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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.06.2018
Das Buch, auf dem der Film ONE TRUE LOVES basiert - verfilmt mit Phillipa Soo, Luke Bracey und Simu Liu
Von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von Daisy Jones & The Six und Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag erreicht Emma ein schreckliche Nachricht: Der Hubschrauber ihres Mannes Jesse ist bei einem Filmdreh über dem Pazifik abgestürzt. Jesse wird nicht gefunden und bald für tot erklärt. Emmas Herz beginnt erst dann zu heilen, als sie Sam wiedertrifft und sich in den Jugendfreund verliebt. Mit ihm fängt sie ein neues, ganz anderes Leben an. Doch kurz nach ihrer Verlobung mit Sam bekommt sie einen Anruf, der ihre Welt erneut erschüttert...

Taylor Jenkins Reid ist New-York-Times-Bestsellerautorin von sieben Romanen, darunter »Malibu Rising«, »Daisy Jones & The Six« und »Die sieben Männer der Evelyn Hugo«. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Los Angeles.
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Produkt

KlappentextDas Buch, auf dem der Film ONE TRUE LOVES basiert - verfilmt mit Phillipa Soo, Luke Bracey und Simu Liu
Von der SPIEGEL-Bestseller-Autorin von Daisy Jones & The Six und Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag erreicht Emma ein schreckliche Nachricht: Der Hubschrauber ihres Mannes Jesse ist bei einem Filmdreh über dem Pazifik abgestürzt. Jesse wird nicht gefunden und bald für tot erklärt. Emmas Herz beginnt erst dann zu heilen, als sie Sam wiedertrifft und sich in den Jugendfreund verliebt. Mit ihm fängt sie ein neues, ganz anderes Leben an. Doch kurz nach ihrer Verlobung mit Sam bekommt sie einen Anruf, der ihre Welt erneut erschüttert...

Taylor Jenkins Reid ist New-York-Times-Bestsellerautorin von sieben Romanen, darunter »Malibu Rising«, »Daisy Jones & The Six« und »Die sieben Männer der Evelyn Hugo«. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Los Angeles.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641177478
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum11.06.2018
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1773 Kbytes
Artikel-Nr.2514865
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Ich habe gerade mit meiner Familie und meinem Verlobten zu Abend gegessen, als mein Ehemann anruft.

Es ist Vaters vierundsechzigster Geburtstag. Er trägt seinen Lieblingspullover, einen jägergrünen Kaschmirpullover, den ihm meine ältere Schwester Marie und ich vor zwei Jahren geschenkt haben. Ich glaube, darum mag er ihn so gern. Na ja, und natürlich vor allem, weil er aus Kaschmir ist.

Meine Mutter sitzt in einer hauchdünnen weißen Bluse und einer Kakihose neben ihm und unterdrückt ein Lächeln. Sie weiß, dass gleich ein kleiner Kuchen mit einer Kerze hereingetragen wird, und dann folgt ein Ständchen. Ihre Vorliebe für Überraschungen hat etwas Kindliches.

Meine Eltern sind seit fünfunddreißig Jahren verheiratet. Sie haben zwei Kinder großgezogen und betreiben erfolgreich einen Buchladen, den eine ihrer Töchter weiterführen wird. Außerdem haben sie zwei entzückende Enkelkinder. Es gibt vieles, worauf sie stolz sein können. Dies ist ein glücklicher Geburtstag für meinen Vater.

Marie sitzt neben meiner Mutter auf der anderen Seite, und wenn die beiden so dasitzen und in dieselbe Richtung blicken, fällt mir jedes Mal auf, wie ähnlich sie sich sehen. Schokoladenbraunes Haar, grüne Augen, zierliche Statur.

Den dicken Hintern habe ich abbekommen.

Zum Glück weiß ich das mittlerweile zu schätzen. Schließlich gibt es viele Songs über wundervolle Hinterteile, und wenn ich seit meinem dreißigsten Geburtstag etwas gelernt habe, dann, dass ich versuchen sollte, ohne Wenn und Aber zu mir zu stehen.

Ich heiße Emma Blair, und ich habe einen Hintern.

Ich bin einunddreißig Jahre alt, ein Meter siebzig groß und trage einen herausgewachsenen Pixie-Schnitt. Eine Ansammlung von Sommersprossen im oberen rechten Wangenbereich lenkt von meinen haselnussbraunen Augen ab. Mein Vater sagt gern scherzhaft, darin könne er den Kleinen Bären erkennen.

