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Mittelgroßes Superglück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
624 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.05.2015
Stell dir vor, du verlierst alles - zum Glück
Um ein gutes Karma zu erlangen, lässt Stella einem protzigen Range Rover den Vortritt im Straßenverkehr. Es folgen: ein Unfall, Ehestreit und eine geheimnisvolle Krankheit, die Stella ein halbes Jahr lang komplett lähmt. Aber wie kann es sein, dass Stella nur wenig später eine glücklich verliebte Berühmtheit ist - und eine Neiderin hat, die ihr das Leben und die neue große Liebe stehlen will?
Stella Sweeney ist eine ganz durchschnittliche 37-jährige Dublinerin mit einem einigermaßen nervigen Mann, zwei halbwüchsigen Kindern und einem unspektakulären Job im Beautysalon ihrer ehrgeizigen Schwester. Niemand, den man um sein Leben beneiden müsste. Aber dann passiert plötzlich etwas . . . Vielleicht weil Stella in der Hoffnung auf gutes Karma einem Range Rover im Straßenverkehr den Vortritt gelassen hat? Das Glück zeigt sich zunächst auf sehr merkwürdige Weise: Von einem Tag auf den anderen ist Stella von Kopf bis Fuß gelähmt. Eine seltene Krankheit hat ihre Nervenbahnen angegriffen, sie muss künstlich beatmet werden und ist im eigenen Körper eingesperrt. Die endlosen Tage im Krankenhaus sind grauenhaft. Bis auf die Zeiten, in denen ihr behandelnder Arzt, Dr. Mannix Taylor, bei ihr ist. Der Range-Rover-Fahrer. Der Mann, der das größte Glück in ihrem Leben bedeuten könnte. Ein so großes Glück, dass es andere neidisch macht . . .

Marian Keyes, 1963 in Limerick geboren, wuchs in Dublin auf und jobbte nach dem Abbruch ihres Jurastudiums einige Jahre in London, bevor sie mit ihrem Debütroman 'Wassermelone' einen phänomenalen Erfolg landete. Alle folgenden Romane wurden zu internationalen Bestsellern. Zuletzt bei Heyne erschienen: 'Mittelgroßes Superglück' sowie der Kolumnenband 'Ich habe keine Macken ...'.
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Produkt

KlappentextStell dir vor, du verlierst alles - zum Glück
Um ein gutes Karma zu erlangen, lässt Stella einem protzigen Range Rover den Vortritt im Straßenverkehr. Es folgen: ein Unfall, Ehestreit und eine geheimnisvolle Krankheit, die Stella ein halbes Jahr lang komplett lähmt. Aber wie kann es sein, dass Stella nur wenig später eine glücklich verliebte Berühmtheit ist - und eine Neiderin hat, die ihr das Leben und die neue große Liebe stehlen will?
Stella Sweeney ist eine ganz durchschnittliche 37-jährige Dublinerin mit einem einigermaßen nervigen Mann, zwei halbwüchsigen Kindern und einem unspektakulären Job im Beautysalon ihrer ehrgeizigen Schwester. Niemand, den man um sein Leben beneiden müsste. Aber dann passiert plötzlich etwas . . . Vielleicht weil Stella in der Hoffnung auf gutes Karma einem Range Rover im Straßenverkehr den Vortritt gelassen hat? Das Glück zeigt sich zunächst auf sehr merkwürdige Weise: Von einem Tag auf den anderen ist Stella von Kopf bis Fuß gelähmt. Eine seltene Krankheit hat ihre Nervenbahnen angegriffen, sie muss künstlich beatmet werden und ist im eigenen Körper eingesperrt. Die endlosen Tage im Krankenhaus sind grauenhaft. Bis auf die Zeiten, in denen ihr behandelnder Arzt, Dr. Mannix Taylor, bei ihr ist. Der Range-Rover-Fahrer. Der Mann, der das größte Glück in ihrem Leben bedeuten könnte. Ein so großes Glück, dass es andere neidisch macht . . .

