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Die Favoritin des Königs

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
752 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am02.10.2009
Der einzige Roman über die wahre Geschichte der Madame Pompadour
Versailles 1745: Louis XV. ernennt Madame de Pompadour zu seiner offiziellen Mätresse. Ein Skandal am Königshof - ein Mädchen aus dem Volk gelangt in dieser Position zu Macht und Einfluss! Intrigen, Hass und Demütigungen bestimmen ihr Leben im goldenen Käfig Versailles. Doch sie ist bereit, für die Liebe einen hohen Preis zu bezahlen ...
• Die Geschichte einer starken Frau: vom Mädchen aus dem Volk zur berühmtesten Mätresse Frankreichs
• Ein großer historischer Roman über Macht, Intrigen und die wahre Liebe
• Jetzt mit Bonusmaterial: ein Spaziergang durch Paris auf den Spuren von Madame de Pompadour

Claudia Ziegler wurde 1968 in Berlin geboren. Sie studierte Französische Sprach- und Literaturwissenschaft, Germanistik und Publizistik und arbeitete als freie Journalistin und Drehbuchautorin fürs Fernsehen. Ihre erfolgreichen Romane 'Die Favoritin des Königs', 'Die geheime Tochter' und 'Das Mädchen mit dem zweiten Gesicht' erschienen im Diana Verlag. Claudia Ziegler lebt in Berlin.
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Produkt

KlappentextDer einzige Roman über die wahre Geschichte der Madame Pompadour
Versailles 1745: Louis XV. ernennt Madame de Pompadour zu seiner offiziellen Mätresse. Ein Skandal am Königshof - ein Mädchen aus dem Volk gelangt in dieser Position zu Macht und Einfluss! Intrigen, Hass und Demütigungen bestimmen ihr Leben im goldenen Käfig Versailles. Doch sie ist bereit, für die Liebe einen hohen Preis zu bezahlen ...
• Die Geschichte einer starken Frau: vom Mädchen aus dem Volk zur berühmtesten Mätresse Frankreichs
• Ein großer historischer Roman über Macht, Intrigen und die wahre Liebe
• Jetzt mit Bonusmaterial: ein Spaziergang durch Paris auf den Spuren von Madame de Pompadour

Claudia Ziegler wurde 1968 in Berlin geboren. Sie studierte Französische Sprach- und Literaturwissenschaft, Germanistik und Publizistik und arbeitete als freie Journalistin und Drehbuchautorin fürs Fernsehen. Ihre erfolgreichen Romane 'Die Favoritin des Königs', 'Die geheime Tochter' und 'Das Mädchen mit dem zweiten Gesicht' erschienen im Diana Verlag. Claudia Ziegler lebt in Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641029760
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum02.10.2009
Seiten752 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1979 Kbytes
Artikel-Nr.1432442
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Ein unerträglicher Lärm und Gestank weckte Jeanne. Benommen schreckte das Mädchen aus dem Schlaf. Sie war - den Kopf an das Fenster der Kutsche gelehnt - eingeschlafen, und es dauerte einen Moment, bis sie wieder wusste, wo sie war. Müde strich die Achtjährige sich eine Strähne ihres kastanienbraunen Haars, die sich unter ihrem weißen Häubchen gelöst hatte, aus dem Gesicht und blickte dann mit großen Augen nach draußen.

Sie hatten bereits die Faubourgs von Paris erreicht. Der Wagen, der sich zwischen Menschen, Fuhrwagen und Droschken seinen Weg durch die Vorstadt bahnte, kam nur noch langsam vorwärts. Eine undefinierbare schlammige Schicht, Dreck, der von den Rädern bis zu den Fenstern hochspritzte, bedeckte den Boden. Armselige, halb verfallene Häuser und notdürftig zusammengezimmerte Schuppen säumten die engen Gassen, in denen ein ohrenbetäubendes Durcheinander von schrillen Rufen, Peitschenknallen und laut ausgetragenen Streitereien zu hören war. Es roch so stark nach Urin, Kot und verdorbenen Abfällen, dass Jeanne übel wurde.

Das Mädchen lehnte den Kopf gegen die Scheibe und spürte, wie sie dennoch eine Welle der Erleichterung ergriff. Sie hatten Paris erreicht, und das Kloster lag weit hinter ihnen! Noch immer konnte sie es nicht glauben, dass sie nach Hause zurückkehren durfte. Trotz der bangen Ungewissheit, was sie dort wohl erwartete, war sie unendlich glücklich, dass sie die Klosterschule von Poissy, in der sie drei lange Jahre verbracht hatte, verlassen konnte.