Letzte Woche hat mir mein Verlobter Sam einen Ring geschenkt, nach dem er mehr als zwei Monate gesucht hat: Rotgold mit einem Diamanten. Es ist zwar nicht mein erster Verlobungsring, doch einen Diamanten habe ich noch nie getragen. Wenn ich mich betrachte, sehe ich nur noch diesen Stein.

»O nein«, sagt Dad, als er drei Kellner mit einem Stück Torte, auf dem eine Kerze brennt, auf uns zukommen sieht. »Ihr habt doch nicht etwa ...«

Das ist keine falsche Bescheidenheit. Mein Vater wird tatsächlich rot, wenn Menschen für ihn singen.

Meine Mutter dreht sich nach den Kellnern um. »Ach, Colin«, sagt sie, »freu dich einfach. Du hast Geburtstag ...«

Doch da biegen die Kellner abrupt nach links ab und steuern einen anderen Tisch an. Anscheinend ist mein Vater nicht der Einzige, der am heutigen Tag geboren wurde. Als meine Mutter das Missverständnis bemerkt, versucht sie, die Situation zu retten.

»... darum habe ich denen gesagt, dass sie dir keinen Kuchen bringen sollen«, sagt sie.

»Vergiss es«, erwidert mein Dad. »Du hast dich bereits verraten.«

Die Kellner sind am anderen Tisch fertig, und aus der Küche kommt der Geschäftsführer mit einem weiteren Stück Torte. Jetzt steuern sie alle miteinander auf uns zu.

»Du könntest dich unter dem Tisch verstecken«, raunt Sam, »dann sage ich, du bist nicht da.«

Sam sieht auf eine freundliche Art gut aus - was vermutlich die beste Art ist, gut auszusehen. Seine braunen Augen scheinen alles mit Milde zu betrachten. Und er ist lustig. Richtig lustig. Seit Sam und ich uns kennen, fällt mir auf, dass sich meine Lachfalten ausgeprägt haben. Höchstwahrscheinlich liegt das auch daran, dass ich älter werde, aber es kommt mir so vor, als würde ich mehr lachen als je zuvor. Was will man mehr als Freundlichkeit und Humor? Ich weiß nicht, ob es für mich noch etwas Wichtigeres gibt.

Der Kuchen kommt, wir singen aus vollem Hals, und mein Vater wird puterrot. Dann entfernen sich die Kellner und lassen ein Riesenstück Schokoladentorte mit Vanilleeis bei uns zurück.

Man hat uns fünf Löffel auf den Tisch gelegt, die mein Vater jedoch alle an sich nimmt. »Ich weiß nicht, warum sie so viele Löffel dagelassen haben. Ich brauche nur einen«, bemerkt er.

Meine Mutter schnappt sich dennoch einen davon.

»Nicht so schnell, Ashley«, mahnt er. »Ich habe die Peinlichkeit über mich ergehen lassen, also darf ich die Torte auch allein essen.«

»Wenn das so ist ...«, schaltet sich Marie ein. »Bitte veranstaltet auch so einen Zirkus, wenn ich nächsten Monat Geburtstag habe. Das ist es mir wert.«

Marie trinkt einen Schluck von ihrer Cola light und sieht auf ihrem Handy nach der Uhrzeit. Ihr Mann Mike ist mit meinen Nichten Sophie und Ava zu Hause, und Marie lässt sie ungern länger allein.

»Ich muss los«, sagt sie. »Tut mir leid, aber ...«

Sie braucht nichts weiter zu erklären. Meine Mutter und mein Vater stehen beide auf, um sie zum Abschied zu umarmen.

Nachdem sie gegangen ist und mein Vater uns schließlich doch alle von seinem Kuchen essen lässt, sagt meine Mutter: »Es klingt albern, aber das vermisse ich richtig. Dass ich von irgendwo früh aufbrechen muss. Ich habe mich immer so gefreut, wieder zu meinen kleinen Mädchen zu kommen.«

Ich weiß, was als Nächstes kommt.

Ich bin einunddreißig und werde heiraten. Es liegt auf der Hand, was als Nächstes kommt.

»Habt ihr zwei schon mal darüber nachgedacht, wann ihr eine Familie gründen wollt?«

Ich muss mich beherrschen, um nicht die Augen zu verdrehen. »Mom ...«

Sam lacht. Er kann sich das erlauben. Schließlich ist sie nur ehrenhalber seine Mutter.

»Ich spreche das nur an, weil immer mehr Studien auf die Risiken später Schwangerschaften hinweisen«, ergänzt meine Mutter.

