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Mit 80 Schutzengeln durch Afrika

von
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
416 Seiten
Deutsch
DuMont Reiseverlagerschienen am09.11.20181. Auflage
Mit den E-Books der DuMont Welt-Menschen-Reisen können Sie viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

Das E-Book basiert auf: 1. Auflage 2018, Dumont Reiseverlag

'Wenn es einen Kontinent gibt, für den ich nicht gemacht bin, dann ist es Afrika.' Für die meisten hätte sich mit dieser Erkenntnis das Reisethema Afrika erledigt. Für Lois Pryce steht sie am Anfang ihres nächsten großen Roadtrips: 15.000 Kilometer, als Frau allein von London nach Kapstadt. Mit einem Minimum an Gepäck (gut, abgesehen vom Kosmetik-Köfferchen, das auf keiner ihrer Reisen fehlen darf ). Warum Afrika? Um zu sehen, ob es noch echte Abenteuer gibt. Auf welcher Route? Klar: auf der, die ihre Schutzengel auf die härteste Probe stellt. Durch Gabun, Kongo und Angola. Über Schotterpisten, Schlammpfade und Asphaltschluchten, mitten durch die marrokanische Sahara und durch von Landminen verseuchte Rebellengebiete. Vier Monate nach ihrem Aufbruch in London erreicht die Britin Kapstadt - ebenso erschöpft wie bereichert. Und überzeugter denn je: Es gibt sie noch, die echten Abenteuer.

Tipp: Setzen Sie Ihre persönlichen Lesezeichen an den interessanten Stellen und machen Sie sich Notizen... und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!



Lois Pryce, Jahrgang 1973, ist für ihr Leben gern unterwegs, je abenteuerlicher, desto besser. 2003 kündigte sie ihre Stelle bei einem bekannten britischen Radiosender und brach auf zu ihrem ersten großen Abenteuer: 20.000 Kilometer mit dem Motorrad von Alaska über Feuerland bis nach Argentinien. Seitdem bereist sie die Welt. Ihr Markenzeichen: das Schaffell auf dem Sattel ihres Motorrads. Sie schreibt regelmäßig für die New York Times, den Guardian u.a. und kuratiert das Adventure Travel Film Festival. Lois Pryce lebt mit ihrem Mann in London auf einem alten holländischen Frachtkahn.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextMit den E-Books der DuMont Welt-Menschen-Reisen können Sie viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

Das E-Book basiert auf: 1. Auflage 2018, Dumont Reiseverlag

'Wenn es einen Kontinent gibt, für den ich nicht gemacht bin, dann ist es Afrika.' Für die meisten hätte sich mit dieser Erkenntnis das Reisethema Afrika erledigt. Für Lois Pryce steht sie am Anfang ihres nächsten großen Roadtrips: 15.000 Kilometer, als Frau allein von London nach Kapstadt. Mit einem Minimum an Gepäck (gut, abgesehen vom Kosmetik-Köfferchen, das auf keiner ihrer Reisen fehlen darf ). Warum Afrika? Um zu sehen, ob es noch echte Abenteuer gibt. Auf welcher Route? Klar: auf der, die ihre Schutzengel auf die härteste Probe stellt. Durch Gabun, Kongo und Angola. Über Schotterpisten, Schlammpfade und Asphaltschluchten, mitten durch die marrokanische Sahara und durch von Landminen verseuchte Rebellengebiete. Vier Monate nach ihrem Aufbruch in London erreicht die Britin Kapstadt - ebenso erschöpft wie bereichert. Und überzeugter denn je: Es gibt sie noch, die echten Abenteuer.

Tipp: Setzen Sie Ihre persönlichen Lesezeichen an den interessanten Stellen und machen Sie sich Notizen... und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!



