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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am27.01.2014
Eine mitreißende und bewegende Geschichte über die schwierige Liebe zwischen Mutter und Tochter
Vor zwei Jahren ist Fredas Mann von einem Ausflug in die Berge nicht zurückgekehrt. Seither bleibt ihr nichts, als auf ein Wunder zu hoffen. Umso inniger wird die Beziehung zu ihrer einzigen Tochter Josy. Als die beschließt, für ein Jahr nach Mexiko zu gehen und bei einem Kinderhilfsprojekt zu arbeiten, ist das ein Schock für Freda. Andererseits begreift sie, dass sie dem Mädchen die Chance geben muss, eine erwachsene Frau zu werden. Gerade als Freda begonnen hat, sich in ihrem neuen Leben einzurichten, erreicht sie eine katastrophale Nachricht: Josy ist spurlos verschwunden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn ihr Kind schwebt in Lebensgefahr.

Amelie Fried, Jahrgang 1958, wurde als TV-Moderatorin bekannt. Alle ihre Romane waren Bestseller. Traumfrau mit Nebenwirkungen, Am Anfang war der Seitensprung, Der Mann von nebenan, Liebes Leid und Lust und Rosannas Tochter wurden erfolgreiche Fernsehfilme. Für ihre Kinderbücher erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, darunter den »Deutschen Jugendliteraturpreis«. Zusammen mit ihrem Mann Peter Probst - mit dem sie Workshops in Kreativem Schreiben gibt - schrieb sie den Sachbuch-Bestseller Verliebt, verlobt - verrückt?. Bei Heyne erschien zuletzt der Roman Traumfrau mit Ersatzteilen.
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Produkt

KlappentextEine mitreißende und bewegende Geschichte über die schwierige Liebe zwischen Mutter und Tochter
Vor zwei Jahren ist Fredas Mann von einem Ausflug in die Berge nicht zurückgekehrt. Seither bleibt ihr nichts, als auf ein Wunder zu hoffen. Umso inniger wird die Beziehung zu ihrer einzigen Tochter Josy. Als die beschließt, für ein Jahr nach Mexiko zu gehen und bei einem Kinderhilfsprojekt zu arbeiten, ist das ein Schock für Freda. Andererseits begreift sie, dass sie dem Mädchen die Chance geben muss, eine erwachsene Frau zu werden. Gerade als Freda begonnen hat, sich in ihrem neuen Leben einzurichten, erreicht sie eine katastrophale Nachricht: Josy ist spurlos verschwunden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn ihr Kind schwebt in Lebensgefahr.

Amelie Fried, Jahrgang 1958, wurde als TV-Moderatorin bekannt. Alle ihre Romane waren Bestseller. Traumfrau mit Nebenwirkungen, Am Anfang war der Seitensprung, Der Mann von nebenan, Liebes Leid und Lust und Rosannas Tochter wurden erfolgreiche Fernsehfilme. Für ihre Kinderbücher erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, darunter den »Deutschen Jugendliteraturpreis«. Zusammen mit ihrem Mann Peter Probst - mit dem sie Workshops in Kreativem Schreiben gibt - schrieb sie den Sachbuch-Bestseller Verliebt, verlobt - verrückt?. Bei Heyne erschien zuletzt der Roman Traumfrau mit Ersatzteilen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641138035
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum27.01.2014
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1079 Kbytes
Artikel-Nr.1372292
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Es war ein frischer Sommermorgen mit klarem, blauem Himmel. Freda genoss den Fahrtwind im Gesicht, als sie mit ihrem Rad die Isar entlangfuhr. Die Kastanien standen in voller Blüte, das Laub der Bäume war von einem satten, intensiven Grün. Das war die Jahreszeit, die sie am meisten liebte; man ahnte die kommende Hitze, aber noch war es angenehm. Abends konnte man an manchen Tagen schon draußen sitzen, und der Winter war weit.

Freda schloss ihr Rad vor der Buchhandlung an einen Laternenpfahl. Der Laden lag in einem Innenstadtviertel mit schönen alten Häusern, vielen Geschäften, aber wenigen Parkplätzen. Nicht nur sie fuhr mit dem Rad oder der U-Bahn, auch die meisten ihrer Kunden sparten sich die lästige Sucherei. Nur Tanja, ihre Partnerin, bestand darauf, mit dem Auto zu kommen.

