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Engelszeiten - Vier unsterbliche Liebesgeschichten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.06.2014
Shelby und Miles. Roland und Rosalinde. Arriane und Tessriel. Und nicht zuletzt: Daniel und Lucinda. Sie alle sind untrennbar verbunden mit dem Universum der Engel. In diesem Band vereinen sich die Geschichten dieser vier Liebespaare an einem Valentinsfest vor sehr langer Zeit zu einem kunstvollen Ganzen und somit zu einem weiteren Puzzleteil in Daniels und Lucindas Zukunft.

Lauren Kate wuchs in Dallas auf, arbeitete einige Zeit in einem New Yorker Verlag und zog dann nach Kalifornien, wo sie Creative Writing studierte, bevor sie zu schreiben begann. Ihre romantische Fantasyserie über den gefallenen Engel Daniel und seine große Liebe Luce wurde weltweit zum Bestseller.
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Produkt

KlappentextShelby und Miles. Roland und Rosalinde. Arriane und Tessriel. Und nicht zuletzt: Daniel und Lucinda. Sie alle sind untrennbar verbunden mit dem Universum der Engel. In diesem Band vereinen sich die Geschichten dieser vier Liebespaare an einem Valentinsfest vor sehr langer Zeit zu einem kunstvollen Ganzen und somit zu einem weiteren Puzzleteil in Daniels und Lucindas Zukunft.

Lauren Kate wuchs in Dallas auf, arbeitete einige Zeit in einem New Yorker Verlag und zog dann nach Kalifornien, wo sie Creative Writing studierte, bevor sie zu schreiben begann. Ihre romantische Fantasyserie über den gefallenen Engel Daniel und seine große Liebe Luce wurde weltweit zum Bestseller.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641094218
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum09.06.2014
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1509 Kbytes
Artikel-Nr.1382660
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Eins

Zwei auf gleichem Weg

Shelby und Miles lachten, als sie aus dem Verkünder ins Freie traten. Seine dunklen Ranken klebten am Rand der blauen Dodgers Baseballkappe von Miles und an Shelbys unordentlichem Pferdeschwanz.

Obwohl Shelby so erschöpft war, als hätte sie vier Rücken-an-Rücken-Vinyasa-Yoga-Übungen gemacht, waren sie und Miles zumindest wieder auf festem Boden - in der Gegenwart. Zu Hause. Endlich.

Die Luft war kalt, der Himmel grau, aber hell. Miles schirmte sie gegen den frischen Wind ab, der sein weißes T-Shirt kräuselte. Er trug es schon, seit sie an Thanksgiving im Garten von Luces Eltern ihre Reise mit den Verkündern angetreten hatten.

Das war Ewigkeiten her.

»Ich meine es ernst!«, sagte Shelby jetzt. »Ist es denn so schwer zu glauben, dass Lippenbalsam für mich jetzt oberste Priorität hat?« Sie strich sich mit dem Finger über die Lippen und zuckte übertrieben zurück. »Sie fühlen sich wie Schmirgelpapier an!«

»Du bist echt verrückt.« Miles schnaubte, aber sein Blick folgte Shelbys Finger, als sie vorsichtig über ihre Unterlippe fuhr. »Du hast in den Verkündern also ausgerechnet Lippenbalsam vermisst?«

»Und meine Podcasts«, erwiderte Shelby, während sie sich raschelnd durch einen trockenen Laubhaufen schob. »Und meinen Sonnengruß am Strand …«

Sie waren so lange in einen Verkünder nach dem anderen gesprungen: Von der Zelle in der Bastille mit dem ausgemergelten Gefangenen, der seinen Namen nicht hatte nennen wollen, auf ein blutiges chinesisches Schlachtfeld, wo sie keine Seele erkannt hatten, und schnell wieder fort, und zuletzt nach Jerusalem. Dort endlich hatten sie Daniel gefunden, der nach Luce suchte. Allerdings war er nicht ganz er selbst gewesen. Er hatte eine geisterhafte vergangene Version seiner selbst mit sich herumgeschleppt und war nicht in der Lage gewesen, sich aus eigener Kraft davon zu befreien.

Shelby musste immer wieder daran denken, wie Miles und Daniel mit den Sternenpfeilen gefochten hatten, wie die zwei Körper von Daniel - der vergangene und der gegenwärtige - auseinandergerissen worden waren, nachdem Miles dem Engel den Pfeil senkrecht über die Brust gezogen hatte.

