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Die letzte Göttin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
528 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.09.2021
Sie erwacht in einer fremden Welt. Er ist immer an ihrer Seite. Aber will er ihr wirklich helfen?
Andra gehört zu den Auserwählten, die in einen künstlichen Schlaf versetzt wurden, um die Erde zu verlassen und einen neuen Planeten zu besiedeln. Doch statt der vereinbarten hundert Jahre erwacht sie ganze tausend Jahre später - und noch dazu an einem Ort, der nicht so ist wie erwartet: Andra findet sich in einer kargen Wüstenlandschaft wieder, umgeben von einem Volk, das sie als Göttin verehrt. Nur der junge Soldat Zhade hilft Andra dabei, sich in der für sie fremden Welt zurechtzufinden, in der Technik als Magie und deren Nutzer als übermenschliche Wesen angesehen werden. Auf der Suche nach den anderen Schläfern kommen sich die beiden näher. Doch was Andra nicht weiß: Zhade hilft ihr nicht nur aus Nächstenliebe, sondern verfolgt eine ganz eigene Mission ...
»Diese futuristische Neuinterpretation des Dornröschen-Märchens besticht durch einen beeindruckenden Weltenbau. Ein vielversprechendes Debüt, das Romantasy, Sci-Fi-Abenteuer und Palastintrige miteinander vereint.« New York Times

Lora Beth Johnson verbrachte den Großteil ihrer Kindheit im Lesesessel ihrer Eltern, wo sie entweder die Nase in Bücher steckte oder selbst Geschichten erfand. Als Erwachsene entdeckte sie nach diversen Abschlüssen, Karrierepfaden und Reisen ihr Talent dafür, diese fantasievollen Geschichten in ihrem Kopf endlich auch zu Papier zu bringen. Wenn sie nicht gerade schreibt, unterrichtet Lora Beth Johnson Englisch am College oder bringt sich selbst Fremdsprachen bei. Die Autorin lebt zusammen mit ihrem Hund in Davidson, North Carolina. »Die letzte Göttin« ist ihr Debütroman.
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Produkt

KlappentextSie erwacht in einer fremden Welt. Er ist immer an ihrer Seite. Aber will er ihr wirklich helfen?
Andra gehört zu den Auserwählten, die in einen künstlichen Schlaf versetzt wurden, um die Erde zu verlassen und einen neuen Planeten zu besiedeln. Doch statt der vereinbarten hundert Jahre erwacht sie ganze tausend Jahre später - und noch dazu an einem Ort, der nicht so ist wie erwartet: Andra findet sich in einer kargen Wüstenlandschaft wieder, umgeben von einem Volk, das sie als Göttin verehrt. Nur der junge Soldat Zhade hilft Andra dabei, sich in der für sie fremden Welt zurechtzufinden, in der Technik als Magie und deren Nutzer als übermenschliche Wesen angesehen werden. Auf der Suche nach den anderen Schläfern kommen sich die beiden näher. Doch was Andra nicht weiß: Zhade hilft ihr nicht nur aus Nächstenliebe, sondern verfolgt eine ganz eigene Mission ...
»Diese futuristische Neuinterpretation des Dornröschen-Märchens besticht durch einen beeindruckenden Weltenbau. Ein vielversprechendes Debüt, das Romantasy, Sci-Fi-Abenteuer und Palastintrige miteinander vereint.« New York Times

Lora Beth Johnson verbrachte den Großteil ihrer Kindheit im Lesesessel ihrer Eltern, wo sie entweder die Nase in Bücher steckte oder selbst Geschichten erfand. Als Erwachsene entdeckte sie nach diversen Abschlüssen, Karrierepfaden und Reisen ihr Talent dafür, diese fantasievollen Geschichten in ihrem Kopf endlich auch zu Papier zu bringen. Wenn sie nicht gerade schreibt, unterrichtet Lora Beth Johnson Englisch am College oder bringt sich selbst Fremdsprachen bei. Die Autorin lebt zusammen mit ihrem Hund in Davidson, North Carolina. »Die letzte Göttin« ist ihr Debütroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641242633
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.09.2021
Seiten528 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2935 Kbytes
Artikel-Nr.5691700
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