Freda schloss die Ladentür auf und ärgerte sich über die mit dicken Klebestreifen geflickte Scheibe im unteren Drittel. Seit sechs Wochen schaffte es ihr Vermieter nicht, sie zu ersetzen. Im ganzen Haus wurde seit Monaten saniert, viele der Wohnungen waren bereits leer, weil die Mieter entnervt das Weite gesucht oder sich mit einer Abfindung zum Auszug hatten bewegen lassen. Auch zu ihr und Tanja war mehrere Male ein gewisser Herr Murke, Beauftragter der Firma Immobau, gekommen und hatte ihnen verschiedene Angebote unterbreitet. Anfangs hatte er Geld geboten. Dann mehr Geld. Aber die beiden Frauen dachten nicht daran, auszuziehen. Ihre Buchhandlung existierte seit zwölf Jahren, sie war immer in diesem Haus gewesen, und da sollte sie auch bleiben. Murke hatte ihnen bedauernd mitgeteilt, dass er ihnen die Unannehmlichkeiten einer Baustelle nicht ersparen könne und eine Mietminderung nicht akzeptieren würde. In der Folgezeit fiel immer mal wieder der Strom aus, dann blieb die Heizung kalt, oder es gab es kein Wasser. Der Baulärm im Haus wurde immer schlimmer, und eines Morgens waren mehrere Scheiben im Haus kaputt gewesen, darunter die ihrer Ladentür. Jedes Mal hatte Murke sich wortreich entschuldigt, aber sonst war alles beim Alten geblieben. Schließlich hatten sie sich einen Anwalt genommen, aber auch der hatte bisher nichts erreicht.

Freda schob die grauen Plastikwannen beiseite, in denen die bestellten Bücher geliefert worden waren. Sie zog die fahrbaren Ständer mit den Sonderangeboten und dem modernen Antiquariat vor die Tür und warf einen prüfenden Blick in den Himmel. Nein, heute würde es nicht regnen. Sie kontrollierte die Auslage, stellte einige umgefallene Bücher wieder auf und entfernte zwei tote Fliegen. Sie nahm es sehr genau mit solchen Kleinigkeiten, weil sie überzeugt war, dass Kunden diese Dinge wahrnehmen. Vielleicht nur unterbewusst, aber dennoch. Und schließlich kam es auf den ersten Eindruck an.

Es war genau so, wie wenn man jemanden kennenlernte. In Bruchteilen von Sekunden, in denen das Gehirn zahllose Einzelheiten registriert, bildet sich bereits eine Vorstellung davon, wie der Mensch ist. Wenn nur ein winziges Detail nicht stimmt, kann alles vorbei sein.

Freda blieb stehen, einen Stapel Bücher im Arm, mit einem abwesenden Ausdruck im Gesicht. Bei Alex hatte damals alles gestimmt. Ein gemeinsamer Freund hatte sie einander vorgestellt, sie hatten sich angesehen, und Freda hatte nicht mal eine Sekunde gebraucht, um zu wissen, dass sie diesen Mann wollte. Sie brauchte nie lange, um einen Menschen einzuschätzen, aber nie war sie sich so sicher gewesen.

Das Faszinierende war, dass es Alex ebenso empfunden hatte. Es war, als hätten sie beide unterbewusst miteinander kommuniziert und wären zu dem Schluss gekommen, dass sie zusammengehörten. Und das alles, bevor einer von ihnen ein Wort gesagt hatte. Einen kurzen Moment lang hatte Freda noch gefürchtet, dass seine Stimme alles zerstören könnte. Männer mit hässlichen Stimmen konnten aussehen wie griechische Götter, sie ließen Freda kalt. Aber Alex hatte eine wunderbare Stimme. Dunkel und ein bisschen kratzig, genau wie sie es mochte. Und nun stelle man sich vor, zwischen ihren oder seinen Zähnen hätte ein Stückchen Petersilie gesteckt. Alles wäre versaut gewesen. So ähnlich war es mit toten Fliegen in der Auslage.

Freda ließ die Ladentür offen und schleppte die Wannen zum Kassentresen. Sie ordnete die bestellten Bücher nach Kundennamen ins Abholfach, dann packte sie die Bücher aus, die sie für die Buchhandlung bestellt hatte, sortierte sie nach Genres und stellte sie in die Regale. Den meisten Raum nahmen, neben der Belletristik, die Kochbücher ein, Fredas große Leidenschaft. Auf einer runden Verkaufsfläche mitten im Laden baute sie kunstvoll die Neuerscheinungen auf, nicht ohne schnell darin zu blättern und sich ein paar Fotos anzusehen. Sofort lief ihr das Wasser im Munde zusammen. Gab es etwas Schöneres, als in Rezeptbüchern zu schmökern, sich vorzustellen, wie die Gerichte schmeckten, welchen Duft sie verströmten?

Leider hatte sie selbst kaum Zeit zum Kochen, es fehlte ihr aber auch an Selbstvertrauen, und sie geriet sofort in Stress, wenn sie mehr als zwei Dinge gleichzeitig tun sollte. Während sie Gemüse schnitt, kochte das Nudelwasser über, während sie die Soße rührte, brannte das Fleisch an, kurz, sie hatte einfach kein Talent.

Sie klappte ein Buch mit Quiche-Rezepten zu und lehnte es hochkant gegen einen Stapel. So was könnte sie vielleicht mal ausprobieren. Man legt einfach alles auf den Teig, kippt einen Guss darüber, und der Rest macht sich von allein.

