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Unsterblich - Tor der Ewigkeit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.01.2017
Dunkelheit ist über die Welt gekommen, die Städte liegen in Trümmern, und selbst die Vampire sind nicht mehr in Sicherheit. Niemand weiß das besser als die toughe Allison Sekemoto, denn ihr wurde von dem gefährlichen Vampirmeister Sarren das genommen, was ihr am Teuersten war. Begleitet von ihrem geheimnisvollen Schöpfer Kanin und ihrem Blutsbruder Jackal nimmt Allie die Verfolgung Sarrens auf, um sich an ihm zu rächen. Doch Sarren lockt Allie in eine Falle, und plötzlich steht viel mehr auf dem Spiel als nur die Erfüllung von Allies Racheplänen ...

Schon in ihrer Kindheit galt Julie Kagawas große Leidenschaft dem Schreiben. Nach Stationen als Buchhändlerin und Hundetrainerin machte sie ihr Interesse zum Beruf. Mit ihren Fantasy-Serien »Plötzlich Fee« und »Plötzlich Prinz« wurde sie rasch zur internationalen Bestsellerautorin. In ihrer neuesten Erfolgsserie »Plötzlich Rebell« erzählt sie von einer magischen Liebe, die nicht sein darf. Julie Kagawa lebt mit ihrem Mann in Louisville, Kentucky.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDunkelheit ist über die Welt gekommen, die Städte liegen in Trümmern, und selbst die Vampire sind nicht mehr in Sicherheit. Niemand weiß das besser als die toughe Allison Sekemoto, denn ihr wurde von dem gefährlichen Vampirmeister Sarren das genommen, was ihr am Teuersten war. Begleitet von ihrem geheimnisvollen Schöpfer Kanin und ihrem Blutsbruder Jackal nimmt Allie die Verfolgung Sarrens auf, um sich an ihm zu rächen. Doch Sarren lockt Allie in eine Falle, und plötzlich steht viel mehr auf dem Spiel als nur die Erfüllung von Allies Racheplänen ...

Schon in ihrer Kindheit galt Julie Kagawas große Leidenschaft dem Schreiben. Nach Stationen als Buchhändlerin und Hundetrainerin machte sie ihr Interesse zum Beruf. Mit ihren Fantasy-Serien »Plötzlich Fee« und »Plötzlich Prinz« wurde sie rasch zur internationalen Bestsellerautorin. In ihrer neuesten Erfolgsserie »Plötzlich Rebell« erzählt sie von einer magischen Liebe, die nicht sein darf. Julie Kagawa lebt mit ihrem Mann in Louisville, Kentucky.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641171810
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum09.01.2017
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1070 Kbytes
Artikel-Nr.1941546
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

1

Das Tor des Außenpostens hing lose in den Angeln und schwang quietschend hin und her. Immer wieder prallte es gegen die Mauer, ein rhythmisches Klopfen, das die drückende Stille durchdrang. Der kalte Wind fegte durch die Öffnung und trug den Geruch von Blut heran, der wie eine dicke Decke alles andere erstickte.

»Er war hier«, sagte Kanin leise. Der Meistervampir hob sich wie eine dunkle Statue von dem weißen Schnee ab. Reglos stand er neben mir, vollkommen gelassen, aber in seinen Augen stand Besorgnis. Ich hingegen musterte den Zaun teilnahmslos, während der Wind an meinem Mantel und meinen langen schwarzen Haaren zerrte.

»Ist es überhaupt sinnvoll hineinzugehen?«

»Sarren weiß, dass wir ihn verfolgen«, antwortete er gedämpft. »Er will, dass wir das sehen. Wir sollen wissen, dass er es weiß. Wenn wir durch dieses Tor treten, wartet dahinter wahrscheinlich etwas ganz Spezielles auf uns.«

Mit knirschenden Schritten tauchte Jackal hinter uns auf, auch sein schwarzer Mantel bauschte sich hinter ihm. Seine gelben Augen funkelten grausam, als er das Tor eingehend studierte. »Na dann«, sagte er und präsentierte grinsend seine Reißzähne. »Wenn er sich schon die Mühe gemacht hat, etwas zu inszenieren, sollten wir den Psycho nicht warten lassen, oder?«

Strotzend vor Selbstbewusstsein marschierte er durch das Tor und betrat die winzige Siedlung dahinter. Nach kurzem Zögern folgten wir ihm.

Hinter der Mauer wurde der Blutgeruch schlagartig stärker, doch auf dem schmalen Pfad zwischen den Häusern rührte sich nichts. Die schäbigen Hütten aus Holz und Wellblech lagen still in der Dunkelheit, und selbst weiter hinten kamen wir nur an schneebedeckten Vorgärten und leeren Gartenstühlen vorbei. Alles schien intakt und unversehrt zu sein. Keine Leichen. Wir betraten nur wenige Häuser, aber auch hier gab es keine verstümmelten Körper in den Betten oder blutverschmierte Wände. Wir fanden nicht einmal tote Tiere auf der kleinen, zertrampelten Weide am Ende der Hauptstraße - nur Schnee und Leere.

