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Zweimal im Leben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.03.2020
Eine große dramatische Liebesgeschichte und gleichzeitig ein bewegender Pageturner - das emotionalste Buch seit langem!
Es begann alles damit, dass sie ihn traf - ihn, die Liebe ihres Lebens. Als Catherine damals als Studentin Lucian zum ersten Mal sah, war ihr gleich klar: Das ist für immer. Er ist ihr Seelenverwandter, nichts wird sie auseinanderbringen. Doch dann geschah etwas, das alles änderte. Catherine verließ Lucian, heiratete jemand anderen, gründete eine Familie. Und trotzdem kann sie Lucian nicht vergessen. Als sie ihn 15 Jahre später wiedertrifft, ist alles wieder da, die Vertrautheit von damals, das Gefühl, endlich wieder ganz zu sein, sich selbst in dem anderen wiedergefunden zu haben. Aber manchmal kann man nicht mehr anfangen, wo man aufgehört hat. Und manchmal holt einen die Vergangenheit mit solcher Macht ein, dass sie droht die Gegenwart zu zerstören und damit alles, was man liebt ...

Clare Empson ist Journalistin und arbeitete für überregionale Zeitungen, für die sie so ziemlich über alles berichtete: vom Kollaps der großen Investmentbanken bis hin zu »Tee mit Barbara Cartland« (ganz in Pink natürlich, inklusive des Kuchens). Vor acht Jahren zog sie dann aufs Land und gründete den Kultur- und Lifestyle-Blog Countrycalling. Die idyllische Landschaft inspirierte sie zu ihrem ersten Roman, der die dunkle Seite des Paradieses beschreibt. Clare Empson lebt mit ihrem Mann und drei Kindern an der Grenze zwischen Wiltshire und Dorset in England.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine große dramatische Liebesgeschichte und gleichzeitig ein bewegender Pageturner - das emotionalste Buch seit langem!
Es begann alles damit, dass sie ihn traf - ihn, die Liebe ihres Lebens. Als Catherine damals als Studentin Lucian zum ersten Mal sah, war ihr gleich klar: Das ist für immer. Er ist ihr Seelenverwandter, nichts wird sie auseinanderbringen. Doch dann geschah etwas, das alles änderte. Catherine verließ Lucian, heiratete jemand anderen, gründete eine Familie. Und trotzdem kann sie Lucian nicht vergessen. Als sie ihn 15 Jahre später wiedertrifft, ist alles wieder da, die Vertrautheit von damals, das Gefühl, endlich wieder ganz zu sein, sich selbst in dem anderen wiedergefunden zu haben. Aber manchmal kann man nicht mehr anfangen, wo man aufgehört hat. Und manchmal holt einen die Vergangenheit mit solcher Macht ein, dass sie droht die Gegenwart zu zerstören und damit alles, was man liebt ...

Clare Empson ist Journalistin und arbeitete für überregionale Zeitungen, für die sie so ziemlich über alles berichtete: vom Kollaps der großen Investmentbanken bis hin zu »Tee mit Barbara Cartland« (ganz in Pink natürlich, inklusive des Kuchens). Vor acht Jahren zog sie dann aufs Land und gründete den Kultur- und Lifestyle-Blog Countrycalling. Die idyllische Landschaft inspirierte sie zu ihrem ersten Roman, der die dunkle Seite des Paradieses beschreibt. Clare Empson lebt mit ihrem Mann und drei Kindern an der Grenze zwischen Wiltshire und Dorset in England.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641229504
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.03.2020
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1475 Kbytes
Artikel-Nr.4310219
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Vor vier Monaten: Catherine

Unser erster Sommer auf dem Land war heiß und trocken. Der Himmel war gnadenlos blau und die Erde so durstig, dass man ihr Leiden förmlich spürte. Sam sagt, wir hätten die perfekte Zeit gewählt. So könnten wir in den langen Sommerferien die Berge, Strände und Wälder unserer neuen Wohngegend erkunden.