Eine Bewegung neben ihr ließ sie einen Blick zu ihrer Mutter werfen, die bis eben mit geschlossenen Augen vor sich hin gedöst hatte und nun aufgewacht war und mit einem leichten Seufzen nach ihrem Täschchen griff. Sie rümpfte aufgrund des Gestanks ungehalten die Nase.

»Hier, nimm das«, sagte sie und reichte Jeanne ein mit Parfüm getränktes Taschentuch. Doch selbst der starke Duft konnte den Geruch kaum überdecken.

Verstohlen sah sie über das Tuch hinweg zu ihrer Mutter. Als sie vor dem Kloster an der Kutsche stand, hatte sie sie im ersten Moment kaum wiedererkannt. In den letzten Jahren hatten sie sich nicht mehr als zwei-, dreimal zu den Feiertagen gesehen, und nun erschien sie ihr plötzlich wie eine Fremde. Im Gegensatz zu früher trug sie Rouge und Puder auf den Wangen, roch nach Parfüm und hatte ein elegantes Kleid aus einem seidigen Stoff an, in dessen tiefem Dekolleté ein winziges künstliches Blumenbouquet prangte.

Jeanne sah an sich selbst herunter und zog unauffällig an dem Rockansatz des verblichenen gelben Kleides, das sie unter ihrem verschlissenen Reiseumhang trug. Es war viel zu kurz geworden und spannte, sodass sie das Gefühl hatte, die Nähte müssten jeden Augenblick platzen, aber es war das einzige Kleid, das sie außer den zwei weißen, die sie in der Klosterschule getragen hatte, überhaupt noch besaß.

Die Kutsche passierte eine Kreuzung, und Jeanne blickte erneut nach draußen. Zwischen zwei Häusern brannte ein kleines Feuer, an dem sich zwei halb nackte Kinder und eine krumme Alte mit strähnigen Haaren wärmten. Auf den Straßen waren Bettler zu sehen und Menschen mit pockennarbigen blassen Gesichtern in zerlumpter Kleidung und Holzschuhen - einige von ihnen waren sogar barfuß. An einer Ecke drängte sich eine Gruppe von Frauen und Männern zeternd um einen Fuhrwagen, von dem aus ein wohlgenährter Händler aus Paris Lebensmittelreste verkaufte. Seine mit Degen bewaffneten Gehilfen mussten die Menge rigoros zurückhalten, damit sie nicht über den Wagen herfielen, während der Händler den hungrigen Leuten ihre letzten Deniers für ein Stückchen fast verdorbenen Fisch und steinhartes Brot abknöpfte.

Madame Poisson fächelte entnervt ihr Taschentuch. »Mon Dieu, wie ich es hasse, durch die Faubourgs zu fahren!«

Jeanne blickte sie scheu an. Ein unangenehmes Kratzen machte sich plötzlich in ihren Luftwegen bemerkbar, und im gleichen Moment wurde sie von einem der trockenen Hustenanfälle geschüttelt, die sie seit Wochen quälten und anschließend ein schmerzhaftes Brennen in der Brust hinterließen. Erschöpft lehnte sie sich zurück.

Eine Hand legte sich sanft auf ihre Schulter.

»Höchste Zeit, dass ich dich aus diesem feuchten Gemäuer dort weggeholt habe«, sagte Madame Poisson. »Zu Hause päppeln wir dich erst einmal wieder auf, und dann wird dein Husten von ganz allein verschwinden.«

Sie strich Jeanne liebevoll übers Haar und musterte zufrieden die noch kindlichen, aber bereits vielversprechenden Gesichtszüge ihrer Tochter, die - trotz der blassen hohlen Wangen - allen Grund zu der Annahme gaben, dass aus ihr in einigen Jahren eine ansprechende attraktive Frau werden würde. Schöne Haare und gesunde Zähne hatte die Kleine Gott sei Dank auch. Etwas mager war sie, gut, aber das würde man schon hinbekommen.

Draußen knallte der Kutscher mit der Peitsche, damit sie schneller vorwärtskamen, doch eine andere Droschke versperrte ihnen den Weg.

Der Gestank wurde plötzlich unerträglich, etwas anderes, noch viel Beißenderes, Penetranteres kam hinzu. Jeanne spürte, wie ihr erneut entsetzlich übel wurde, und blickte ihre Mutter fragend an. »Was ist das?«

»Der Armenfriedhof! Sie beerdigen sie nicht immer sofort …«, erklärte Madame Poisson und verzog das Gesicht, während sie ein kleines Fläschchen Parfüm aus ihrer Tasche zog und hastig begann, ihr Taschentuch damit zu beträufeln und es Jeanne reichte. Das Mädchen schauderte.

»Atme durch das Tuch, das reinigt die Luft etwas«, sagte ihre Mutter.

