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Weit wie das Meer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am25.03.2013
Die Journalistin Theresa findet am Strand eine Flaschenpost, in der ein Liebesbrief voll verzweifelter Sehnsucht steckt. Zutiefst berührt davon, veröffentlicht Theresa das Dokument in ihrer Zeitungskolumne. Binnen kurzer Zeit erhält sie von Lesern weitere Briefe, die offenbar vom selben Autor stammen. Wer ist dieser Mann? Theresa macht sich auf die Suche, sie findet Garrett - und die Begegnung ist schicksalhaft: Garrett leidet noch unter dem Tod seiner geliebten Frau, aber Theresa bringt erstmals wieder etwas in ihm zum Klingen, was er längst verloren glaubte.

Nicholas Sparks, 1965 in Nebraska geboren, lebt in North Carolina. Mit seinen Romanen, die ausnahmslos die Bestsellerlisten eroberten und weltweit in über 50 Sprachen erscheinen, gilt Sparks als einer der meistgelesenen Autoren der Welt. Mehrere seiner Bestseller wurden erfolgreich verfilmt, drei weitere Filme sind derzeit in Planung. Alle seine Bücher sind bei Heyne erschienen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Journalistin Theresa findet am Strand eine Flaschenpost, in der ein Liebesbrief voll verzweifelter Sehnsucht steckt. Zutiefst berührt davon, veröffentlicht Theresa das Dokument in ihrer Zeitungskolumne. Binnen kurzer Zeit erhält sie von Lesern weitere Briefe, die offenbar vom selben Autor stammen. Wer ist dieser Mann? Theresa macht sich auf die Suche, sie findet Garrett - und die Begegnung ist schicksalhaft: Garrett leidet noch unter dem Tod seiner geliebten Frau, aber Theresa bringt erstmals wieder etwas in ihm zum Klingen, was er längst verloren glaubte.

Nicholas Sparks, 1965 in Nebraska geboren, lebt in North Carolina. Mit seinen Romanen, die ausnahmslos die Bestsellerlisten eroberten und weltweit in über 50 Sprachen erscheinen, gilt Sparks als einer der meistgelesenen Autoren der Welt. Mehrere seiner Bestseller wurden erfolgreich verfilmt, drei weitere Filme sind derzeit in Planung. Alle seine Bücher sind bei Heyne erschienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641060121
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum25.03.2013
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4923 Kbytes
Artikel-Nr.1259220
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Kapitel

Ein kalter Dezemberwind blies, und Theresa Osborne blickte mit vor der Brust gekreuzten Armen aufs Meer hinaus. Als sie zum Strand gekommen war, waren noch ein paar Leute am Wasser entlangspaziert, aber dann hatten sie die Wolken aufziehen sehen und waren schon vor einer ganzen Weile fortgegangen. Jetzt war sie ganz allein am Strand und nahm die Umgebung in sich auf. Das Meer, das die Farbe des Himmels widerspiegelte, sah aus wie flüssiges Blei, und die Wellen rollten gleichmäßig an die Küste. Schwere Wolken sanken langsam herab, der Nebel wurde dichter und verhüllte den Horizont. An einem anderen Ort zu einer anderen Zeit hätte Theresa die Erhabenheit der Schönheit ringsum wahrgenommen, aber als sie jetzt dastand, wurde ihr klar, dass sie überhaupt nichts empfand. Irgendwie hatte sie das Gefühl, als wäre sie gar nicht wirklich hier, als wäre alles nur ein Traum.

Sie war heute Morgen hierhergekommen, konnte sich aber kaum mehr an die Fahrt erinnern. Als sie sich dazu entschloss, hatte sie geplant, über Nacht zu bleiben. Sie hatte die notwendigen Vorkehrungen getroffen und sich sogar auf eine ruhige Nacht fern von Boston gefreut, doch als sie jetzt das Meer schäumen und brodeln sah, wurde ihr klar, dass sie nicht bleiben wollte. Sie würde heimfahren, sobald sie erledigt hatte, weshalb sie hergekommen war, ganz gleich, wie spät das sein würde.

Langsam ging sie aufs Wasser zu. Unterm Arm trug sie eine Tasche, die sie am Morgen sorgfältig gepackt hatte. Sie hatte niemandem gesagt, was sie bei sich trug, geschweige denn, was sie vorhatte. Stattdessen hatte sie vorgegeben, ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Das war die beste Ausrede, denn obwohl sie wusste, dass alle Verständnis für die Wahrheit gehabt hätten, wollte sie mit niemandem über diese Reise sprechen. Sie hatte die Sache allein begonnen und wollte sie auch allein beenden.

