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Home Run

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.03.2013
Die Sekunde, die dein Leben verändert
Joe Castle ist ein Ausnahmetalent. Bereits in seinen ersten Spielen für die Chicago Cubs schlägt er einen Home Run nach dem anderen. Die Fans sind begeistert, und es dauert nicht lange, bis das ganze Land den jungen Spieler frenetisch feiert. Joes Weg an die Spitze scheint vorgezeichnet zu sein, bis er eines Tages auf dem Spielfeld Warren Tracey gegenübersteht, einem mittelmäßigen Werfer der New Yorker Mets, der Joes Erfolg nicht ertragen kann.
Es beginnt ganz unspektakulär mit einer Zerrung im Oberschenkel. Der First Baseman der Chicago Cubs stürzt, und die Mannschaft braucht plötzlich einen freien Spieler, der die Position übernehmen kann. Damit kommt Joe Castle ins Spiel, ein einundzwanzigjähriger College-Spieler, der eine vielversprechende Saison hinter sich hat. Es dauert nicht lange, bis Castle seinen ersten Rekord für die Cubs aufstellt: drei Home Runs in einem Spiel. Noch glaubt jeder an Anfängerglück, doch Castle beweist brillant das Gegenteil. Er erzielt einen Home Run nach dem anderen und wird bald im ganzen Land als Jahrhunderttalent umjubelt. Bis er während eines Spiels gegen die New Yorker Mets auf Warren Tracey triff t, der einen Ball wirft, der Joe Castles Leben für immer verändern wird. Dreißig Jahre später macht sich Traceys Sohn auf den Weg, um Joe Castle um Vergebung für seinen Vater zu bitten. Eine schicksalhafte Reise, deren Ausgang ungewiss ist.

John Grisham ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Seine Romane sind ausnahmslos Bestseller. Zudem hat er ein Sachbuch, einen Erzählband und Jugendbücher veröffentlicht. Seine Werke werden in fünfundvierzig Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDie Sekunde, die dein Leben verändert
Joe Castle ist ein Ausnahmetalent. Bereits in seinen ersten Spielen für die Chicago Cubs schlägt er einen Home Run nach dem anderen. Die Fans sind begeistert, und es dauert nicht lange, bis das ganze Land den jungen Spieler frenetisch feiert. Joes Weg an die Spitze scheint vorgezeichnet zu sein, bis er eines Tages auf dem Spielfeld Warren Tracey gegenübersteht, einem mittelmäßigen Werfer der New Yorker Mets, der Joes Erfolg nicht ertragen kann.
Es beginnt ganz unspektakulär mit einer Zerrung im Oberschenkel. Der First Baseman der Chicago Cubs stürzt, und die Mannschaft braucht plötzlich einen freien Spieler, der die Position übernehmen kann. Damit kommt Joe Castle ins Spiel, ein einundzwanzigjähriger College-Spieler, der eine vielversprechende Saison hinter sich hat. Es dauert nicht lange, bis Castle seinen ersten Rekord für die Cubs aufstellt: drei Home Runs in einem Spiel. Noch glaubt jeder an Anfängerglück, doch Castle beweist brillant das Gegenteil. Er erzielt einen Home Run nach dem anderen und wird bald im ganzen Land als Jahrhunderttalent umjubelt. Bis er während eines Spiels gegen die New Yorker Mets auf Warren Tracey triff t, der einen Ball wirft, der Joe Castles Leben für immer verändern wird. Dreißig Jahre später macht sich Traceys Sohn auf den Weg, um Joe Castle um Vergebung für seinen Vater zu bitten. Eine schicksalhafte Reise, deren Ausgang ungewiss ist.

John Grisham ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Seine Romane sind ausnahmslos Bestseller. Zudem hat er ein Sachbuch, einen Erzählband und Jugendbücher veröffentlicht. Seine Werke werden in fünfundvierzig Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641104481
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum18.03.2013
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4718 Kbytes
Artikel-Nr.1233364
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



2

Im Sommer 1973 erwachte das Land langsam aus dem Trauma des Vietnamkriegs. Vizepräsident Spiro Agnew steckte in Schwierigkeiten, was ihn später das Amt kosten sollte. Die Watergate-Affäre kochte hoch, doch das war erst der Anfang. Ich war elf Jahre alt und wusste so ungefähr, was in der realen Welt da draußen vor sich ging, ließ mich aber nicht im Mindesten davon beeinflussen. Meine Welt war Baseball, und sonst war eigentlich nichts wichtig. Mein Vater war Pitcher bei den New York Mets, und ich fieberte bei jedem Spiel mit. Ich spielte ebenfalls als Pitcher, für die Scrappers in der Little League von White Plains, und bei einem Vater wie meinem erwartete man Großes von mir. Diese Erwartungen erfüllte ich nur selten, doch es gab Momente, die durchaus vielversprechend waren.

