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Das Haus auf den Klippen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.06.2013
Ein Psychothriller, wie nur die «Königin der Spannung» ihn schreiben kann. Mysteriöse Vorkommnisse in einem alten Kapitänshaus, hoch über den Klippen von Cape Cod, versetzen die Schriftstellerin Menley Nichols in Angst und Verzweiflung. Das Haus war schon einmal Schauplatz einer Tragödie ...
«Ihr bislang bestes Buch.»
KIRKUS REVIEW

Mary Higgins Clark (1927-2020), geboren in New York, lebte und arbeitete in Saddle River, New Jersey. Sie zählt zu den erfolgreichsten Thrillerautoren weltweit. Ihre große Stärke waren ausgefeilte und raffinierte Plots und die stimmige Psychologie ihrer Heldinnen. Mit ihren Büchern führte Mary Higgins Clark regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten an. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den begehrten Edgar Award. Zuletzt bei Heyne erschienen: »Denn du gehörst mir«.
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Produkt

KlappentextEin Psychothriller, wie nur die «Königin der Spannung» ihn schreiben kann. Mysteriöse Vorkommnisse in einem alten Kapitänshaus, hoch über den Klippen von Cape Cod, versetzen die Schriftstellerin Menley Nichols in Angst und Verzweiflung. Das Haus war schon einmal Schauplatz einer Tragödie ...
«Ihr bislang bestes Buch.»
KIRKUS REVIEW

Mary Higgins Clark (1927-2020), geboren in New York, lebte und arbeitete in Saddle River, New Jersey. Sie zählt zu den erfolgreichsten Thrillerautoren weltweit. Ihre große Stärke waren ausgefeilte und raffinierte Plots und die stimmige Psychologie ihrer Heldinnen. Mit ihren Büchern führte Mary Higgins Clark regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten an. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den begehrten Edgar Award. Zuletzt bei Heyne erschienen: »Denn du gehörst mir«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641100759
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum14.06.2013
SpracheDeutsch
Dateigrösse3934 Kbytes
Artikel-Nr.1280265
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


28. Juli
2

Elaine Atkins saß Adam Nichols am Tisch gegenüber. Sie waren im Chillingsworth, dem Restaurant in Brewster, wohin Elaine all ihre wichtigen Kunden für Immobilien einlud. Jetzt, zur Zeit der Hauptsaison auf Cape Cod, waren alle Tische besetzt.

»Ich glaube, man braucht die Leute hier gar nicht zu belauschen, um zu wissen, worüber sie reden«, sagte sie ruhig. Ihre Hand umschrieb mit einer knappen Geste den Raum. »Vor kurzem ist eine junge Frau namens Vivian Carpenter beim Tiefseetauchen verschwunden. Sie hat ihr Haus in Chatham von mir gekauft, und wir hatten uns sehr gut angefreundet. Als du gerade am Telefon warst, habe ich erfahren, daß ihre Leiche vor einer Stunde ans Ufer geschwemmt worden ist.«

»Ich war mal auf einem Boot beim Fischen, als jemand eine Leiche barg, die schon seit ein paar Wochen im Wasser war«, sagte Adam ruhig. »Es war kein schöner Anblick. Wie ist es denn passiert?«

»Vivian war eine gute Schwimmerin, hatte aber wenig Erfahrung im Tauchen. Scott brachte es ihr bei. Die beiden hatten die Sturmwarnung im Radio nicht gehört. Der arme Kerl ist am Boden zerstört. Sie waren erst seit drei Monaten verheiratet.«

»Klingt aber so, als ob es ziemlich unvernünftig war, direkt vor einem Sturm tauchen zu gehen.«

»Ziemlich tragisch«, erwiderte Elaine resolut. »Viv und Scott waren sehr glücklich miteinander. Sie war diejenige, die sich mit der Meeres gegend hier auskannte. Sie hat genau wie du jeden Sommer hier am Cape verbracht, als sie aufwuchs. Es ist wirklich ein verfluchter Jammer. Bevor sie Scott kennenlernte, war Viv eine Art verlorenes Geschöpf. Sie ist eine von den Carpenters aus Boston. Die Jüngste aus einer Familie von lauter Erfolgstypen. Hat das College aufgegeben. War so ziemlich mit ihrer Familie entzweit. Hat alle möglichen Jobs gemacht. Dann, vor drei Jahren, als sie einundzwanzig wurde, bekam sie den Treuhandfonds, den ihre Großmutter ihr vermacht hatte. Damals hat sie auch das Haus gekauft. Sie hat Scott angebetet, wollte immer alles mit ihm zusammen machen.«