Theresa seufzte und sah auf die Uhr. Bald würde die Flut kommen, und dann würde sie bereit sein. Nachdem sie ein Fleckchen gefunden hatte, das bequem aussah, setzte sie sich in den Sand und zog den Reißverschluss ihrer Tasche auf. Sie wühlte darin und fand den Umschlag, den sie suchte. Sie holte tief Luft und öffnete ihn langsam.

Darin waren drei Briefe, sorgsam gefaltet, Briefe, die sie schon unzählige Male gelesen hatte. Sie hielt sie vor sich auf den Knien und starrte darauf.

In der Tasche befanden sich noch andere Gegenstände, doch sie war noch nicht bereit, sich ihnen zu widmen, sondern hielt ihr Augenmerk weiter auf die Briefe gerichtet. Er hatte sie mit einem Füllfederhalter geschrieben, und an mehreren Stellen waren Tintenkleckse zurückgeblieben. Das Briefpapier mit der Zeichnung eines Segelschiffs in der rechten oberen Ecke begann sich stellenweise zu verfärben und langsam zu verbleichen. Sie wusste, der Tag würde kommen, da die Worte nicht mehr lesbar wären, aber sie hoffte, in Zukunft nicht mehr das Bedürfnis zu haben, sie zu betrachten.

Schließlich ließ sie die Briefe so behutsam, wie sie sie herausgezogen hatte, zurück in den Umschlag gleiten. Und nachdem sie den Umschlag wieder in die Tasche gesteckt hatte, ließ sie den Blick erneut über den Strand schweifen. Von hier aus konnte sie die Stelle sehen, wo alles begonnen hatte.

Sie war bei Tagesanbruch joggen gegangen, erinnerte sie sich, und sie hatte diesen Sommermorgen noch deutlich vor Augen. Es war der Beginn eines strahlenden Tages. Sie nahm die Welt ringsum in sich auf, lauschte dem Kreischen der Seeschwalben und dem sanften Plätschern der Wellen, die über den Sand rollten. Obwohl sie Urlaub hatte, war sie früh genug aufgestanden, um nicht überlegen zu müssen, wohin sie laufen sollte. In wenigen Stunden würde der Strand bevölkert sein mit Touristen, die auf ihren Handtüchern in der heißen Sonne Neuenglands brieten. Cape Cod war zu dieser Jahreszeit stets überfüllt, doch die meisten Urlauber schliefen länger als gewöhnlich, und Theresa liebte es, auf dem festen Sand zu joggen, der von der zurückweichenden Flut noch ein wenig feucht war. Im Gegensatz zu den Bürgersteigen zu Hause gab der Sand gerade so viel nach, dass ihre Knie nicht schmerzten wie manchmal nach einem Lauf auf dem asphaltierten Untergrund.

Sie hatte schon immer gern gejoggt, eine Gewohnheit, die sie seit dem Geländelauf an der Highschool beibehalten hatte. Auch wenn sie nicht mehr an Wettkämpfen teilnahm und nur selten auf Zeit lief, gehörte das Joggen jetzt zu den seltenen Gelegenheiten, bei denen sie mit ihren Gedanken allein sein konnte. Sie betrachtete es als eine Art Meditation und hatte nie verstehen können, warum so viele Leute gern in Gruppen joggten.

Bei aller Liebe zu ihrem Sohn war sie doch froh, Kevin nicht bei sich zu haben. Jede Mutter braucht manchmal eine Verschnaufpause, und sie freute sich auf die unbeschwerten Tage hier. Kein abendliches Fußballspiel oder Schwimmen, kein MTV-Geplärre im Hintergrund, kein Abhören von Hausaufgaben, kein Aufstehen mitten in der Nacht, um ihn zu trösten, wenn er schlecht geträumt hatte. Sie hatte ihn vor drei Tagen zum Flughafen gebracht, damit er seinen Vater - ihren Exmann - in Kalifornien besuchen konnte, und erst nachdem sie ihn darauf hingewiesen hatte, war es Kevin bewusst geworden, dass er sie zum Abschied weder umarmt noch geküsst hatte. »´tschuldigung, Mom«, hatte er gesagt, als er die Arme um sie schlang und ihr einen Kuss gab. »Ich hab dich lieb. Und vermiss mich nicht zu sehr, okay?« Damit hatte er sich abgewandt, dem Flugbegleiter sein Ticket ausgehändigt und war, ohne sich noch einmal umzudrehen, im Flugzeug verschwunden.

Theresa hatte es ihm nicht übel genommen. Mit zwölf befand er sich in jener schwierigen Phase, in der es nicht cool ist, seine Mutter in der Öffentlichkeit zu umarmen und zu küssen. Außerdem kreisten seine Gedanken um andere Dinge. Seit Weihnachten fieberte er dieser Reise entgegen. Sein Vater und er würden den Grand Canyon besuchen, dann eine Woche auf einem Floß den Colorado River hinunterfahren und sich schließlich Disneyland ansehen. Es war die Traumreise für einen Jungen, und Theresa freute sich mit ihm. Es war gut für Kevin, längere Zeit mit seinem Vater zu verbringen, auch wenn er ihr in den sechs Wochen sehr fehlen würde.

