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Zwei in einem Herzen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.05.2020
Bist du mutig genug, um die Liebe erneut in dein Herz zu lassen?
Als Lydias große Liebe Freddie mit Ende Zwanzig bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kommt, bricht für sie eine Welt zusammen. Nur in ihren Träumen, in denen sie Freddie begegnet, kann sie glücklich sein. Doch Lydia findet Trost bei Jonah, Freddies bestem Freund, der neben ihm saß, als der Unfall passierte. Jonah ist der einzige Mensch, der Lydias Schmerz wirklich verstehen kann, der Einzige, für den Freddie genauso wichtig war wie für sie. Und als Jonah an einem Silvesterabend vor ihrer Tür steht, scheint aus ihrer Freundschaft etwas anderes geworden zu sein. Doch beide wissen, dass diese Liebe niemals sein darf ...

»Dieses Buch ist ein Geschenk - wunderschön und gefühlvoll!« Jodi Picoult

Josie Silver ist eine hoffnungslose Romantikerin, die ihren Ehemann an seinem 21. Geburtstag kennenlernte, nachdem sie ihn fast über den Haufen gerannt hätte. Mit ihm, den beiden Söhnen und einer wachsenden Zahl von Haustieren lebt Josie Silver in einer kleinen Stadt in den Midlands. Seit ihrem Debüt »Ein Tag im Dezember« stürmt sie mit ihren Büchern weltweit die Bestsellerlisten.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBist du mutig genug, um die Liebe erneut in dein Herz zu lassen?
Als Lydias große Liebe Freddie mit Ende Zwanzig bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kommt, bricht für sie eine Welt zusammen. Nur in ihren Träumen, in denen sie Freddie begegnet, kann sie glücklich sein. Doch Lydia findet Trost bei Jonah, Freddies bestem Freund, der neben ihm saß, als der Unfall passierte. Jonah ist der einzige Mensch, der Lydias Schmerz wirklich verstehen kann, der Einzige, für den Freddie genauso wichtig war wie für sie. Und als Jonah an einem Silvesterabend vor ihrer Tür steht, scheint aus ihrer Freundschaft etwas anderes geworden zu sein. Doch beide wissen, dass diese Liebe niemals sein darf ...

»Dieses Buch ist ein Geschenk - wunderschön und gefühlvoll!« Jodi Picoult

Josie Silver ist eine hoffnungslose Romantikerin, die ihren Ehemann an seinem 21. Geburtstag kennenlernte, nachdem sie ihn fast über den Haufen gerannt hätte. Mit ihm, den beiden Söhnen und einer wachsenden Zahl von Haustieren lebt Josie Silver in einer kleinen Stadt in den Midlands. Seit ihrem Debüt »Ein Tag im Dezember« stürmt sie mit ihren Büchern weltweit die Bestsellerlisten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641247386
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum11.05.2020
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2660 Kbytes
Artikel-Nr.5059107
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Wach
DONNERSTAG, 10. MAI

Vor sechsundfünfzig Tagen ist Freddie Hunter, auch bekannt als die große Liebe meines Lebens, gestorben.

Im einen Moment verfluche ich ihn, weil er zu spät kommt und mir mein Geburtstagsessen verdirbt, im nächsten versuche ich zu begreifen, was die zwei uniformierten Polizistinnen in meinem Wohnzimmer machen. Eine hält meine Hand, während sie mit mir spricht, und ich starre auf ihren Ehering, dann auf meinen Verlobungsring.

»Freddie kann nicht tot sein«, sage ich. »Wir heiraten nächstes Jahr.«

Mein Selbsterhaltungstrieb verhindert, dass ich mich genau erinnern kann, was anschließend passiert ist. Ich weiß noch, dass man mich im Streifenwagen mit Blaulicht in die Notaufnahme gefahren hat und dass meine Schwester mich gestützt hat, als mir im Krankenhaus die Beine wegsackten. Ich erinnere mich, dass ich Jonah Jones den Rücken zugedreht habe, als er fast ohne eine Schramme im Wartezimmer erschien. Nur eine Hand war verbunden, und oberhalb von seinem Auge klebte eine Kompresse. Ist das gerecht? Zwei steigen ins Auto und nur einer steigt wieder aus. Ich erinnere mich, was ich anhabe, eine neue grüne Bluse, die ich mir extra für das Abendessen gekauft hatte. Ich habe sie einem Wohltätigkeitsladen gegeben, weil ich sie nicht mehr tragen wollte.

