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Heiße Phase

E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
370 Seiten
Deutsch
Campus Verlag GmbHerschienen am19.08.20021. Auflage
In diesem spannenden Wirtschaftsroman gibt Fabian Hardenberg tiefe Einblicke in die Welt der Unternehmensberatungen. Der Autor kennt im Detail, worüber er schreibt: Er ist selbst Consultant in einem international renommierten Unternehmen.

Fabian Hardenberg ist für eine weltweit renommierte Unternehmensberatung tätig. Er lebt und arbeitet in München und Frankfurt am Main. Der Name ist ein Pseudonym.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR26,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR26,99

Produkt

KlappentextIn diesem spannenden Wirtschaftsroman gibt Fabian Hardenberg tiefe Einblicke in die Welt der Unternehmensberatungen. Der Autor kennt im Detail, worüber er schreibt: Er ist selbst Consultant in einem international renommierten Unternehmen.

Fabian Hardenberg ist für eine weltweit renommierte Unternehmensberatung tätig. Er lebt und arbeitet in München und Frankfurt am Main. Der Name ist ein Pseudonym.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783593414072
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Format Hinweis1 - PDF Watermark
FormatE107
Erscheinungsjahr2002
Erscheinungsdatum19.08.2002
Auflage1. Auflage
Seiten370 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4288769
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
05:14 Uhr Sebastian Ritter stand im Teamraum am Fenster und sah auf die Frankfurter Bankentürme. Die Sonne schien und die Glasoberflächen strahlten, die Farben changierten zwischen kühlem Blau und wärmeren Silbertönen, die harten Linien zeigten steil nach oben. Beeindruckend war diese Architektur. Manchmal vielleicht auch bedrohlich. Sebastian drehte sich um, und da sah er Natalie. Sie kam langsam auf ihn zu und lächelte - jenes zarte, beinahe nur angedeutete Lächeln, das ihn verfolgte seit ihrer ersten Nacht. Er öffnete die Arme, aber gerade, als er sie berühren wollte, wich sie zurück, aufgeschreckt von etwas, was er nicht bemerkt hatte. Ein Mann stand mit einem Mal vor ihm, griff nach Natalie, riss sie weg von ihm, stieß sie in die andere Ecke des Teamraums. Dann ging er auf Sebastian zu. Der wich zurück, aber der Mann kam immer näher, bis Sebastian mit dem Rücken gegen das Fenster stieß. Unten war der Parkplatz der Bank, und der Wagen von Dr. Schweizer, dem allmächtigen Sprecher der Geschäftsführung, musste jeden Moment um die Ecke biegen. Das Gesicht des Mannes war so nah, dass Sebastian seinen Atem spürte. So schnell ändert sich das Spiel, sagte der Mann. Und das gerade am Schluss der heißen Phase, wo es darauf ankommt. Dumm, nicht? Jetzt haben Sie verloren, Herr Ritter. Ich mache jetzt das Fenster auf, und Sie steigen da auf den Sims. Und dann werde ich zählen, rückwärts, von zehn bis null. Und wenn Sie bei null nicht gesprungen sind, dann muss ich leider etwas nachhelfen. Er riss das Fenster auf. Sebastian wehrte sich, aber er wurde hochgeschoben. Zehn, hörte er die Stimme des Mannes. Neun. Der Wagen Schweizers fuhr unter ihm auf den Parkplatz. Acht. Die Wände schwankten. Sieben. Da krähte ein Hahn. Sebastian schreckte hoch und drückte auf den Wecker. 'Good Morning' schallte es ihm entgegen. Mein Gott, dachte er. Was für ein Traum. Jetzt verfolgte ihn diese Bank schon bis in den Schlaf. Es wurden sogar gleich Mordgeschichten daraus. Und was für welche. Wer war bloß dieser Mann? Er konnte sich an kein Gesicht erinnern, auch die Stimme war ihm fremd. Er schüttelte den Kopf. Merkwürdig. Gut, dass es in Wirklichkeit anders zuging. Heute Nachmittag war die Abschlusspräsentation seines Projekts, damit war die heiße Phase vorbei, und danach würde die Welt schon wieder anders aussehen. Die Bankenchefs mussten nur einmal die Ergebnisse akzeptieren, dann war das Anschlussprojekt so gut wie verkauft. Sebastian schlurfte ins Badezimmer. Zwanzig nach fünf ... Was für eine Uhrzeit. Und das an einem Montag. Mühsam zielte er ins Klobecken, geschüttelt von einem neuen Gähnanfall. Warum nur hatte er sich ausgerechnet für diesen Job entschieden? Hatte er sich je entschieden? Irgendwann hatte er sich beworben, war durch neun Interviews gestolpert, und dann hatten sie ihm wirklich ein Angebot geschickt. Ein Angebot von Top Management Consulting. Für Außenstehende klang der Name nichtssagend. Insider wussten, was sich dahinter verbarg. Er stieg in die Dusche und drehte den Hahn auf. Das eiskalte Wasser prasselte auf ihn nieder. Erst die Füße, dann die Oberschenkel, am Bauch wurde es kritisch, das Gesicht und schließlich der Nacken ... Immerhin, die Lebensgeister kehrten langsam wieder. Dann der schlagartige Wechsel auf heiß. Als Student hatte er nie vor neun ein Auge aufbekommen, aber von seinem ersten Arbeitstag an wurde das anders. Unternehmensberater müssen reisen, und geschäftlich verreist man früh am Morgen. Anfangs glaubt man noch, dass es besser wird, wenn man erst befördert ist und selbst mehr bestimmen kann ... Und außerdem gewöhnt man sich ja daran. Sebastian wurde befördert, immer in der schnellstmöglichen Zeit, bestimmen konnte er mehr und mehr, aber kaum seine Flugzeiten. Und daran gewöhnen konnte er sich auch nicht. Jedenfalls nicht in diesem Moment, in dem die Wärme der Nacht überging in den kalten Morgen. Selbst wenn am Tag ein kritisches Meeting nach dem anderen auf ihn wartete, der Moment des Aufwachens war die größte Herausforderung. Sebastian stellte die Dusche ab, griff nach dem Handtuch und rubbelte sich kräftig ab. Man durfte nicht nachlassen in den morgendlichen Anstrengungen, sonst verkrochen sich die Lebensgeister wieder. Und man durfte nicht zu lange in den Spiegel schauen um diese Uhrzeit, und erst recht nicht bei diesem Licht. Sonst sah man, wie grau die Haut war, und wie dunkel die Ringe unter den schlammfarbenen Augen. Immerhin war der Haarschopf beneidenswert voll. Erfreuliche Reste eines jungenhaften Charmes ... Sah so ein zukünftiger Partner von Top Management Consulting aus? 'The CEO's First Choice?' Gut, dass die Vorstände ihn nicht um diese Uhrzeit sahen. Wenn er in ihre Büros marschierte, war er bereit. Wenn auch nicht immer ausgeschlafen, so doch wach genug, um auch harte Brocken zu beeindrucken. Er lächelte. Eigentlich war es doch schön, Berater zu sein.[...]mehr

Autor

Fabian Hardenberg ist für eine weltweit renommierte Unternehmensberatung tätig. Er lebt und arbeitet in München und Frankfurt am Main. Der Name ist ein Pseudonym.
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Hardenberg, Fabian