Marian Keyes, 1963 in Limerick geboren, wuchs in Dublin auf und jobbte nach dem Abbruch ihres Jurastudiums einige Jahre in London, bevor sie mit ihrem Debütroman 'Wassermelone' einen phänomenalen Erfolg landete. Alle folgenden Romane wurden zu internationalen Bestsellern. Zuletzt bei Heyne erschienen: 'Mittelgroßes Superglück' sowie der Kolumnenband 'Ich habe keine Macken ...'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641153380
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum11.05.2015
Seiten624 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2838 Kbytes
Artikel-Nr.1560542
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Freitag, 30. Mai

14.49 Uhr

Wenn Sie in diesem Moment zu meinem Fenster aufblickten, könnten Sie denken: »Sieh dir die Frau da an. Wie sie an ihrem Schreibtisch sitzt, fleißig und aufrecht. Sieh doch, wie ihre Hände auf der Tastatur liegen, so arbeitsam. Offensichtlich ist sie ganz konzentriert bei der Sache. Moment mal ... ist das nicht Stella Sweeney? Ist die etwa wieder in Irland? Und schreibt ein neues Buch? Ich hatte gehört, sie sei in der Versenkung verschwunden!«

Ja, ich bin tatsächlich Stella Sweeney. Ja, ich bin (zu meiner eigenen Enttäuschung, aber das will ich jetzt nicht vertiefen) wieder in Irland. Ja, ich schreibe ein neues Buch. Ja, ich bin in der Versenkung verschwunden. Aber das wird nicht lange anhalten. Denn ich arbeite ja. Sie brauchen mich ja nur hier an meinem Schreibtisch zu sehen. Jawohl, ich bin bei der Arbeit.

... oder auch nicht. Wenn es so aussieht, als würde man arbeiten, ist das längst nicht dasselbe, als wenn man wirklich arbeitet. Ich habe noch kein einziges Wort getippt. Mir fällt nichts ein, was ich erzählen möchte.

Trotzdem umspielt ein kleines Lächeln meine Lippen. Falls Sie gerade zu mir nach oben schauen. So geht es einem, auf den sich das öffentliche Interesse richtet. Man muss die ganze Zeit lächeln und freundlich sein, sonst sagen die Leute: »Der Ruhm ist ihr zu Kopf gestiegen. Dabei war sie von Anfang an nichts Besonderes.«

Ich muss mir Vorhänge anschaffen, beschließe ich. Dauernd zu lächeln halte ich nicht aus. Schon jetzt tut mir das Gesicht weh, und ich sitze hier erst seit einer Viertelstunde. Seit zwölf Minuten, um genau zu sein. Wie unendlich langsam die Zeit vergeht!

Ich schreibe ein Wort: »Arsch.« Das bringt mich nicht weiter, aber es fühlt sich gut an, etwas geschrieben zu haben. »Fangen Sie am Anfang an.« Das hat Phyllis mir an dem schrecklichen Tag in ihrem Büro in New York gesagt, vor zwei Monaten. »Schreiben Sie eine Einführung. Rufen Sie sich den Leuten in Erinnerung.«

»Haben die mich schon vergessen?«

»Ja, sicher.«

Ich mochte Phyllis noch nie - sie ist eine echte kleine Bulldogge, die einen in Angst und Schrecken versetzen kann. Aber ich brauchte sie auch nicht zu mögen, sie war meine Agentin, nicht meine Freundin.

Als ich ihr zum ersten Mal gegenüberstand, wedelte sie mit meinem Manuskript und sagte: »Damit könnten wir einen schönen langen Weg vor uns haben. Nehmen Sie zehn Pfund ab, und Sie haben eine Agentin.«

Ich ließ die Kohlehydrate weg und nahm fünf statt der verlangten zehn Pfund ab, dann hatten wir ein Gespräch, in dem sie sich auf sieben Pfund runterhandeln ließ und ich mich bereit erklärte, bei Fernsehauftritten Sachen mit Elasthan zu tragen.

Und Phyllis hatte recht, es wurde ein langer Weg. Erst führte er lange nach oben, dann lange zur Seite, dann lange ins Abseits. So weit ins Abseits, dass ich jetzt hier in meinem kleinen Haus in Ferrytown, einem Vorort von Dublin, am Schreibtisch sitze, von dem ich geglaubt habe, ihm für immer entkommen zu sein, und versuche, ein neues Buch zu schreiben.