Seit jenem grausamen Tag habe ich mir unzählige Male das Hirn zermartert und versucht, mir jedes einzelne Wort des letzten Gesprächs mit Freddie ins Gedächtnis zu rufen. Ich weiß, dass ich genörgelt habe, weil er knapp in der Zeit war. Und dann kommen die Fragen. Hat er sich meinetwegen beeilt? Ist der Unfall meine Schuld? Ich wünschte, ich hätte ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Hätte ich gewusst, dass ich das letzte Mal mit ihm spreche, hätte ich es ihm natürlich gesagt. Manchmal wünsche ich mir, er hätte so lange gelebt, dass wir noch ein einziges Gespräch hätten führen können - andererseits weiß ich nicht, ob mein Herz das ertragen hätte. Wahrscheinlich ist es am besten, es ist einem nicht bewusst, wenn etwas Bedeutsames zum letzten Mal geschieht. Das letzte Mal, dass meine Mutter mich von der Schule abholt und ihre Hand sich beruhigend um meine kleine Hand schließt. Das letzte Mal, an dem sich mein Vater an meinen Geburtstag erinnert.

Wisst ihr, was Freddies letzte Worte waren, als er an meinem achtundzwanzigsten Geburtstag zu mir unterwegs war? »Roger. Over.« Es war eine Angewohnheit von ihm, jahrelang hat er diesen Quatsch zum Abschied gesagt, und jetzt gehören diese Worte mit zu den bedeutendsten meines Lebens.

Vermutlich passt es zu Freddie, dass er sich mit diesen Worten verabschiedet hat. Er hatte einen unstillbaren Lebenshunger, Wagemut gepaart mit tödlichem Ehrgeiz - tödlichem Spaß, wenn man so will. Ich bin noch nie jemandem begegnet, der ein derartiges Talent hat, immer das Richtige zu sagen. Er besitzt - besaß - die Gabe, anderen Menschen das Gefühl zu geben, dass sie gewonnen haben, obwohl er im Grunde genau das bekommen hatte, was er wollte. Er begann in der Werbung und schoss ungebremst die Karriereleiter hinauf, den Blick stets auf den nächsten Preis gerichtet. Er ist - war - der Schlaueste von uns, derjenige, der aufgrund seiner Persönlichkeit oder irgendeiner tollen Tat den Menschen auch nach seinem Tod lange im Gedächtnis geblieben wäre.

Und jetzt ist er verdammt noch mal tot, sein Auto hat sich um eine Eiche gewickelt, und ich fühle mich, als hätte mich jemand aufgeschlitzt und einen Knoten in meine Luftröhre gedreht. Es ist, als würde nicht genug Luft in meine Lungen gelangen - ich bin ständig außer Atem und kurz davor, in Panik zu geraten.

Nachdem meine Mutter den Arzt gestern im Wohnzimmer angeschrien hatte, hat er mir schließlich ein Schlafmittel verschrieben, eine Monatspackung irgendeines neuen Medikaments. Er tat es widerwillig, weil er eigentlich der Meinung ist, dass man »Trauer durchleben muss, um sie zu überwinden«. Diesen Scheiß habe ich mir nicht ausgedacht. Das hat er tatsächlich vor ein paar Wochen zu mir gesagt, und dann ließ er mich mit leeren Händen zurück, um zu seiner äußerst lebendigen Frau und seinen Kindern nach Hause zurückzukehren.

Dass meine Mutter um die Ecke wohnt, ist Fluch und Segen zugleich. Wenn sie zum Beispiel ihre großartige Hühnersuppe kocht und einen noch heißen Topf davon vorbeibringt, oder wenn sie an einem kalten Novembermorgen am Ende der Straße auf mich wartet, um mich zur Arbeit zu fahren - dann ist die Nähe Gold wert. Wenn ich aber mit einem heftigen Kater im Bett liege und sie in mein Schlafzimmer platzt, als wäre ich noch immer siebzehn, oder wenn ich ein paar Tage nicht aufgeräumt habe und sie mich von oben herab mustert, als wäre ich einer dieser TV-Messies - dann ist unsere Nähe ein Fluch. Ebenso, wenn ich in Ruhe trauern will, deshalb die Wohnzimmervorhänge um drei Uhr nachmittags noch zugezogen sind und ich drei Tage lang denselben Pyjama trage. Wenn sie mir Tee kocht, den ich zu trinken vergesse, und Sandwiches macht, die ich hinten in den Kühlschrank packe, während sie oben das Bad putzt oder den Müll rausbringt.

Natürlich weiß ich, dass sie mich nur schützen will, insbesondere im Moment. Der Arzt hatte ihretwegen geradezu vor Angst gezittert, als er zögerte, mir Schlaftabletten zu verschreiben. Ich bin mir tatsächlich auch nicht sicher, ob ich die Tabletten nehmen soll, wobei die Vorstellung, sich ins Nirwana zu schießen, weiß Gott verlockend ist. Ich weiß nicht, warum ich hier Gott ins Spiel bringe. Freddie ist, war und wäre immer ein überzeugter Atheist gewesen, und ich habe bestenfalls eine zwiespältige Haltung zu Gott. Von daher gehe ich nicht davon aus, dass Gott etwas damit zu tun hat, dass ich in eine klinische Studie für Hinterbliebene aufgenommen wurde. Der Arzt empfahl mir vermutlich, an der Studie teilzunehmen, weil meine Mutter extrem starkes Valium für mich gefordert hatte und diese neuen Tabletten als milder gelten und sich für einen eher ganzheitlich orientierten Ansatz eignen. Ehrlich gesagt, ist es mir ziemlich egal, was sie sind. Ich bin so oder so die traurigste und müdeste Probandin der Welt.

Freddie und ich besitzen dieses fantastische Bett. Es klingt unglaublich, aber das Savoy hat damals Hotelbetten zum Schleuderpreis versteigert, um Platz für neue zu schaffen, und dieses Bett ist eine Trauminsel von epischen Ausmaßen. Zuerst haben die Leute die Augenbrauen hochgezogen: Ihr kauft ein gebrauchtes Bett? »Warum um alles in der Welt macht ihr das?«, fragte meine Mutter derart fassungslos, als hätten wir ein vom Obdachlosenheim entsorgtes Klappbett erstanden. Diese Zweifler haben ganz offensichtlich nie im Savoy übernachtet. Ich zwar auch nicht, aber ich hatte im Fernsehen einen Bericht über die handgefertigten Betten gesehen und wusste genau, was ich erwarb. Und so kamen wir zu dem bequemsten Bett im Umkreis von hundert Meilen. Freddie und ich haben darin unzählige Sonntagsfrühstücke genossen, gelacht und geweint und uns innig geliebt.

Als meine Mutter mir einige Tage nach dem Unfall sagte, sie habe die Bettwäsche gewechselt, löste sie damit bei mir unabsichtlich einen Nervenzusammenbruch aus. Ich sah mir von außen dabei zu, wie ich mich schluchzend an die Tür der Waschmaschine klammerte, während die Wäsche durch die Seifenlauge wirbelte und die letzten Spuren von Freddies Duft den Abguss hinuntergespült wurden.

Meine Mutter war außer sich, versuchte, mich vom Boden hochzuziehen und rief meine Schwester zu Hilfe. Am Ende kauerten wir zu dritt auf den nackten Dielen und beobachteten die Bettwäsche, alle drei in Tränen aufgelöst, weil es so verdammt ungerecht ist, dass Freddie nicht mehr da ist.

Seitdem habe ich nicht mehr in dem Bett geschlafen. Vielmehr glaube ich, dass ich seitdem kaum noch richtig geschlafen habe. Manchmal nicke ich ein: den Kopf auf dem Tisch neben meinem unberührten Frühstück; auf dem Sofa zusammengerollt unter Freddies Wintermantel; sogar im Stehen an den Kühlschrank gelehnt.

»Komm, Lyds«, sagt meine Schwester jetzt und schüttelt mich sanft an der Schulter. »Ich komme mit nach oben.«

Verwirrt sehe ich auf die Uhr, weil es taghell war, als ich die Augen geschlossen habe, und jetzt ist es so dämmerig, dass jemand die Lampen eingeschaltet hat, vermutlich Elle. Sie ist so umsichtig. Ich habe immer schon gedacht, dass sie eine bessere Ausgabe meiner selbst ist. Was Größe und Körperbau angeht, sind wir uns sehr ähnlich, aber im Gegensatz zu mir ist sie dunkel: ihre Haare, ihre Augen. Außerdem ist sie netter als ich, meist zu nett. Sie war den Großteil des Nachmittags hier - ich glaube, meine Mutter hat einen Dienstplan aufgestellt, um sicherzugehen, dass ich nie länger als zwei Stunden alleine bin. Wahrscheinlich hängt er seitlich an ihrem Kühlschrank, direkt neben der Einkaufsliste, die sie jede Woche erstellt, und dem Essenstagebuch, das sie für ihren Abnehmkurs führt. Meine Mutter mag Listen.

»Wohin nach oben?«, frage ich, setze mich aufrechter hin und bemerke ein Glas Wasser und ein Röhrchen mit Tabletten in Elles Hand.

»Ins Bett«, sagt sie mit eiserner Stimme.

»Mir geht es gut hier unten«, murmle ich, obwohl man auf unserem Sofa nicht allzu bequem schläft. »Es ist noch nicht einmal Schlafenszeit. Wir können uns noch eine Soap ansehen ...« Ich deute auf den Fernseher in der Ecke und versuche mich an irgendeine Soap zu erinnern, dann seufze ich gereizt, weil meinem müden Hirn keine einfällt. »Du weißt schon, die mit dem Pub, den Glatzköpfen und dem Gejohle.«

Sie lächelt und verdreht die Augen. »Du meinst EastEnders.«

»Genau die«, sage ich abwesend...

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Autor

Josie Silver ist eine hoffnungslose Romantikerin, die ihren Ehemann an seinem 21. Geburtstag kennenlernte, nachdem sie ihn fast über den Haufen gerannt hätte. Mit ihm, den beiden Söhnen und einer wachsenden Zahl von Haustieren lebt Josie Silver in einer kleinen Stadt in den Midlands. Seit ihrem Debüt »Ein Tag im Dezember« stürmt sie mit ihren Büchern weltweit die Bestsellerlisten.