die Verfügbarkeit der Dinge1. Perspektive und Fragestellung2. Zwei Leitunterscheidungen3. Zur Konsumsoziologie in Deutschland und Großbritannien4. Vorgehensweise und AusblickErster Teil: Konsum in der europäischen ModerneI Der Konsumbegriff im Wirtschaftsprozess1. Begriffsgeschichte und Soziologie2. Wortgeschichte: c?ns?mere und c?nsummare3. Die Generalisierung des Konsums im Absolutismus4. Konsum im WirtschaftskreislaufII Konsum und Gesellschaftswandel1. Von der ständischen zur modernen Gesellschaft2. Marktvergesellschaftung3. Subjektivierung durch KonsumZwischenbetrachtungZweiter Teil: Moderner MassenkonsumI Objektwelten des Massenkonsums1. Mode und Konsum im 'Hochkapitalismus'2. Zweierlei Massenkonsum3. Kulturelle Kontexte des amerikanischen Konsummodells4. Industrielle Infrastrukturen - Ford und die Folgen5. AusblickII Kritik und Theorie des Massenkonsums1. Amerikanische Sozialtheorien des Konsums2. Soziologie und Massenkonsum in der BundesrepublikFazit: Modernität und MassenkonsumLiteraturmehr
Leseprobe
Einführung: Die Verfügbarkeit der DingeDie Rolle des Konsums in der modernen Gesellschaft wird noch immer vor allem im Horizont seiner normativen Implikationen diskutiert - obwohl der Massenkonsum, wie wir ihn heute kennen, in seinen Grundzügen bereits in den 1920er Jahren in den USA entstand und nach der Großen Depression dort vollends kulturprägend wurde, und obwohl er schon in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg in Westeuropa Fuß fasste und sich inzwischen auch in anderen Teilen Europas und der Welt als eine nicht wegzudenkende Realität hochmoderner Gesellschaften etabliert hat. In der deutschen Soziologie hat die bei diesem Gegenstand offenbar schwer durchzuhaltende Trennung von Analyse und Wertung seit geraumer Zeit dazu geführt, dass eigens dem Konsum gewidmete gesellschaftstheoretische Überlegungen unterblieben, obwohl er im Rahmen der Ungleichheits- und Lebensstilforschung durchaus in den Blick der Soziologie geriet. Außerhalb des Faches jedoch werden häufig weitreichende Annahmen zur Rolle des Konsums in der modernen Gesellschaft geäußert, wenn auch meist mit gegensätzlichen Argumenten und in Form grundsätzlicher Kritik oder Affirmation. So brandmarken ihn kritische Stimmen als Ausdruck des sozialen Konformismus, als Gefährdung der Kultur, als rücksichtslose Verschwendung gesellschaftlicher und ökologischer Ressourcen oder als Bühne einer erbarmungslosen Zurschaustellung sozialer Unterschiede, oder sie heben die Verführung von Konsumenten durch die Werbung hervor. Positiver gestimmte Beobachter sehen in ihm - zumindest was die breiten Mittelschichten der Industrieländer angeht - den Ausweis für den großen wirtschaftlichen Einfluss der Endverbraucher und die unhintergehbare Grundlage ihres im historischen und globalen Vergleich hohen Lebensstandards; sie billigen dem Konsum überdies zu, über die Güterversorgung hinaus auch Mittel für eine zeitgemäße Identitätsbildung zur Verfügung zu stellen. Diese Ansichten beruhen zwar oft auf durchaus schlüssigen Einzelbeobachtungen, die jedoch, unter normativen Vorzeichen hypostasiert, ihren analytischen Wert rasch verlieren.Die Frage nach der Rolle des Konsums in der modernen Gesellschaft ist also nach wie vor ein "heißes" Thema, dem die deutsche Soziologie bislang aus dem Weg gegangen ist - wenn man mit der Metapher die affektive Energie fassen kann, welche diese Frage regelmäßig freisetzt, wenn sie sich im Alltag des Konsumierens oder bei der Beobachtung anderer Konsumenten stellt. Die vorliegende Studie verfolgt das Ziel, diese Frage soweit "abzukühlen ", dass sie soziologisch verhandelbar und die wichtige Rolle kenntlich wird, die der Konsum für die moderne Vergesellschaftung spielt.Die erkenntnisleitende Perspektive dieser Studie ist mit der titelgebenden Formulierung Verfügbarkeit der Dinge benannt, die eine besonders im historischen Vergleich hervortretende Eigenschaft einer vom Warenkonsum geprägten Gesellschaft betont. Dahinter steht die Überlegung, dass der moderne Konsum nicht allein als Ausdruck der sozialen Verhältnisse Handelnder oder als ein bloßer Spiegel sozialer Strukturen angesehen, sondern als ein an die Nutzung und Aneignung von Dingen gebundenes Medium der Vergesellschaftung betrachtet werden sollte: Die jeweilige Art der Verfügbarkeit dieser Dinge bestimmt dabei die gesellschaftliche Rolle des Konsums mit, und auch die sich wandelnden Weisen ihres Gebrauchs bleiben den Sozialbeziehungen nicht äußerlich. Vielmehr werden sie durch den Konsum vermittelt, das heißt durch den Gebrauch handelbarer Objekte überhaupt erst ermöglicht und können sich somit auch durch ihn verändern. Dies schließt soziale Asymmetrien in diesen Beziehungen keineswegs aus, sondern kann sie geradezu in Geltung setzen - dies erfordert aber auch, dass die zu diesem Zweck verwendeten Objekte auf Märkten zur Verfügung stehen. Und es macht zugleich denkbar, dass ein veränderter Objektfundus der Gesellschaft - etwa durch neue Produktionstechniken und Distributionsformen oder den Zugang neuer Konsumentengruppen - die durch ihn vermittelten Sozialbeziehungen wiederum selbst verändern kann.In dieser Sichtweise drückt sich zum einen die Distanz zu einer Reihe von populären konsumkritischen Begrifflichkeiten wie Manipulation oder Konformismus aus, mit denen Ursachen und Folgen des Konsums oft charakterisiert werden, die aus der in dieser Studie eingenommenen Perspektive jedoch als normativ zu stark aufgeladen erscheinen und zudem simplifizierende Annahmen über verursachende Instanzen transportieren. Die Charakterisierung des modernen Konsums als Verfügbarkeit der Dinge setzt die hier eingenommene Perspektive aber auch von anderen, in der Soziologie und der interdisziplinären Konsumforschung verfolgten Fragestellungen ab, was im Folgenden zu erläutern ist.mehr
Kritik
Schrage's study is a sociologically well informed, highly elaborated historization of modern consumption. (Economic Sociology, 01.11.2010)