Sie fuhren weiter, langsam ließ der süßlich-beißende Geruch nach, und sie kamen nach Paris hinein. Noch immer waren die Straßen schmutzig, doch die Häuser um sie herum wurden größer und imposanter. Von Weitem konnte man die Türme von Notre-Dame und die Silhouette des Palais du Louvre sehen.

Ihre Mutter legte lächelnd den Arm um sie. »Und bist du froh, von den Nonnen wegzukommen?«

Jeanne nickte stumm. Wie oft hatte sie sich abends, wenn sie auf der harten Liege unter der pieksenden Strohdecke lag, in den Schlaf geweint und sich nichts sehnlicher gewünscht, als endlich wieder nach Hause zu dürfen. Sie schämte sich zwar etwas dafür, aber im Grunde war sie froh und hatte alles dafür getan, dass der hartnäckige Husten immer schlimmer geworden war, bis die Nonnen ihrer Mutter schließlich rieten, sie nach Hause zu holen.

Jeanne drehte sich zu ihrer Mutter. Als sie ihr lächelndes Gesicht sah, traute sie sich endlich, die Frage zu stellen, die ihr auf den Lippen brannte, seitdem sie sich vor dem Kloster wiedergesehen hatten.

»Haben Sie etwas von Vater gehört?«, fragte sie leise. »Wird er zurückkommen?«

Madame Poisson zögerte einen Moment, bevor sie schließlich den Kopf schüttelte. »Nein, das Gnadengesuch, das Onkel Jean und Onkel Joseph eingereicht haben - es ist abgelehnt worden!« Sie seufzte und strich ihrer Tochter nachdenklich über den Kopf.

1727, also vor drei Jahren, war ihr Ehemann, der Lagerverwalter und Lebensmittellieferant François Poisson, der Veruntreuung von Staatsgeldern beschuldigt worden. Es waren Zeiten, an die sich Louise Poisson nur ungern erinnerte. Verschuldet, weil der französische Staat von ihr das angeblich veruntreute Geld - eine astronomische Summe von 232 430 Livre - zurückverlangte, hatte sie sich mit ihren beiden Kindern allein durchschlagen müssen. Sie hatte die Gütertrennung erwirkt, Jeanne war auf Geheiß des Vaters ins Kloster gekommen, und nur der kleine Abel durfte bei ihr bleiben.

»Sei nicht traurig, es geht ihm gut in Hamburg. Er kann dort für die Brüder Pâris arbeiten«, tröstete sie Jeanne, als sie ihr bedrücktes Gesicht sah. Was sollte sie dem Mädchen auch sagen? Dass ihr Vater zwar vielleicht irgendwann wieder nach Frankreich, aber nicht mehr zurück zu ihnen kommen würde? Das Leben hatte sich verändert.

Jeanne schwieg. Sie vermisste ihren Vater, und gleichgültig, was alle sagten, sie wusste, dass er unschuldig war.

Wortlos blickte sie aus dem kleinen Fenster der Kutsche und betrachtete die herrschaftlichen Villen und prachtvoll verzierten Palais.

Menschen, Kutschen und Sänften drängten sich durch die Gassen, je weiter sie in die Innenstadt kamen. Jeder schien es eilig zu haben. Ein wildes, buntes Gemisch von Kaufleuten, Handwerkern, eleganten Damen, Gauklern, Geistlichen, Marktweibern mit ihren Waren, königlichen Soldaten und Adligen, die von livrierten Dienern begleitet wurden oder hoheitsvoll aus ihren Sechsspännern stiegen, füllte die Straßen. Jeanne sog begierig jede Einzelheit dieses pulsierenden Lebens in sich auf.

Schließlich bog die Kutsche in eine Straße mit vornehmen Stadthäusern, und Madame Poisson wandte sich an ihre Tochter. Sie zupfte Jeannes Umhang gerade und schnippte einen imaginären Fussel fort. »Übrigens«, begann sie beiläufig, »das Haus, in dem wir wohnen, gehört...
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Kritik
"Claudia Ziegler blickt in ihrem Debütroman hinter die Kulissen von Versailles und zeichnet ein spannendes und feinfühliges Porträt einer bürgerlichen Mätresse, die wie keine andere die Geschichte Frankreichs beeinflusst hat."mehr

Autor

Claudia Ziegler wurde 1968 in Berlin geboren. Sie studierte Französische Sprach- und Literaturwissenschaft, Germanistik und Publizistik und arbeitete als freie Journalistin und Drehbuchautorin fürs Fernsehen. Ihre erfolgreichen Romane "Die Favoritin des Königs", "Die geheime Tochter" und "Das Mädchen mit dem zweiten Gesicht" erschienen im Diana Verlag. Claudia Ziegler lebt in Berlin.