Lois Pryce, Jahrgang 1973, ist für ihr Leben gern unterwegs, je abenteuerlicher, desto besser. 2003 kündigte sie ihre Stelle bei einem bekannten britischen Radiosender und brach auf zu ihrem ersten großen Abenteuer: 20.000 Kilometer mit dem Motorrad von Alaska über Feuerland bis nach Argentinien. Seitdem bereist sie die Welt. Ihr Markenzeichen: das Schaffell auf dem Sattel ihres Motorrads. Sie schreibt regelmäßig für die New York Times, den Guardian u.a. und kuratiert das Adventure Travel Film Festival. Lois Pryce lebt mit ihrem Mann in London auf einem alten holländischen Frachtkahn.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783616491073
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum09.11.2018
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse23082 Kbytes
Artikel-Nr.4034837
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Vorwort

Wenn es jemals einen Kontinent gab, für den ich nicht geschaffen bin, dann ist das Afrika. Mein erster Besuch hielt mir das auch unmissverständlich vor Augen. Das Problem ist, dass ich schneeweiß bin, nicht im moralischen Sinn, fürchte ich, sondern ganz wörtlich. Wo andere Frauen in der Hitze zu voller Schönheit erblühen, welke ich vor mich hin; während andere Frauen sich graziös einen Pareo um die sonnengebräunten Hüften binden und ihre Bräune mit modischen Sonnenhüten und Designer-Sonnenbrillen unterstreichen, habe ich außer zerzausten Haaren und einem Teint in Quietschrosa nichts zu bieten. Und obwohl Alfred Tennyson von hellhäutigen Frauen träumte und John Milton ob der »göttlichen Blässe« ins Schwärmen geriet - die käsige Wirklichkeit hat absolut nichts Poetisches an sich. Bei mir wird die zarte englische Rose zum rumänischen Vampir, und davon sieht man nicht allzu viele in Afrika.

Außerdem plagt mich ständig das Fernweh, aber keine Angst: Die folgenden Seiten sind nicht die wehmütigen Memoiren einer Albino-Frau mit unerfüllten Reisewünschen. Seit ich denken kann, träume ich von großen Abenteuern, und ich gebe zu, dass ich mich von der schwärmerischen Vision des Wandervogels oder von Entdeckungsreisenden in Kaki-Tracht bis heute angezogen fühle. Als ich 22 Jahre alt war, kaufte ich mir ein Eigenheim - ein Hausboot in London. Neben einer billigen Unterkunft, so hoffte ich, würde ein schwimmendes Heim einen Schuss Romantik in meinen Alltagstrott bringen. Das tat es auch: Ich entdeckte eine neue Welt voller faszinierender Persönlichkeiten, die wundervolle Dekadenz der Selbstversorger; es war eine Seifenoper jenseits der Londoner Hektik. Viele glückliche Jahre lang war der Regent´s Canal mein Rückzugsort, dank dem ich in einigen noblen Vierteln von London residieren konnte, die ich mir unter normalen Umständen niemals hätte leisten können. (Während allerdings die Großen und Mächtigen in NW1 oder W9 während des Sonntags-Lunchs an edlen Weinen nippten, war ich für gewöhnlich damit beschäftigt, meine Chemietoilette zu leeren.)

Ich genoss jede Minute meines Wasser-Daseins, es gab meiner alltäglichen Existenz einen Hauch von Urlaubsflair; selbst die Langeweile eines Bürojobs mit festen Arbeitszeiten wurde erträglicher durch die ständig wechselnde Szenerie. Trotzdem hatte mich Ende Zwanzig das Fernweh mehr denn je gepackt, mein Arbeitstag von 9 bis 17 Uhr wurde immer mehr zu »irgendwann gegen halb zehn« bis »kann ich jetzt endlich gehen?«. Der Transport meines Motorrads auf dem Boot erlaubte es mir, von jedem beliebigen Ort, an dem ich morgens die Augen aufschlug, zur Arbeit zu fahren. Aber selbst das konnte das Verlangen, endlich wieder unterwegs zu sein, nicht stillen.

Also schmiss ich meinen tristen Job bei der BBC hin und fuhr meine 225er Enduro 30â000 Kilometer quer durch den amerikanischen Kontinent, von Alaska bis zur südlichsten Spitze Südamerikas. Aber statt mich von meinem Fernweh zu heilen, machte dieses wunderbare Abenteuer alles noch schlimmer. Sobald ich wieder zu Hause war, kramte ich eine Weltkarte heraus und begann, vom nächsten Trip zu träumen - der Rettungsanker aller an ihr Heim gefesselten Reisenden, Hausboot hin oder her.

