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Die Erben der Nacht - Vyrad

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
576 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am31.10.2011
Historische Vampir-Fantasy von der Meisterin des Genres: actionreich, romantisch und herrlich düster
Schreckliche Kerker und schlimme Verbrechen - der fünfte Band führt die Akademie ins London zur Zeit Jack the Rippers. Vom Clan der Vyrad sollen die jungen Vampire lernen, wie man das Tageslicht erträgt und sich in Nebel auföst. Ivy sieht eine schreckliche Gefahr heraufziehen, die alle Clans bedroht. Doch sie kann ihre dunkle Ahnung mit niemandem teilen, denn nach wie vor ist sie aus der Akademie ausgeschlossen, seit entdeckt wurde, dass sie eine Unreine ist. Zudem wagt sie nicht einmal ihren Bruder Seymour einzuweihen, auf welche Weise sie ihr Wissen um diese Bedrohung erlangt hat ...
'Die Erben der Nacht' ist schaurig-romantisches und zugleich actionreiches Drama um Intrigen, Liebe und Verrat voll wunderbar düsterer Schauplätze. Mireißender Schmökerstoff für alle Fans von Vampiren und dunkler Fantasy.

Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem fulminanten Romandebüt »Die Tochter des Salzsieders« ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane. Ihr Markenzeichen: faszinierende, lebensnahe Heldinnen. Nach ihren beiden großen historischen Jugendromanen »Das Jahr der Verschwörer« und »Die Maske der Verräter« hat die vielseitige Autorin inzwischen ihre erste Fantasy-Saga für Jugendliche verfasst, die auf Anhieb ein Erfolg wurde: »Die Erben der Nacht«. Ulrike Schweikert lebt und schreibt in der Nähe von Stuttgart.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextHistorische Vampir-Fantasy von der Meisterin des Genres: actionreich, romantisch und herrlich düster
Schreckliche Kerker und schlimme Verbrechen - der fünfte Band führt die Akademie ins London zur Zeit Jack the Rippers. Vom Clan der Vyrad sollen die jungen Vampire lernen, wie man das Tageslicht erträgt und sich in Nebel auföst. Ivy sieht eine schreckliche Gefahr heraufziehen, die alle Clans bedroht. Doch sie kann ihre dunkle Ahnung mit niemandem teilen, denn nach wie vor ist sie aus der Akademie ausgeschlossen, seit entdeckt wurde, dass sie eine Unreine ist. Zudem wagt sie nicht einmal ihren Bruder Seymour einzuweihen, auf welche Weise sie ihr Wissen um diese Bedrohung erlangt hat ...
'Die Erben der Nacht' ist schaurig-romantisches und zugleich actionreiches Drama um Intrigen, Liebe und Verrat voll wunderbar düsterer Schauplätze. Mireißender Schmökerstoff für alle Fans von Vampiren und dunkler Fantasy.

Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem fulminanten Romandebüt »Die Tochter des Salzsieders« ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane. Ihr Markenzeichen: faszinierende, lebensnahe Heldinnen. Nach ihren beiden großen historischen Jugendromanen »Das Jahr der Verschwörer« und »Die Maske der Verräter« hat die vielseitige Autorin inzwischen ihre erste Fantasy-Saga für Jugendliche verfasst, die auf Anhieb ein Erfolg wurde: »Die Erben der Nacht«. Ulrike Schweikert lebt und schreibt in der Nähe von Stuttgart.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641077044
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum31.10.2011
Reihen-Nr.5
Seiten576 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2721 Kbytes
Artikel-Nr.1036829
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Der neue Schatten

Ivy saß im Schneidersitz auf einem flachen Stein. Mondlicht umflutete sie und ließ ihr Haar silbern leuchten. Nichts regte sich um sie. Selbst der Nachtwind war eingeschlafen. Weit breitete sich das nächtliche Moor unter ihr aus. Im Westen konnte sie bis zur Küste sehen, dort, wo das braune, feuchte Gras in schroffes Felsgestein überging, gegen das die Wellen in ihrem immerwährenden Rhythmus schlugen, es unterhöhlten, in Stücke brachen und sich so immer weiter ins Land hineinfraßen. Auf der anderen Seite glitt der Blick in ein weites Tal und hinüber zur nächsten Bergkette, deren Silhouette sich im Osten im noch finsteren Nachthimmel verlor.

Ivy war allein. Selbst die tastenden Gedanken des Werwolfs waren verstummt und ließen sie wenigstens für ein paar Augenblicke in Ruhe. Vielleicht schlief er. Sie wusste, dass er am Abend auf der Jagd gewesen war. Mit Erfolg. Und nun fühlte er sich satt und müde. Sein Geist ruhte und hatte die stete Suche nach seiner Schwester für eine Weile aufgegeben.

Ja, sie war vollkommen allein. Endlich. Erleichtert legte Ivy die Unterarme auf ihre Knie, die offenen Handflächen dem Mond zugewandt. Sie schloss die Augen. Ihr Atem stockte. Mit gerade aufgerichtetem Rücken saß sie bewegungslos da. Ihr Geist dagegen war hellwach. Ivy versuchte, ihre Gedanken nicht zu lenken. Sie bemühte sich, all ihre Überlegungen und Schlüsse, die die Erfahrung ihr eingaben, beiseitezuschieben.

