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Für immer und einen Tag

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am17.02.2014
Was wäre, wenn du die Geschichte deines Lebens selbst schreiben könntest?
Die neunundzwanzigjährige Emma ist voller Hoffnung, den Krebs besiegt zu haben. Doch dann erfährt sie, dass sie nur noch ein Jahr zu leben hat. Aber ein Jahr ist viel zu kurz für Emmas Pläne: Sie will den Mann ihres Lebens finden und gemeinsam mit ihm alt werden, sehen, wie Kinder und Enkel aufwachsen, und schließlich nach einem erfüllten Leben im Kreis ihrer Familie Abschied nehmen. Also beginnt Emma, die Geschichte ihres erträumten Lebens aufzuschreiben - und auf wundersame Weise scheinen mit der Zeit mehr und mehr ihrer Träume in Erfüllung zu gehen ...

Amanda Brooke lebt mit ihrer Tochter in Liverpool, England. Der Ursprung ihrer Schriftstellerkarriere liegt in einer persönlichen Tragödie: Als bei ihrem kleinen Sohn Krebs diagnostiziert wurde und er schließlich mit nur drei Jahren starb, stand für Amanda Brooke fest, dass diese schmerzliche Erfahrung eine Quelle der Inspiration, nicht der Verzweiflung, sein sollte. So erzählt sie in ihren Romanen berührende, aufrichtige Geschichten von der Liebe, dem Leben und der Kraft der Hoffnung, die stärker ist als der Tod.
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Produkt

KlappentextWas wäre, wenn du die Geschichte deines Lebens selbst schreiben könntest?
Die neunundzwanzigjährige Emma ist voller Hoffnung, den Krebs besiegt zu haben. Doch dann erfährt sie, dass sie nur noch ein Jahr zu leben hat. Aber ein Jahr ist viel zu kurz für Emmas Pläne: Sie will den Mann ihres Lebens finden und gemeinsam mit ihm alt werden, sehen, wie Kinder und Enkel aufwachsen, und schließlich nach einem erfüllten Leben im Kreis ihrer Familie Abschied nehmen. Also beginnt Emma, die Geschichte ihres erträumten Lebens aufzuschreiben - und auf wundersame Weise scheinen mit der Zeit mehr und mehr ihrer Träume in Erfüllung zu gehen ...

Amanda Brooke lebt mit ihrer Tochter in Liverpool, England. Der Ursprung ihrer Schriftstellerkarriere liegt in einer persönlichen Tragödie: Als bei ihrem kleinen Sohn Krebs diagnostiziert wurde und er schließlich mit nur drei Jahren starb, stand für Amanda Brooke fest, dass diese schmerzliche Erfahrung eine Quelle der Inspiration, nicht der Verzweiflung, sein sollte. So erzählt sie in ihren Romanen berührende, aufrichtige Geschichten von der Liebe, dem Leben und der Kraft der Hoffnung, die stärker ist als der Tod.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641119027
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum17.02.2014
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2572 Kbytes
Artikel-Nr.1348272
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




ERSTES KAPITEL

I ch wartete geduldig vor Dr. Spellings ausladendem Schreibtisch, der fast das ganze Zimmer einnahm. Der Arzt beachtete mich nicht, denn er war zu sehr mit den Bildern beschäftigt, die in schneller Abfolge über seinen Computerbildschirm flimmerten. Mir wurde undeutlich bewusst, dass meine Finger ein Eigenleben entwickelt hatten und an den Nähten meiner Jeans zupften, dann mit dem Zugband meiner Steppjacke spielten. Ich steckte meine eigensinnigen Hände zwischen meine übereinandergeschlagenen Beine, um sie zur Ruhe zu zwingen, doch kurz darauf bemerkte ich das leise Rascheln von Jeansstoff. Mein rechter Fuß war ausgeschert und wippte rhythmisch in der Luft.

Die Sonne strömte durchs Fenster herein und stach mir in die Augen, zumal das Licht von den buttercremefarbenen Wänden reflektiert wurde. Es war Ende November und schon bitterkalt draußen, wovon man aber in dem behaglichen kleinen Büro nichts merkte. Entschieden wandte ich den Blick vom Fenster und der Welt draußen ab und konzentrierte mich stattdessen auf eine Reihe von Aushängen mit Hygiene- und Sicherheitshinweisen an den Wänden, von denen man erfuhr, wie man sich die Hände wusch, wie man den Notausgang fand, wie man sich die Nase putzte. Ich kannte jede Falte und jeden Riss in den Tafeln in- und auswendig. Ebenso vertraut war ich mit den Goldrahmen um Dr. Spellings Urkunden und Diplome, die seinen Patienten glaubwürdig versicherten, dass er dazu befähigt war, in die verstecktesten Winkel ihres Gehirns hineinzuspähen und ihnen die Zukunft vorherzusagen.

