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Für alles um die Welt

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
350 Seiten
Deutsch
DuMont Reiseverlagerschienen am22.04.20211. Auflage
Mit den E-Books der DuMont Welt - Menschen - Reisen sparen Sie Gewicht im Reisegepäck und können viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

Das E-Book basiert auf: 1. Auflage 2021, Dumont Reiseverlag

Das Bauchgefühl sagt: Los!
'Wenn ich in meinem alten Job und in meinem alten Leben bleibe, dann verhungere ich emotional. ' Journalistin Waltraud Hable hat auch nach einer einjährigen Weltreise nicht mit dem Fernweh abgeschlossen. Also zieht sie wieder los: ohne Rückflugticket und ohne Scheu, unterwegs auch ein paar neue Jobs auszuprobieren. Sie putzt Klos auf Hawaii, landet als freiwillige Helferin in einem Sterbehaus in Indien und checkt zur Rangerausbildung im südafrikanischen Busch ein. Und dazwischen? Versucht sie, ihren Träumen treu zu bleiben und ihre Definition von alles zu leben. Ein Zick-zack-Trip durch die Welt, in dem geflucht, geliebt, gezweifelt und gelacht wird. Wie das eben so passiert, wenn man sich von etwas leiten lässt, auf das man sonst nicht hört: das Herz.

Tipp: Setzen Sie Ihre persönlichen Lesezeichen an den interessanten Stellen und machen Sie sich Notizen... und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!



Waltraud Hable, Jahrgang 1978, ist Journalistin, Autorin und Weltenbummlerin aus Wien. Jahrelang hat sie für Frauenmagazine geschrieben und sich als Korrespondentin in Miami und New York City versucht (was schicker klingt, als es tatsächlich war). 2016 hat sie ihren Job an den Nagel gehängt, um auf Weltreise zu gehen. Entstanden ist daraus ihr erstes Buch »Mein Date mit der Welt«. Weil eine Rückkehr in den Alltag für sie nicht mehr in Frage kam, hat sie ihren Wohnort einfach in die große weite Welt verlegt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,95
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextMit den E-Books der DuMont Welt - Menschen - Reisen sparen Sie Gewicht im Reisegepäck und können viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

Das E-Book basiert auf: 1. Auflage 2021, Dumont Reiseverlag

Das Bauchgefühl sagt: Los!
'Wenn ich in meinem alten Job und in meinem alten Leben bleibe, dann verhungere ich emotional. ' Journalistin Waltraud Hable hat auch nach einer einjährigen Weltreise nicht mit dem Fernweh abgeschlossen. Also zieht sie wieder los: ohne Rückflugticket und ohne Scheu, unterwegs auch ein paar neue Jobs auszuprobieren. Sie putzt Klos auf Hawaii, landet als freiwillige Helferin in einem Sterbehaus in Indien und checkt zur Rangerausbildung im südafrikanischen Busch ein. Und dazwischen? Versucht sie, ihren Träumen treu zu bleiben und ihre Definition von alles zu leben. Ein Zick-zack-Trip durch die Welt, in dem geflucht, geliebt, gezweifelt und gelacht wird. Wie das eben so passiert, wenn man sich von etwas leiten lässt, auf das man sonst nicht hört: das Herz.

Tipp: Setzen Sie Ihre persönlichen Lesezeichen an den interessanten Stellen und machen Sie sich Notizen... und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!



Waltraud Hable, Jahrgang 1978, ist Journalistin, Autorin und Weltenbummlerin aus Wien. Jahrelang hat sie für Frauenmagazine geschrieben und sich als Korrespondentin in Miami und New York City versucht (was schicker klingt, als es tatsächlich war). 2016 hat sie ihren Job an den Nagel gehängt, um auf Weltreise zu gehen. Entstanden ist daraus ihr erstes Buch »Mein Date mit der Welt«. Weil eine Rückkehr in den Alltag für sie nicht mehr in Frage kam, hat sie ihren Wohnort einfach in die große weite Welt verlegt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783616491226
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum22.04.2021
Auflage1. Auflage
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse27461 Kbytes
Artikel-Nr.5793301
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

ICH DARF NICHT UNZUFRIEDEN SEIN.
ODER DOCH?