Eine phänomenologisch sensible Analyse empirischer Kulturphänomene. (Achives européennes de sociologie, 01.12.2010)

Neben der eindrucksvollen theoriegeschichtlichen Reflexion klassischer Ansätze der gesellschaftstheoretischen Konsumforschung lässt sich der Text ebenfalls gewinnbringend aus einer kulturhistorischen Perspektive lesen. (Zeitschrift für Medienwissenschaft, 15.12.2010)

Schrage hat ein sehr anspruchsvolles, thesenreiches Werk vorgelegt. (H-Soz-u-Kult, 16.06.2011)

Nicht nur aufgrund ihrer historisch-genealogischen Argumentation, sondern auch wegen ihrer wegweisenden konzeptuellen Überlegungen stellt die Arbeit ein Muss für Konsumhistoriker- und historikerinnen dar. (neue politische Literatur, 01.08.2011)

Schrages Arbeit ist eine in sich schlüssige und eindrucksvoll mit vielfältigen theoretischen Bezügen untermauerte Arbeit, welche die Entstehung, Entwicklung und Bedeutung des Konsums seit dem 18. Jahrhundert nachzeichnet. Eine historische Soziologie des Konsums - dies ist dem Autor gelungen. (Zt. für Unternehmensgeschichte, 01.09.2011)
mehr

Autor

Dominik Schrage (Dr. phil.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Dresden. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kultursoziologie, Soziologische Theorie sowie Konsum- und Mediensoziologie.