»Wir haben uns und die Kinder und jetzt auch noch dieses wundervolle halb verfallene Haus. Das ist doch toll«, sagt er, als ich mir Sorgen mache, wir könnten das alles nicht stemmen. »Im September trete ich meine neue Stelle an, und bis dahin können wir auf dein Geld zurückgreifen.«

Mein Geld - eine Entschädigung, weil ich vor vierzehn Jahren meine Mutter durch Brustkrebs verloren habe und meinen Vater an eine neue Frau in New York. Wie wir lebt er das Dolce Vita, in seinem Fall allerdings mit Sushi, Kunstgalerien und einer Gattin, die Seidendessous trägt.

Nur sechs Wochen nachdem Sam seine sichere Stelle als Grundschullehrer gekündigt hatte, verließen wir London, und die Umzugslaster hielten vor dem alten Hexenhaus in Somerset.

»Ich finde es zauberhaft«, hatte ich gesagt, als ich das kleine Haus zum ersten Mal sah. Violette Glyzinien rankten sich um das rostige Gartentor, und vor dem Haus blühte eine Fülle roter, rosafarbener und weißer Rosen.

Mit seinen ungleichen Dächern - eines strohgedeckt, zwei mit Ziegeln -, den verschieden großen Fenstern, der Tür mit der abblätternden Farbe und dem wild rankenden Efeu erinnerte mich das Haus an eine Kinderzeichnung. Wir machten sofort ein Angebot, und als der Gutachter schrieb, die Wände seien feucht, und das Haus sei schlecht isoliert, kauften wir es trotzdem.

»Wir fahren nach Frome, Farbe kaufen«, sagt Sam jetzt, küsst mich und scheucht die Kinder Richtung Auto. »Ich bring aus der Bäckerei den Kuchen mit, den du so magst.«

Ich weiß natürlich, was er bezweckt. Er will mir Zeit und Raum geben, damit ich herumtrödeln und in Ruhe darum trauern kann, dass wir jetzt nicht mehr in London leben, meiner Heimatstadt seit vierunddreißig Jahren, dem Ort, an dem meine Mutter lebte und starb, was mir noch immer zu schaffen macht.

Sobald die Tür hinter meiner Familie zufällt, eile ich nach oben ins Schlafzimmer, öffne den Kleiderschrank und hole einen Schuhkarton heraus, der ganz hinten unter einem Kleiderstapel versteckt ist. Der Karton enthält Briefe, Fotos und Zeitungsausschnitte und ist mein Geheimarchiv über dich. Heute nehme ich ein liniertes DIN-A4-Blatt heraus, beschrieben mit blauem Kuli in deiner unverkennbaren Handschrift. Diesen Brief kenne ich auswendig. Ich weiß, wo Kommas und Gedankenstriche sitzen, an welcher Stelle ein Punkt fehlt und wo deine T zwei Striche haben. Das alles habe ich mir genau eingeprägt.

Du kommst nicht mehr zu mir zurück, oder? Eine Weile habe ich mir noch eingeredet, du würdest wiederkommen. Aber nun sind schon mehr Wochen vergangen, als wir überhaupt zusammen waren, und alles erscheint mir fast wie ein Traum. Gibt es dich wirklich? Ich suche dich auf der Straße, in Pubs, in der Bibliothek, in dem kleinen portugiesischen Café, in dem wir Vanilletörtchen aßen und die alte Dame dich Audrey Hepburn nannte (sie hatte recht, wegen deiner Augen). Nirgendwo sehe ich dich, spüre dich aber noch immer. Wie dein Haar über mein Gesicht weht, wie deine Hand sich in meine fügt. Nachts wache ich auf und höre dich leise neben mir atmen. Du bist nicht mehr bei mir, aber dennoch immer da.

Diesen ersten Brief - es gibt fünf - mag ich am liebsten. Wenn ich ihn lese, kann ich mir vorstellen, dass wir noch immer diese junge Frau und dieser junge Mann sind, die an einem strahlenden Tag wie diesem in einem leeren Café in Bristol sitzen. Einziger Gast außer uns war eine Frau, die am Tisch rechts neben uns in ihren Tee starrte. Du hast ihr eines unserer Törtchen angeboten.

»Möchten Sie eins? Wir haben zu viele bestellt.«

Was nicht stimmte, wir hatten nur zwei, aber die hatten wir noch nicht angerührt, weil wir uns an den Händen hielten und nicht loslassen wollten.

»Das ist sehr nett von Ihnen«, sagte die Frau, und als sie uns ihr Gesicht zuwandte, sahen wir, dass sie sehr alt und runzlig war.

»Sie ist Audrey Hepburn, nicht wahr, Ihre Liebste?«, sagte die alte Frau, und wir lachten.

»Ja, ist sie«, hast du gesagt. Wir konnten nicht einschätzen, ob die Greisin das wirklich so empfand oder ob sie vielleicht verwirrt war.

Wenn ich diesen ersten Brief lese, kann ich mich hemmungslos meinen Erinnerungen hingeben, mit dir in diesem Café oder am Strand sein, ohne das endlose Echo von Entschuldigungen, die in meinen Träumen widerhallen. Kann unseren rosaroten Anfang noch einmal durchleben, ohne an das Ende denken zu müssen.

Die Haustür fällt ins Schloss und beendet meine Träumerei, der Schuhkarton wird hastig wieder versteckt. Ich höre Daisy im Flur rennen, sie ruft von unten: »Mami! Wir sind wieder da!«, als hätte ich an ihrer Rückkehr gezweifelt. Ich gehe runter in die Küche, die Sam und ich frisch gestrichen haben. Die Nachmittagssonne funkelt auf dem makellosen Weiß rundum. Daisy nimmt einen Kuchen aus einer Pappschachtel und legt ihn auf eine geblümte Platte aus meinem Elternhaus. Joe holt Becher aus dem Schrank, und Sam füllt den Wasserkessel, schaut zu mir herüber und sagt: »Alles okay?« Ich nicke. Es stimmt sogar zum Teil.

»Morgen gehen wir an den Strand«, sagt er. »In Lulworth Cove steht eine kleine Holzjolle zum Verkauf. Ich dachte, die schauen wir uns mal an.«

Während ich Tee eingieße und Sam den Kuchen aufschneidet und verteilt, redet er darüber, wo wir hinsegeln könnten, wenn wir das Boot kaufen, und in welcher Farbe wir es streichen würden. Er ist Spezialist für Neugestaltung, mein Mann.

Als später Liv anruft, gießt Sam mir ein Glas Weißwein ein.

»Setz dich doch ins Wohnzimmer«, sagt er. »Wir gehen zum Bach. Lass dir ruhig Zeit.«

Sam hofft wohl, dass diese Telefonate mit Drinkservice mich dafür entschädigen, dass ich nicht mehr um die Ecke von meiner engsten Freundin wohne, die ich damals am ersten Studientag kennengelernt habe und mit der ich seither fast jeden Tag spreche. Neuerdings fragt Liv mich bei jedem Anruf, was ich so mache. Sie scheint darauf zu warten, dass unser Landleben noch irgendwie spannender wird.

»Wir haben gerade Tee getrunken und Kuchen gegessen«, berichte ich. »Sam ist jetzt mit den Kindern am Bach.«

»Klingt traumhaft«, sagt Liv, hört sich aber gelangweilt an. Ich denke an die vielen Taxis vor ihrem Haus, die roten Busse, die nachmittags Pendler, Touristen und erschöpfte Eltern mit Kindern ausspucken. Das fehlt mir furchtbar, und ich horche angestrengt, damit ich ein bisschen London durch die Leitung mitkriege.

»Kann ich vielleicht am übernächsten Wochenende bei euch übernachten?«, fragt Liv. »Hab gerade eine Einladung von Lucian bekommen, zu seiner alljährlichen großen Sommerparty, du weißt ja.«

Als dein Name fällt, verlangsamt sich wie immer die Welt, die Luft wirkt kühler, und einen Moment lang verliere ich jedes Gefühl für Wörter und ihre Bedeutung. Und vielleicht beginnt in diesem Moment unsere Geschichte aufs Neue, nach fünfzehn Jahren. Als dein Name auftaucht und die Entfernung zwischen uns überbrückt.

»Catherine?«

»Ja klar, du kannst immer bei uns übernachten, das weißt du doch.«

»Und macht es dir auch nichts aus? Wenn ich ihn sehe, meine ich?«

Wenn Liv dich trifft, fragt sie das immer, als solle ich ihr sagen, was sie ohnehin schon weiß. Und ob es mir etwas ausmacht, Liv. Es schmerzt in jeder Zelle meines Körpers. Es schmerzt höllisch, dass du ihn sehen kannst und ich nicht. Und es ist schlimm für mich, dass du all diese Jahre die Freundschaft mit ihm aufrechterhalten hast, obwohl du weißt, wie sehr mir das wehtut.

Bleibe ich stumm, legt Liv immer Infos nach: »Er hat eine Ausstellung in Bruton.« Oder: »Er hat eine Wohnung in Oxford Gardens gekauft.« Einiges erfahre ich auch aus der Presse, die immer noch gerne über dich und deinen Freundeskreis berichtet. Unter »Vermischtes« sieht man dich dann vor einem Club rauchen, Champagnerglas in einer Hand, die andere an der Taille einer attraktiven Blondine. Und du blickst mit dieser Mischung aus Trotz und Verächtlichkeit in die Kamera, die sich in all den Jahren nicht verändert hat. Du lächelst nie auf diesen Fotos. Die Blondinen auch nicht.

Ich könnte Liv erzählen, dass ich wieder deine Briefe gelesen und über unser Ende nachgegrübelt habe. Dass ich mir so sehr wünsche, ich könnte es verändern, beschönigen, zurück- oder vorspulen.

Am Abend deiner Party werde ich irgendwas Giftiges nehmen, damit ich schlafen kann, und am nächsten Morgen auf Livs zensierten Bericht warten.

»Er war hinreißend«, wird sie sagen. »Er hat nach dir gefragt«, und dann bleibt mir wieder das Herz stehen.

Ich frage sie nie, was sie dir geantwortet hat, denn das weiß ich ohnehin. Dass es mir gut geht, dass die Kinder groß geworden sind. Vielleicht auch, dass wir ins West Country gezogen sind, in ein Dorf, das nur dreißig Kilometer von deinem entfernt ist. Zumindest lebe ich jetzt in deinem County, wenn wir auch sonst keinen Kontakt mehr haben.

Liv erzählt mir nie von Jack, vor dem mir graut, und auch nie von Rachel, auf die ich, obwohl ich Eifersucht verachte, rasend eifersüchtig bin. Ich wäre froh, wenn alle so einfühlsam mit mir umgingen wie Liv. Aber die anderen - sogar Sam - erwähnen Jack gnadenlos.

»Schau mal, da ist dieses Arschloch von der Uni«, hat Sam manchmal...

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Autor

Clare Empson ist Journalistin und arbeitete für überregionale Zeitungen, für die sie so ziemlich über alles berichtete: vom Kollaps der großen Investmentbanken bis hin zu »Tee mit Barbara Cartland« (ganz in Pink natürlich, inklusive des Kuchens). Vor acht Jahren zog sie dann aufs Land und gründete den Kultur- und Lifestyle-Blog Countrycalling. Die idyllische Landschaft inspirierte sie zu ihrem ersten Roman, der die dunkle Seite des Paradieses beschreibt. Clare Empson lebt mit ihrem Mann und drei Kindern an der Grenze zwischen Wiltshire und Dorset in England.