David und sie hatten seit ihrer Scheidung vor etwa drei Jahren ein relativ gutes Verhältnis. Obwohl er nicht gerade der beste aller Ehemänner gewesen war, war er ein guter Vater. Er vergaß nie, ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk zu schicken, rief wöchentlich an und reiste mehrmals im Jahr quer durchs Land, um ein Wochenende mit seinem Sohn zu verbringen. Dann gab es natürlich noch die gesetzlich vorgeschriebenen Besuche - sechs Wochen im Sommer, jedes zweite Weihnachten und ein paar Tage in der Ferienwoche um Ostern. Annette, Davids neue Frau, hatte mit dem neuen Baby alle Hände voll zu tun, aber Kevin mochte sie sehr und hatte sich nie vernachlässigt oder fehl am Platz gefühlt. Im Gegenteil, er schwärmte immer von seinen Besuchen und erzählte, wie viel Spaß er gehabt habe. Manchmal war sie fast ein bisschen eifersüchtig, aber sie tat ihr Bestes, um es vor Kevin zu verbergen.

Jetzt, am Strand, lief sie in mäßigem Tempo. Deanna würde mit dem Frühstück auf sie warten - Brian war dann schon fort -, und Theresa freute sich darauf, mit ihr zu plaudern. Deanna und Brian waren ein älteres Paar (beide gingen auf die sechzig zu), doch Deanna war ihre beste Freundin.

Deanna und ihr Mann Brian, Chef vom Dienst bei der Zeitung, für die Theresa arbeitete, kamen schon seit Jahren nach Cape Cod. Sie wohnten immer im selben Haus, dem Fisher House, und als Deanna erfuhr, dass Kevin einen Großteil des Sommers bei seinem Vater in Kalifornien verbringen würde, hatte sie auf einem Besuch Theresas bestanden. »Brian spielt jeden Tag Golf«, hatte sie gesagt, »und überhaupt, was willst du sonst tun? Du brauchst einfach mal einen Tapetenwechsel.« Theresa wusste, dass sie recht hatte, und nach einigen Tagen Bedenkzeit hatte sie die Einladung schließlich angenommen. »Ich bin so froh«, hatte Deanna mit einem triumphierenden Leuchten in den Augen gesagt. »Es wird dir dort gefallen.«

Theresa musste zugeben, dass es ein wunderschöner Ort war. Das Fisher House war ein hübsch restauriertes Kapitänshaus am Rand einer Klippe mit Blick auf die Bucht von Cape Cod, und als sie das Haus jetzt in der Ferne erblickte, verlangsamte sie das Tempo. Im Gegensatz zu den anderen Joggern hielt sie nichts vom Endspurt, sondern zog auf den letzten Metern eine gemächlichere Gangart vor. Mit sechsunddreißig erholte sich ihr Körper nicht mehr so schnell wie früher.

Während ihr Atem langsam zur Ruhe kam, überlegte sie, wie sie den Rest des Tages verbringen sollte. Sie hatte fünf Bücher mitgenommen, Bücher, die sie seit einem Jahr hatte lesen wollen. Es blieb ihr einfach nie genügend Zeit - mit Kevin und seiner unerschöpflichen Energie, mit dem Haushalt und mit all der Arbeit, die sich ständig auf ihrem Schreibtisch stapelte. Als Kolumnistin für die Boston Times war sie, um wöchentlich ihre drei Kolumnen schreiben zu können, unter ständigem Termindruck. Die meisten ihrer Kollegen glaubten, sie würde ihre Artikel über moderne Kindererziehung aus dem Ärmel schütteln - einfach dreihundert Wörter heruntertippen -, doch das war ein Irrtum. Ständig mit etwas Originellem aufzuwarten war nicht mehr einfach - vor allem wenn sie ihre Artikel an mehrere Zeitungen verkaufen wollte. Ihre Kolumne »Moderne Kindererziehung« erschien bereits in sechzig Zeitungen des Landes, auch wenn die meisten wöchentlich nur eine...


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Autor

Nicholas Sparks, 1965 in Nebraska geboren, lebt in North Carolina. Mit seinen Romanen, die ausnahmslos die Bestsellerlisten eroberten und weltweit in über 50 Sprachen erscheinen, gilt Sparks als einer der meistgelesenen Autoren der Welt. Mehrere seiner Bestseller wurden erfolgreich verfilmt, drei weitere Filme sind derzeit in Planung. Alle seine Bücher sind bei Heyne erschienen.