Also gut, ich schreibe eine Einführung: »Name: Stella Sweeney. Alter: einundvierzig Jahre und drei Monate. Größe: durchschnittlich. Haar: lang, gewellt, eher blond. Ereignisse der letzten Zeit: dramatisch.«

Nein, das taugt nichts, das ist zu karg. Es muss mehr im Plauderton sein. Oder lyrischer. Ich versuch´s noch mal. »Hallo! Ich bin´s, Stella Sweeney. Die schlanke, achtunddreißig Jahre alte Stella Sweeney. Ich weiß, dass ich Sie nicht daran erinnern muss, aber für alle Fälle erwähne ich, dass ich einen internationalen Bestseller geschrieben habe, nämlich das inspirierende Buch Gezwinkerte Gespräche. Ich bin in Talkshows aufgetreten und dergleichen. Ich bin auf mehreren Lesereisen durch die USA bis auf die Knochen geschunden worden und in vierunddreißig Städten (wenn man Minnesota-St. Paul als zwei Städte zählt) aufgetreten. Ich bin in einem Privatjet geflogen (einmal). Alles war wunderbar, ganz wunderbar, außer wenn es schrecklich war. Es war ein wahr gewordener Traum, außer wenn es ein Albtraum war ... Aber das Rad des Schicksals hat sich weitergedreht, und jetzt bin ich in ganz anderen, viel bescheideneren Umständen gelandet. Mich an meine veränderten Lebensbedingungen zu gewöhnen war schmerzlich, aber letztendlich auch lohnend. Inspiriert von meinen neu gewonnenen Erkenntnissen, ganz abgesehen davon, dass ich pleite bin ...« Nein, keine gute Idee zu erwähnen, dass ich pleite bin, das muss ich löschen. Ich drücke so lange auf Entfernen, bis alles, was von Geld handelt, verschwunden ist, dann fange ich wieder an zu schreiben. »Inspiriert von meinen neu gewonnenen Erkenntnissen, schreibe ich ein neues Buch. Wovon es handeln wird, weiß ich noch nicht, aber ich hoffe, wenn erst genügend Wörter auf dem Bildschirm erschienen sind, fällt mir schon was ein. Vielleicht wird es noch inspirierender als Gezwinkerte Gespräche!«

Das ist großartig. Geht doch. Gut, vielleicht muss an dem vorletzten Satz noch ein bisschen gefeilt werden, aber im Grunde bin ich aus dem Gröbsten raus. Hab ich gut gemacht. Zur Belohnung gehe ich mal kurz auf Twitter ...

... erstaunlich, wie man drei Stunden einfach so verdaddeln kann. Ich steige ganz benommen aus meinem Twitterloch auf und sitze immer noch an meinem Schreibtisch, immer noch in meinem kleinen »Büro« (auch Gästezimmer genannt) in meinem Haus in Ferrytown. In Twitterland haben wir uns ausführlich darüber unterhalten, dass der Sommer jetzt endlich da ist. Immer wenn es schien, dass die Diskussion einschlafen könnte, hat jemand etwas Neues eingeworfen und das Ganze wieder in Schwung gebracht. Wir haben über künstliche Sonnenbräune gesprochen, über Endiviensalat, ungepflegte Füße ... es war absolut fantastisch. FANTASTISCH!!!

Jetzt geht es mir großartig! Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass die chemischen Substanzen, die durch eine ausgiebige Beschäftigung mit Twitter im Gehirn produziert werden, eine ähnliche Wirkung wie Kokain haben. Doch meine Euphorie verpufft abrupt, und ich muss den nüchternen Fakten ins Auge sehen: Heute habe ich zehn Sätze geschrieben. Das ist nicht genug.

Ich werde jetzt arbeiten. Doch, doch, doch. Wenn ich nicht arbeite, muss ich mich bestrafen und den Internetzugang an diesem Computer lahmlegen ...

... Höre ich da Jeffrey nach Hause kommen?

