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Mister Q

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.06.2018
Elyse Gilbert, genannt Lucky, ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit. Völlig mittellos gelangt sie nach New York, wo sie auf eine Anzeige stößt, die ihre Rettung sein könnte. Eine Million Dollar für zehn Nächte mit dem mysteriösen Q, der sein Gesicht hinter einer Maske verbirgt. Q entführt Lucky in seine luxuriöse Villa und in eine dunkle Welt der Lust, nach der sie sich mit jeder weiteren Nacht mehr sehnt. Denn auch wenn die kalte Stimme hinter der Maske sie abstößt, berühren die gemeinsamen Stunden ihr Herz. Doch Lucky kann nicht ahnen, dass Q einer der reichsten Männer New Yorks ist und sie nur eine Figur in einem gefährlichen Spiel ...


Zara Cox schreibt seit ihrem dreizehnten Lebensjahr. »Mister Q« ist ihr erster Roman, der auch in Deutschland erscheint.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextElyse Gilbert, genannt Lucky, ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit. Völlig mittellos gelangt sie nach New York, wo sie auf eine Anzeige stößt, die ihre Rettung sein könnte. Eine Million Dollar für zehn Nächte mit dem mysteriösen Q, der sein Gesicht hinter einer Maske verbirgt. Q entführt Lucky in seine luxuriöse Villa und in eine dunkle Welt der Lust, nach der sie sich mit jeder weiteren Nacht mehr sehnt. Denn auch wenn die kalte Stimme hinter der Maske sie abstößt, berühren die gemeinsamen Stunden ihr Herz. Doch Lucky kann nicht ahnen, dass Q einer der reichsten Männer New Yorks ist und sie nur eine Figur in einem gefährlichen Spiel ...


Zara Cox schreibt seit ihrem dreizehnten Lebensjahr. »Mister Q« ist ihr erster Roman, der auch in Deutschland erscheint.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641213053
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum18.06.2018
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2938 Kbytes
Artikel-Nr.2514953
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

CASTING

April, 2015

Eigentlich müsste ich nicht hier sein. Völlig überflüssig.

Nicht schon wieder eine.

Ich habe jetzt mehr als genug Material. Ich sollte die Bombe platzen lassen.

Das sage ich mir inzwischen schon seit Monaten.

Mist, wem will ich denn etwas vormachen?

Genug wird nie genug sein. Er muss für seine Tat bezahlen, und zwar mit absolut allem, was ich ihm wegnehmen kann.

Außerdem habe ich die Eier zuzugeben, dass es zur Sucht geworden ist. Das Hinauszögern der Befriedigung gehört zum Spiel. Es wird zum Zwang. In meiner von Überdruss geprägten Welt, in der ich alles kriege, wenn ich nur mit dem Finger schnippe, lernt man riskante Kicks wie diesen zu schätzen.

In einem Wimpernschlag werden sie verflogen sein. So wie alles Angenehme in meinem Leben.

Ich schaue auf die Uhr.

17:58.

Ich stehe vom Sofa auf, gehe den breiten Flur entlang und trete in das leere Zimmer. Es ist nicht völlig leer, könnte es jedoch genauso gut sein. Seit ich die Wohnung vor sechs Monaten nach meiner Zeit in Boston und meiner Rückkehr nach New York erworben habe, habe ich mir die Mühe gespart, sie einzurichten. Es ist, als ahne mein Unbewusstes, dass ich sie nur für diesen einen Zweck brauche.

In der Mitte des Raums nehme ich die Fernbedienung vom Tisch und drücke auf »Power«. Drei Bildschirme erwachen zum Leben. Ich setze mich in den Ledersessel, den ich vorhin hier hingestellt habe. Drei Gesichter starren mir entgegen. Dunkelheit und verspiegeltes Glas bewirken, dass sie mich nicht so deutlich sehen können. Und selbst wenn, ich trage meine Maske. Schwarze Kleidung und Lederhandschuhe vervollständigen die Tarnung.

Anonymität ist der Schlüssel. Ich bin einfach zu bekannt, um mich zu zeigen. Zumindest im Moment. Wer weiß, was in einem oder zwei Monaten sein wird? Jeden Tag ringe ich um Beherrschung. Vielleicht wache ich morgen ja auf und beschließe, dass der Zeitpunkt da ist, nachzugeben und meinen Plan zu enthüllen.