Anfang Juli war aus dem Kampf um die Meisterschaft in der National League East ein langweiliger Wettstreit geworden. Alle sechs Mannschaften - New York Mets, Pittsburgh Pirates, St. Louis Cardinals, Philadelphia Phillies, Chicago Cubs und Montreal Expos - hatten eine Winning Percentage um die .500, und bislang gab es wenig Anzeichen für den Durchmarsch eines Teams. In der Western Division setzten sich die Cincinnati Reds und die Los Angeles Dodgers von den anderen Teams ab. In der American League sah alles danach aus, als würden die Oakland Athletics - mit ihrem großspurigen Auftreten, den bunten Trikots und den langen Haaren - wie im Vorjahr die Meisterschaft erreichen können.

Meine Freunde und ich verfolgten gewissenhaft jedes Spiel. Wir kannten jeden Spieler und alle Statistiken. Wir sahen uns sämtliche Box Scores in den Zeitungen an und spielten die Partien in White Plains nach, wo gerade Platz war. Das Leben bei mir zu Hause war nicht immer schön, und auf dem Baseballplatz konnte ich ihm entkommen. Baseball war mein bester Freund, und Mitte Juli 1973 sollte es so spannend werden wie noch nie zuvor.

Es begann ganz unspektakulär, mit einer Zerrung im Oberschenkel. Der First Baseman des AAA-Affiliate der Cubs in Wichita stürzte, als er bei einem Home Run an der dritten Base vorbeikam. Am nächsten Tag verletzte sich Jim Hickman, der First Baseman der Cubs, am Rücken. Die Mannschaft brauchte plötzlich jemanden, der auf der Position des First Baseman spielen konnte, daher wandte sich das Management an das AA-Team der Cubs in Midland, Texas, und holte sich einen Einundzwanzigjährigen namens Joe Castle. Zu der Zeit konnte Castle einen Trefferdurchschnitt von .395 vorweisen, mit zwanzig Home Runs, fünfzig Runs Batted In, vierzig gestohlenen Bases und nur einem Error an der ersten Base. Er war der vielversprechendste AA-Spieler und bereits für einen Wechsel im Gespräch.

Angeblich schlief Castle gerade in dem billigen Apartment, das er sich mit vier Spielern anderer Minor-League-Mannschaften teilte, als der Anruf aus Chicago kam. Ein Assistenz-Coach fuhr ihn zum Flugplatz von Midland, wo Castle gerade noch einen Flug nach Houston erwischte. Dort wartete er zwei Stunden auf den Anschluss nach Philadelphia. Währenddessen rief er seine Familie in Arkansas an und teilte ihr die aufregenden Neuigkeiten mit. Als er in Philadelphia ankam, brachte ihn ein Taxi ins Veterans Stadium, wo man ihm seine Spielerkleidung in die Hand drückte, die Nummer 42 verpasste und aufs Feld schickte. Die Cubs waren bereits beim Schlagtraining. Castle war natürlich nervös und aufgeregt, sogar etwas verwirrt. Als Whitey Lockman, der Manager, sagte: »Ganz locker. Du spielst an der ersten Base und schlägst als Siebter«, hatte Castle Mühe, seinen brandneuen Schläger festzuhalten. Bei seinem ersten Schlagtraining in der Major League ging er die ersten beiden Pitches an und verfehlte sie.

Das sollte ihm jedoch dann lange Zeit nicht mehr passieren.

Vor dem Spiel beriet sich Joe mit Don Kessinger, dem erfahrenen Shortstop der Cubs, und einem anderen Spieler, der ebenfalls aus Arkansas stammte. Kessinger war an der University of Mississippi ein All-American1 in Baseball und Basketball gewesen und schaffte es, den Rookie zu beruhigen. Sein einziger Ratschlag war: »Geh raus und triff den Ball.« Der Center Fielder der Cubs war Rick Monday, auch er ein erfahrener Spieler, der in Batesville, Arkansas, geboren worden war, nicht weit von Joes Heimatstadt entfernt, nur ein Stück den White River hinunter. Mithilfe von Kessinger und Monday gelang es Joe, einen heftigen Anfall von Lampenfieber zu überstehen.

Es war Donnerstag, der 12. Juli, ein denkwürdiger Tag für den Baseball.

Der Pitcher der Phillies, Benny Humphries, war Linkshänder mit einer Präferenz für Fastballs, der genauso viele Walks abgab wie er Strikeouts warf. Als Joe im zweiten Inning zur Home Plate ging, biss er die Zähne zusammen und schwor sich, beim ersten Pitch zu schwingen, egal, wie der Ball kam. Humphries wollte dem Neuen zeigen, woher in der Major League der Wind wehte, und warf so hart und schnell, wie er nur konnte. Joe, der von rechts schwang, tippte richtig auf Fastball, traf den Ball in einem perfekten Winkel und hämmerte ihn zwanzig Reihen weit ins Left Center Field. Er sprintete um die Bases, weil er viel zu aufgeregt war, um seinen Triumph genießen zu können und langsamer zu laufen. Noch bevor er wieder zu Atem kommen konnte, war er auch schon im Dugout, wo ihm alle gratulierten.

