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Orks vs. Zwerge

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am08.10.2012
Die größte Schlacht aller Zeiten
Ihr Hass aufeinander wurzelt tiefer als die Gebeine der Erde - schon seit Jahrtausenden sind Orks und Zwerge erbitterte Feinde. Nun prallen sie in einer gewaltigen Schlacht aufeinander, in der sich die Zukunft beider Völker entscheiden muss. Auf der einen Seite kämpft der Orkhauptmann Ragroth erbittert um Anerkennung, Beute und das nackte Überleben, während auf der anderen Seite der Zwergenkrieger Glond für einen Geheimauftrag eingeteilt wird, der ihn mitten in die Reihen der Feinde führt. Doch auf beide wartet eine finstere Überraschung, die das Schicksal von Orks und Zwergen für immer verändern wird.

Hinter dem Pseudonym T. S. Orgel stehen die beiden Brüder Tom und Stephan Orgel. In einem anderen Leben sind sie als Grafikdesigner und Werbetexter beziehungsweise Verlagskaufmann beschäftigt, doch wenn beide zur Feder greifen, geht es in fantastische Welten. Ihr erster gemeinsamer Roman »Orks vs. Zwerge« wurde mit dem Deutschen Phantastik Preis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet. Seitdem haben sie mit »Die Blausteinkriege«, »Terra« und »Die Schattensammlerin« noch viele weitere Welten erkundet.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie größte Schlacht aller Zeiten
Ihr Hass aufeinander wurzelt tiefer als die Gebeine der Erde - schon seit Jahrtausenden sind Orks und Zwerge erbitterte Feinde. Nun prallen sie in einer gewaltigen Schlacht aufeinander, in der sich die Zukunft beider Völker entscheiden muss. Auf der einen Seite kämpft der Orkhauptmann Ragroth erbittert um Anerkennung, Beute und das nackte Überleben, während auf der anderen Seite der Zwergenkrieger Glond für einen Geheimauftrag eingeteilt wird, der ihn mitten in die Reihen der Feinde führt. Doch auf beide wartet eine finstere Überraschung, die das Schicksal von Orks und Zwergen für immer verändern wird.

Hinter dem Pseudonym T. S. Orgel stehen die beiden Brüder Tom und Stephan Orgel. In einem anderen Leben sind sie als Grafikdesigner und Werbetexter beziehungsweise Verlagskaufmann beschäftigt, doch wenn beide zur Feder greifen, geht es in fantastische Welten. Ihr erster gemeinsamer Roman »Orks vs. Zwerge« wurde mit dem Deutschen Phantastik Preis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet. Seitdem haben sie mit »Die Blausteinkriege«, »Terra« und »Die Schattensammlerin« noch viele weitere Welten erkundet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641089016
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum08.10.2012
Reihen-Nr.1
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8008 Kbytes
Artikel-Nr.1205535
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Eins

Die Trommeln schwiegen.

Diesen einen bedeutsamen Moment, bevor sie das Tempo aufnahmen. Den einen Augenblick, bevor all das Brüllen, das Rennen, das Töten begann, bevor die Erde unter den Schritten erbebte, wenn das Dröhnen der Trommeln zum Herzschlag der Krieger wurde und Blut fließen musste. Krendar hielt die Augen starr geradeaus gerichtet, füllte seine Lungen mit eisigem Nebel und wartete auf den nächsten Schlag.

Diese Pause war das Schlimmste, schlimmer als die Stunden zuvor, schlimmer als die tausend monotonen Schläge. Der junge Aerc wusste das, weil ihn die anderen darauf vorbereitet hatten. Viele der Älteren hatten schon einmal auf diesen einen Schlag gewartet. Auf der einen oder der anderen Seite. Und die Älteren kannten die Geschichten.

Mit einem angestrengten Grinsen entblößte er seine Hauer. Der Nebel bildete feine Tropfen auf den Borsten seiner Haut, auf den Muskeln seiner nackten Beine und den zerkratzten Lederwickeln, die seine Unterarme schützen sollten. Heute war die große Nacht. Die Nacht, in der aus Rekruten Krieger wurden. Krieger, über die man Lieder sang. Wenn sie Glück hatten, würden sie unter denen sein, die die Lieder sangen. Über sich und über die Nacht, in der die Stämme das Land ihrer Ahnen zurückgewonnen hatten.

Sein Blick huschte zur Seite, zu dem Burschen neben ihm. Das starre Grinsen in dessen Gesicht war ein Spiegel seines eigenen.

BOOOM.

Krendar ließ die Luft in einem gewaltigen Brüllen aus seinen Lungen strömen. Es mischte sich mit dem aus unzähligen rauen Kehlen, als alle Aerc in den Schrei einfielen. Brüllen war wichtig, das hatten sie ihm eingeschärft. Es vertrieb den nagenden Wurm der Angst aus den Gedärmen.

BOOOM.

Der nächste Schlag, der erste Schritt. Und dann rannten sie.

Durch den Nebel, über zertretenes Gras, durch zerstampfte Büsche und schlammige Erde. Sie liefen im Gleichschritt und brüllten, die langen Spieße vorgestreckt. Hinter ihnen blökten die Hörner der Weststämme ihre dumpfe Klage in die hereinbrechende Nacht.

Krendar trat auf das Bein eines Toten, der halb im Schlamm versunken lag, stolperte, fing sich wieder. Rechts neben ihm lief ein narbiger Veteran, einen halben Kopf größer als er, mit Armen so dick wie seine Oberschenkel und über und über mit gelblichem Fett beschmiert. Vor ihm rannten die Merssan-Brüder, der eine mit rot, der andere mit blau gefärbten Haaren. Sie schwangen Haumesser und grölten ein ihm unbekanntes Lied. Seine Stiefel klatschten durch den Schlamm, jeder Schritt rief ein schmatzendes Geräusch hervor, versuchte, ihn zu Fall zu bringen. Doch fallen durfte er nicht. Nicht mit dreihundert Stammeskriegern in seinem Rücken. Also riss er weiter die Füße aus dem Morast und brüllte, wie sie alle brüllten, während er auf einen Feind zulief, den er bislang noch nie gesehen hatte.

Dann tauchten sie vor ihnen im Nebel auf. Stumme, reglose Gestalten. Krendar hätte sie für Felsen gehalten, für eine niedrige Mauer, wäre das donnernde Gebrüll nicht noch stärker angeschwollen. Sie standen einfach da. Ohne auf das Brüllen der Krieger zu antworten, ohne ihrerseits loszustürmen, in beängstigender, bewegungsloser, vollkommener Stille.

Nein, nicht vollkommen. Jetzt begannen auch dort Trommeln zu schlagen. Langsam, schwer, rollend, dröhnend und in erschreckender Eintönigkeit. Ein weiteres Geräusch mischte sich darunter, als die Wühler begannen, die Waffen gegen ihre Schilde zu schlagen, rhythmisch, furchterregend, voll grimmiger Entschlossenheit. Krendar konnte jetzt Metall blitzen sehen, Rüstungen, blanke Waffen, polierte Schilde. Und dazwischen schimmerten Zähne in hässlichen Gesichtern, die so bleich waren wie die Schädel der Toten. Die Gesichter von Zwergen.

Keine hageren Menschen, die mit dünnen Stimmen gegen den Kampfruf der Stämme anschrien und durcheinanderliefen, bis sie von der Flutwelle der Krieger davongespült wurden. Die Wühler standen wie Felsblöcke, an denen sich die heranrollende Woge brechen würde. Mit erschreckender Klarheit wurde Krendar bewusst, dass der Wurm noch immer in seinen Innereien wühlte. Es fühlte sich an, als habe er soeben Geschwister bekommen.

Hätte der junge Aerc gekonnt, er wäre in diesem Augenblick zur Seite ausgebrochen, statt sich dieser schrecklichen Wand zu stellen und unweigerlich an ihr zerrieben zu werden. Doch die Trommeln, die Hörner und der Kampfschrei peitschten ihn vorwärts, Hunderte von Kriegern hinter ihm schoben ihn direkt in diesen Wall aus Metall. Noch zehn Schritte, noch acht.

Krendar klemmte den Speerschaft fester unter die Achsel und schrie.

Donnernd prallten sie gegen die Reihen der Zwerge. Sein Spieß kratzte über einen metallenen Schild, glitt davon ab, zwischen zwei Zwergen hindurch und traf auf etwas dahinter. Ein kurzer Widerstand, dann ein Ruck, und die Waffe glitt tiefer, bevor sich ihr Schaft durchbog und zersplitterte. Er prallte auf einen Schild, zerschnitt sich an der geschliffenen Kante den Unterarm und wurde nur deshalb nicht von einem Kurzschwert aufgespießt, weil er zu eng an den Zwerg herangedrängt wurde. Für einen Moment standen sie einander so dicht gegenüber, dass er die groben Poren sehen konnte, aus denen die Gesichtshaare des Wühlers sprossen. Der faulige Atem der Kreatur schlug ihm entgegen. Dann krachte eine Streitaxt in den Schädel des Wühlers und fällte ihn. Irgendjemand rempelte Krendar an, und er stolperte mehr als er sprang, auf den toten Wühler hinauf, von dort auf den Schild eines anderen, wich einem Spieß aus und war plötzlich oben, auf den Schultern und Köpfen der gepanzerten Zwerge. Mit dem zerbrochenen Speerschaft wehrte er den Hieb einer Axt ab. Das gesplitterte Holz wurde ihm aus der Hand gerissen und dann, einfach weil er nicht wusste, was er sonst tun sollte und nicht wagte, stehen zu bleiben, lief er weiter, trat auf Panzerplatten und Helme.