(Er-)wachen, Substantiv oder Verb

Etymologie: althochdeutsch wahhÄn, vgl. angelsächsisch wacan, »geboren werden«, möglicher Zusammenhang mit isländisch vök, »eine Öffnung im Eis«

Definition:
wach werden, nicht schlafen, munter werden
sich regen, aufleben
auf jemanden aufpassen, achten, auch auf einen Toten (»Totenwache«)

Als Andromeda wach wurde, ertrank sie.

Man hatte sie gewarnt, dass es passieren könnte - dass ihre Lunge brennen und ihre Augen stechen und sie um ihren ersten Atemzug kämpfen würde. Aber da musst du durch, hatte man ihr erklärt. Sonst kollabiert deine Lunge, und dann müssen wir dich ins Koma versetzen und hoffen, dass alles gut geht.

Okay, vielleicht hatten sie es nicht genau so gesagt.

Sie holte Luft, wie man es ihr eingeschärft hatte. Ihre Brust brannte. Ihre Augen stachen. Sie kämpfte. Wasser flutete in ihre Lunge, und der bittere Geschmack von Spucke füllte ihren Mund. Irgendwas stimmte nicht. Irgendwas, das sie sich nicht erklären konnte.

Ihre Hand schoss nach vorn, tastete nach Hilfe, traf auf etwas Festes. Das war es, was falsch war. Fünfundzwanzig Zentimeter dickes, mit Diamantenstaub geädertes Metallglas. Verbunden mit Scharnieren aus einer Tantal-Wolfram-Legierung. Eine Glasabdeckung, die beim Erwachen eigentlich geöffnet sein sollte. Aber so war es nicht. Die Glasabdeckung war zu, schloss sie in kaltes Metall und schmelzendes Kryo´Schutzmittel ein.

Ihr Gehirn feuerte hektische Berechnungen ab, forschte nach fehlenden Informationen, prüfte Variablen, suchte die Lösung für X. Sie war doch gerade erst in Tiefschlaf versetzt worden, und jetzt ertrank sie plötzlich. Nein. Es kam ihr nur so vor, als wäre sie erst vor Kurzem in Schlaf versetzt worden. Tatsächlich hatte es vor hundert Jahren stattgefunden. Und nun war sie erwacht und (o Gott!) nackt, aber ihre Kammer war noch immer verschlossen.

Irgendwas war schiefgelaufen, so viel stand fest.

Man hatte sie auf diese Möglichkeit vorbereitet - verfrühtes Aufwachen, vorzeitiger Abbruch, defekte Scharniere -, aber es ist schwer, sich an Notfallpläne zu erinnern, wenn man sich gerade mitten in der Notfallsituation befindet.

Irgendwo gab es einen Knopf ...

Oder einen Schalter?

Ihr war schwindelig, ihre Hände gehorchten ihr nicht, und ihr Gehirn war im Shutdown. Die Synapsen sprühten Funken und sandten nur eine einzige Nachricht:

Luft Luft Luft Luft

Sie schlug erneut gegen die Scheibe. Nicht mal der kleinste Riss war zu sehen. Das Glas war dafür gemacht, Jahrhunderte zu überdauern, bei einer Schwerkraft gleich null einem um das Tausendfache erhöhten atmosphärischen Druck standzuhalten, und dies sowohl bei zweitausend Grad Kelvin als auch bei null Grad Kelvin. Aber sie machte weiter, auch wenn langsam die Wucht nachließ und jeder Schlag immer schwächer und leiser wurde.

Sie trommelte so lange mit den Fäusten gegen das Glas, bis ihre Kräfte sie verließen. Ihre Arme sanken schlaff herab. Kurz bevor sich ihre Augen wieder schlossen, sah sie ein Gesicht über sich. Keines, das sie kannte. Da war kein helles Licht. Kein für ihre Augen sichtbares Leben. Keine Luft. Nur Wasser und Ertrinken und Sterben und Wasser.