So einfach es war, den Körper zur Ruhe zu bringen, so schwer war es, dasselbe mit dem Geist zu erreichen, ohne in tiefen Schlaf zu fallen. Es war eine Art Trance, die sie lange geübt hatte.

Ivy wartete. Sie saß einfach mit offenem Geist da und wartete. Sie wusste nicht genau worauf, aber sie war sicher, dass irgendetwas geschehen würde.

Da war es wieder. Eine Welle von Hass überlief sie, dass es sie am ganzen Körper schüttelte. Dann eine Gier, die größer war, als sie selbst je empfunden hatte. Sie spürte die zunehmende Erregung und dann den kurzen Augenblick des Triumphes, als das Wild in der Falle saß. Fast war es ihr, als könne sie das fremde Blut, von dem sie nicht einmal wusste, wem es gehörte, auf der Zunge schmecken.

Ivy schüttelte sich. Sie zog alle Kraft in sich zusammen und schloss die Pforten ihres Geistes. Die Gefühle, die nicht die ihren waren, verebbten.

Gut, wenn sie achtgab, konnte sie sich schützen. Bedeutete das, sie würde nun immer auf der Hut sein müssen?

Ivy unterdrückte einen Seufzer. Wie sollte sie ihren Geist auf Wanderschaft schicken, wenn sie gezwungen war, eine undurchdringliche Festung um ihn zu errichten?

Wider Willen dachte sie an Poienari und an Dracula. Tagelang hatte er ihren Geist und ihren Willen unterworfen und sie sich mit der Kraft seiner Gedanken untertan gemacht. Ivy hatte dagegen angekämpft und das Schlimmste verhindert - dachte sie zumindest -, dennoch war es ihr nicht gelungen, sich ohne Hilfe aus dieser Umklammerung zu befreien. Ausgerechnet mit Kreuzen, Weihwasser und einer Hostie war es Alisa, Luciano und Franz Leopold gelungen, sie aus Draculas Geist zu lösen. Und doch war seit dem irgendetwas anders als zuvor.

Zuerst hatte Ivy es nicht bemerkt. Sie hatten genug damit zu tun gehabt, aus Transsilvanien zu entkommen. Dann ging das Akademiejahr weiter. Es gab viel zu lernen - zumindest für die Erben - und so viel zu erleben. Theater und Bälle, Konzerte und Tanzvergnügen im nächtlichen Park bei allerlei Feuerzauber. So war es ihr eine Weile gelungen, aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen, was sie eigentlich längst wusste. Oder besser gesagt, ahnte. Etwas war da. Etwas war anders, doch was genau war es? Und was wollte es ihr sagen?

Zurück in der Stille und Einsamkeit der Insel überfiel es sie immer öfter, und es blieb ihr nichts mehr anderes übrig, als sich ihm zu stellen, um herauszufinden, was es zu bedeuten hatte. Für sie selbst und für das Schicksal aller.

Weit war sie bisher nicht gekommen. Noch immer war es ihr ein großes Rätsel. Nun hatte sich Ivy auf den einsamen Gipfel des Berges zurückgezogen, um endlich mehr zu erfahren.

Sie wartete und öffnete vorsichtig ihren Geist. Da! Ein Bild blitzte in ihr auf, das sich wie eine Erinnerung anfühlte, doch nicht ihre eigene war. Dann eine Welle unterschiedlicher Gefühle. Noch ein Bild, das nicht zu dem ersten gehörte. Sie sah unvermittelt ihr eigenes Antlitz. Sie lag mit geschlossenen Augen auf einem Bett. Ein Brautkranz auf ihrem silbernen Haar. Das Verlangen, das sie überflutete, bereitete ihr Übelkeit, und Ivy wehrte sich dagegen. Sie wollte nicht mit seinen Gedanken widerliche Pläne schmieden, deren Mittelpunkt sie selbst und ihr Blut sein sollten.

War das nur eine Erinnerung oder steigerte er sich erneut in sein Verlangen? Was war es, was sie im Augenblick spürte? Ein Nachhall der Vergangenheit, die Gegenwart oder gar eine Ahnung der Zukunft?

Jedenfalls waren es nicht ihre Gefühle, die sich plötzlich einstellten und dann wieder verflogen, und sie waren schauderhaft! Er steigerte sich wieder in diesen Hass hinein, der sie immer öfter begleitete. Nein, Ivy hatte für heute Nacht genug. Sie versuchte ihre Gefühle von den fremden Empfindungen zu lösen. Sie wollte keinen Zorn mehr fühlen, keinen Hass und kein Sehnen nach Rache. Es war eine so wunderschöne Nacht in der Einsamkeit des Moores. Ivy wollte an etwas Schönes denken.

Sie dachte an Leo. An die Nacht auf dem Friedhof. An ihren ersten Kuss. Ach, was für ein wundervolles Gefühl.