Um ihn herum liefen weitere Krieger auf den dicht gepackten Reihen der Zwerge, hieben mit Keulen und Äxten auf bärtige Gesichter ein, schlugen Lücken in die Reihen der Wühler, stürzten und verschwanden unter den Waffen der Feinde, die sich unablässig hoben und senkten. Krendar hatte nichts zum Hacken, er hatte nur seinen Schwung, den Schrei, der noch immer aus seinen Lungen quoll und die sich windenden Würmer in seinem Magen. Also lief er. Und plötzlich war es vorbei.

Krendars nächster Sprung ging ins Leere, seine Füße trafen auf Schlamm, glitten unter ihm weg; er stürzte und überschlug sich. Dann lag er still und starrte hinauf in die Nacht. Seine Arme und Beine fühlte er nicht mehr; die Angst verstopfte seine Kehle, erstickte den Schrei und ließ nur ein seltsam dünnes Wimmern übrig. Hier hinten, hinter den Reihen des Feindes, gedämpft durch Nebel und Ohren voller Schlamm, klangen die Trommeln, das Brüllen und Tosen der Schlacht weit entfernt, unwirklich. Vielleicht war das nur ein Traum, und er würde in den saftigen Weidegründen seines Stammes aufwachen, zwischen den friedlich weidenden Herden seines Hauses.

Der weiße Schemen eines großen Nachtvogels glitt über ihn hinweg. Ein Totenvogel. Das gewaltige Tier schlug völlig lautlos mit den Schwingen und stieg schnell hinauf, hoch hinauf über ihn, wo die Nebelschwaden für einen Moment zur Seite glitten und den Blick auf zwei frühe Sterne freigaben. Sie schienen ihm zuzuzwinkern, und Krendar zwinkerte zurück. Als er die Augen wieder öffnete, hatte ein fahles Zwergengesicht den Vogel und die Sterne ersetzt. Alles, was jetzt noch blinkte, war das Blatt einer Axt.

Dichter Nebel floss von den Bergen herab. Er legte sich wie ein Leichentuch über Bäume und Sträucher, sammelte sich an den Spitzen der Blätter und tropfte in dünnen Rinnsalen zu Boden. Die Königlichen standen reglos wie aus Stein gemeißelt. Schwer gepanzerte Elitekrieger, die ihre Bärte nach Art der Unteren zu Zöpfen geflochten hatten und deren blitzende Klingen nach Waffenfett und Tod stanken. Über ihren Köpfen flatterte träge die Standarte mit den drei goldenen Türmen, dem Zeichen des Großkönigs. Die Flanken wurden von barbarischen Clankriegern geschützt, deren Gesichter und Arme mit rituellen Narben übersät waren, und hinter ihnen marschierten in langen Reihen die Deroker Gildenverbände auf. Der bunt zusammengewürfelte Haufen aus Bürgern und Rekruten der Stadtwacht war mit einem Arsenal unterschiedlichster Waffen ausgerüstet. Hämmer, Äxte, Spitzhacken und andere Werkzeuge des täglichen Gebrauchs, die in größter Eile zu Mordwerkzeugen umfunktioniert worden waren. Was ihnen an Erfahrung fehlte, machten die Deroker durch unbändige Kampfeslust wett, und ihre Anführer hatten alle Hände voll zu tun, die undisziplinierten Männer und Frauen in Reih und Glied zu halten.

Glond warf einen Blick nach links und sah die mächtige Gestalt von Tork Hammerfest, dem Waffenschmied aus Dunbree, dessen mächtiger Brustkorb sich hob und senkte wie ein Blasebalg. Seine Hände hielten den gewaltigen Schmiedehammer wie ein Kinderspielzeug, und aus seinem geöffneten Mund dampfte heißer Atem in die nebelkalte Luft. Rechts stand Pike, der Bergmann aus den unteren Kohlegruben, das Gesicht so dunkel vom Ruß, dass man es im Dämmerlicht kaum erkennen konnte. Erwartungsvoll blitzten seine Augen aus der Schwärze hervor.

Pike fletschte die Zähne. »Was zitterst du so, Junge? Kannst es wohl nicht mehr erwarten, deine Klinge in einen dieser dreckigen Orkbäuche zu rammen, was?« Er klopfte Glond auf die Schulter und hinterließ einen schwarzen Handabdruck. »Keine Sorge, es werden genug für dich da sein. Ich...


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Hinter dem Pseudonym T. S. Orgel stehen die beiden Brüder Tom und Stephan Orgel. In einem anderen Leben sind sie als Grafikdesigner und Werbetexter beziehungsweise Verlagskaufmann beschäftigt, doch wenn beide zur Feder greifen, geht es in fantastische Welten. Ihr erster gemeinsamer Roman »Orks vs. Zwerge« wurde mit dem Deutschen Phantastik Preis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet. Seitdem haben sie mit »Die Blausteinkriege«, »Terra« und »Die Schattensammlerin« noch viele weitere Welten erkundet.