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Grünes Öl

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
560 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.10.2020
Was wäre, wenn das Öl-Monopol fällt und jeder seinen eigenen Brennstoff produzieren könnte?
++ CRIME COLOGNE AWARD SHORTLIST ++
Weltweit ist der Kampf um begrenzte Rohstoffe in vollem Gange. Wasser und Öl werden immer knapper. Staaten und ihre Geheimdienste müssen handeln. Als Venture Capital Investor der CIA soll Peter Miller in Europa neue Wege erschließen, die amerikanische Energieversorgung zu sichern. In Belgien wird er fündig: Zwei junge Unternehmer sind auf dem besten Weg, aus genmanipulierten Algen Treibstoff zu gewinnen, der sowohl umweltfreundlich als auch preiswert ist. Diese Erfindung könnte die bestehende Weltordnung auf den Kopf stellen. Miller ist nicht der Einzige, der das außergewöhnliche Wissen des belgischen Start-ups und seiner Gründer erkennt. Die Jagd auf das Grüne Öl ist eröffnet ...

Ben Riffko ist das Pseudonym eines deutschen Juristen und Beraters mit Schwerpunkt grüne Technologien. Seine Begegnung mit einem ehemaligen Waffenhändler, der in die Produktion von Öl aus Algen investiert hatte, inspirierte ihn zu seinem ersten Thriller.
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Produkt

KlappentextWas wäre, wenn das Öl-Monopol fällt und jeder seinen eigenen Brennstoff produzieren könnte?
++ CRIME COLOGNE AWARD SHORTLIST ++
Weltweit ist der Kampf um begrenzte Rohstoffe in vollem Gange. Wasser und Öl werden immer knapper. Staaten und ihre Geheimdienste müssen handeln. Als Venture Capital Investor der CIA soll Peter Miller in Europa neue Wege erschließen, die amerikanische Energieversorgung zu sichern. In Belgien wird er fündig: Zwei junge Unternehmer sind auf dem besten Weg, aus genmanipulierten Algen Treibstoff zu gewinnen, der sowohl umweltfreundlich als auch preiswert ist. Diese Erfindung könnte die bestehende Weltordnung auf den Kopf stellen. Miller ist nicht der Einzige, der das außergewöhnliche Wissen des belgischen Start-ups und seiner Gründer erkennt. Die Jagd auf das Grüne Öl ist eröffnet ...

Ben Riffko ist das Pseudonym eines deutschen Juristen und Beraters mit Schwerpunkt grüne Technologien. Seine Begegnung mit einem ehemaligen Waffenhändler, der in die Produktion von Öl aus Algen investiert hatte, inspirierte ihn zu seinem ersten Thriller.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641249397
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.10.2020
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2199 Kbytes
Artikel-Nr.5142733
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Kapitel

Freitag, 24. März 2017 - 22:05 Uhr - Costa Blanca

Darauf hatten die fünf Männer lange gewartet. Die Nacht war perfekt für ihr Vorhaben. Der Mond schien kaum, und nur ihre Taucherlampen beleuchteten den steinigen Weg die steile Felsenküste hinunter. Es roch nach der üppigen Vegetation des Mittelmeers im beginnenden Frühjahr. Alles war still bis auf das Schlagen der Wellen, die sich leise und in eintöniger Gleichmäßigkeit am Ufer brachen. Die Männer mussten sich durch stachelige Büsche bis zu der geplanten Einstiegsstelle hindurchquälen. Gespenstische Schatten liefen vor ihnen her, als sie ihre Ausrüstung den Abhang nach unten trugen. Ihre Fahrzeuge standen oben - alte, unscheinbare VW-Busse, randvoll mit modernster Technik beladen. Was sie hier taten, war nicht für fremde Augen bestimmt. Sie durften kein Aufsehen erregen. Nicht jetzt, da sie so kurz vor dem Ziel waren.

Sie waren ein eingespieltes Team. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Heute galt es zu beweisen, dass die vielen Monate der Recherche sie zu dem richtigen Platz geführt hatten. Sie waren auf der Suche nach Süßwasser. Die fünf Männer erwarteten, es im Meer zu finden.

In ihrem alten VW-Bus lag ein aktuelles Luftbild der Küste von Moraira. Lange hatten sie gesucht, bis sie diese Stelle fanden. Der Platz war ideal, um ihre Fahrzeuge in der Nähe des einsamen Pfades zwischen dem Cap de la Nau und dem Cap d´Or zu parken. Die Suche konnte beginnen.

Sie wussten seit Langem, dass in der Nähe ihres Standortes unterirdisch der Süßwasserfluss Moraig ins Meer mündet. Wo er seinen Ursprung hat, war unbekannt.