Plötzlich erstarrte Ivy. Er war noch immer da. Hinter den Schleiern ihrer Erinnerung lauerte Dracula auf seiner Festung in den fernen Karpaten. Doch Hass und Gier waren verschwunden.

»Ach, Erzsébet«, seufzte Dracula in die Nacht. »Warum nur habe ich dich so früh verloren? Ich habe lange nicht mehr an dich gedacht, doch heute ist eine seltsame Nacht und ich vermisse dich schmerzlich.«

Und er dachte an ihren ersten Kuss und das wundervolle Gefühl, das ihn dabei durchströmt hatte.

Ivy riss erstaunt die Augen auf. Bei den Geistern der Erde, war das möglich? Vielleicht war es ein Zufall, aber wenn nicht? Sie wagte nicht, weiter darüber nachzudenken, was das bedeuten könnte.

*

»Dario, was tust du da?«, fragte Luciano in scharfem Ton. Er stand in der offenen Tür zu dem düsteren, feuchten Gelass, das zu dem Teil des alten Neropalasts gehörte, in dem die Särge der Erben der Nosferas standen.

Der Unreine, der einst dem Clanführer der Nosferas gedient hatte, drehte sich um und sah den jungen Vampir mit unbeweglicher Miene an. Luciano hatte sich in den vergangenen Jahren sehr zu seinem Vorteil verändert. Nun war er siebzehn, hochgewachsen und schlank. Sein früher pausbäckiges Gesicht nahm markante Züge an, was ihn zunehmend attraktiver erscheinen ließ. Das dichte, schwarze Haar lag ausnahmsweise glatt gekämmt um seinen Kopf.

»Ich packe Eure Gewänder für Eure Reise nach England«, gab der Schatten Auskunft.

»Das sehe ich«, empörte sich Luciano und trat, die Hände in die Hüften gestemmt, näher. »Und warum tust du das?«

Dario hüstelte und wandte den Blick ab. »Das gehört zu den Aufgaben der Schatten, die die Erben zur Akademie begleiten. Der Zug wird morgen am frühen Abend Rom verlassen, um Eure Cousine Chiara, Euren Vetter Maurizio und Euch selbst in Begleitung Eurer Schatten nach London zu bringen.«

Bei dem Wort Schatten kniff Luciano die Augen zusammen. »Ja, aber du wirst dieses Jahr nicht mit mir kommen. Du bist nicht mein Schatten! Und deshalb brauchst du auch nicht meine Sachen zu packen!«

»Ich befolge lediglich meine Anweisungen.« Der Unreine verzog keine Miene. Stattdessen faltete er das nächste Hemd zusammen und legte es in Lucianos Reisekiste.

»Ich habe dir das nicht befohlen. Hör sofort damit auf! Das ist nicht deine Sache. Hast du nicht gehört?«, rief Luciano erbost. Doch Dario tat so, als wäre er gar nicht da.

Plötzlich hielt Luciano inne und ließ den Blick durch den Raum schweifen, in dem es außer zwei steinernen Sarkophagen und einigen Truhen, in denen seine Kleider aufbewahrt wurden, nicht viel zu sehen gab.

»Wo ist Clarissa?«, herrschte er ihn an.

Dario vermied es, ihn anzusehen. »Ich weiß es nicht. Vielleicht solltet Ihr das alles mit Conte Claudio besprechen?«, riet der Servient und widmete sich weiterhin voller Sorgfalt Lucianos Garderobe.

»Oh ja, das werde ich tun«, rief Luciano aufgebracht und stürmte davon.

Er fand den Führer des Clans in der goldenen Halle auf einem der gepolsterten Ruhebetten liegen, umgeben von den Altehrwürdigen, deren Rat er schätzte.

»Darf ich Euch einen Augenblick stören, Conte Claudio?«, unterbrach Luciano die Unterhaltung mit kaum unterdrückter Anspannung. Der Conte hob die Brauen, rügte ihn aber nicht, sondern winkte ihn heran.

»Was gibt es, Luciano?«

»Dario packt meine Sachen für London!«

Die schwarzen Augenbrauen des Conte wanderten noch ein Stück weiter nach oben. »Ja, und? Gehört das nicht zu seinen Aufgaben?«

»Er ist nicht mein Schatten. Er wird mich nicht nach London begleiten!« Luciano wusste, dass sein Ton schlichtweg unverschämt war, aber der Clanführer tat so, als bemerke er die Respektlosigkeit nicht. Allerdings...


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Autor

Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem fulminanten Romandebüt »Die Tochter des Salzsieders« ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane. Ihr Markenzeichen: faszinierende, lebensnahe Heldinnen. Nach ihren beiden großen historischen Jugendromanen »Das Jahr der Verschwörer« und »Die Maske der Verräter« hat die vielseitige Autorin inzwischen ihre erste Fantasy-Saga für Jugendliche verfasst, die auf Anhieb ein Erfolg wurde: »Die Erben der Nacht«. Ulrike Schweikert lebt und schreibt in der Nähe von Stuttgart.