Ich schäme mich nicht, weil ich diesen Weg beschreite, um mein Ziel zu erreichen. Weit gefehlt. Mich dabei selbst zu zerstören ist genau das, worauf ich hinauswill. Wenn ich fertig bin, soll nichts, aber auch gar nichts, übrig bleiben, was man erhalten oder wiedergutmachen kann.

Im Moment ist meine Rolle in der Öffentlichkeit unabdingbarer Bestandteil meines Masterplans. Und da ich bereits jede Menge Sünden auf mich geladen habe, habe ich keinerlei Skrupel, auch noch Eitelkeit hinzuzufügen. Ich gebe zu, dass ich mein anderes Leben liebe. Und meine Identität geheim zu halten erhöht den Kitzel zusätzlich.

Und mir geht es nur um den Kitzel. Ansonsten würde ich Gefahr laufen, vor der Zeit in einem dunklen Abgrund zu versinken. Dem Abgrund, an dessen Rand ich, nach den warnenden Worten meiner Psychotherapeutin zu urteilen, entlangbalanciere.

Sie hält es für eine Erleuchtung, dieses Informationsbröckchen, das sie mir vor drei Jahren in den Schoß geworfen hat. Wenn die nur wüsste. Schon seit ich fünfzehn bin, starre ich in diesen Abgrund, so lange, dass er mit mir verschmolzen ist. Wir sind eins. Unseren letzten Tanz haben wir noch nicht getanzt, aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Ich bin achtundzwanzig.

Die dreißig werde ich nicht erleben.

Da das eine feststehende Tatsache ist, hole ich mir mein Vergnügen, wo ich kann.

»Ihr habt alle ein Manuskript vor euch. Wenn ich es sage, lest ihr laut vor. Du fängst an, Pandora.« Ich benutze einen Stimmverzerrer, da in meiner echten Stimme ein heiserer Unterton mitschwingt, der mich verraten könnte. Wegen meiner Position hatte ich schon öfter eine Kameralinse im Gesicht als Sex. Und das will etwas heißen.

Pandora - was ist denn das für ein beschisssener Prollname? - kichert. Als sie eifrig nickt, hüpfen ihre goldenen Locken. Ich unterdrücke ein gereiztes Knurren und setzte sie auf die »Vielleicht«-Liste.

»Darf ich mal fühlen, sagt er.« Wieder kichert sie.

Zehn Sekunden später landet sie unverrückbar auf der »Nein, verdammt«-Liste. Ich drücke auf die Gegensprechanlage. Sie wird hinausbegleitet, und ich wende mich dem nächsten Mädchen zu.

Die Rothaarige starrt in die Kamera. Sie schürzt die Lippen, frei nach dem Motto »Ich bin dazu geboren, dir einen zu blasen«. Ich muss zugeben, dass die Beleuchtung ihr mehr schmeichelt als ihrer Vorgängerin. Doch ihre Augen sind ein wenig zu groß. Zu grün.

Ich stelle die Kamera ein, um sie gründlicher zu mustern. »Welche Augenfarbe hast du? Und behaupte jetzt nicht, dass sie grün sind. Ich erkenne die Ränder deiner Kontaktlinsen.«

Sie errötet. »Äh ... sie sind grau.«

Ich konsultiere die Aufzeichnungen auf meinem Tisch. »Und Missy ist dein echter Name?«

Sie nickt heftig.

»Hast du die Anweisungen gelesen?«

»Äh ... ja«, antwortet sie. Der Satz verebbt im Ansatz einer Frage. Sie ist eindeutig nicht die Klügste.

»Und was steht da über Lügen?«

Der »Ich blas dir einen«-Ausdruck verfliegt. »Es sind doch nur Kontaktlinsen.« Als sie sich vorbeugt, wirft sie mit ihren Titten, Körbchengröße Doppel-D, fast die Kamera um. »Ich kann sie auch rausnehmen.«

»Nein, lass es. Dein Vorstellungsgespräch ist vorbei. Bitte geh jetzt«, befehle ich in meiner besten Normalostimme und drücke auf die Gegensprechanlage.

Laut eines Aspekts, auf dem meine Therapeutin ständig herumhackt, mag ich eine Schraube locker haben, doch Mama, Gott schenke ihrer reinen Seele Frieden, hat mich als Gentleman erzogen. Auch wenn Mama inzwischen Futter für die Würmer ist, heißt das noch lange nicht, dass ich ihr Andenken nicht mit einem Hauch von Höflichkeit ehren kann.