»Pedro, hast du die Karte?«

Der Portugiese reichte dem Mann eine in Folie verschweißte Grafik. Sie zeigte sorgfältig dokumentiert das derzeit bekannte, spektakuläre Höhlenlabyrinth, das der Moraig in die Felsen gegraben hatte. Mehrere Tausend Meter schlängelte sich irgendwo unter ihnen der Fluss durch die Felsen hindurch ins Meer. Um den genauen Verlauf herauszufinden, hatten viele wagemutige Männer seit den Siebzigerjahren ihr Leben gelassen.

Das schreckte Andreas Guggemoos und sein Team nicht ab. Sie blickten auf das nächtliche Meer unter ihnen. Für jeden der ausgesuchten Spezialisten ging es bei ihrem Vorhaben um die nackte Existenz. Seit vielen Jahren lebten der aus dem Allgäu stammende Höhlentaucher und sein Team schon hier, in der ausgetrockneten Gegend im Süden Spaniens. Täglich spürten sie, wie gefährdet die Versorgung der Region mit Wasser war. Die seit ewigen Zeiten anhaltende Dürre zeigte auf dramatische Weise die Versorgungsengpässe auf. Eine gerechte Verteilung des wenigen vorhandenen Wassers zwischen Landwirtschaft, Industrie und Bevölkerung war kaum noch gewährleistet. Aguas Bravas, der führende Wasserversorger, war ratlos. Das Unternehmen hatte es seit Jahren verpasst, in den Bau einer neuen Entsalzungsanlage zu investieren. Ein solches Vorhaben würde Milliarden verschlingen. Gelder, die nicht vorhanden waren. Guggemoos und seine Männer glaubten fest daran, eine Lösung zu kennen.

Freitag, 24. März 2017 - 22:15 Uhr - Brüssel

Heftige Sturmböen zogen an diesem späten Abend über den Flughafen Brüssel-Zaventem hinweg. Ellen Bilberg hatte soeben ihren Kontrollgang durch die Kabine des Airbus A340-300 beendet. Jetzt musste sie sich rasch anschnallen. Es waren die letzten Minuten vor dem Ende ihres langen Arbeitstages. Als Flugbegleiterin war sie unruhige Landungen gewohnt. Heute Abend wollte sie, völlig genervt von allem, nur noch raus aus dem Flieger. Nach Hause, zu ihrer Katze, in die warme Wohnung - und zu Jacques. Ihre neue Liebe hatte ihr versprochen, am Abend ihrer Rückkehr für sie zu kochen. Ein warmes Bad wollte er ihr einlassen und sie mit einer Massage verwöhnen. Er wollte alles tun, um sie den Neunstundenflug vergessen zu lassen. Fünfzehn Jahre Arbeit als Stewardess und ein ausschweifender Lebenswandel lagen hinter ihr. Da taten die letzten Wochen gut. Nach einem Flug kam sie endlich in ein Zuhause, wo nicht nur ein Vierbeiner auf sie wartete, sondern auch ein attraktiver Mann.

Als die Räder des Airbus festen Boden berührten, dachte sie an nichts anderes mehr. War Jacques schon bei ihr? Sie konnte es kaum erwarten, bis die letzten Passagiere das Flugzeug verlassen hatten. Wenig später lief sie mit raschen Schritten Richtung Ausgang des Flughafens.

Vor ungefähr einem Jahr hatten sich hier in der Halle, morgens gegen acht Uhr, zwei islamistische Terroristen in die Luft gesprengt. Ihre Nagelbomben hatten dazu geführt, dass die Glasfront der Abflughalle zu Bruch ging. Teile der Hallendecke stürzten ein. Mindestens elf Menschen wurden getötet, mehr als hundert teilweise schwer verletzt. Sie selbst hatte an dem Tag freigehabt. Das Schicksal hatte sie verschont.

Ellen empfand das als Aufforderung, ihr Leben in vollen Zügen zu genießen. Schließlich lebte man nur einmal. Das sollten all die einigermaßen passabel anmutenden Männer dieses Planeten ruhig erfahren. Ihr war es nur recht. Jedenfalls bis zum Neujahrstag 2017. Aus alter Tradition und aus Kostengründen hatte ihre Airline auch dieses Jahr wieder die Flüge am 1. Januar gestrichen. Die Silvesterparty bei Freunden war daher umso ausgelassener ausgefallen. Bei dieser Gelegenheit war der gut aussehende Jacques bei ihr hängen geblieben.

Ellen hetzte durch die immer noch stark bewachte Abflughalle. Als sie die Glitzerfassaden der Flughafengeschäfte passierte, musste sie an Luanda denken. Die Hauptstadt Angolas zu erleben war ebenso faszinierend wie verstörend. Das Land verfügte über enorme Vorräte an Öl und Diamanten. Binnen kürzester Zeit war Luanda zu einer der großen Ölmetropolen der Welt aufgestiegen. Das enorme Wachstum brachte zusätzliches Geld ins Land. Es war nicht zu übersehen, dass Milliarden in neue Ölriggs und immer höhere Büro- und Wohntürme investiert wurden. Luanda gehörte aktuell nicht nur zu den teuersten und größten Städten der Welt, sondern zugleich zu den ärmsten. Millionen Menschen lebten in riesigen Slums, den Musseques. Wellblechhütten und der Müll der reichen Städter bestimmten dort ihr Leben. Eng an eng gepfercht, lebten sie zwischen den Müllhalden am Stadtrand. Ellen hatte das im Vorbeifahren aus dem Bus auf dem Weg vom Flughafen beobachtet. Aus dem Fenster des Hochhauses mit der schicken Glasfassade, in dem Ellen mit ihrer Crew untergebracht war, war diese Armut nicht zu erkennen. Ellen hatte die absurden Preise in Luanda am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Ihr Ausflug vor zwei Tagen zu den Kalandula-Wasserfällen war richtig teuer gewesen. Doch es hatte sich gelohnt. In jedem Fall war das ein Ziel für ihre Flitterwochen. Sie würden es sich erlauben können, sobald Jacques´ Firma richtig gut lief.

Freitag, 24. März 2017 - 22:35 Uhr - Costa Blanca

Der Platz vor den beiden VW-Bussen füllte sich weiterhin mit technischem Gerät. Hier ein Set aus Scheinwerfern, da eine Vielzahl von Pressluftflaschen in unterschiedlichen Größen und Farben. Überall lagen Flossen, Masken, Gewichte, Neoprenanzüge herum. Vorsichtig trugen die Männer die speziell für ihr Vorhaben entwickelte Metallkonstruktion den steilen Weg hinunter. Die Basis bildete der Aquazepp, ein unterwassertauglicher Schlitten. Andreas Guggemoos, der Chef der Taucher, würde auf dem Schlitten liegen und sich über Stunden von ihm in die Tiefe ziehen lassen. Die erfahrenen Höhlentaucher hatten den Aquazepp mit einer Konstruktion aus Metallrohren, Leuchten und Pressluftflaschen ergänzt. Diese musste den Anforderungen an die lange Verweilzeit unter Wasser und den engen Gängen gerecht werden. Von der Zuverlässigkeit des Scooters hing Andys Überleben unter Wasser ab. Ein kleiner technischer Fehler und er würde ohne Hilfe des Motors nie mehr aus der Höhle zurückfinden.

Der deutsche Taucher atmete tief und ruhig die klare Luft der Nacht ein und aus. Er wollte sich konzentrieren, die ganz normale Atmung bewusst genießen, solange das noch ging. In wenigen Minuten würde er, umhüllt von der schützenden Dunkelheit, in das Meer steigen, um den Zugang zu der Süßwasserhöhle zu finden. Wenn ihre Berechnungen stimmten, waren sie ganz in der Nähe der Quelle. Verrückt, dachte er sich einmal mehr, dass sie ausgerechnet im Meer nach Trinkwasser suchten! Vor vielen Jahren hatten sie zufällig die Geschichte von dem unterirdischen Fluss gehört. Angeblich führte der ausreichend Süßwasser mit sich, um diese extrem karge Küstenlandschaft im Südosten Spaniens bewässern zu können. Seit Monaten hatte das Team sich der Aufgabe gewidmet, den Ursprung der unteririschen Quelle zu finden.

Ihr Motiv war simpel. Es sollte den Menschen hier nicht so gehen, wie den Einwohnern von Kapstadt. In Südafrika war 2016 erstmals weltweit eine Millionenstadt von der Wasserversorgung abgeschnitten. Das Trinkwasser aus den Stauseen um den Theewaterskloof-Damm stand nach Jahren der Dürre nicht mehr zur Verfügung. Kapstadt war ohne Wasser. Meteorologen sagten vorher, dass die Trockenheit noch lange nicht zu Ende war. Wasser wurde in Kapstadt und Umgebung nur noch in streng rationierten Mengen und zu Wucherpreisen von lokalen Geschäftemachern verkauft. Die Stadtverwaltung hatte auf ganzer Linie versagt. Trotz frühzeitiger Warnungen waren keine Vorkehrungen für Kapstadt getroffen worden. Die Bürger reagierten mit Tumulten und Plünderungen der letzten Wasserreserven.

Die Tage bis zum »day zero«, dem Tag ohne auch nur einen einzigen verbliebenen Tropfen Wasser, waren zählbar. Hätten Andy und sein...

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Ben Riffko ist das Pseudonym eines deutschen Juristen und Beraters mit Schwerpunkt grüne Technologien. Seine Begegnung mit einem ehemaligen Waffenhändler, der in die Produktion von Öl aus Algen investiert hatte, inspirierte ihn zu seinem ersten Thriller.
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Riffko, Ben