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Der Insider

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.04.2012
Der neue Thriller mit Ex-Cop Vincent Ruiz und Psychologe Joe O'Loughlin
Als der ehemalige Polizist Vincent Ruiz eines Abends in einer Londoner Bar beobachtet, wie eine junge Frau von ihrem gewalttätigen Freund bedroht wird, muss er eingreifen. Doch obwohl er Holly Knight für die Nacht Unterschlupf bietet, ist sie am nächsten Morgen verschwunden - und mit ihr einige wertvolle Gegenstände. Bei dem Versuch, sie aufzuspüren, stößt er nur auf Hollys Freund, der brutal ermordet wurde. Ruiz steht vor einem Rätsel: In welche Machenschaften ist Holly Knight verstrickt? Zur gleichen Zeit spürt der berühmte Journalist Luca Terracini einer Serie von Banküberfällen in Bagdad nach. Dass zudem immer wieder große Summen an wichtiger Wiederaufbauhilfe verloren gehen, könnte damit in direktem Zusammenhang stehen. Luca macht sich auf die Suche nach der Wahrheit - ein gefährliches Unterfangen, das ihn bis nach London zu Vincent Ruiz führt.

Michael Robotham wurde 1960 in New South Wales, Australien, geboren. Er war lange als Journalist tätig, bevor er sich ganz der Schriftstellerei widmete. Mit seinen Romanen stürmt er regelmäßig die Bestsellerlisten und wurde bereits mit mehreren Preisen geehrt, unter anderem mit dem renommierten Gold Dagger. Michael Robotham lebt mit seiner Familie in Sydney.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer neue Thriller mit Ex-Cop Vincent Ruiz und Psychologe Joe O'Loughlin
Als der ehemalige Polizist Vincent Ruiz eines Abends in einer Londoner Bar beobachtet, wie eine junge Frau von ihrem gewalttätigen Freund bedroht wird, muss er eingreifen. Doch obwohl er Holly Knight für die Nacht Unterschlupf bietet, ist sie am nächsten Morgen verschwunden - und mit ihr einige wertvolle Gegenstände. Bei dem Versuch, sie aufzuspüren, stößt er nur auf Hollys Freund, der brutal ermordet wurde. Ruiz steht vor einem Rätsel: In welche Machenschaften ist Holly Knight verstrickt? Zur gleichen Zeit spürt der berühmte Journalist Luca Terracini einer Serie von Banküberfällen in Bagdad nach. Dass zudem immer wieder große Summen an wichtiger Wiederaufbauhilfe verloren gehen, könnte damit in direktem Zusammenhang stehen. Luca macht sich auf die Suche nach der Wahrheit - ein gefährliches Unterfangen, das ihn bis nach London zu Vincent Ruiz führt.

Michael Robotham wurde 1960 in New South Wales, Australien, geboren. Er war lange als Journalist tätig, bevor er sich ganz der Schriftstellerei widmete. Mit seinen Romanen stürmt er regelmäßig die Bestsellerlisten und wurde bereits mit mehreren Preisen geehrt, unter anderem mit dem renommierten Gold Dagger. Michael Robotham lebt mit seiner Familie in Sydney.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641076849
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum09.04.2012
Reihen-Nr.6
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3062 Kbytes
Artikel-Nr.1099104
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1
Bagdad

Das Wichtigste, was Luca Terracini als Auslandskorrespondent gelernt hatte, war, eine Geschichte aus dem Blickwinkel eines anderen zu erzählen. Das Zweitwichtigste war, wie man mit einer Dose Thunfisch und einem Paket Nudeln Spaghetti marinara zubereitete.

Es gab natürlich noch anderes, wovon das meiste mit dem Überleben in einem Kriegsgebiet zu tun hatte: Verabrede dich mit keinem, dem du nicht absolut vertraust. Verlasse nie das Haus, ohne dich zu vergewissern, dass draußen keine verdächtigen Fahrzeuge herumstehen. Gehe nicht davon aus, dass ein Ort, der gestern sicher war, heute auch noch sicher ist.

Diese Sicherheitsmaßnahmen wurden von allen westlichen Korrespondenten befolgt, aber Luca hatte im Laufe der Jahre noch ein paar eigene hinzugefügt, die letztendlich auf drei entscheidende Überlebensregeln hinausliefen: natürliche Feigheit, mehrere Hundert-Dollar-Scheine, die in den Saum seiner Hosenbeine eingenäht waren, und ein gesundes Misstrauen, da man in diesem Land mit den absurdesten Dingen rechnen musste.

Der erste Gebetsruf ertönt. Sonnenaufgang. Luca ist vom Lärm der Waschmaschinen, Fernseher und Klimaanlagen geweckt worden, die alle gleichzeitig zum Leben erwacht sind. Da die Regierung die Stromversorgung nur stundenweise garantieren kann, springen die Geräte zu wahllosen Tag- und Nachtzeiten an und vereinen sich zu einer seltsamen Symphonie aus Musik und Metall.