In den Verkündern geschahen unheimliche Dinge. Shelby war froh, dass sie mit ihnen nichts mehr zu tun hatte. Wenn sie sich jetzt nur nicht auf dem Rückweg zu ihrem Wohnheim im Wald verliefen. Shelby sah in Richtung Westen, wie sie hoffte, und begann Miles durch den düsteren, unbekannten Teil des Waldes zu führen. »Zur Shoreline müsste es hier langgehen.«

Die Heimkehr war bittersüß.

Sie und Miles waren zu ihrer Verkünder-Mission aufgebrochen, nachdem Luce plötzlich aus dem Garten ihrer Eltern verschwunden war. Sie waren ihr gefolgt, um sie wieder nach Hause zu bringen - wie Miles sagte, hüpfte man nicht leichtfertig in einen Verkünder -, aber auch um sicherzugehen, dass es ihr gut ging. Was immer Luce den Engeln und Dämonen bedeuten mochte, die um sie kämpften, war Shelby und Miles egal. Für sie war Luce eine Freundin.

Aber auf ihrer Suche hatten sie sie immer wieder knapp verpasst. Es hatte Shelby wahnsinnig gemacht. Sie waren von einer bizarren Station zur nächsten gereist, aber nirgendwo hatten sie eine Spur von Luce gefunden.

Sie und Miles hatten sich mehrmals gestritten, in welche Richtung sie gehen und wie sie dort hingelangen sollten - und Shelby hasste es, sich mit Miles zu streiten. Es war, als zanke man sich mit einem Welpen. In Wirklichkeit wusste keiner von beiden genau, was er tat.

Ein Gutes hatte Jerusalem jedoch gehabt: Sie drei - Shelby, Miles und Daniel - waren ausnahmsweise einmal miteinander ausgekommen. Jetzt waren Shelby und Miles mit Daniels Segen (manche würden es einen Befehl nennen) endlich wieder auf dem Weg nach Hause. Ein Teil von Shelby machte sich Sorgen, dass sie Luce im Stich ließen, aber ein anderer Teil - der Teil, der Daniel vertraute - konnte es kaum erwarten, dorthin zurückzukehren, wo sie sein sollte. In ihre eigene Zeit und an ihren eigenen Ort.

Es kam ihnen so vor, als seien sie sehr lange unterwegs gewesen, aber wer wusste schon, wie die Uhren in den Verkündern gingen? Würden sie bei ihrer Rückkehr feststellen, dass sie nur Sekunden fort gewesen waren, hatte Shelby sich ein wenig nervös gefragt, oder würden ganze Jahre vergangen sein?

»Sobald wir wieder in der Shoreline sind«, erklärte Miles, »werde ich mir erst mal eine ausgiebige heiße Dusche gönnen.«

»Oh ja, weise Entscheidung.« Shelby ergriff eine große Strähne von ihrem dicken blonden Pferdeschwanz und rümpfte die Nase. »Diesen Verkündergestank aus den Haaren waschen. Falls das überhaupt möglich ist.«

»Weißt du was?« Miles beugte sich vor und senkte die Stimme, obwohl sonst niemand in der Nähe war. Komisch, dass der Verkünder sie so weit vom Schulgelände abgesetzt hatte. »Vielleicht sollten wir uns heute Nacht in die Cafeteria schleichen und ein paar von diesen Aufbackbrötchen klauen …«

»Die aus der Vorratskammer? Aus der Rolle?« Shelbys Augen wurden groß. Eine weitere geniale Idee von Miles. Sie war gerne mit ihm zusammen. »Mann, habe ich die Shoreline vermisst. Es ist schön, wieder …«

Sie traten aus dem Wald. Vor ihnen erstreckte sich eine Wiese. Und dann wurde Shelby schlagartig klar: Sie sah keins der vertrauten Gebäude der Shoreline, weil sie nicht da waren.

Sie und Miles waren … irgendwo anders.

Sie blieb stehen und betrachtete die Hügel ringsum. Die Bäume mit den schneebedeckten Ästen waren definitiv keine kalifornischen Küstenmammutbäume. Und die aufgeweichte, unbefestigte Straße vor ihnen war nicht der Pacific Coast Highway. Sie wand sich mehrere Meilen lang den Hügel hinab bis zu einer Stadt, die unglaublich alt wirkte und von dicken schwarzen Steinmauern gesäumt war.

Ihr kam einer der verblichenen alten Wandteppiche in den Sinn, auf denen Einhörner vor mittelalterlichen Städten herumtollten. Sie hatte sie im Getty-Museum gesehen, in das sie irgendein Exfreund ihrer Mom einmal geschleppt hatte.

»Ich dachte, wir wären zu Hause!«, rief Shelby mit einer Stimme irgendwo zwischen einem Bellen und einem Jaulen. Wo waren sie?

Sie blieb vor der primitiven Straße stehen und ließ den Blick über die trostlosen Schlammlöcher schweifen. Es war niemand in der Nähe. Gruselig.

»Das dachte ich auch.« Miles kratzte sich verdrießlich am Kopf. »Ich schätze, wir haben es noch nicht ganz bis zur Shoreline geschafft.«

»Nicht ganz? Sieh dir diese armselige Straße an. Sieh dir diese Festung da unten an oder was immer es sein soll«, stieß sie aus. »Und sind diese kleinen Pünktchen dort unten Ritter? Falls wir uns nicht in irgendeinem Themenpark befinden, dann stecken wir im verdammten Mittelalter fest!« Sie hielt sich die Hand vor den Mund. »Wir sollten uns lieber nicht die Pest holen. Wessen Verkünder hast du denn in Jerusalem für uns geöffnet?«

»Keine Ahnung, ich habe einfach …«

»Wir werden niemals nach Hause kommen!«

»Doch, werden wir, Shel. Ich glaube, ich habe etwas darüber gelesen. Wir sind rückwärts in der Zeit gereist, indem wir die Verkünder anderer Engel benutzt haben. Vielleicht müssen wir deshalb auch wieder den gleichen Weg nach Hause nehmen.«

»Also, worauf wartest du? Mach schon einen neuen auf!«

»So geht das nicht.« Miles zog sich die Baseballkappe tiefer über die Augen. Shelby konnte kaum sein Gesicht sehen. »Ich denke, wir müssen einen der Engel finden und uns einfach irgendwie einen anderen Schatten borgen …«

»Das klingt bei dir so, als wolltest du dir für einen Campingtrip einen Schlafsack ausleihen.«

»Hör zu: Wenn wir einen Schatten finden, der sich bis zu dem Jahrhundert erstreckt, in dem wir wirklich existieren, können wir es nach Hause schaffen.«

»Und wie sollen wir das anstellen?«

Miles schüttelte den Kopf. »Ich dachte, ich hätte es getan, als wir in Jerusalem mit Daniel zusammen waren.«

»Ich habe Angst.« Shelby verschränkte die Arme vor der Brust und zitterte im Wind. »Tu doch irgendwas!«

»Ich kann nicht einfach - schon gar nicht, wenn du mich anschreist …«

»Miles!« Shelby fuhr herum. Was war das für ein Rumpeln hinter ihnen? Irgendetwas kam die Straße herauf.

»Was?«

Ein ächzender Pferdekarren näherte sich ihnen. Das Klappern der Hufe wurde lauter. Gleich würde der Fahrer des Karrens den Gipfel des Hügels erreichen und sie sehen.

»Versteck dich!«, schrie Shelby.

Der Umriss eines stämmigen Mannes, der die Zügel von zwei braun-weiß gescheckten Pferden hielt, kam auf der abschüssigen Straße in Sicht. Shelby packte Miles am Kragen und riss ihn hinter den breiten Stamm einer Eiche, wobei ihm seine leuchtend blaue Kappe vom Kopf flog.

Shelby sah der Kappe - sie war seit Jahren ein unveränderter Bestandteil von Miles' Garderobe - nach, die wie ein Blauhäher durch die Luft segelte. Dann fiel sie in eine breite hellbraune Pfütze auf der Straße.

»Meine Kappe«, flüsterte Miles.

Sie kauerten sich dicht aneinander, den Rücken an die raue Borke der Eiche gedrückt. Shelby warf ihm einen Blick zu und war verblüfft, dass er sich ihr ebenfalls zugewandt hatte. Seine Augen wirkten größer als sonst, sein Haar war...


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Lauren Kate wuchs in Dallas auf, arbeitete einige Zeit in einem New Yorker Verlag und zog dann nach Kalifornien, wo sie Creative Writing studierte, bevor sie zu schreiben begann. Ihre romantische Fantasyserie über den gefallenen Engel Daniel und seine große Liebe Luce wurde weltweit zum Bestseller.