Dann ... nichts.

Als sie zum zweiten Mal erwachte, hustete sie Schleim. Das war schon ein Fortschritt.

Ihre Kehle war rau. Der Schmerz in ihrer Brust reichte bis in den letzten Winkel. Sie wollte nicht atmen. Es tat zu weh. Doch es ging nicht anders, sie musste Luft holen.

Aber erst nachdem sie das Wasser aus ihrer Lunge gehustet hatte.

Zuerst verspürte sie nur Schmerz. Dann hörte sie Rufe. Gemurmel. Wispern. Silben, die sich nicht zu Wörtern fügten. Starke Arme hielten sie, eine raue Hand tätschelte ihren Rücken. Das war kein Kryo´Tech - jede Berührung war ihnen untersagt. Aber ihre Mom war es ebenso wenig - Tätscheln und Hätscheln war nicht ihr Ding.

Das Wasser war verschwunden, aber das stechende Gefühl war geblieben, und auch der Hustenreiz. Sie schnappte nach Luft, sog sie ein, krampfhaft und stockend, durch die Kehle bis in die Lunge. Die Luft würde sie am Leben halten, also wagte sie den nächsten Atemzug.

Und noch einen.

Sie zitterte. Kleine Eisflöckchen fielen von ihr ab.

So. Kalt.

Sie überlegte, ob sie die Augen öffnen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Viel zu anstrengend. Also atmete sie weiter, schlief erneut ein, und dann - zum ersten Mal seit hundert Jahren - träumte sie.

Werde ich träumen?, fragte sie.

Nein, du wirst tief und fest schlafen. Wie ein heruntergefahrener Computer.

Werde ich merken, wie die Zeit vergeht?

Wenn sie dich wecken, wird es dir vorkommen, als wären nur Sekunden vergangen.

Wann werden sie mich wecken?

Sobald du den neuen Planeten erreicht hast.

Also bist du die letzte Person auf der Erde, mit der ich spreche.

Sei nicht so morbid.

Als Andra ein drittes Mal erwachte, hörte sie das leise Surren eines Ventilators. Ein Luftstoß traf ihre rechte Wange und Schulter, vertrieb für einen kurzen Moment die drückende Hitze. Letzte Reste des zähen Kryo´Schutzmittels klebten noch auf ihrer Haut. Schaudernd schlug sie die Augen auf.

Sie war wach. Andra richtete sich auf und kam in eine halb sitzende Position. Dies war ein neuer Planet. Hundert Jahre waren vergangen. Sie musste sich auf die Suche nach ihrer Familie machen. Sie musste ihrer Mom sagen, wie leid es ihr tat. Sie befand sich ...

... in dem schmuddeligsten Raum, den man sich vorstellen konnte.

Der Boden starrte vor Dreck, und die Wände waren verkrustet mit etwas, das hoffentlich nur eine Schmutzschicht war. Andra kam sich vor wie in einer Höhle. Ein dünner Lichtstrahl fiel durch ein hohes, schmales Fenster herein, das weder eine Glasscheibe noch einen Holo´Bildschirm hatte, und heiße Luft wirbelte eine Sandwolke ins Innere.

Außer dem Bett, auf dem sie saß, gab es in dem Zimmer nur noch einen Metalltisch mit einem Ventilator, der offenbar von kinetischer Energie angetrieben wurde. Als er ruckelnd zum Stehen kam, wurde es nicht nur still, sondern auch sehr stickig.