Er streift sein T-Shirt ab, schöpft mit einer Kelle Wasser aus einem Eimer und gießt es sich über den Kopf. Tropfen rinnen aus seinem kurzen dunklen Bart über seine Brust bis runter zu den Genitalien. Draußen ist es schon jetzt dreißig Grad warm, und wenn die Sonne erst einmal auf die ganze Seite des Gebäudes knallt, können auch die Fensterläden die Hitze nicht mehr abwehren.

Er trocknet seine Haare und zieht ein dünnes Baumwollhemd an, schlicht und billig. Er kleidet sich wie ein Iraker und versucht, auch so zu klingen. Seine Schuhe sind nicht westlich, seine Sonnenbrille wirkt nicht zu ausländisch.

Er schiebt die Hand unter die Matratze und zieht eine kompakte halbautomatische 9-Millimeter-Pistole hervor, die er in einem kleinen Holster in seinem Kreuz verstaut. In seinem Büro zieht er das Handy von dem Aufladekabel, nimmt seine Kameraausrüstung, öffnet die Wohnungstür, wirft einen Kontrollblick in den Flur und nimmt dann die Hintertreppe.

Ein Wachmann döst hinter seinem Tresen in der Halle.

»Sabah al-khair, Ahmed.«

Der Wachmann schreckt hoch und greift nach seinem Gewehr. Luca hebt mit gespielter Angst die Hände, und der Wachmann grinst ihn an.

»Hast du die Stadt sicher gemacht, Ahmed?«

»Ich habe zwei Dutzend Bomben entschärft.«

»Ausgezeichnet. Sieh nur zu, dass du sie nicht recyclest.«

Der Wachmann steht lachend auf. Sein Gürtel ist offen, seine Wampe hängt unbehindert heraus.

Luca klappt sein Handy auf und ruft Jamal an.

»Wo bist du?«

»Zwei Minuten von dir.«

Er blickt durch die mit Klebeband geflickten Fenster, die Sicht auf die Straße ist durch fünf Meter hohe Betonschutzmauern verdeckt. An den beiden nächstgelegenen Straßenkreuzungen sind Kontrollpunkte eingerichtet, die die Illusion von Sicherheit vermitteln. Wie bei seinen Überlebensregeln hat Luca auch einen an die Gewalt angepassten körperlichen Survival-Modus entwickelt. Sein Herz pocht nicht mehr wie wild, wenn eine Granate explodiert, und er duckt sich nicht mehr, wenn eine Salve über seinen Kopf hinwegpfeift.

Die meisten seiner Kollegen residieren in sicheren Hotelanlagen oder in der Internationalen Zone (der ehemaligen Green Zone) und suchen Sicherheit in der Menge, was ebenfalls eine Illusion ist. Saubere Laken, kaltes Bier, kabelloses Breitband und Satellitenfernsehen - modernes Werkzeug für den modernen Reporter.

Die Bombenanschläge von vor einem Monat waren eine Begrüßungslektion gewesen. Die erste Explosion hatte das Sheraton Ishtar getroffen, die Betonschutzmauern umgeblasen und einen fünf Meter tiefen und zehn Meter breiten Krater hinterlassen. Der Regen aus Glas und Metall hatte Autos zerfetzt und die Außenterrassen und Höfe der Fischrestaurants am Fluss mit Schutt eingedeckt.

Drei Minuten später ging eine Bombe in der Nähe des Babylon-Hotels hoch, noch einmal sechs Minuten später riss eine weitere Bombe die Fassade des al-Hamra-Hotels ein. Im Sheraton starben vierzehn Menschen, im Babylon sieben und im al-Hamra sechzehn, darunter ein Polizist, der Luca einmal geholfen hatte, einen neuen Akku für sein Handy zu besorgen.

Luca war bei dem Hotel eingetroffen, als die Rauch- und Staubwolke noch über die Skyline wehte und der Duft von frischem Eukalyptus sich mit dem widerlich süßlichen Geruch brennenden Fleischs vermischte. Zwei Frauen wurden unter den Trümmern gefunden; eine war blutüberströmt. Möge Gott die Regierung töten, schrie sie, als man sie barg.

Alltag in Bagdad.

Eine SMS auf Lucas Handy: Dreißig Sekunden. Vorderseite.

Kurz darauf hält ein verbeulter Skoda 130 vor dem Wohnblock, am Steuer ein junger Mann. Direkt hinter ihm bremst ein zweiter Wagen - ein Toyota HiLux -, das »Verfolgungsfahrzeug«.

Luca rennt gebückt aus dem Haus. In dem Moment, in dem die Wagentür zuschlägt, tritt Jamal schon aufs Gaspedal und umkurvt schleudernd die Betonbarrikaden. Der HiLux ist direkt hinter ihnen, bereit, im Falle einer Attacke einzugreifen.

Der Skoda ist ein Bagdad-Klassiker: Die Windschutzscheibe ist völlig zerkratzt, auf dem Armaturenbrett klebt ein Stück alter Teppich und verblasste Bilder von Schia-Märtyrern. Unter der Kühlerhaube verbirgt sich der Acht-Zylinder-Motor eines Chrysler 340, und die Türen sind von innen mit Eisenplatten verschweißt, Panzerung nach irakischer Art.