Es gibt immer irgendwelche Studien, die beweisen, dass ich mich beeilen sollte, und Studien, die das Gegenteil beweisen. Darum habe ich beschlossen, ein Baby zu bekommen, wenn ich wirklich bereit dazu bin, ganz egal, was meine Mutter in der Huffington Post liest.

Zum Glück rudert Mom zurück, als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkt. »Schon gut, schon gut.« Sie wedelt mit der Hand. »Ich klinge wie meine eigene Mutter. Vergiss es. Ich höre schon auf.«

Mein Vater nimmt sie lachend in den Arm. »Also dann«, sagt er. »Ich befinde mich im Zuckerkoma, und Emma und Sam haben sicher noch etwas Besseres vor, als mit uns auszugehen. Bestellen wir die Rechnung.«

Eine Viertelstunde später stehen wir vor dem Restaurant und machen uns auf den Weg zu unseren Autos.

Ich trage ein marineblaues Strickkleid mit langen Ärmeln und dazu dicke Strumpfhosen. Es schützt mich noch halbwegs vor der kühlen Abendluft. Heute ist wohl einer der letzten Abende, an dem ich ohne Wollmantel nach draußen gehen kann.

Es ist Ende Oktober, und in Neuengland hat der Herbst bereits Einzug gehalten. Die Blätter haben sich gelb und rot gefärbt, bald werden sie braun sein und rascheln. Sam hat schon im Garten meiner Eltern Laub geharkt. Im Dezember, wenn die Temperaturen in den Keller sinken, werden er und Mike Schnee schippen.

Doch momentan ist die Luft noch einigermaßen mild, was ich genieße, so gut ich kann. Als ich in Los Angeles gelebt habe, wusste ich die warmen Abende nicht zu schätzen. Wie es eben mit Dingen ist, die man ständig hat. Das ist einer der Gründe, weshalb ich zurück nach Massachusetts gezogen bin.

Als ich auf den Wagen zugehe, höre ich entfernt ein Handy klingeln. Während ich es in meiner Handtasche orte, höre ich, wie mein Vater Sam drängt, ihm Gitarrenunterricht zu geben. Mein Vater hat die lästige Angewohnheit, jedes Instrument lernen zu wollen, das Sam spielen kann. Nur weil Sam Musiklehrer ist, denkt mein Vater fälschlicherweise, er wäre automatisch sein Musiklehrer.

Ich durchwühle meine Tasche und greife nach dem Einzigen, was dort leuchtet und blinkt. Die Nummer auf dem Display ist mir unbekannt. Die Vorwahl 808 sagt mir nichts, macht mich jedoch neugierig.

In letzter Zeit hat mich niemand außerhalb von 978, 857, 508 oder 617 - den diversen Vorwahlen von Boston und Umgebung - angerufen.

978 ist für mich immer »zu Hause« gewesen, egal, wo ich gerade gelebt habe. Ich habe ein Jahr in Sydney (612) gewohnt und bin monatelang mit dem Rucksack von Lissabon (351) nach Neapel (39 081) gereist. In Mumbai (9112) habe ich meine Flitterwochen verbracht, und in Santa Monica, Kalifornien (310), habe ich jahrelang glücklich gelebt. Doch »zu Hause«, das war immer 978. Und inzwischen lebe ich auch wieder hier.

Plötzlich fällt es mir ein.

808 ist Hawaii.

»Hallo?«, melde ich mich.

Sam hat sich umgedreht und sieht mich an, und kurz darauf tun das auch meine Eltern.

»Emma?«

Die Stimme, die durchs Telefon dringt, würde ich überall und zu jeder Zeit erkennen - sie hat jahrelang Tag für Tag zu mir gesprochen. Ich war mir sicher, sie nie wieder zu hören, und kann nicht fassen, dass er dran ist.

Der Mann, den ich geliebt habe, seit ich siebzehn war. Der mich als Witwe zurückgelassen hat, als er mit einem Hubschrauber irgendwo über dem Pazifik abstürzte und spurlos verschwand.

Jesse.

»Emma«, wiederholt Jesse. »Ich bin´s. Ich lebe. Ich komme nach Hause.«

* * *

Vermutlich gibt es im Leben eines jeden Menschen einen Moment, der es in zwei Teile splittet. Wenn man auf sein Leben zurückblickt, ragt dort irgendwo eine scharfe Zacke auf, ein Ereignis, das einen selbst und das eigene Leben mehr verändert...

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Autor

Taylor Jenkins Reid ist New-York-Times-Bestsellerautorin von sieben Romanen, darunter »Malibu Rising«, »Daisy Jones & The Six« und »Die sieben Männer der Evelyn Hugo«. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Los Angeles.