»Inklusive Tiefseetauchen bei schlechtem Wetter? Was macht dieser Mensch denn?«

»Scott? Er war stellvertretender Geschäftsführer beim Cape-Schauspielhaus. Damals hat Viv ihn kennengelernt. Ich nehme an, daß sie ihn den Winter über besucht hat. Im Mai ist er dann für ganz zurückgekehrt, und als nächstes hieß es dann plötzlich, daß sie geheiratet haben.«

»Wie heißt er mit Nachnamen?«

»Covey. Scott Covey. Er stammt von irgendwo aus dem mittleren Westen.«

»Ein Fremder, der ein reiches Mädchen heiratet, und das reiche Mädchen kommt drei Monate später um. Wenn ich an Stelle der Polizei wär, würde ich schnellstens ihr Testament sehen wollen.«

»Hör schon auf«, protestierte Elaine. »Du sollst doch ein Verteidiger sein, kein Staatsanwalt. Ich hab die beiden oft mitgekriegt. Hab ihnen Häuser vorgeführt. Sie waren auf der Suche nach was Größerem. Sie hatten vor, eine Familie zu gründen, und wollten mehr Platz haben. Glaub´s mir. Es war ein entsetzlicher Unfall.«

»Wahrscheinlich.« Adam zuckte mit den Achseln. »Vielleicht werde ich allmählich zu sehr zum Skeptiker.«

Sie nippten an ihrem Wein. Elaine seufzte. »Laß uns das Thema wechseln«, sagte sie. »Das hier soll doch eine festliche Angelegenheit sein. Du siehst wirklich großartig aus, Adam. Mehr noch - du siehst glücklich aus, ausgeglichen, mit deinem Leben zufrieden. Es ist doch wirklich alles in Ordnung, oder? Mit Menley, meine ich. Ich freue mich schon so darauf, sie kennenzulernen.«

»Menley ist eine Kämpfernatur. Sie schafft es schon. Übrigens, erwähn bitte nicht, wenn sie herkommt, daß ich dir etwas von diesen Angstanfällen erzählt hab. Sie redet nicht gern drüber.«

»Das kann ich verstehen.« Elaine musterte ihn. Adams dunkelbraunes Haar fing an ein paar Stellen an grau zu werden. An seinem nächsten Geburtstag würde er genauso wie sie selbst neununddreißig werden. Hoch aufgeschossen und schlank, hatte er etwas Quecksilbriges an sich. Sie kannte ihn schon seit der Zeit, als sie beide sechzehn waren und seine Familie sich für den Sommer eine Haushälterin über das Stellenvermittlungsbüro besorgte, das ihre Mutter leitete.

Im Grunde ändert sich doch nichts, dachte Elaine. Sie hatte die Blicke mitbekommen, die ihm andere Frauen zuwarfen, als er zu ihr an den Tisch kam.

Der Kellner brachte die Speisekarten herbei. Adam schaute sich das Angebot an. »Tatarbeefsteak, gut durchgebraten«, schlug er lachend vor.

Sie machte eine Grimasse. »Sei nicht gemein. Ich war noch ´n halbes Kind, als ich das gebracht hab.«

»Ich werde dich´s nie vergessen lassen. ´Laine, ich bin schrecklich froh, daß du mich dazu überredet hast, herzukommen und mit mir Remember House anzuschauen. Als es mit dem anderen Haus schiefging, dachte ich schon, wir kriegen nichts Anständiges mehr für den August zum Mieten.«

Sie zuckte mit den Achseln. »Das kann vorkommen. Ich bin bloß froh, daß es jetzt klappt. Ich kann kaum glauben, daß sich bei diesem Ferienhaus, das ich für dich in Eastham gefunden hatte, dann so viele Installationsprobleme gezeigt haben. Aber das hier ist ein wahres Juwel. Wie ich dir schon sagte, stand es fünfunddreißig Jahre lang leer. Die Paleys sahen das Haus, begriffen, welche Möglichkeiten es hat, und haben es sich vor ein paar Jahren für einen Apfel und ein Ei geschnappt. Sie hatten gerade das Schlimmste der Renovierung hinter sich, als Tom den Herzinfarkt bekam. Er hat damals, als es passiert ist, zwölf Stunden an einem heißen Tag geschuftet. Jan Paley hat schließlich entschieden, daß es ihr zuviel Haus für eine einzige Person ist, und deshalb ist es jetzt wieder auf dem Markt. Es gibt nicht gerade viele authentische Kapitänshäuser, die zu haben sind, also wird es nicht lange dauern, bis es weg ist, weißt du. Ich hoffe, daß ihr beiden euch zum Kauf entschließt.«

»Wir werden sehen. Ich hätte gern wieder was Eigenes hier. Falls wir weiterhin in Manhattan wohnen, wäre es auch sinnvoll. Diese alten Seeleute verstanden was davon, sich ein Haus zu bauen.«

»Dieses hat sogar seine eigene Legende, die dazugehört. Anscheinend hat es Kapitän Andrew Freeman siebzehnhundertdrei für seine Braut errichtet, sie dann aber letzten Endes verlassen, als er rausfand, daß sie mit irgendeinem Kerl am Ort ein Techtelmechtel gehabt hatte, während er auf See war.«

Adam grinste. »Meine Großmutter hat mir erzählt, daß die frühen Siedler Puritaner waren. Ich werde sowieso nichts daran renovieren. Das sind Ferien für uns, auch wenn es unvermeidlich ist, daß ich für ein paar Tage in die Stadt rüber muß. Ich muß mich um einige Dinge in dem Wiederaufnahmeverfahren im Fall Potter kümmern. Vielleicht hast du was drüber gelesen. Der Ehefrau ist übel mitgespielt worden. Ich wünschte, ich hätte sie von Anfang an verteidigt.«

»Ich würde dich zu gern einmal vor Gericht in Aktion sehen.«

»Komm nach New York. Sag John, er soll mit dir rüberkommen. Wann heiratet ihr eigentlich?«

»Wir haben das Datum noch nicht genau festgelegt, aber irgendwann im Herbst. Wie nicht anders zu erwarten, ist Johns Tochter nicht gerade begeistert über die Verlobung. Sie hat John lange Zeit für sich allein gehabt. Amy fängt im September mit dem College an, also schätzen wir, daß ein Termin um Thanksgiving herum ungefähr richtig wäre.«

»Du siehst richtig glücklich aus, ´Laine. Und außerdem schaust du blendend aus. Sehr attraktiv und sehr erfolgreich. Du bist schlanker, als ich dich je gesehen hab. Und dein Haar ist auch blonder, was mir gefällt.«

»Komplimente von dir? Verdirb nicht unsere Freundschaft.« Elaine lachte. »Aber danke. Ich bin wirklich sehr glücklich. John ist der Mann, auf den ich schon immer gewartet habe. Und ich bin schrecklich froh, daß du wieder der alte bist. Glaub mir, Adam, als du letztes Jahr hier warst, nach deiner Trennung von Menley, da hab ich mir Sorgen um dich gemacht.«

»Es war eine ziemlich harte Zeit.«

Elaine schaute sich die Speisekarte an. »Das hier geht auf Atkins-Immobilien. Keine Diskussion, bitte. Remember House steht zum Verkauf, und falls du, nachdem du es gemietet hast, zu dem Entschluß kommst, daß es eine tolle Anschaffung wäre, dann bekomme ich die Provision.«

Nachdem sie bestellt hatten, sagte Adam: »Das Telefon war besetzt, als ich es vorhin bei Menley versucht hab. Ich ruf eben schnell an.«

Eine Minute später kam er mit besorgter Miene zurück. »Immer noch besetzt.«

»Kannst du dich nicht dazwischenschalten?«

»Menley kann dieses System nicht ausstehen. Sie findet, daß es so taktlos ist, ständig den Leuten zu verklickern Warte mal ´nen Moment und das laufende Gespräch zu unterbrechen.«

»Da hat sie schon recht, aber es ist doch ungeheuer praktisch.« Elaine zögerte. »Du kommst mir plötzlich ganz beunruhigt vor. Geht´s ihr denn jetzt wirklich gut?«

»Sie scheint okay zu sein«, erwiderte Adam langsam. »Wenn aber diese Angstattacken kommen, dann ist es wirklich schlimm. Sie ist völlig im Eimer, wenn ihr der Unfall wieder durch den Kopf geht. Ich versuch´s gleich noch mal, aber inzwischen  - hab ich dir eigentlich schon ein Bild vom Baby gezeigt?«

»Hast du denn eins dabei?«

»Ist der Papst katholisch?« Er griff in seine Brusttasche. »Hier ist das allerneueste. Sie heißt Hannah. Letzte Woche ist sie drei Monate geworden. Ist sie nicht umwerfend?«

Elaine betrachtete das Foto ausführlich. »Sie ist absolut wunderschön«, sagte sie aufrichtig.

»Sie sieht wie Menley aus, also wird sie auch hinreißend bleiben«, erklärte Adam...

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Mary Higgins Clark (1927-2020), geboren in New York, lebte und arbeitete in Saddle River, New Jersey. Sie zählt zu den erfolgreichsten Thrillerautoren weltweit. Ihre große Stärke waren ausgefeilte und raffinierte Plots und die stimmige Psychologie ihrer Heldinnen. Mit ihren Büchern führte Mary Higgins Clark regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten an. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den begehrten Edgar Award. Zuletzt bei Heyne erschienen: »Denn du gehörst mir«.