Es gibt Dienstage, da passiert gar nichts. Und dann sind da diese Dienstage, an denen dir klar wird: »Ich kann mich nicht länger selbst bescheißen.«

Mein Dienstag ist im November. Ein nebelgrauer Tag, der nach Desinfektionsmitteln und Heizungsluft riecht.

»Ihre Haut hat begonnen, sich an gewissen Stellen selbst zu zerstören«, eröffnet mir die Ärztin, während ich hinter einem Vorhang wieder in meine Kleidung schlüpfe.

»Ah ja?«, sage ich und fiddle mit den Schnürsenkeln meiner Sneakers herum. Das ist sicherlich nicht der gehaltvollste Kommentar, aber ich habe keine Ahnung, wie ich sonst reagieren soll. Ich dachte, ich wäre für einen Routinecheck in die Praxis gekommen und vielleicht für eines dieser Karamellbonbons, die am Empfang in einer Glasschüssel rumliegen -, aber nicht für die Diagnose »Autoimmunerkrankung im Frühstadium« und für eine Verschreibung von Kortison.

Bevor sich jetzt allgemeine Betroffenheit einstellt - die Sache ist nicht weiter schlimm. Also nichts, was mich groß einschränken oder gar umbringen würde. Der Schutzmantel meines Körpers mag zwar irreparable Risse aufweisen. »Aber das kriegen wir fürs Erste mit einer Salbe hin«, sagt die Ärztin. Und: »Viele dieser Schübe werden durch Stress ausgelöst.« Sie versucht, das Ganze als Feststellung zu formulieren, ich sehe trotzdem eine Frage darin und fühle mich ertappt. Denn man muss kein Psychosomatik-Diplom an der Wand hängen haben, um zu wissen: Autoimmun bedeutet oft auch autoaggressiv. Keine Hautzelle der Welt begeht ohne Grund Selbstmord. Und man entwickelt auch nicht einfach so alle paar Wochen Herpes. Das Ganze verdeutlicht lediglich: Nicht nur mein Immunsystem verlangt nach ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, sondern ebenso mein Seelenleben.

* * *

»Was muss ich ändern, damit ich von meinem Leben keinen Urlaub mehr brauche?« Das ist die Frage, die seit Monaten an mir nagt. Und in den dreizehn suchenden Worten steckt so viel Sehnsucht, dass es mir mitunter eng im Hals und im Brustkorb wird. Die Problemstellung ist zugegebenermaßen nicht ganz neu. An dem Punkt »Soll das bereits alles gewesen sein?« war ich bereits mehrmals in meinem Leben. Ich habe mir deswegen sogar eine Auszeit gegönnt und meine Ersparnisse auf einer Solo-Weltreise verprasst, in der Hoffnung, mein Fernweh und meinen Hunger nach Neuem damit stillen zu können. Doch die Zufriedenheit, die mein Big Trip brachte - ich kam mit tausend Sonnenflecken, einem vollen Herzen und der Gewissheit, dass Solo-Reisen das Beste für die Entdeckung des inneren Rhythmus ist, heim -, hielt nicht sonderlich lange an. Nach einem Jahr scharrte ich bereits wieder wie ein eingesperrtes Wildpferd mit den Hufen, wissend, dass da draußen mehr auf mich wartet als die Hausdächer, auf die ich von meinem Bürofenster aus schaute.

Experten würden sagen: Bore-out statt Burn-out. Ich sage: Wenn man nicht happy ist, sind einem solche Definitionen herzlich egal. Interessanter ist, was man gegen die dunklen Wolken am Geisteshimmel unternimmt. Wird man aktiv? Oder übt man sich in Vogel-Strauß-Taktik? Ausprobiert habe ich beide Strategien. Zuerst meinte ich, ich bräuchte einfach nur neue Hobbys. Ein befreundeter Personaltrainer bot mir gratis CrossFit-Stunden an. Dabei ließ er mich so leiden, als hätte ich seiner Seele in einem früheren Leben etwas Schlimmes angetan. Aber die gewünschte Zerstreuung brachte es genauso wenig wie die YouTube-Tutorials, mit denen ich mir selbst beibrachte, herrlich zitronige Körperbutter anzurühren. Also ... gegenpoliger Versuch, Kopf in den Sand. Vielleicht musste ich mich einfach damit abfinden, dass das Leben ein unvermeidbarer Alltagstrott war - und wo ich schon mal im Desillusionierungsprozess war, redete ich mir auch gleich die Möglichkeit auf grundlegende Veränderung aus: »Was soll ich denn machen? Ich kann ja nichts außer Schreiben. Hätte ich mal besser was Vernünftiges gelernt.« Obendrein lähmte mich ein schlechtes Gewissen: »Du hast null Grund, unzufrieden zu sein«, schimpfte es mit mir. »Du bist ein verdammtes Glückskind.« Was prinzipiell stimmte. Mein Hintern klebte von Montag bis Freitag an einem ergonomisch geformten Bürostuhl und wurde dafür hochanständig bezahlt. Meine Freunde waren nett, mit meiner Familie konnte man es aushalten, und ich war Mieterin einer wunderschönen Altbauwohnung mit hohen Fenstern, Nachmittagssonne und Blick auf einen Kastanienbaum. Einzig eine Liebesbeziehung gab es keine. Aber daran war ich selbst schuld. Wenn man jedem Kerl die Existenzberechtigung abspricht, nur weil er auf seinem Tinder-Profilfoto ein gut gebügeltes Hemd oder ein glatt rasiertes Gesicht zur Schau trägt und auf den ersten Blick nicht dem Typ risikofreudiger Abenteurer mit Wanderlust-Gen entspricht (dieses Gen gibt´s wirklich, die Wissenschaft macht DRD4-7R für exzessives Fernweh verantwortlich), dann darf man sich nicht wundern, wenn man allein im Bett liegt.

Kurz: Nach außen hin gab´s wenig zu meckern. Innen drin machte sich jedoch tiefe Zerrissenheit breit. Und diese ließ sich offenbar nicht länger leugnen, sie zeigte sich nun auch an meiner rissigen Haut.

Was will ich?

Wovon träume ich, wenn ich sehnsüchtig zum Fenster hinausstarre und denke: Ich muss hier raus?

Hm. Zum einen wünsche ich mir Vulkane. Das Meer. Dünen. Palmen. So viele Sonnenauf- und -untergänge wie möglich zu erleben. Pinguine. Warzenschweine. Haie. Das ganze Feuerwerk an Schönheit, das dieser Planet zu bieten hat. Die Welt ist schließlich nicht umsonst so groß erschaffen worden; das muss man sich anschauen. Und dann ... wären ein paar Gleichgesinnte um mich herum nicht schlecht, präferiert solche, die mehr Ja als Nein sagen. Leute, die Fernweh, einen Vollbart und das Herz am rechten Fleck haben. Wobei: Vergessen wir den Vollbart und das mit dem XY-Chromosom gleich wieder. Die große Liebe am Wegesrand aufzulesen, darum geht´s mir gar nicht. Natürlich wäre das Ganze nett, aber ich bin alt genug, um zu wissen: Die große Liebe findet sich meistens dann, wenn man sein Leben und sich selbst so sehr liebt, dass man keinen Typen braucht. Ich wäre schon zufrieden damit, nur mal auf Menschen zu treffen, die auch ohne private Pensionsvorsorge oder MBA-Aufbaustudium ruhig schlafen können und denen das Unbekannte näher als das Vertraute ist. Ich sehne mich nach Inspiration. Freigeistern. Aussteigern. Und erfahrungsgemäß findet man diese selten in Bussen auf dem Weg zur Arbeit. Dieser Schlag Menschen, den ich suche, schwirrt draußen in der Welt herum.

Dass dieses geistige Wunschkonzert himmelschreiend schwammig ist - geschenkt. Genau das ist ja mein Problem. Ich habe es bisher nicht geschafft, aus »Ich will, ich will, ich will« ein vernünftiges »Ich werde« zu machen.

Bis jetzt.