Und trotzdem war hier alles von Blutgeruch durchdrungen, er hing schwer in der Luft und ließ den Hunger in mir brüllend erwachen. Ich kämpfte ihn nieder und biss die Zähne zusammen, um nicht frustriert zu knurren. Es war schon zu lange her, ich brauchte Nahrung. Der Geruch machte mich fast wahnsinnig, und die Tatsache, dass hier keine Menschen mehr waren, half auch nicht gerade. Wo steckten die alle? Ein ganzer Außenposten konnte ja nicht so mir nichts, dir nichts verschwinden.

Doch dann umrundeten wir die Weide und gingen zu der Scheune hinauf, die auf dem Hügel dahinter stand. Dort fanden wir die Dorfbewohner.

Neben dem Gebäude stand ein riesiger, toter Baum. Seine knorrigen Äste ragten wie krumme Finger in den Himmel hinauf und bogen sich unter dem Gewicht Dutzender Körper, die kopfüber an ihnen befestigt waren. Dicke Seile hielten die Gliedmaßen der Männer und Frauen an den Zweigen. Sogar einige Kinder schaukelten im Wind, ihre steifen, weißen Arme pendelten schlaff hin und her. Man hatte ihnen die Kehle aufgeschlitzt, sodass das vergeudete Blut den Schnee am Fuß des Baumes dunkel färbte. Trotzdem hätte mich der Geruch fast umgehauen, und ich ballte krampfhaft die Fäuste, als der Hunger mein Innerstes mit glühenden Klauen bearbeitete.

»Tja.« Mit verschränkten Armen musterte Jackal den Baum. »Irgendwie festlich, oder?« Seine Stimme klang angespannt, offenbar hatte auch er die Grenzen seiner Selbstbeherrschung erreicht. »Das dürfte wohl der Grund dafür sein, dass wir zwischen hier und New Covington keinen einzigen Blutsack gefunden haben.« Knurrend schüttelte er den Kopf und bleckte die Zähne. »Langsam geht mir dieser Kerl so richtig auf die Eier.«

Ich unterdrückte den Hunger und versuchte, mich zu konzentrieren. »Aber James, du wirst doch wohl kein Mitleid mit den wandelnden Blutkonserven haben, oder?«, spottete ich. Manchmal waren die Wortgefechte mit Jackal das Einzige, was mich ablenken konnte. Er verdrehte prompt die Augen.

»Nein, Schwesterlein, ich bin nur empört darüber, dass sie die Dreistigkeit besitzen, tot zu sein, sodass ich sie nicht mehr aussaugen kann«, erwiderte er zähnefletschend. Solche Wutausbrüche waren bei ihm eine Seltenheit. Hungrig starrte er die Toten an. »Verdammter Sarren«, sagte er. »Wenn ich diesen Psychopathen nicht unbedingt tot sehen wollte, würde ich sagen, wir geben die Sache auf. Wenn es so weitergeht, müssen wir sowieso bald von der Spur abweichen, damit wir einen Blutsack aufstöbern können, dessen Kehle noch ganz ist. Womit wir dem Dreckskerl wahrscheinlich genau in die Hände spielen.« Mit einem tiefen Seufzer drehte er sich zu mir um. »Das wäre alles viel einfacher, wenn du den Jeep nicht geschrottet hättest.«

»Zum letzten Mal«, knurrte ich, »ich habe dich lediglich auf die Straße hingewiesen, die nicht blockiert war. Ich habe nicht die Nägel ausgestreut, damit du drüberfährst.«

»Allison.«

Kanins leise Stimme machte unserem Streit ein Ende, und wir drehten uns zu ihm um. Unser Schöpfer stand mit grimmiger Miene an der Ecke der Scheune und winkte uns zu sich heran. Nachdem ich mir den Baum mit seinem gruseligen Behang noch einmal angesehen hatte, ging ich zu ihm. Wieder spürte ich den beißenden Hunger. Die Scheune roch sogar noch durchdringender nach Blut als die Äste des Baumes. Eine Seite war fast vollständig damit bedeckt: In dicken, vertikalen Linien klebte es am Holz, bereits eingetrocknet und schwarz.

»Gehen wir weiter«, bestimmte Kanin, als Jackal und ich neben ihn getreten waren. Seine Stimme war ruhig, aber ich wusste, dass er genauso hungrig war wie wir alle. Vielleicht war es bei ihm sogar schlimmer, da er sich noch immer von seinem Beinahe-Tod in New Covington erholte. »Hier gibt es keine Überlebenden«, fuhr er mit einem finsteren Blick auf den Baum fort, »und uns läuft die Zeit davon. Sarren erwartet uns bereits.«

»Wie kommst du darauf, alter Mann?«, wollte Jackal wissen. »Okay, das hier war sicher das Werk dieses Psychos, aber das könnte er doch auch einfach so zum Spaß getan haben. Bist du sicher, dass er mit uns rechnet?«

Stumm zeigte Kanin auf die blutverschmierte Wand vor uns. Genau wie Jackal sah ich sie mir noch einmal an, konnte aber nichts erkennen. Na ja, abgesehen von einer Wand voller Blut eben.