Mein Fuß erstarrte mitten in der Bewegung, als der Arzt seine Sitzhaltung veränderte. Ich erwartete, dass er aufsah, doch er blickte weiter stur auf seine Arbeit. Während ich abgelenkt war, hatten meine Hände sich befreit, und ich ertappte mich dabei, wie ich mir eine dunkle Locke aus meinem Pferdeschwanz um den Finger wickelte. Mein Fuß fuhr fort zu wippen.

Ich rutschte unruhig herum und begann es allmählich zu bereuen, so viele Schichten angezogen zu haben. Meine Haut kribbelte schon vom Schweiß, und ich wollte gerade meine Jacke ausziehen, da hob Dr. Spelling den Kopf und sah mich diesmal tatsächlich an. Er hatte mich wahrscheinlich nur eine Minute lang warten lassen, aber es war mir wie eine Ewigkeit vorgekommen. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass das Warten schon lange vor meinem heutigen Besuch angefangen hatte. Mein Leben stand seit fast fünf Jahren auf der Kippe.

Als Dr. Spelling mich anlächelte, hatte ich absolut keine Ahnung, ob das hoffnungsvoll oder mitfühlend gemeint war. Seine intensiv grünen Augen hatten verborgene Tiefen, die jedoch keinen Hinweis darauf gaben, was er mir gleich mitteilen würde.

»Also los, reden Sie schon«, verlangte ich flapsig, aber entschieden, denn ich war mit meiner Geduld am Ende. Ich hielt die Luft an und schürzte fest die Lippen, um sie am Zittern zu hindern.

»Es ist vorbei«, sagte er.

Diese schlichte Aussage konnte man verschieden interpretieren, aber für mich war die Botschaft so klar, dass ich aufatmete. »Nichts mehr nachweisbar?« Meine Frage kam als bebendes Flüstern heraus.

»Komplette Remission«, bestätigte er.

Endlich gestattete ich mir, zum Fenster hinauszusehen - über die Baumwipfel hinweg, die von den Herbstwinden der letzten Überreste ihrer sommerlichen Pracht entkleidet wurden, und in den klaren blauen Himmel hinein. Freiheit, dachte ich, während sich ein Lächeln auf mein Gesicht stahl und den Kummer und die Angst vertrieb, die einen dunklen Schatten auf mein Leben geworfen hatten. Es hatte lange gedauert, aber ich war erst neunundzwanzig. Ich hatte noch alles vor mir und furchtbar viel nachzuholen.

»Emma, es ist so weit«, flüsterte Meg.

Emma versteifte sich, und ihre Finger hielten über der Tastatur inne, sobald die Verbindung zu den Worten in ihrem Kopf unterbrochen wurde. Das Lächeln auf ihrem Gesicht geriet ins Wanken, als sie aufsah und Dr. Spelling und sein Gefolge entdeckte, die weiter hinten auf der Station ins Gespräch vertieft waren. Ihr Herzschlag hörte sich an wie der Trommelwirbel, der auf den Fall des Henkersbeils vorbereitet.

Es hatte sie ungeheure Konzentration gekostet, ihre Umgebung auszublenden und mit dem Schreiben anzufangen, sich in eine Welt zurückzuziehen, die sie ganz beherrschte und die sie nun äußerst ungern wieder verließ. Wenigstens ging es ihr gut genug, um überhaupt schreiben zu können, sagte sie sich, während sie eine widerspenstige Locke hinters Ohr strich und dann nach dem Verband an ihrem Hinterkopf tastete, wie um sich daran zu erinnern, dass der Albtraum noch längst nicht vorbei war. Widerstrebend klappte sie ihren Laptop zu und schob ihn beiseite.

Ihr deutlich verbesserter Zustand war kein Ergebnis dieser Operation, die zu rein diagnostischen Zwecken erfolgt war. Es lag an der neuen Medikation, dass sie wieder klarer denken konnte und die Kopfschmerzen, die sie wochenlang geplagt hatten, fast ganz verschwunden waren. Ihr Sehvermögen war zwar nicht perfekt, aber daran konnte keine Behandlung etwas ändern. Die Schädigung ihres peripheren Sehens stellte so etwas wie eine alte Kriegsverletzung dar. Vor vier Jahren war ein Gehirntumor bei ihr diagnostiziert worden, der sich in den letzten drei Jahren zurückgebildet hatte. Jetzt wartete sie auf das Resultat der Biopsie, das vermutlich bestätigen würde, dass ihre Zukunft wieder in Frage stand.