* * *

Der Dienstag bei der Ärztin mag nicht der beste Dienstag meines Lebens gewesen sein. Aber er gibt mir zumindest eine Idee davon, was passiert, wenn ich weiterhin nicht in die Gänge komme. Hauttechnisch wird die Sache unschön enden, und ganz ehrlich: Wenn der Körper schon sagt, dass es so nicht weitergehen kann, dann hat der Kopf erst recht keinen Grund mehr, sich weiter rauszureden.

Als ich mit der Straßenbahn nach Hause fahre, hypnotisiert von der Rushhour-Hektik und ihren monoton vorbeirauschenden Autos, zwinge ich mich, nachzudenken. Vielleicht ist es ja dem Zuckerschock der ärztlichen Karamellbonbons zu verdanken - beim Rausgehen habe ich mir trotzig eine Handvoll der Dinger geschnappt -, aber plötzlich schwingen Hirn, Herz und Bauch im selben Takt. Ein ungewohnter Gleichklang, der mir zumindest eine vage Vorstellung davon gibt, was sich aus der Wundertüte Leben zaubern ließe.

Du könntest jetzt, in diesem Moment, durch die afrikanische Steppe streifen und Löwengebrüll lauschen - hättest du vorher entsprechende Schritte gesetzt. Dein aktuelles Leben ist nur das Ergebnis deiner Entscheidungen von gestern.

Das Afrika-Beispiel fasziniert mich. Es scheint so absurd weit hergeholt und dennoch irgendwie erreichbar. Zumal ich erst kürzlich im Internet über ein Sabbatical in der Wildnis gelesen habe. Tausche Busch gegen Bahn. Rote Erde und Barfußlaufen gegen Rollsplit und Winterstiefel. Ich hätte nur ein Flugticket buchen, meinen Job kündigen oder mich mit finanziellem Downgrading anfreunden müssen, dann wäre das jetzt meine Realität. Und die Sonne, die mir ins Gesicht scheinen würde, wäre trotzdem nicht fremd, es wäre dieselbe Sonne wie jetzt, nur wärmer.

»Wenn du nicht aufhören kannst, daran zu denken, hör nicht auf, dafür zu kämpfen«, stachelt mein inneres Trio mich an. »Sobald du deinen Träumen mehr Energie schenkst als deinen Ängsten, bist du frei.«

Ach, wenn´s so einfach wäre, denke ich, während die Straßenbahn stur über die vorgegebenen Gleisspuren rattert.

»Aber es ist so einfach.« Hirn, Herz und Bauch bleiben beharrlich. »Ob du dich frühmorgens in einen Bürosessel oder in den warmen Ozean fallen lässt: Es liegt an dir.«

»Lotto-Millionen oder ein Banküberfall würden die Sache aber wesentlich leichter machen«, werfe ich ein und bin im selben Moment genervt von mir. Wollte ich mein Leben nun umkrempeln oder nur jammern? Veränderung ist immer möglich, weiß jener Teil von mir, der offen sein will für Neues. Veränderung klappt sogar dann, wenn der Zugang zu Dingen fehlt, die für viele selbstverständlich sind. Oder wie lassen sich sonst die inspirierenden Geschichten von Menschen erklären, die sich trotz widrigster Umstände ihre Ziele erkämpft haben? Der Seitenhieb gilt der privilegierten Erste-Welt-Single-Tussi in mir.

»Wenn du es denken kannst, kannst du es auch tun«, beschwört mich mein...
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Autor

Waltraud Hable, Jahrgang 1978, ist Journalistin, Autorin und Weltenbummlerin aus Wien. Jahrelang hat sie für Frauenmagazine geschrieben und sich als Korrespondentin in Miami und New York City versucht (was schicker klingt, als es tatsächlich war). 2016 hat sie ihren Job an den Nagel gehängt, um auf Weltreise zu gehen. Entstanden ist daraus ihr erstes Buch 'Mein Date mit der Welt'. Weil eine Rückkehr in den Alltag für sie nicht mehr in Frage kam, hat sie ihren Wohnort einfach in die große weite Welt verlegt.
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Hable, Waltraud