Jackal hingegen lachte leise. »Oh, du verdammter Mistkerl.« Grinsend schüttelte er den Kopf und ließ den Blick an der Scheunenwand hinaufwandern. »Wie niedlich. Mal sehen, ob du auch noch so witzig bist, wenn ich dich mit deinem eigenen Arm zu Tode prügele.«

»Was denn?« Offenbar entging mir hier etwas. Wieder starrte ich auf die Bretter und fragte mich, was die beiden anderen Vampire dort entdeckt hatten. »Was ist so lustig? Ich sehe gar nichts.«

Seufzend stellte sich Jackal hinter mich und zog mich am Kragen rückwärts. »Hey!« Ich wehrte mich heftig. »Lass los! Was soll der Scheiß?«

Ohne mich zu beachten, ging er weiter und schleifte mich mit. Nach ungefähr zwölf Schritten blieb er stehen, und ich konnte mich endlich losreißen. »Spinnst du?«, fragte ich ihn zähnefletschend. Jackal zeigte nur wortlos auf die Scheune.

Als ich mich zu der Wand umdrehte, blieb ich wie erstarrt stehen. Aus dieser Entfernung konnte ich sehen, was Kanin und Jackal gemeint hatten.

Sarren, du kranker Dreckskerl, dachte ich und spürte, wie sich der bereits vertraute Hass in mir ausbreitete. Das wird mich nicht aufhalten, und es wird dich nicht retten. Wenn ich dich finde, wirst du den Tag verfluchen, an dem du das erste Mal meinen Namen gehört hast.

In ungefähr drei Meter hohen Buchstaben hatte er mit Blut eine Frage an die Scheune geschrieben. Und diese Frage war der unwiderlegbare Beweis dafür, dass Sarren sehr wohl wusste, dass wir hinter ihm her waren. Und dass wir ihm wahrscheinlich direkt ins Netz gehen würden.

SCHON HUNGRIG?

Wir hatten New Covington vor zwei Wochen verlassen.

Zwei Wochen lang waren wir über die endlosen, schneebedeckten Straßen gewandert. Zwei Wochen durch kalte Wildnis oder tote, verlassene Siedlungen. Leere, von Efeu umrankte Häuser in einsamen Straßen, wo es nichts gab außer rostigen Autowracks am Bordstein. Keine Regung, nur hin und wieder kleinere oder größere Tiere, die sich die Gebiete zurückeroberten, wo früher die Menschen geherrscht hatten. Der Jeep hatte - wie Jackal es so wortgewandt dargestellt hatte - den Geist aufgegeben, weshalb wir zu Fuß weitermussten, immer hinter einem Irren her, der genau wusste, dass wir ihm folgten. Und der uns immer einen Schritt voraus war.

Was hatte Kanin gesagt? Uns lief die Zeit davon. In gewisser Weise stimmte das wahrscheinlich sogar. Denn Sarren hatte etwas bei sich, was für viele von uns das Ende bedeuten konnte. Vielleicht sogar für die ganze Welt. Sarren war im Besitz einer mutierten Form der Roten Schwindsucht, also des Virus, das vor sechzig Jahren die Welt zerstört hatte. Allerdings hatte diese Mutation noch einen hässlichen Nebeneffekt: Sie tötete auch Vampire. Wir drei - Jackal, Kanin und ich - waren diesem Virus in New Covington ausgesetzt worden und hatten das Grauen dieser Seuche hautnah miterlebt. Menschen hatten sich in hirnlose Irre verwandelt, die sich kreischend und lachend das Fleisch von den Gesichtern kratzten und alles attackierten, was ihnen über den Weg lief. Bei Vampiren waren die Auswirkungen sogar noch entsetzlicher: Das Virus zehrte ihr totes Fleisch auf, sodass sie von innen heraus verfaulten. Bei unserer letzten Konfrontation mit Sarren hatten...

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Schon in ihrer Kindheit gehörte Julie Kagawas große Leidenschaft dem Schreiben. Nach Stationen als Buchhändlerin und Hundetrainerin machte sie ihr Interesse zum Beruf. Mit ihren Fantasy-Serien Plötzlich Fee und Plötzlich Prinz wurde sie rasch zur internationalen Bestsellerautorin. In ihrer neuesten Erfolgsserie Talon erzählt sie von einer magischen Liebe, die nicht sein darf. Julie Kagawa lebt mit ihrem Mann in Louisville, Kentucky.