Jamal fährt, als wäre er in Le Mans am Start, und kleidet sich wie ein schwuler Cowboy mit karierten Hemden und Western-Jeans. Vor der Invasion war er Medizinstudent. Doch in dem folgenden Chaos wurden die Computer der Universität gestohlen und die Akten durch ein Feuer zerstört. Jetzt kann er nicht mehr beweisen, dass er einen Abschluss in Naturwissenschaften abgelegt und drei Jahre Medizin studiert hat.

Jamals Cousin Abu fährt den HiLux. Er ist schon etwas älter und sieht aus wie ein Rammbock, mit einer Pistole unterm Hemd und einer abgesägten Schrotflinte im Schoß. In den vier Jahren, die sie jetzt zusammenarbeiten, hat Luca kaum mehr als ein Dutzend Worte mit Abu gewechselt. Jamal übernimmt das Reden. Auf einer belebten Hauptverkehrsstraße fahren die Wagen Stoßstange an Stoßstange und bahnen sich ihren Weg zwischen ächzenden Lkws, Transportern, Mopeds und Fahrrädern.

»Es hat wieder einen Überfall gegeben«, sagt Jamal.

»Wann?«

»In der Nacht. Sie haben die Bank angezündet.«

»Wo?«

»In Karrada.«

»Ich will dorthin.«

»Was ist mit der Pressekonferenz?«

»Die haben bestimmt noch immer keine Regierung gebildet.« Luca parodiert den ehemaligen Ministerpräsidenten Iyad Allawi. »Heute sind wir einer Einigung einen Schritt näher gekommen. Die alten Fehden werden allmählich begraben, und die Gespräche finden in vertrauensvoller Atmosphäre statt. Ich bin der Verfassung verpflichtet und fest überzeugt, dass der Irak die Regierung bekommen wird, die er verdient.«

Jamal lacht. »Eines Tages schmeißen sie dich aus dem Land.«

»Leere Versprechungen.«

Jamal ruft Abu in dem HiLux an. »Wir fahren nach Karrada.«

»Adresse?«

»Immer dem Rauch nach.«

Die beiden Wagen umrunden den Firdos-Platz und fahren auf der staubigen zweispurigen Ausfallstraße nach Süden, vorbei an Lehmgebäuden und kleinen Pfaden neben Grundstücken mit Fässern und Stacheldraht

Früher kam ihm Bagdad fremd vor, aber inzwischen schüchtert die Andersartigkeit des Ortes Luca nicht mehr ein - das Gewirr von Sprachen, das Gemisch von Düften und das Sonnenlicht von der Farbe zähflüssigen Honigs. Ein Bus ist liegen geblieben. Fahrgäste stehen auf dem Bürgersteig und diskutieren mit dem Fahrer. Die Männer ziehen an Zigaretten und blasen Rauchwolken aus, die von einer Brise verweht werden. Die Frauen sind zarte unbekannte Wesen in Schwarz mit unbestimmbaren Körpern und tanzenden Augen.

Jamal zieht ein Kaugummi aus der Tasche, schaltet das Radio ein und trommelt den Rhythmus auf dem Lenkrad mit, als ein heimischer Popsong ertönt. Er und Luca sind im Laufe der Jahre Freunde geworden, doch diese Freundschaft hat Grenzen. Luca war noch nie bei Jamal zu Hause und hat auch nie seine Frau und seine beiden kleinen Söhne getroffen. Es gibt Leute, die nicht wissen dürfen, dass Jamal und Abu für einen amerikanischen Journalisten arbeiten. Sunniten, Schiiten, Widerstandskämpfer. Dort lauert der Tod. Und Fehden sind der Nationalsport der Iraker.

Eine schwarze Rauchwolke steigt in den weißen Himmel vor ihnen. Normalerweise ist Karrada eine sichere Oase mit Straßenhändlern und vereinzeltem üppigem Grün. Jetzt haben Polizei und Feuerwehr eine Kreuzung abgeriegelt, und Schläuche winden sich zuckend über den Asphalt wie schwarze Pythons. Einige sind so abgenutzt und porös, dass sie das Pflaster statt des rauchenden Gebäudes besprühen.

Die Zweigstelle Zewiya der al-Rafidain-Bank ist völlig ausgebrannt, die Fenster sind mit dunklem Ruß umrandet, der wie Tränen einer Schönheitskönigin an den blassen Mauern hinunterrinnt.

Jamal...


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Kritik
"Gewürzt mit ironischen Szenen und einem reichen Arsenal an Action."
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Autor

Michael Robotham wurde 1960 in New South Wales, Australien, geboren. Er war lange als Journalist tätig, bevor er sich ganz der Schriftstellerei widmete. Mit seinen Romanen stürmt er regelmäßig die Bestsellerlisten und wurde bereits mit mehreren Preisen geehrt, unter anderem mit dem renommierten Gold Dagger. Michael Robotham lebt mit seiner Familie in Sydney.