Als sie dabei war, die Buchlaufkarten auszufüllen, die ihr jeden Abend zeigten, wie viele Exemplare eines Buches am Tag verkauft worden waren, stürmte Tanja in den Laden.

»Himmel noch mal«, schimpfte sie, »das wird ja immer schlimmer hier. Müssen diese Idioten denn alle mit dem Auto in die Stadt fahren?«

»Hör mal, wer da spricht!« Freda schüttelte lächelnd den Kopf und hielt ihrer Freundin ein dickes Buch entgegen. »Hier, der neue Grisham. Auf den hast du doch schon sehnsüchtig gewartet.«

»Na ja, sehnsüchtig«, sagte Tanja wegwerfend, »ich schau mal rein.«

Tanjas Leidenschaft waren Krimis und Thriller, was sie aber nicht zugeben wollte. Als Buchhändlerin, so fand sie, müsste man sich für die Verbreitung von ernsthafter Literatur einsetzen, die hätte es ohnehin schwer in diesem Meer von Seichtem, das uns alle umspülte. So neigte sie dazu, den Kunden anspruchsvolle, oft anstrengende Lektüre zu empfehlen, die von den Kritikern gelobt, aber von den wenigsten gelesen wurde. Sie selbst verschlang Geschichten von Serienmördern, Weltverschwörern, mutigen Ermittlern und raffinierten Anwälten, die unter Einsatz ihres Lebens die Gerechtigkeit wiederherstellten.

Freda verkaufte den Kunden einfach, was sie wollten. Das konnten Klassiker sein, anspruchsvolle Neuerscheinungen, Unterhaltungsromane, Autobiografien, Reisebeschreibungen, Krimis oder eben Kochbücher. Ein Buch musste zum Kunden passen, fand Freda. Es war doch sinnlos, jemandem etwas aufzuschwatzen, mit dem der nichts anfangen konnte. Die Geschmäcker waren halt verschieden, und alles, was die Leute gerne lasen, hatte seine Existenzberechtigung.

Tanja hatte ihre Tasche verstaut und begann, die von Freda ausgefüllten Karten in das jeweils obere Buch eines Stapels einzulegen. Die beiden arbeiteten Hand in Hand, nach so vielen Jahren verstanden sie sich ohne Worte.

»Weißt du was«, sagte Tanja unvermittelt, »ich glaube, Winni hat eine Freundin.«

»Winni?« Freda musste lachen. Tanjas Mann wäre der letzte Typ auf Erden, dem sie eine Affäre zutraute. »Wie kommst du denn darauf?«

»Er macht seit neuestem ständig Überstunden.«

»Vielleicht zwingt ihn seine Firma dazu, du weißt doch, wie die Leute heutzutage unter Druck gesetzt werden. Entweder du spielst mit, oder du bist raus.«

»Er hat sich neue Unterwäsche gekauft.«

»Wenn das ein Beweis sein soll, dann hättest du seit Jahren Affären«, sagte Freda grinsend.

Tanja schüttelte den Kopf. »Ich kaufe mir schöne Wäsche nicht, um mehr Sex zu haben, sondern als Ersatz für Sex. Ich werde immer älter, und langsam frage ich mich, ob es das gewesen sein soll.«

»Wem sagst du das«, sagte Freda.

»Entschuldige«, sagte Tanja erschrocken, »das war taktlos von mir.«

»Nein, kein Problem. Es wird ja nicht besser davon, dass man nicht darüber redet.«

Tanja schwieg einen Moment. Dann fragte sie: »Glaubst du, dass du dich jemals wieder verlieben kannst?«

Freda senkte den Kopf. »Keine Ahnung. Eigentlich kann ich es mir nicht vorstellen.«

»Deshalb trägst du auch dieses Schild auf der Stirn: >Sparen Sie sich die Mühe, bin an keinem Mann interessiertKram< haben wir eine viel höhere Gewinnspanne als bei den Büchern! Und die Sachen verkaufen sich wie geschnitten Brot. Ich glaube nicht, dass wir auf Dauer darauf verzichten können.«

Tanja legte weiter Karten in Bücher. Freda wusste, dass in...

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Amelie Fried, Jahrgang 1958, wurde als TV-Moderatorin bekannt. Alle ihre Romane waren Bestseller. Traumfrau mit Nebenwirkungen, Am Anfang war der Seitensprung, Der Mann von nebenan, Liebes Leid und Lust und Rosannas Tochter wurden erfolgreiche Fernsehfilme. Für ihre Kinderbücher erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, darunter den »Deutschen Jugendliteraturpreis«. Zusammen mit ihrem Mann Peter Probst - mit dem sie Workshops in Kreativem Schreiben gibt - schrieb sie den Sachbuch-Bestseller Verliebt, verlobt - verrückt?. Bei Heyne erschien zuletzt der Roman Traumfrau mit Ersatzteilen.