Joe war nicht der erste Spieler eines Major-League-Teams, der bei seinem Debüt gleich beim ersten Pitch einen Home Run geschafft hatte. Genau genommen war er der elfte. Sechsundvierzig Spieler hatten bei ihrem ersten Schlagdurchgang einen Home Run erzielt, elf von ihnen beim ersten Pitch. Trotzdem hatte Joe Castle einen Rekord aufgestellt. Und er war bereits auf dem Weg zum nächsten.

Im fünften Inning begann Humphries mit einem Brushback, einem hohen Fastball auf den Körper, der als Warnung gedacht war, doch Joe wollte ihn nicht verstehen. Er trieb den Spielstand auf 3 : 1 hoch und schlug einen Fastball über das Left Field hinaus, wobei er die Innenseite des Foul-Masts leicht berührte. Der Schiedsrichter an der dritten Base gab mit dem rechten Zeigefinger sofort das Home-Run-Signal. Joe, der um die erste Base lief und den Ball im Auge behielt, beschleunigte zu einem Sprint und wurde erst langsamer, als er sich der Home Plate näherte. Dieser Rekord gehörte nur ihm und einem weiteren Spieler. 1951 hatte Bob Nieman von den St. Louis Browns Home Runs bei seinen ersten beiden Schlagdurchgängen - At Bats - in einer Major League erzielt.

Die Mets spielten an jenem Abend gegen die Braves in Atlanta, und das Spiel wurde nicht im Fernsehen übertragen. Ich war in Tom Sabbatinis Hobbykeller und hörte Lindsey Nelson zu, dem wunderbaren Live-Kommentator der Mets, der schilderte, was in Philadelphia gerade passierte. »Er hat eben einen Rekord gebrochen«, sagte er. »Tausende junger Männer haben in einer Major-League-Mannschaft angefangen, und nur zwei von ihnen ist es gelungen, gleich in ihren ersten beiden At Bats Home Runs zu erzielen.«

»Ich frage mich, ob er das auch ein drittes Mal schafft«, fügte Ralph Kiner hinzu, der in die Hall of Fame aufgenommene Slugger und Lindseys Komoderator.

Im sechsten Inning wurde Humphries vom Wurfhügel genommen, und die Phillies brachten einen Middle Reliever ins Spiel, einen Rechtshänder namens Tip Gallagher. Als Joe in der ersten Hälfte des siebten Innings den On-Deck-Circle verließ, stand es 4 : 4, und die normalerweise sehr lautstarken Fans der Phillies waren auffällig ruhig. Es gab keinen Applaus, nur Neugierde. Zur Überraschung aller schwang Joe von links. Da es keinen Scouting Report gab, wussten die Phillies nicht, dass er beidhändig schlagen konnte. Während des Schlagtrainings hatte sich niemand die Mühe gemacht, ihn zu beobachten. Einen niedrigen Curveball ließ er durch, aus den nächsten beiden Fastballs machte er Foul Balls, ungültige Bälle. Nach zwei Strikes nahm er die Füße enger zusammen und fasste den Schläger etwa sieben Zentimeter höher. In der letzten Saison war er der Schlagmann mit dem niedrigsten Strikeout-Durchschnitt in der Texas League gewesen. Joe Castle war am gefährlichsten, wenn er zwei Strikes hatte.

Ein Slider kam zu niedrig, dann warf Gallagher einen Fastball, der außerhalb der Strike Zone lag. Joe ging den Ball an und hämmerte ihn ins Left Center, ein Line Drive, der immer höher stieg, bis er eineinhalb Meter hoch über den Zaun flog. Als Joe zum dritten Mal in Folge die Bases umrundete, stellte er damit einen Rekord auf, der unerreichbar schien. Kein Rookie in einer Major League hatte jemals drei Home Runs bei seinen ersten drei Schlagdurchgängen erzielt.

Joe Castle stammte aus Calico Rock, Arkansas, einem winzigen, pittoresken Städtchen nahe dem White River am Ostrand der Ozark Mountains. Die Menschen dort waren traditionell Anhänger der Cardinals, schon seit den Tagen von Dizzy Dean, einem Farmjungen und Kapitän der berühmt-berüchtigten Gashouse Gang in den 1930ern. Sein Bruder Paul - »Daffy« genannt - spielte ebenfalls bei den Cardinals, als Pitcher. 1934, als das Team auf dem Gipfel seines Ruhms stand, sagte Dizzy beim Spring Training voraus, dass er und Daffy zusammen fünfzig Wins erzielen würden. Sie schafften neunundvierzig - dreißig für Dizzy, neunzehn für Daffy. Zwanzig Jahre später wurde Stan Musial, der größte Cardinals-Spieler aller Zeiten, fast wie ein Gott verehrt. Wie in zahllosen anderen Städten im Midwest und im Deep South stand auch in Calico Rock auf...


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John Grisham ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Seine Romane sind ausnahmslos Bestseller. Zudem hat er ein Sachbuch, einen Erzählband und Jugendbücher veröffentlicht. Seine Werke werden in fünfundvierzig Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia.