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Wie uns die Pille verändert

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.05.2020
Fast alle Frauen verhüten irgendwann in ihrem Leben mit der Pille. Doch die Hormone haben ungeahnte Auswirkungen: Die Pille erschafft eine andere Version von uns selbst, verändert unser Gehirn, lässt uns anders auf Stress reagieren und kann sogar unsere Partnerwahl grundlegend beeinflussen.
In ihrem bahnbrechenden Sachbuch erklärt die erfahrene Psychologin Dr. Sarah E. Hill die Auswirkungen der Antibabypille verständlich und auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Wer es gelesen hat, kann die Vorteile und Risiken verstehen und abwägen, um eine bessere Entscheidung zu treffen - für oder gegen die hormonelle Verhütung.

Dr. Sarah Hill ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen der Evolutionspsychologie. Sie promovierte an der University of Austin und ist heute Professorin für Sozialpsychologie an der Texas Christian University. Dort leitet sie ein interdisziplinäres Forschungsteam zu Fragen rund um Sozialverhalten und Gesundheit, das auch die Auswirkungen von hormoneller Verhütung untersucht. Ihre wissenschaftlichen Publikationen wurden unter anderem in der »New York Times«, der »Washington Post«, dem »Scientific American« und in »The Economist« zitiert.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextFast alle Frauen verhüten irgendwann in ihrem Leben mit der Pille. Doch die Hormone haben ungeahnte Auswirkungen: Die Pille erschafft eine andere Version von uns selbst, verändert unser Gehirn, lässt uns anders auf Stress reagieren und kann sogar unsere Partnerwahl grundlegend beeinflussen.
In ihrem bahnbrechenden Sachbuch erklärt die erfahrene Psychologin Dr. Sarah E. Hill die Auswirkungen der Antibabypille verständlich und auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Wer es gelesen hat, kann die Vorteile und Risiken verstehen und abwägen, um eine bessere Entscheidung zu treffen - für oder gegen die hormonelle Verhütung.

Dr. Sarah Hill ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen der Evolutionspsychologie. Sie promovierte an der University of Austin und ist heute Professorin für Sozialpsychologie an der Texas Christian University. Dort leitet sie ein interdisziplinäres Forschungsteam zu Fragen rund um Sozialverhalten und Gesundheit, das auch die Auswirkungen von hormoneller Verhütung untersucht. Ihre wissenschaftlichen Publikationen wurden unter anderem in der »New York Times«, der »Washington Post«, dem »Scientific American« und in »The Economist« zitiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641236465
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum11.05.2020
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2576 Kbytes
Illustrationenmit Grafiken
Artikel-Nr.4940606
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


VORWORT

Ich will dieses Buch mit dem Versprechen beginnen, dass ich nichts im Schilde führe und keine heimlichen Absichten verfolge.

Obwohl ... nein, das wäre gelogen. Niemand schreibt ein Buch, ohne etwas im Schilde zu führen. Also verfolge ich wahrscheinlich schon eine Absicht, aber vielleicht ist es nicht die, die Sie erwartet haben, als Sie ein Buch über Ihr Gehirn und die Pille in die Hand genommen haben. Das hier ist kein Buch, in dem ich Ihnen massenweise beängstigende Fakten über die Pille um die Ohren haue und Ihnen einzureden versuche, dass die Pille Ihnen bereits auf 763 verschiedene Arten das Gehirn geschrottet hat, die natürlich alle nicht wiedergutzumachen sind. Es ist auch kein Buch, in dem ich Ihnen erkläre, dass Sie die Pille gar nicht nehmen sollten beziehungsweise unmissverständlich andeute, dass Sie bei weiterer Einnahme der Pille für diese unkluge Entscheidung bezahlen werden, weil Sie nämlich Krebs kriegen, Sie Ihr Langzeitgedächtnis verlieren oder Ihnen ein Schwanz wächst.

So ein Buch wird das nicht.

Ich habe über zehn Jahre meines Lebens die Pille genommen, und ich bin ziemlich sicher, dass ich damit gut gefahren bin. In dieser Zeit konnte ich einen Summa-cum-laude-Abschluss am College machen (Streber!) und an einer der härtesten Unis des Landes in Psychologie promovieren (Superstreber!). Obwohl nun nicht jeder Lust hätte, seine frühen Zwanziger mit dieser Art von Ausbildungsmasochismus zu verbringen - ich habe es eben gemacht. Und die Pille hat mir dabei geholfen, ohne dass ich mir Sorgen machen musste, durch eine Schwangerschaft, für die ich noch gar nicht bereit war, plötzlich ins Aus zu geraten. Indem ich von den Konsequenzen meines Sexuallebens befreit wurde, spielte die Pille eine große Rolle bei meinem Projekt, den bestmöglichen Abschluss in meinem Fachgebiet zu erwerben, ein florierendes Forschungslabor aufzubauen und meine zwei Kinder zu bekommen, als ich dafür bereit war. Ich bin wahnsinnig dankbar für die Chance, das alles tun zu können, und ich bin ziemlich sicher, dass es mir viel schwerer gefallen wäre, wenn es die Pille nicht gegeben hätte. Ich schreibe dieses Buch also nicht, um Ihnen dieselbe Pille auszureden, die mich überhaupt erst in die Lage versetzt hat, dieses Buch zu schreiben. So ein Buch wird das nicht.

Aber es wird auch nicht die andere Art Buch werden, die Sie vielleicht erwarten. Ich werde Ihnen keine einseitige Liebesgeschichte erzählen, in der die Frauen und die Pille gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten und glücklich leben bis ans Ende ihrer Tage - das wäre vielleicht die andere Absicht, die Sie von einem Buch wie diesem erwarten könnten. Obwohl die Pille unheimlich viele tolle Dinge für die Frauen getan hat, werden Sie bald sehen, dass diese tollen Dinge ihren Preis haben. Und der ein oder andere Preis ist gar nicht ohne. Und am meisten muss es einen wohl beunruhigen, dass die meisten Frauen keine Ahnung haben, wie hoch der Preis eigentlich ist.

Ich habe es zumindest nicht gewusst.

Wissen Sie, Ihre Hormone sind nicht nur etwas, was Ihnen passiert, sie sind vielmehr ein Bestandteil von dem, was Sie zu der Person macht, die Sie sind. Sie sind buchstäblich Ihre Hormone. Und wenn Sie Ihre Hormone verändern - und genau das tun hormonelle Verhütungsmittel ja - verändern Sie die Version Ihrer Person, die Ihr Gehirn erschafft. Außerdem reicht die Wirkung der Pille weit über die kleine Auswahl erwünschter Effekte hinaus, wegen derer wir sie einnehmen. Sie beeinflusst alles. Und eine wachsende Zahl von psychologischen und neurowissenschaftlichen Studien belegt das. Man hat es Ihnen bis jetzt nur noch nicht erzählt. Und ich bin sicher, sobald Sie erst mal alles wissen, was ich erfahren habe, werden Sie mir zustimmen, dass wir in 100 Jahren auf unsere Ära zurückblicken und uns erschrocken fragen werden, wie man so nonchalant mit den Hormonen der Frauen umspringen konnte.

Obwohl noch nicht lange wissenschaftlich untersucht wird, wie die Pille die Frauen verändert, wissen wir genug, um Sie bei einer aufgeklärten Entscheidung zu unterstützen. Zunächst müssen Sie ein paar Dinge über die Funktionsweise Ihres Gehirns lernen und darüber, welche Rolle Ihre Hormone dabei spielen, Sie zu der Person zu machen, die Sie sind. Dann müssen Sie begreifen, was die Studien über diese ganzen von der Pille bewirkten Veränderungen aussagen. Ersteres war über 15 Jahre Gegenstand meiner Arbeit als Evolutionspsychologin mit dem Forschungsschwerpunkt Frauen und Gesundheit. Letzteres ist etwas, was ich erst kürzlich entdeckt habe, nachdem mich drei voneinander unabhängige Ereignisse auf meine wissenschaftliche Reise in die Welt der Gehirne hormonell verhütender Frauen geschickt haben. Wie sich herausgestellt hat, ist diese Reise in vielerlei Hinsicht die Geschichte meines Lebens als junge Erwachsene.

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Die drei unabhängigen Ereignisse

Wie die meisten guten Abenteuer begann auch meine Reise ganz unspektakulär, ohne dass mir klar war, dass sich hier etwas Wichtiges anbahnte. Es begann alles, als ich die Pille absetzte, eine Entscheidung, die ich im Grunde auf geräuschlose Art traf. Ich wusste, dass ich keine Kinder mehr wollte, deswegen entschieden mein Mann und ich uns für eine dauerhaftere Verhütungslösung. Da er Manns genug war, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, konnte ich die Pille wegwerfen, ohne viel nachzudenken.

Um Ihnen ein wenig Hintergrundinformation zu geben: An diesem Punkt hatte ich die Pille mehr oder weniger durchgehend für etwas über ein Jahrzehnt genommen. Hie und da hatte ich die Einnahme unterbrochen, aber nie sonderlich lang. Ich hatte sie abgesetzt, um schwanger zu werden, und nach jeder Schwangerschaft hatte ich sie ein Jahr lang nicht genommen, um stillen zu können. Ich kann diese Erfahrungen jedoch kaum als repräsentativ für meinen psychologischen Normalzustand betrachten, denn sie waren entweder von sehr kurzer Dauer (vor der Schwangerschaft) oder getrübt durch einen verwirrenden Cocktail aus Schlafmangel und postnatalen Hormonen (Stillen). Nichtsdestotrotz hätte ich nicht erwartet, dass sich meine Welt spürbar verändern würde, nachdem ich die Pille abgesetzt hatte. Ich dachte, die Konsequenzen würden sich nur auf meine Fähigkeit beschränken, jeden Monat ein Ei springen zu lassen.

Wie sich herausstellte, hatte ich mich gewaltig verschätzt.

Ein paar Monate nachdem ich die Pille abgesetzt hatte, merkte ich, dass ich mich ... anders fühlte. Ich merkte es nicht, während es passierte, aber eines Tages stellte ich fest, dass mir mein Leben heller und interessanter vorkam. Als wäre ich aus einem zweidimensionalen Schwarz-Weiß-Film in eine durchgehend farbige, dreidimensionale, sinnvolle Realität getreten. Ich fing wieder an, Sport zu machen und zu kochen - das waren Dinge, die mir früher Spaß gemacht hatten, die ich aber vergessen hatte. Ich hatte mehr Energie. Mir fielen attraktive Männer auf. Ich achtete auf mein Aussehen, auf eine Art, wie ich es schon länger nicht mehr getan hatte. Ich fühlte mich einfach ... lebendig. Komplett, lebhaft, herrlich, menschlich lebendig. Das passierte aber nicht alles auf einen Schlag. Mir war gar nicht bewusst, dass diese ganzen Veränderungen passierten, ich merkte es erst hinterher. Eines Tages wurde mir bewusst, dass ich mir im Grunde vorkam, als wäre ich aus einem fast zehn Jahre währenden Nickerchen aufgewacht, obwohl ich nicht mal gewusst hatte, dass ich eingeschlafen war.

Als ich über diese ganzen Veränderungen in mir nachdachte, tat ich das, was Frauen in solchen Situationen zu tun gelernt haben: Ich schrieb sie ab unter »Kopfgeburt«.1 Ich dachte schon irgendwie, dass es irgendwas damit zu tun gehabt haben könnte, dass ich die Pille abgesetzt hatte, aber es kam mir zu Science-Fiction-mäßig vor, dass meine Antibabypillen mir ein Gefühl gegeben haben sollten, als hätte ich mir eine andere Persönlichkeit transplantieren lassen. Ich dachte mir, dass das einfach nur wieder so was Komisches ist, was nur mir passiert, aber sonst keinem. Oder vielleicht war es einfach ein Nebeneffekt der Tatsache, dass ich über dreißig war oder jetzt mehr Sport machte. Ich legte meine Erfahrungen in einer Schublade mit der Aufschrift »seltsame Dinge, die Sarah passieren, wenn sie anfängt oder aufhört, ein Medikament zu nehmen« in meinem Gehirn ab und wandte meine Aufmerksamkeit wieder meinem Leben zu.

Das war Ereignis Nummer 1.2

Ungefähr ein Jahr vorgespult: Sie sehen mich auf einer Psychologiekonferenz im Fahrstuhl mit einer guten Freundin. Wir sind gerade dabei, uns alles Mögliche zu erzählen und uns über unsere Forschungsarbeit zu unterhalten, da fragt sie mich, ob ich diesen coolen neuen Aufsatz gelesen habe über die Pille und die romantischen/sexuellen Beziehungen der Frauen. Hatte ich nicht, und so erzählte sie mir, dass sich da ein paar interessante Unterschiede abzeichneten in der Zufriedenheit mit der Beziehung und der Scheidungsrate von Frauen, die die Pille nehmen, im Vergleich zu Frauen, die sie nicht nehmen. Wir werden in Kapitel 5 noch sehr viel gründlicher auf diese Studie zurückkommen, aber die Kernaussage kann ich Ihnen hier schon verraten: Wenn Frauen die Pille nehmen, wird dadurch ihre Wahl des Männertyps beeinflusst, ihre Zufriedenheit mit dem Partner und sogar die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung. Als wir aus dem Fahrstuhl stiegen, plauderten wir über die Ergebnisse, spekulierten, ob diese Erkenntnisse die Beziehungsdynamiken diverser Paare in unserem Bekanntenkreis erklären könnten (ja, so sieht das aus, wenn Nerds...

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Autor

Dr. Sarah Hill ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen der Evolutionspsychologie. Sie promovierte an der University of Austin und ist heute Professorin für Sozialpsychologie an der Texas Christian University. Dort leitet sie ein interdisziplinäres Forschungsteam zu Fragen rund um Sozialverhalten und Gesundheit, das auch die Auswirkungen von hormoneller Verhütung untersucht. Ihre wissenschaftlichen Publikationen wurden unter anderem in der »New York Times«, der »Washington Post«, dem »Scientific American« und in »The Economist« zitiert.