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Wenn ein Kind stirbt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
176 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.08.2011
»Damit ich weiter weinen kann als allein ...«
- Mehr als ein Trauerbegleiter
- Für die ganze Familie, für professionelle und ehrenamtliche Begleitende und für Selbsthilfegruppen
- Mit zahlreichen Beispielen und mentalen Vorstellungsbildern

Mechthild Ritter, geboren 1958, Diplom-Pädagogin und Transaktionsanalytikerin, ist seit 1989 Seelsorgerin auf der Kinderkrebsstation der Universitätskinderklinik Würzburg. Freiberuflich bietet sie Beratungen, Supervisionen und Fortbildungen sowie regelmäßige Referententätigkeiten zu den Themen Sterbebegleitung, Trauer, Selbstsorge und Kinder an. Im Jahr 2000 erhielt sie für das psychosoziale Projekt 'Trauerseminare für Verwaiste Familien' eine Auszeichnung der Deutschen Leukämie-Forschungshilfe.
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Produkt

Klappentext»Damit ich weiter weinen kann als allein ...«
- Mehr als ein Trauerbegleiter
- Für die ganze Familie, für professionelle und ehrenamtliche Begleitende und für Selbsthilfegruppen
- Mit zahlreichen Beispielen und mentalen Vorstellungsbildern

Mechthild Ritter, geboren 1958, Diplom-Pädagogin und Transaktionsanalytikerin, ist seit 1989 Seelsorgerin auf der Kinderkrebsstation der Universitätskinderklinik Würzburg. Freiberuflich bietet sie Beratungen, Supervisionen und Fortbildungen sowie regelmäßige Referententätigkeiten zu den Themen Sterbebegleitung, Trauer, Selbstsorge und Kinder an. Im Jahr 2000 erhielt sie für das psychosoziale Projekt 'Trauerseminare für Verwaiste Familien' eine Auszeichnung der Deutschen Leukämie-Forschungshilfe.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641069803
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum22.08.2011
Seiten176 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse409 Kbytes
Artikel-Nr.1032551
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
"Kapitel 4: Der getroste Begleiter - eine persönliche Standortbestimmung (S. 113-114)

»Sterben Sie nicht jedes Mal ein Stückchen mit?«, werde ich manchmal als Seelsorgerin auf einer Kinderkrebsstation gefragt. Wenn dem so wäre, müsste ich nach über 20 Jahren schon mausetot sein. Ich bin es nicht, zum Glück. Im Gegenteil, Lebendigkeit und Lebensfreude sowie Freude an meiner Tätigkeit sind für mich Kriterien, dass ich dort noch weiterhin tätig sein darf. Wenn Überdruss und Ärger, wenn Erschöpfung und Traurigkeit Überhand nehmen würden, müsste ich etwas, müsste ich mich verändern. Was ist ein getroster Begleiter? Dem getrosten Begleiter wohnt die Quelle des Trostes inne, er sucht nicht den Trost bei den Trauernden. Ihm kann man sich getrost anvertrauen.

Wenn Trauernde bitten, von Beileidsbezeugungen am Grab Abstand zu nehmen, hat das manchmal damit zu tun, dass sie beim Händeschütteln, in der Sprachlosigkeit und in den Umarmungen die große Traurigkeit und Trostbedürftigkeit der Anteilnehmenden spüren, und damit sind sie zusätzlich belastet.

Der Trauernde ist nicht für den Trost des Begleiters zuständig, dafür sorgt dieser selbst. Er verliert sich nicht im Leid der anderen und trägt seine Bedürftigkeit nicht an die Trauernden heran. Was aber nicht heißt, dass er unberührt ist und keinen Trost braucht. Es mag ein Merkmal für den professionellen Begleiter sein, dass seine Ausstrahlung dem Trauernden erlaubt, sich ihm in aller Schwere zuzumuten. Wie kann das gehen?

Grenzen und Bedürfnisse

Es geht darum, als Begleitende die eigenen Grenzen und Bedürfnisse nicht geringer zu schätzen als die unseres Gegenübers. In Anbetracht dessen, dass Helfende es oft mit Menschen in existentieller Not zu tun haben, sind sie ohnehin in großem Maß gefordert und engagiert. Vergleicht sich ein Begleitender mit dem Leid der Betroffenen, hat er meistens schlechte Karten, denn im Kontext von Krankenhaus, Palliativstation oder Hospiz geht es den Patienten und Trauernden fast immer schlechter als ihm selbst. Man könnte geneigt sein, eigene Empfindungen und Anliegen zurückzustellen. Als mich drei Monate nach Beginn meiner Tätigkeit in der Kinderklinik die Nachricht erreichte, dass meine liebe Großmutter mit 94 Jahren gestorben war, schämte ich mich meiner Traurigkeit.

Durfte ich traurig sein in Anbetracht dessen, dass es viel schlimmer ist, wenn Kinder sterben? Doch gibt es Bedürfnisse und Wünsche seitens der Patienten oder ihrer Angehörigen, die bei allem Respekt vor Selbstbestimmung und in Anerkennung ihrer misslichen Lage unsere Dienstbereitschaft überfordern. So sehr wir als Professionelle eine große Bedeutung im privaten Leben unserer Patientenfamilien haben können, so wenig muss es uns ein Bedürfnis sein, diese Familien - seien sie noch so nett - in unser Privatleben einzubeziehen. Es ist in Ordnung und notwendig, die eigenen Möglichkeiten, das Maß des Einsatzes jenseits der institutionellen Aufgaben selbst zu definieren. In der Transaktionsanalyse57 wird der erwachsene Mensch dadurch charakterisiert, dass er ausdrückt »ich brauche, ich nehme, ich danke«."
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Autor

Mechthild Ritter, geboren 1958, Diplom-Pädagogin und Transaktionsanalytikerin, ist seit 1989 Seelsorgerin auf der Kinderkrebsstation der Universitätskinderklinik Würzburg. Freiberuflich bietet sie Beratungen, Supervisionen und Fortbildungen sowie regelmäßige Referententätigkeiten zu den Themen Sterbebegleitung, Trauer, Selbstsorge und Kinder an. Im Jahr 2000 erhielt sie für das psychosoziale Projekt "Trauerseminare für Verwaiste Familien" eine Auszeichnung der Deutschen Leukämie-Forschungshilfe.
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Ritter, Mechthild