Dies war kein Ort, an dem man medizinische Tests und Untersuchungen durchführte, und auch keine Reinigungsbäder oder Reanimationstherapien. Andra hatte sich nicht die Mühe gemacht, das Handbuch durchzulesen, aber ihre Mutter hatte so lange davon geredet, bis Andra den Ablauf der Reanimationsprozedur auswendig aufsagen konnte: Unmittelbar nach der Ankunft auf dem neuen Planeten würden Roboter die leitenden LAC-Wissenschaftler wecken - zum Beispiel Andras Mutter - sowie eine Art Rumpfcrew, die sich aus Kryo´Techs zusammensetzte. Die Kolonisten würden erst geweckt werden, nachdem die Mech´Bots Krankenstationen errichtet, alles organisiert und für hygienische Bedingungen gesorgt hatten. Nach dem Aufwachen standen Seh-, Sprech- und Muskeltests auf dem Programm sowie erste physiotherapeutische Maßnahmen, ein schönes warmes Bad und schließlich ein Wiedersehen mit der Familie.

All das sollte, und das war der springende Punkt, in einer makellos sterilen Umgebung stattfinden.

Die harte Matratze ächzte unter ihrem Gewicht, und die Quiltdecke, die obenauf lag, fühlte sich unter ihren Fingern rau an und voller Sand. Ohne den Ventilator wäre die Hitze unerträglich gewesen, schon jetzt fühlte sich Andra, als hätte sie in Schweiß und Kryo´Schutzmittel gebadet.

Aber sie war nicht mehr nackt, das war immerhin etwas.

Die Kleidungsstücke ungewohnt und unangenehm warm: eine weit geschnittene, an den Fußknöcheln anliegende Hose, dazu eine raue Tunika mit Wasserfallkragen. Alles saß etwas zu eng, wie die meisten Sachen, die ihre Mom ihr gekauft hatte, um sie zum Abnehmen zu animieren. Der flexible Stretch spannte an den Oberarmen, und ihre Haut juckte an den Handgelenken, wo sich der Schweiß unter den Ärmeln sammelte. An der groben Webart war zu erkennen, dass der Stoff handgefertigt war. Von der LAC offiziell anerkannte medizinische Schutzkleidung war das ganz sicher nicht.

Instinktiv suchte Andra gedanklich ihr Neural´Implantat, in der Hoffnung, damit ein Enviro´Con aktivieren zu können, allerdings ohne Erfolg. Damit war zu rechnen gewesen. Implantate waren dafür berüchtigt, nach einer Stasis nicht mehr zu funktionieren. Andra würde für ungewisse Zeit keinerlei Zugang zu Technologie haben. Sie hasste dieses Wort - ungewiss. Sie mochte es, wenn Dinge gewiss waren.

Sie strich sich die kurzen dunklen Haare aus dem Gesicht, und ihre Finger verfingen sich in den Strähnen, als im selben Moment die Tür aufschwang und erneut ein Windstoß hereinfegte, zusammen mit einem Mann, dessen Silhouette sich im Türrahmen abzeichnete. Ein Kryo´Techniker. Endlich.

Andra versuchte, den Schleier vor ihren Augen wegzublinzeln. Unmittelbar bevor der Kryo´Tech sie in den Tiefschlaf versetzt hatte, hatte er ihr noch eingeschärft, nach dem Aufwachen Name, Alter, Adresse und CID-Nummer zu nennen. Andromeda Yue Watts. Siebzehn. Riverside, Ohio. 32-638-27. Genau das sollte sie jetzt aufsagen, aber aus ihrem Mund kam nur ein »Hä?«.

Denn der Mann an der Tür sah nicht wie ein Tech aus.

Er war jung - kaum älter als Andra, vielleicht neunzehn, zwanzig -, und er war rau,...

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Lora Beth Johnson verbrachte den Großteil ihrer Kindheit im Lesesessel ihrer Eltern, wo sie entweder die Nase in Bücher steckte oder selbst Geschichten erfand. Als Erwachsene entdeckte sie nach diversen Abschlüssen, Karrierepfaden und Reisen ihr Talent dafür, diese fantasievollen Geschichten in ihrem Kopf endlich auch zu Papier zu bringen. Wenn sie nicht gerade schreibt, unterrichtet Lora Beth Johnson Englisch am College oder bringt sich selbst Fremdsprachen bei. Die Autorin lebt zusammen mit ihrem Hund in Davidson, North Carolina. »Die letzte Göttin« ist ihr Debütroman.