Tatsächlich! Er kommt herein, knallt die Haustür zu und wirft seine grauenhafte Yogamatte auf den Fußboden. Ich spüre jede Regung dieser Yogamatte, ich bin mir ihrer die ganze Zeit bewusst, so wie wenn man etwas hasst. Die Yogamatte hasst mich zurück. Als müssten wir darum ringen, wer Jeffrey haben darf.

Ich springe auf und will ihn begrüßen, aber Jeffrey hasst mich fast so sehr wie seine Yogamatte. Er hasst mich schon seit Langem. Seit fünf Jahren, mehr oder weniger, im Grunde seit er dreizehn ist.

Ich hatte immer gedacht, Mädchen sind die Schreckensteenager und Jungen würden einfach in tiefes Schweigen verfallen. Aber Betsy war gar nicht so schlimm, während Jeffrey ... also, er ist die ganze Zeit von Angst besessen. Zugegeben, er hat mich zur Mutter, und das hat aus seinem Leben eine einzige Achterbahnfahrt gemacht, was für ihn so schlimm war, dass er mit fünfzehn gefragt hat, ob wir ihn zur Adoption freigeben würden.

Trotzdem, ich bin hocherfreut, weil ich jetzt eine Weile lang aufhören kann, so zu tun, als arbeitete ich, und renne nach unten. »Schatz!« Ich versuche die Feindseligkeit, die zwischen uns besteht, zu ignorieren. Da steht er, ein Meter achtzig groß, dürr wie ein Pfeifenreiniger, mit einem Adamsapfel so groß wie ein Muffin. Genauso hat sein Vater in dem Alter ausgesehen.

Mir schlägt eine Extraportion Feindseligkeit von ihm entgegen.

»Was ist?«, frage ich.

Ohne mich anzusehen sagt er: »Du musst dir die Haare schneiden lassen.«

»Warum?«

»Einfach so. Du bist zu alt, um sie so lang zu tragen.«

»Was soll das?«

»Von hinten siehst du ... irgendwie anders aus.«

Mit einiger Mühe ziehe ich ihm die Geschichte aus der Nase. Es stellt sich heraus, dass er am Morgen mit einem seiner Yogafreunde »in der Stadt« war. Vor dem Supermarkt hat der Freund mich von hinten gesehen und anerkennende Geräusche gemacht, und Jeffrey hat mit blassen Lippen zu ihm gesagt: »Das ist meine Mom. Sie ist einundvierzig Jahre und drei Monate alt.«

Ich habe dem entnommen, dass die beiden von dem Ereignis ziemlich aufgewühlt waren.

Vielleicht sollte ich mich geschmeichelt fühlen, aber ich weiß selbst, dass ich von hinten gar nicht schlecht aussehe. Von vorn ist es etwas anderes. Bei mir setzt sich jedes zusätzliche Pfund am Bauch an. Schon als Teenager, als die anderen sich Sorgen über die Größe ihres Pos oder die Dicke ihrer Oberschenkel machten, hatte ich immer meine Mitte im Auge. Ich wusste, wie leicht sie außer Kontrolle geriet, und mein ganzes Leben ist von dem anhaltenden Kampf dagegen bestimmt.

Jeffrey schüttelt einen Beutel mit Paprikaschoten auf eine Art und Weise vor mir, die man aggressiv nennen muss. (»Er hat mich mit Capiscum bedroht, Euer Ehren.«) Ich seufze innerlich. Ich weiß, was jetzt kommt. Er will kochen. Schon wieder. Es handelt sich um eine neue Entwicklung, und trotz aller gegenteiligen Beweise hält er sich für einen begnadeten Koch. Während er seine Nische im Leben noch sucht, kombiniert er nicht aufeinander abgestimmte Zutaten, und ich muss das...


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Autor

Marian Keyes, 1963 in Limerick geboren, wuchs in Dublin auf und jobbte nach dem Abbruch ihres Jurastudiums einige Jahre in London, bevor sie mit ihrem Debütroman "Wassermelone" einen phänomenalen Erfolg landete. Alle folgenden Romane wurden zu internationalen Bestsellern. Zuletzt bei Heyne erschienen: "Mittelgroßes Superglück" sowie der Kolumnenband "Ich habe keine Macken ...".