Missy schürzt wieder die Lippen und öffnet den Mund, als wolle sie um gut Wetter bitten. Doch der kräftige Wachmann, der gerade eintritt und ihr auf die Schulter tippt, überzeugt sie, dass Worte hier nichts mehr ausrichten können.

Ich wende mich dem letzten Bildschirm zu.

Sie hat den Blick gesenkt. Ihre Wimpern sind so lang, dass ich mich frage, ob ich wieder einer Blenderin aufgesessen bin. Seufzend betrachte ich den Rest ihres Gesichts. Kein Make-up oder fast keines, falls sie sich die Mühe gemacht hat. Ihre Lippen sind voll, und sie hat ein wenig Lipgloss aufgetragen. Auf der linken Gesichtshälfte, gleich über der Oberlippe, hat sie ein winziges Muttermal. Also echt.

Ich vergrößere das Bild und mustere den Rest, den ich sehen kann. Ihr graues T-Shirt ist so abgetragen, dass es beinahe fadenscheinig ist. Außerdem stehen ihre Schlüsselbeine ein bisschen zu stark hervor. Mit Unterernährung begeistert man die Massen nicht. Aber dieses Problem lässt sich leicht beheben.

Anders als der übrige Bestand, aus dem ich meine früheren Kandidatinnen ausgewählt habe, scheint sie nicht in BDSM-Clubs zu verkehren. Kurz frage ich mich, ob es meine sorgfältig platzierte Annonce war, die sie angelockt hat.

Ihre Brust unter dem T-Shirt hebt und senkt sich stetig. Doch der pochende Puls an ihrer Kehle verrät sie. Ich zoome den Puls heran. Die Haut darüber ist weich, ja, beinahe seidig und von zartem karamellblondem Flaum bedeckt.

Etwas an ihr sorgt dafür, dass ich an die Sesselkante rutsche. Mir gefällt ihre vorgespielte Ruhe. Die meisten Menschen fangen im grellen Licht eines Kamerascheinwerfers an zu zappeln.

Ich werfe einen Blick auf ihre Kurzbiografie. »Lucky.«

Langsam hebt sie den Kopf. Ihre Augenlider öffnen sich. Ihre Augen sind grünbraun mit einem natürlichen dunklen Rand um die Iris, der die Farbe betont. Ich kriege es zwar nicht ganz zu fassen, doch etwas an ihrem Augenausdruck weckt mein Interesse.

Verdammt, wenn ich ein Herz hätte, würde ich schwören, dass es einen Schlag ausgesetzt hat.

»Ist das dein echter Name?«

Sie zuckt die Achseln. »Könnte sein«, murmelt sie.

Verdammt. Schon wieder eine Lügnerin. »Wenn man das nächste Bond-Girl werden will, wirkt die geheimnisvolle Tour vielleicht sexy. Aber hier nützt sie dir nichts. Sag mir deinen wahren Namen. Oder geh.«

»Nein.« Ihre Stimme klingt rauchig und erotisch und lenkt mich einen Moment ab, bevor ich ihre Antwort registriere.

»Nein?«

»Bei allem Respekt, doch Sie verstecken sich hinter einer Kamera und geben Befehle. Ich verstehe, dass Sie bei diesem kleinen Spiel alle Trümpfe in der Hand haben. Doch ich werde Ihnen meine nicht gleich am Anfang zeigen. Was den Sinn und Zweck dieses Vorstellungsgesprächs angeht, heiße ich Lucky. Auch wenn dieser Name nicht in meiner Geburtsurkunde steht, höre ich darauf, seit ich fünfzehn bin. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.«

Oh ... fuck, sieh an. Überrascht und amüsiert stelle ich fest, dass ich beinahe schmunzeln muss.

Ich streiche mir mit dem behandschuhten Finger über den Mund, hin- und hergerissen, ob ich ihr ihre Frechheit durchgehen lassen oder sie rausschmeißen soll.

Ja, sie fasziniert mich. Und die Daten, die ich brauche, werde ich schon aus ihr herausholen, bevor sie auf der gestrichelten Linie unterschreibt, falls es so weit kommen sollte. Allerdings muss sie bei diesem Job unwidersprochen meinen Befehlen gehorchen.

»Steh auf. Entfern dich von der Kamera, bis du an der Wand bist.«

Lucky erhebt sich anstandslos, was mich ein wenig versöhnlicher stimmt. Sie schiebt den Stuhl beiseite und weicht langsam zurück. Der Saum ihres weiten T-Shirts endet an einer ausgewaschenen Jeans. Noch ehe sie voll vor der Kamera steht, erhasche ich...

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