Emma sah zu ihrer Mutter hin und zweifelte nicht daran, dass die Furcht, die sich in deren Gesicht gegraben hatte, ihren eigenen Ausdruck widerspiegelte. Es gab noch andere Ähnlichkeiten zwischen ihnen beiden. Sie hatten die gleichen weich gelockten kastanienbraunen Haare, die gleichen großen braunen Augen und hohen Wangenknochen und waren beide hochgewachsen und gertenschlank. Meg war schon öfter für ihre Schwester gehalten worden, und zuweilen reagierten die Leute erstaunt, wenn sie erfuhren, dass sie schon die fünfzig überschritten hatte. Heute aber sah man ihr ihr Alter an.

Meg saß aufrecht in einem Sessel neben dem Bett und hielt die ordentlich zusammengefaltete Zeitung, in der sie gerade noch gelesen hatte, mit beiden Händen gepackt. Sie wirkte müde in ihrem zerknitterten blauen Baumwollkleid, das sich kaum von dem kalten Blau der Stationswände abhob. Als Emma eine tröstende Hand nach ihrer Mutter ausstreckte, entging es ihr nicht, dass der Hautton ihres Arms, durchscheinend und bläulich, ebenfalls zum Dekor passte.

Meg legte die Zeitung schnell weg und ergriff ihre Hand. »Bereit?«, fragte sie, während sie der Gruppe von Ärzten entgegensahen, die jetzt auf sie zukam.

Emma biss sich fest auf die Lippen, um den Schrei zu unterdrücken, der in ihr aufstieg: »Nein! Ich bin nicht bereit, ich werde nie bereit sein. Bitte, lieber Gott, bitte schick sie weg!« Die unausgesprochenen Worte brannten wie Säure in ihrer Kehle, doch sie nickte in stummer Ergebenheit, ohne Dr. Spelling aus den Augen zu lassen, der jetzt an das Fußende ihres Betts trat. Sie hatte eine ganze Reihe von behandelnden Ärzten, und die Laborergebnisse der Biopsie würde der Neurochirurg selbst ausgewertet haben, aber sie vertraute ihrem Neuroonkologen am meisten und hatte daher ihn gebeten, ihr die Nachricht zu überbringen. Dr. Spelling war Ende fünfzig und hatte immer noch volles, dichtes braunes Haar, das inzwischen allerdings mit wesentlich mehr Grau durchzogen war als bei ihrer ersten Begegnung. Damals war er zuversichtlich und die empfohlene Behandlung intensiv gewesen, ein größerer chirurgischer Eingriff gefolgt von monatelanger Chemotherapie, aber mit der Rückbildung des Tumors als Belohnung.

In letzter Zeit jedoch hatte er bei jeder Konsultation ein bisschen weniger zuversichtlich ausgesehen, weniger geneigt, ihr sein gewinnendes Lächeln zu schenken. Nun spürte er ihren Blick auf sich, und als er sie ansah, lächelte er, aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht, deren verborgene Tiefen auf einmal etwas deutlicher hervorschimmerten, als ihr lieb war.

»Schreiben Sie etwas Interessantes?«, fragte er und deutete mit dem Kopf auf den Laptop.

Emma versuchte, sein Lächeln zu erwidern, doch ihre Mundwinkel wurden von unsichtbaren Gewichten nach unten gezogen. Sie merkte, wie sie nicht nur unwillkürlich in das Krankenhausbett zurücksank, sondern geradezu schrumpfte, zu einem kleinen, wehrlosen Kind schrumpfte und sich an ihre Zukunft klammerte wie an eine Kuscheldecke, die man ihr wegziehen wollte. »Nur dummes Zeug«, antwortete sie mit einem wegwerfenden Achselzucken.

Zu der Zeit, als sie noch endlos viele Tage vor sich zu haben glaubte, hatte sie große Ambitionen gehegt, und ein Buch zu schreiben gehörte dazu. Ihr erster Kampf gegen den Krebs hatte ihren Zukunftsträumen ein vorläufiges Ende bereitet, und die letzten drei Jahre hatte sie mit Abwarten und Ausflüchten zugebracht, anstatt dort weiterzumachen, wo sie aufgehört hatte. Der blinde Fleck, den der Krebs in ihrem peripheren Sehen hinterlassen hatte, hatte sie verunsichert, und sie war das Gefühl nicht losgeworden, dass da immer noch etwas in ihrem Kopf lauerte, versteckt, außer Sicht. Sie hatte das Beste gehofft, sich aber stets auf das Schlimmste gefasst gemacht, und jedes...


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Amanda Brooke lebt mit ihrer Tochter in Liverpool, England. Der Ursprung ihrer Schriftstellerkarriere liegt in einer persönlichen Tragödie: Als bei ihrem kleinen Sohn Krebs diagnostiziert wurde und er schließlich mit nur drei Jahren starb, stand für Amanda Brooke fest, dass diese schmerzliche Erfahrung eine Quelle der Inspiration, nicht der Verzweiflung, sein sollte. So erzählt sie in ihren Romanen berührende, aufrichtige Geschichten von der Liebe, dem Leben und der Kraft der Hoffnung, die stärker ist als der Tod.