Aus irgendeinem Grund hörte ich den Ruf Afrikas. Kein konkreter, erklärbarer Ruf, sondern einer, der vom Herzen erhört wurde. Es ging nicht darum, in die Fußstapfen eines berühmten Forschers zu treten oder meine Herkunft zu erforschen; weder lief ich vor etwas davon, noch versuchte ich, mich selbst zu finden. Für mich fühlte sich Afrika einfach an wie der letzte Ort auf Erden, an dem man noch richtige Abenteuer erleben konnte. Und es musste etwas Reales sein: nur ich und mein Motorrad. Keine Expeditionstrucks, keine organisierte Tour, kein Satellitenhandy, nichts von alledem. Ich bin schließlich kein Auslandskorrespondent, kein Paris-Dakar-Rennfahrer und kein hart gesottener Kriegsreporter. Ich bin eine blasse, 33-jährige Engländerin, 1,65 groß und halbwegs fit (obwohl es schon ein paar Pfund weniger sein könnten), und ich wollte es einfach wissen - wie wäre das wohl, wenn ich mich auf mein Geländemotorrad schwingen und mir meinen Weg durch den afrikanischen Kontinent schlagen würde?

Ich machte mir aber auch nichts vor. Ich wusste, dass Afrika, verglichen mit meinem Trip durch Amerika, sehr viel kniffliger sein würde. Die Route, die ich plante, führte mich geradewegs durch die Sahara und dann südwärts, durch die brodelnde Dschungelregion im Kongobecken, und von dort nach Angola, einem Land, das durch den erst kürzlich beendeten Bürgerkrieg ruiniert und mit Landminen übersät war. Natürlich gab es einfachere Strecken, aber diese Länder mit ihren nie abreißenden Katastrophennachrichten faszinierten mich. Konnte es denn wirklich so schlimm sein? Ich wollte es selbst herausfinden.

Dank eines erstaunlich schlechten Timings schaffte ich es, mich noch kurz vor Antritt der Reise durch Amerika zu verlieben. Sobald ich wieder zu Hause war, machte mir Austin - so hieß das Objekt meiner Begierde - einen Heiratsantrag, und ein Jahr später standen wir vor dem Traualtar. Nun benötigten wir natürlich ein größeres Hausboot. Gott sei Dank war mein neuer Ehemann auch motorradfahrender Weltenbummler wie ich, ein Draufgänger wie aus dem Bilderbuch. Als ich ihm im Frühjahr 2006 vorschlug, dem entsetzlichen englischen Winter zu entkommen und uns bei einer dreiwöchigen Fahrt durch die marokkanische Sahara einen Vorgeschmack auf Afrika zu holen, war er sofort dabei.

Wir fuhren durch Spanien und auf die Fähre nach Melilla, mit dabei Träume von Palmen, Sanddünen und üppigen Oasen, die uns auf der anderen, exotischeren Seite des Mittelmeers erwarten würden. Zwei Tage später lag ich in einem Zelt in einem Nomadenlager im Fieberwahn und spuckte mir die Seele aus dem Leib. Wir hatten zwar keine genaue Vorstellung von unserem Trip gehabt, aber so hatten wir uns das auf keinen Fall gedacht.

Was wir uns vorgestellt hatten, waren drei Wochen Fahrt durch die Wüste. Aber bei 45 Grad schien ich mit meinem blassen Teint nicht dafür geschaffen zu sein - ein Gedanke, der mir bis dahin noch gar nicht gekommen war. Wir waren den ganzen Tag durch die Wüste gefahren, über sandige Pisten und steinige Wege, aber erst am späten Nachmittag, als wir im ausladenden Schatten eines Dornenbaums eine Pause einlegten, fühlte ich mich auf einmal benommen. Vor und hinter uns lag nichts als Sand, meilenweit. Es blieb uns also nichts übrig, als weiterzufahren. Weil wir spät gestartet waren, verbrachten wir die heißesten Stunden des Tages im Sattel. Nun pflügten wir uns unseren Weg durch den Sand, dem Sonnenuntergang entgegen. Unser Ziel war ein kleines Dorf, das wir auf der Karte gesehen hatten. Dort wollten wir unsere schwindenden Vorräte an Wasser und Lebensmitteln auffrischen.

Es wurde immer dunkler, und ich fühlte mich immer mulmiger und schwindliger. Dann fielen die Scheinwerfer unserer Motorräder auf ein kleines Berbercamp. Es war ein faszinierender Anblick: Eine Gruppe dunkelhäutiger Männer in wallenden Gewändern und kunstvoll drapierten, blauen Turbanen, die fast ihr ganzes Gesicht bedeckten und nur die Augen freiließen. Wir hielten an, um sie zu begrüßen, und sobald ich abgestiegen war, wusste ich, dass etwas nicht in Ordnung war. Ich taumelte und brabbelte konfuses Zeug. Austin entschied, ich sei dehydriert, und flößte mir eine Flasche Cola ein. Daraufhin musste ich mich übergeben und die gesamte Cola landete auf Austin. Und ich wurde zum ersten Mal in meinem Leben bewusstlos.

Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem staubigen Boden und blickte geradewegs in mehrere braune Augenpaare, die freundlich unter indigoblauem Stoff auf mich heruntersahen, sowie in die besorgt blinzelnden blauen Augen meines Mannes. Ich war völlig verwirrt, kann mich aber vage daran erinnern, dass man mich in eine Hütte brachte, in der es von Fliegen nur so wimmelte. Dort verbrachte ich eine lange Nacht, vom Fieber geschüttelt und überzeugt davon, dass ich nie wieder aufwachen würde, wenn ich mich vom Schlaf übermannen ließe.

Ein Krankenbett in der Sahara ist wohl einer der unpassendsten Orte, um auf die Idee zu kommen, alleine mit dem Motorrad von London nach Kapstadt zu fahren. Afrika hatte mir eine eindeutige Nachricht geschickt: Du bist nicht für diesen Kontinent geschaffen! Du solltest nicht hier sein! Aber sobald ich mich ein wenig erholt hatte, wusste ich, dass ich den Teufel austreiben musste, der mich in Marokko heimgesucht hatte. Wieder zu Hause, als die Erinnerung an Fieberwahn, Erbrochenes und Elend sich langsam von einem erniedrigenden Ereignis in ein amüsantes Gesprächsthema bei Dinner-Partys verwandelte, wurde mein Verlangen, das Projekt Sahara anzugehen, immer stärker (obwohl dies wahrscheinlich mehr über die Dinner-Partys aussagt ...). Ich war entschlossen, es noch einmal zu versuchen, und dachte mir, wenn ich schon in die Sahara zurückkehrte, könnte ich auch gleich aufs Ganze gehen und weiterfahren, bis in den Süden.

Als ich Austin meine Pläne erzählte, zögerte er keinen Augenblick (erst Monate später gestand er mir, dass er anfangs doch Zweifel gehabt hatte).

»Du musst auf jeden Fall fahren!«, sagte er sofort. Wir wussten beide, dass er nicht mitkommen konnte, wegen des ewigen Hindernisses, seiner Arbeit.

Aber er zweifelte keinen Moment daran, dass ich die Reise wagen sollte. Die wenigen Male, als ich selbst unsicher war, widersprach er mir sofort.

»Und was ist mit der Hitze, der Malaria, den Landminen ...?«, fragte ich ihn eines Nachts, als mich in der Dunkelheit doch die Angst beschlich und sich in meinem Inneren breitmachte.

»Es ist ganz einfach so«, stellte er klar, »du bist niemals bereit für einen...
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Autor

Lois Pryce, Jahrgang 1973, ist für ihr Leben gern unterwegs, je abenteuerlicher, desto besser. 2003 kündigte sie ihre Stelle bei einem bekannten britischen Radiosender und brach auf zu ihrem ersten großen Abenteuer: 20.000 Kilometer mit dem Motorrad von Alaska über Feuerland bis nach Argentinien. Seitdem bereist sie die Welt. Ihr Markenzeichen: das Schaffell auf dem Sattel ihres Motorrads. Sie schreibt regelmäßig für die New York Times, den Guardian u.a. und kuratiert das Adventure Travel Film Festival. Lois Pryce lebt mit ihrem Mann in London auf einem alten holländischen Frachtkahn.
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